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    Employment Status and Psychosocial Quality of Work: Associations With Depressive Symptoms in a Population-Based Cohort Study

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    Depressionen zĂ€hlen zu den hĂ€ufigsten psychischen Erkrankungen und gehen mit hohen Kosten sowohl fĂŒr Betroffene und deren Angehörige als auch fĂŒr Gesamtgesellschaften einher. Aufgrund der enormen Kosten, etwa in Form von Behandlungskosten sowie Einbußen an ProduktivitĂ€t, sowie andererseits der zentralen Rolle von ErwerbstĂ€tigkeit in westlichen Industriegesellschaften stellen ZusammenhĂ€nge zwischen erwerbsarbeitsbezogenen Faktoren und Depression ein bedeutendes Forschungsfeld dar. Der positive Effekt von ErwerbstĂ€tigkeit auf die psychische Gesundheit ist hinreichend belegt. Indes sind vor dem Hintergrund ökonomischer und politischer VerĂ€nderungen der letzten Jahre (z.B. bezogen auf Regelungen zu Arbeitslosigkeit oder RentenĂŒbergĂ€nge) aktuelle Untersuchungen zu spezifischen Erwerbsgruppen von großer Bedeutung. DarĂŒber hinaus beeinflussen spezifische Arbeitsbedingungen die psychische Gesundheit der BeschĂ€ftigten. Ziel der vorliegenden Dissertation ist daher, anhand von Daten einer bevölkerungsreprĂ€sentativen Kohortenstudie ZusammenhĂ€nge sowohl zwischen Erwerbsstatus (Arbeitslosigkeit und FrĂŒhrente, kontrastiert jeweils mit ErwerbstĂ€tigkeit) als auch psychosozialen Faktoren von Erwerbsarbeit und depressiver Symptomatik zu analysieren. Die erste Studie untersucht den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und depressiver Symptomatik (Center for Epidemiological Studies Depression Scale) in der LIFE-Adult-Studie, die vom Leipziger Forschungszentrum fĂŒr Zivilisationserkrankungen durchgefĂŒhrt wird. Untersucht wurden 4.842 MĂ€nner und Frauen (Alter: 18-65 Jahre), die zum Untersuchungszeitpunkt entweder erwerbstĂ€tig oder arbeitslos waren und Arbeitslosengeld I bzw. Arbeitslosengeld II erhielten. Die ZusammenhĂ€nge wurden mittels multivariater logistischer Regressionsmodelle untersucht, wobei eine teilweise ErklĂ€rung des Zusammenhangs durch materielle und psychosoziale Ressourcen angenommen wurde. Im Ergebnis zeigte sich ein höheres Risiko fĂŒr Depression (CES-D Score ≄ 23) bei Arbeitslosen im Arbeitslosengeld II-Bezug (MĂ€nner: OR = 2.17, 95%-CI: 1.03 – 4.55; Frauen: OR = 1.98, 95%-CI: 1.22 – 3.20), nicht aber bei Personen, die Arbeitslosengeld I erhielten. Soziale Isolation war fĂŒr beide Geschlechter mit höherem Depressionsrisiko verbunden, wĂ€hrend nur bei Frauen höheres Einkommen sowie ein höherer Bildungsstand mit geringerem Risiko assoziiert waren. Indes war der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Depression nicht vollstĂ€ndig durch Unterschiede in materiellen und psychosozialen Ressourcen erklĂ€rbar. Psychosoziale Aspekte des Arbeitsumfelds sind von zentraler Bedeutung fĂŒr die psychische Gesundheit. WĂ€hrend zahlreiche Studien zu den Dimensionen von Anforderungen vs. Kontrolle bzw. beruflichen Gratifikationskrisen existieren, sind weitere potentielle Stressoren bislang weniger gut untersucht. Im Rahmen der zweiten Studie wurde daher der Zusammenhang zwischen sozialen Konflikten am Arbeitsplatz und depressiver Symptomatik untersucht, wobei ein positiver Zusammenhang zwischen sozialen Konflikten und depressiven Symptomen angenommen wurde. Zumeist werden in Untersuchungen zu Arbeitsbedingungen und psychischer Gesundheit sowohl mögliche Stressoren als auch ZielgrĂ¶ĂŸen anhand subjektiver Bewertungen der Befragten erfasst, wodurch die Gefahr von Verzerrungen der Ergebnisse erhöht ist. Um diesem Risiko zu begegnen wurden Konflikte am Arbeitsplatz anhand objektiver Kriterien der Occupational Information Network (O*NET)-Datenbank erfasst. Anhand der Daten der LIFE-Studie (erwerbstĂ€tige Befragte, Alter: 18-65; n = 2.164) wurden ZusammenhĂ€nge zwischen Konflikten am Arbeitsplatz und depressiver Symptomatik mittels linearer Mehrebenenmodelle untersucht. Neben erwerbsbezogenen Merkmalen wurde fĂŒr den Einfluss von soziodemografischen und persönlichkeitsbezogenen Merkmalen (Neurotizismus, Extraversion) kontrolliert. Im finalen Modell zeigte sich keine Assoziation von Konflikten am Arbeitsplatz und depressiver Symptomatik (MĂ€nner: p = .74; Frauen: p = .72). WĂ€hrend Neurotizismus fĂŒr beide Geschlechter mit höherer depressiver Symptomatik assoziiert war, fand sich ein Zusammenhang zwischen Extraversion, einem hohen Bildungsgrad und sozialen Ressourcen mit geringerer depressiver