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    Wirksamkeit der adjuvanten Strahlentherapie bei regionalen Lymphknotenmetastasen des malignen Melanoms

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    Bei unserer Untersuchung handelte es sich um eine retrospektive Studie, deren Ziel es war, den Nutzen der adjuvanten Strahlentherapie nach einer Lymphknotendissektion bei Patienten mit malignen Melanomen und Lymphknotenmetastasen zu evaluieren. Aus diesem Grund verglichen wir die Gruppe von 42 Patienten, die sich einer adjuvanten Bestrahlung nach der Lymphknotendissektion unterzogen haben, mit einer Kontrollgruppe, bei der nur eine Dissektion durchgefĂŒhrt wurde (matched pairs). Vorraussetzung fĂŒr die Aufnahme in unser Patientenkollektiv war eine positive Histologie der Dissektats, kein zweites Malignom, keine Fernmetastasen und die DurchfĂŒhrung der Operation und der Bestrahlung in unserer UniversitĂ€tsklinik. Die Bestrahlung der 42 Patienten fand mit Einzeldosen von 1,8-3 Gy statt. Sie wurde 3-5 mal pro Woche bis zu einer Gesamtdosis von 46-55 Gy verabreicht, insgesamt ĂŒber eine Zeitspanne von 2-6 Wochen. ZunĂ€chst untersuchten wir in unserer Kontrollgruppe den Einfluss von: Geschlecht, Alter, Lokalisation des PrimĂ€rtumors, Dicke, Clark Level, Histologie, TNM Stadium, befallenen LK in dem Dissektat, Kapselperforation, Zeitspanne zwischen dem PrimĂ€rtumor und dem Auftreten der Lymphknotenmetastasen auf die regionĂ€re Rezidivrate und die Überlebenszeit. Statistisch konnte keine AbhĂ€ngigkeit zwischen diesen Einflussfaktoren und den ZielgrĂ¶ĂŸen (regionĂ€re Rezidivrate und Überlebenszeit) nachgewiesen werden. Nur die Daten bezĂŒglich der Anzahl der befallenen Lymphknoten waren nah an der Signifikanz (p=0,09). Als nĂ€chstes haben wir unseren beiden Gruppen bezĂŒglich der regionĂ€ren Lymphknotenrezidivraten, die Rezidivraten und die Überlebensraten verglichen. In den Gruppen wurden im Verlauf der Studie jeweils 9 Lymphknotenrezidive im OP-Bereich beobachtet. Die regionĂ€re 2- bzw. 5-Jahres-Rezidivfreiheitsrate betrug in der Bestrahlungsgruppe 81% bzw. 70%. Ähnlich sahen die Zahlen in der Kontrollgruppe aus ( 76% bzw. 72%), so daß man bezĂŒglich der regionĂ€ren Lymphknotenrezidive keinen Unterschied feststellen konnte (p=0,75 ). Auch in der Frage nach der allgemeinen Rezidivfreiheit waren keine Unterschiede zu finden. In der Bestrahlungsgruppe lagen die 2- bzw. 5- Jahres-Rezidivfreiheitsraten bei 48% bzw. 37%, in der Kontrollgruppe lagen sie bei 44% bzw. 39% (p=0,74). Schließlich haben wir den Einfluss der Bestrahlung auf die Überlebensrate geprĂŒft, aber auch hier waren die Therapiearme gleich wirksam (p=0,35). Die 2- bzw. 5-Jahres-Überlebensrate lag in der Bestrahlungsgruppe bei 58% bzw. 47% vs. 58% bzw. 38% in der Kontrollgruppe. BezĂŒglich der Nebenwirkungsrate stellte sich die Strahlentherapie als eine gut vertrĂ€gliche Therapie dar, die Nebenwirkungen (Ödeme, BeweglichkeitseinschrĂ€nkungen und SensibilitĂ€tseinschrĂ€nkungen) glichen den der alleinigen Dissektion. Strahlenbedingte Fibrosen kamen nur bei 3 Patienten von 42 vor. Aus unserer Studie geht hervor, daß die Strahlentherapie in unserer Klinik, so wie sie beim malignen Melanom durchgefĂŒhrt wurde, keine besseren Ergebnisse im Vergleich zu der alleinigen Lymphknotendissektion aufwies. Weder die regionĂ€re Rezidivfreiheit noch die Überlebensrate konnten durch die Bestrahlung verbessert werden. Möglicherweise wĂ€re eine Bestrahlung mit höheren Einzeldosen wirksamer
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