Symptomatik lediglich bei Frauen. Methodologische Aspekte in Bezug auf die nicht-signifikanten ZusammenhĂ€nge zwischen sozialen Konflikten und depressiver Symptomatik wurden diskutiert, wobei vermutet wurde, dass ein möglicher Zusammenhang durch die subjektive Wahrnehmung der entsprechenden Konflikte vermittelt sein könnte. Bislang existieren inkonsistente Belege fĂŒr ZusammenhĂ€nge zwischen Verrentung, insbesondere frĂŒhzeitige Verrentung, und psychischer Gesundheit. Grund hierfĂŒr ist u.a. ein Mangel an umfassenden Untersuchungen, die simultan verschiedene Arten von Verrentungen betrachten. Daher wurde in der dritten Studie der Zusammenhang zwischen depressiver Symptomatik und verschiedenen Formen von FrĂŒhrente betrachtet. HierfĂŒr wurden multivariate Regressionsmodelle unter Verwendung von Matchingverfahren (entropy balancing) angewandt. Untersucht wurden 4.808 Befragte der LIFE-Adult Studie (Alter: 40-65 Jahre; erwerbstĂ€tig: 4.154; frĂŒhverrentet: 654). Im Vergleich frĂŒhverrenteter mit erwerbstĂ€tigen Befragten zeigten sich zunĂ€chst keine Unterschiede hinsichtlich depressiver Symptomatik (MĂ€nner: p = .43; Frauen: p = .95); bei Betrachtungen unterschiedlicher Subtypen von FrĂŒhverrentungen fanden sich jedoch differenziertere Ergebnisse. Frauen, die aus gesundheitlichen GrĂŒnden frĂŒhzeitig in Rente gegangen waren, zeigten höhere Werte depressiver Symptome (b = 4.68, 95% CI = 1.71 – 7.65). Bei MĂ€nnern, die freiwillig in FrĂŒhrente gegangen waren, sowie bei Frauen, die aufgrund des Erreichens des Rentenalters den Arbeitsmarkt verlassen hatten, zeigten sich geringere Werte (b= −1.83, 95% CI = -3.22 – -.43; b = -2.00, 95% CI = -3.99 – -.02). Soziale Ressourcen waren fĂŒr beide Geschlechter mit geringerer depressiver Symptomatik verbunden, eine vorhandene Partnerschaft jedoch nur fĂŒr Frauen. DarĂŒber hinaus war eine Diabetesdiagnose fĂŒr Frauen mit höherer depressiver Symptomatik verbunden. Die empirischen Studien dieser Dissertation belegen eine hohe HeterogenitĂ€t innerhalb der Gruppen der Arbeitslosen und frĂŒhverrenteten Personen. Demnach könnten arbeitslose Personen, die bedarfsgeprĂŒfte Sozialleistungen (Arbeitslosengeld II) erhalten, sowie Frauen, die aus gesundheitlichen GrĂŒnden frĂŒhzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden, spezifische Risikogruppen fĂŒr Depressionen darstellen, die besonderer Aufmerksamkeit seitens Wissenschaft und Versorgung bedĂŒrfen. In Anbetracht der belegten positiven Effekte von Erwerbsarbeit fĂŒr die psychische Gesundheit sollte auch fĂŒr Betroffene von depressiven Symptomen die Erwerbsteilhabe erleichtert werden. Somit könnten FĂ€lle von gesundheitsbedingter FrĂŒhverrentung verhindert, aber auch der Wiedereinstieg in Erwerbsarbeit fĂŒr aktuell arbeitslose Personen mit eingeschrĂ€nkter psychischer Gesundheit erleichtert werden. DarĂŒber hinaus sind weitere Studien, die spezifische psychosoziale Stressoren am Arbeitsplatz untersuchen, wĂŒnschenswert, um Einsichten in die WirkungszusammenhĂ€nge von psychosozialen Arbeitsplatzfaktoren und Depression zu erlangen. Obwohl die Untersuchung sozialer Konflikte und depressiver Symptome am Arbeitsplatz im Rahmen dieser Dissertation keine ZusammenhĂ€nge aufzeigen konnte, könnten entsprechende Arbeiten und die Identifikation spezifischer Stressoren zur Entwicklung von Interventions- und PrĂ€ventionsstrategien und somit zur psychischen Gesundheit der Mitarbeiter/innen beitragen. Derartige AnsĂ€tze könnten einen Beitrag leisten, ErwerbstĂ€tigkeit zu erhalten und FĂ€lle von Arbeitslosigkeit oder vorzeitigem Austritt aus dem Erwerbsleben entgegenzuwirken.:Index of Tables and Figures Glossary of Terms 1. Introduction 1.1 Depressive Disorders: Definition and Characteristics 1.2 Diagnosis and Screening 1.3 Etiology of Depressive Disorders 1.4 Epidemiology 1.4.1 Sociodemographic and Socioeconomic Differences 1.4.2 Individual, Social and Economic Consequences of Depressive Disorders 1.5 The Relationship Between Employment, Working Conditions and Depression 1.5.1 Causation Versus Selection 1.6 Aims of this dissertation 2. Empirical Studies 2.1 Unemployment and Depressive Symptoms 2.2 Social Conflicts in the Workplace and Depressive Symptoms 2.3 Early Retirement and Depressive Symptoms 3. General Discussion 3.1 Implications for Future Research 4. Conclusion Summary Publication Bibliography Appendix A: Declaration of the Doctorate’s Contribution Appendix B: Statement of Authorship Appendix C: Curriculum Vitae Appendix D: Academic Contributions Appendix E: Acknowledgemen

    Predictors of female sexual dysfunction: a systematic review and qualitative analysis through gender inequality paradigms

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    Background Female sexual dysfunction affects 41% of reproductive-age women worldwide, making it a highly prevalent medical issue. Predictors of female sexual dysfunction are multifaceted and vary from country to country. A synthesis of potential risk factors and protective factors may aid healthcare practitioners in identifying populations at risk, in addition to revealing modifiable factors to prevent sexual dysfunction among reproductive-age women. Methods Observational studies which assessed the prevalence and predictors of female sexual dysfunction in reproductive-age women were systematically sought in relevant databases (2000–2014). Significant predictors were extracted from each included publication. A qualitative analysis of predictors was performed with a focus on types of sexual regimes and level of human development. Results One hundred thirty-five studies from 41 countries were included in the systematic review. The types of predictors varied according to the location of the study, the type of sexual regime and the level of gender inequality in that country/region. Consistently significant risk factors of female sexual dysfunction were: poor physical health, poor mental health, stress, abortion, genitourinary problems, female genital mutilation, relationship dissatisfaction, sexual abuse, and being religious. Consistently significant protective factors included: older age at marriage, exercising, daily affection, intimate communication, having a positive body image, and sex education. Some factors however had an unclear effect: age, education, employment, parity, being in a relationship, frequency of sexual intercourse, race, alcohol consumption, smoking and masturbation. Conclusions The sexual and reproductive lives of women are highly impacted by female sexual dysfunction, and a number of biological, psychological and social factors play a role in the prevalence of sexual dysfunction. Healthcare professionals who work with women should be aware of the many risk factors for reproductive-age women. Future prevention strategies should aim to address modifiable factors, e.g. physical activity and access to sex education; international efforts in empowering women should continue

    Recruitment and Baseline Characteristics of Participants in the AgeWell.de Study: A Pragmatic Cluster-Randomized Controlled Lifestyle Trial against Cognitive Decline

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    Targeting dementia prevention, first trials addressing multiple modifiable risk factors showed promising results in at-risk populations. In Germany, AgeWell.de is the first large-scale initiative investigating the effectiveness of a multi-component lifestyle intervention against cognitive decline. We aimed to investigate the recruitment process and baseline characteristics of the AgeWell.de participants to gain an understanding of the at-risk population and who engages in the intervention. General practitioners across five study sites recruited participants (aged 60-77 years, Cardiovascular Risk Factors, Aging, and Incidence of Dementia/CAIDE dementia risk score ≄ 9). Structured face-to-face interviews were conducted with eligible participants, including neuropsychological assessments. We analyzed group differences between (1) eligible vs. non-eligible participants, (2) participants vs. non-participants, and (3) between intervention groups. Of 1176 eligible participants, 146 (12.5%) dropped out before baseline; the study population was thus 1030 individuals. Non-participants did not differ from participants in key sociodemographic factors and dementia risk. Study participants were M = 69.0 (SD = 4.9) years old, and 52.1% were women. The average Montreal Cognitive Assessment/MoCA score was 24.5 (SD = 3.1), indicating a rather mildly cognitively impaired study population; however, 39.4% scored ≄ 26, thus being cognitively unimpaired. The bandwidth of cognitive states bears the interesting potential for differential trial outcome analyses. However, trial conduction is impacted by the COVID-19 pandemic, requiring adjustments to the study protocol with yet unclear methodological consequences

    AgeWell.de – study protocol of a pragmatic multi-center cluster-randomized controlled prevention trial against cognitive decline in older primary care patients

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    Background: In the absence of treatment options, the WHO emphasizes the identification of effective prevention strategies as a key element to counteract the dementia epidemic. Regarding the complex nature of dementia, trials simultaneously targeting multiple risk factors should be particularly effective for prevention. So far, however, only few such multi-component trials have been launched, but yielding promising results. In Germany, comparable initiatives are lacking, and translation of these complex interventions into routine care was not yet done. Therefore, AgeWell.de will be conducted as the first multi-component prevention trial in Germany which is closely linked to the primary care setting. Methods: AgeWell.de will be designed as a multi-centric, cluster-randomized controlled multi-component prevention trial. Participants will be older community-dwelling general practitioner (GP) patients (60–77 years; n = 1,152) with increased dementia risk according to CAIDE (Cardiovascular Risk Factors, Aging, and Incidence of Dementia) Dementia Risk Score. Recruitment will take place at 5 study sites across Germany. GP practices will be randomized to either intervention A (advanced) or B (basic). GPs will be blinded to their respective group assignment, as will be the statistician conducting the randomization. The multi-component intervention (A) includes nutritional counseling, physical activity, cognitive training, optimization of medication, management of vascular risk factors, social activity, and, if necessary, further specific interventions targeting grief and depression. Intervention B includes general health advice on the intervention components and GP treatment as usual. We hypothesize that over the 2-year follow-up period the intervention group A will benefit significantly from the intervention program in terms of preserved cognitive function/delayed cognitive decline (primary outcome), and other relevant (secondary) outcomes (e.g. quality of life, social activities, depressive symptomatology, cost-effectiveness). Discussion: AgeWell.de will be the first multi-component trial targeting risk of cognitive decline in older adults in Germany. Compared to previous trials, AgeWell.de covers an even broader set of interventions suggested to be beneficial for the intended outcomes. The findings will add substantial knowledge on modifiable lifestyle factors to prevent or delay cognitive decline. Trial registration: German Clinical Trials Register (reference number: DRKS00013555)

    COVID-19 government measures and their impact on mental health: a cross-sectional study of older primary care patients in Germany

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    BackgroundWith the outbreak of COVID-19, government measures including social distancing and restrictions of social contacts were imposed to slow the spread of the virus. Since older adults are at increased risk of severe disease, they were particularly affected by these restrictions. These may negatively affect mental health by loneliness and social isolation, which constitute risk factors for depressiveness. We aimed to analyse the impact of perceived restriction due to government measures on depressive symptoms and investigated stress as mediator in an at-risk-population in Germany.MethodsData were collected in April 2020 from the population of the AgeWell.de-study, including individuals with a Cardiovascular Risk Factors, Aging, and Incidence of Dementia (CAIDE) score ≄9, using the depression subscale of the Brief Symptom Inventory (BSI-18) and the Perceived Stress Scale (PSS-4). Feeling restricted due to COVID-19 government measures was surveyed with a standardized questionnaire. Stepwise multivariate regressions using zero-inflated negative binomial models were applied to analyse depressive symptoms, followed by a general structural equation model to assess stress as mediator. Analysis were controlled for sociodemographic factors as well as social support.ResultsWe analysed data from 810 older adults (mean age = 69.9, SD = 5). Feeling restricted due to COVID-19 government measures was linked to increased depressiveness (b = 0.19; p < 0.001). The association was no longer significant when adding stress and covariates (b = 0.04; p = 0.43), while stress was linked to increased depressive symptoms (b = 0.22; p < 0.001). A final model confirms the assumption that the feeling of restriction is mediated by stress (total effect: b = 0.26; p < 0.001).ConclusionWe found evidence that feeling restricted due to COVID-19 government measures is associated with higher levels of depressive symptoms in older adults at increased risk for dementia. The association is mediated by perceived stress. Furthermore, social support was significantly associated with less depressive symptoms. Thus, it is of high relevance to consider possible adverse effects of government measures related to COVID-19 on mental health of older people

    Employment Status and Psychosocial Quality of Work: Associations With Depressive Symptoms in a Population-Based Cohort Study

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    Depressionen zĂ€hlen zu den hĂ€ufigsten psychischen Erkrankungen und gehen mit hohen Kosten sowohl fĂŒr Betroffene und deren Angehörige als auch fĂŒr Gesamtgesellschaften einher. Aufgrund der enormen Kosten, etwa in Form von Behandlungskosten sowie Einbußen an ProduktivitĂ€t, sowie andererseits der zentralen Rolle von ErwerbstĂ€tigkeit in westlichen Industriegesellschaften stellen ZusammenhĂ€nge zwischen erwerbsarbeitsbezogenen Faktoren und Depression ein bedeutendes Forschungsfeld dar. Der positive Effekt von ErwerbstĂ€tigkeit auf die psychische Gesundheit ist hinreichend belegt. Indes sind vor dem Hintergrund ökonomischer und politischer VerĂ€nderungen der letzten Jahre (z.B. bezogen auf Regelungen zu Arbeitslosigkeit oder RentenĂŒbergĂ€nge) aktuelle Untersuchungen zu spezifischen Erwerbsgruppen von großer Bedeutung. DarĂŒber hinaus beeinflussen spezifische Arbeitsbedingungen die psychische Gesundheit der BeschĂ€ftigten. Ziel der vorliegenden Dissertation ist daher, anhand von Daten einer bevölkerungsreprĂ€sentativen Kohortenstudie ZusammenhĂ€nge sowohl zwischen Erwerbsstatus (Arbeitslosigkeit und FrĂŒhrente, kontrastiert jeweils mit ErwerbstĂ€tigkeit) als auch psychosozialen Faktoren von Erwerbsarbeit und depressiver Symptomatik zu analysieren. Die erste Studie untersucht den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und depressiver Symptomatik (Center for Epidemiological Studies Depression Scale) in der LIFE-Adult-Studie, die vom Leipziger Forschungszentrum fĂŒr Zivilisationserkrankungen durchgefĂŒhrt wird. Untersucht wurden 4.842 MĂ€nner und Frauen (Alter: 18-65 Jahre), die zum Untersuchungszeitpunkt entweder erwerbstĂ€tig oder arbeitslos waren und Arbeitslosengeld I bzw. Arbeitslosengeld II erhielten. Die ZusammenhĂ€nge wurden mittels multivariater logistischer Regressionsmodelle untersucht, wobei eine teilweise ErklĂ€rung des Zusammenhangs durch materielle und psychosoziale Ressourcen angenommen wurde. Im Ergebnis zeigte sich ein höheres Risiko fĂŒr Depression (CES-D Score ≄ 23) bei Arbeitslosen im Arbeitslosengeld II-Bezug (MĂ€nner: OR = 2.17, 95%-CI: 1.03 – 4.55; Frauen: OR = 1.98, 95%-CI: 1.22 – 3.20), nicht aber bei Personen, die Arbeitslosengeld I erhielten. Soziale Isolation war fĂŒr beide Geschlechter mit höherem Depressionsrisiko verbunden, wĂ€hrend nur bei Frauen höheres Einkommen sowie ein höherer Bildungsstand mit geringerem Risiko assoziiert waren. Indes war der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Depression nicht vollstĂ€ndig durch Unterschiede in materiellen und psychosozialen Ressourcen erklĂ€rbar. Psychosoziale Aspekte des Arbeitsumfelds sind von zentraler Bedeutung fĂŒr die psychische Gesundheit. WĂ€hrend zahlreiche Studien zu den Dimensionen von Anforderungen vs. Kontrolle bzw. beruflichen Gratifikationskrisen existieren, sind weitere potentielle Stressoren bislang weniger gut untersucht. Im Rahmen der zweiten Studie wurde daher der Zusammenhang zwischen sozialen Konflikten am Arbeitsplatz und depressiver Symptomatik untersucht, wobei ein positiver Zusammenhang zwischen sozialen Konflikten und depressiven Symptomen angenommen wurde. Zumeist werden in Untersuchungen zu Arbeitsbedingungen und psychischer Gesundheit sowohl mögliche Stressoren als auch ZielgrĂ¶ĂŸen anhand subjektiver Bewertungen der Befragten erfasst, wodurch die Gefahr von Verzerrungen der Ergebnisse erhöht ist. Um diesem Risiko zu begegnen wurden Konflikte am Arbeitsplatz anhand objektiver Kriterien der Occupational Information Network (O*NET)-Datenbank erfasst. Anhand der Daten der LIFE-Studie (erwerbstĂ€tige Befragte, Alter: 18-65; n = 2.164) wurden ZusammenhĂ€nge zwischen Konflikten am Arbeitsplatz und depressiver Symptomatik mittels linearer Mehrebenenmodelle untersucht. Neben erwerbsbezogenen Merkmalen wurde fĂŒr den Einfluss von soziodemografischen und persönlichkeitsbezogenen Merkmalen (Neurotizismus, Extraversion) kontrolliert. Im finalen Modell zeigte sich keine Assoziation von Konflikten am Arbeitsplatz und depressiver Symptomatik (MĂ€nner: p = .74; Frauen: p = .72). WĂ€hrend Neurotizismus fĂŒr beide Geschlechter mit höherer depressiver Symptomatik assoziiert war, fand sich ein Zusammenhang zwischen Extraversion, einem hohen Bildungsgrad und sozialen Ressourcen mit geringerer depressiver Symptomatik lediglich bei Frauen. Methodologische Aspekte in Bezug auf die nicht-signifikanten ZusammenhĂ€nge zwischen sozialen Konflikten und depressiver Symptomatik wurden diskutiert, wobei vermutet wurde, dass ein möglicher Zusammenhang durch die subjektive Wahrnehmung der entsprechenden Konflikte vermittelt sein könnte. Bislang existieren inkonsistente Belege fĂŒr ZusammenhĂ€nge zwischen Verrentung, insbesondere frĂŒhzeitige Verrentung, und psychischer Gesundheit. Grund hierfĂŒr ist u.a. ein Mangel an umfassenden Untersuchungen, die simultan verschiedene Arten von Verrentungen betrachten. Daher wurde in der dritten Studie der Zusammenhang zwischen depressiver Symptomatik und verschiedenen Formen von FrĂŒhrente betrachtet. HierfĂŒr wurden multivariate Regressionsmodelle unter Verwendung von Matchingverfahren (entropy balancing) angewandt. Untersucht wurden 4.808 Befragte der LIFE-Adult Studie (Alter: 40-65 Jahre; erwerbstĂ€tig: 4.154; frĂŒhverrentet: 654). Im Vergleich frĂŒhverrenteter mit erwerbstĂ€tigen Befragten zeigten sich zunĂ€chst keine Unterschiede hinsichtlich depressiver Symptomatik (MĂ€nner: p = .43; Frauen: p = .95); bei Betrachtungen unterschiedlicher Subtypen von FrĂŒhverrentungen fanden sich jedoch differenziertere Ergebnisse. Frauen, die aus gesundheitlichen GrĂŒnden frĂŒhzeitig in Rente gegangen waren, zeigten höhere Werte depressiver Symptome (b = 4.68, 95% CI = 1.71 – 7.65). Bei MĂ€nnern, die freiwillig in FrĂŒhrente gegangen waren, sowie bei Frauen, die aufgrund des Erreichens des Rentenalters den Arbeitsmarkt verlassen hatten, zeigten sich geringere Werte (b= −1.83, 95% CI = -3.22 – -.43; b = -2.00, 95% CI = -3.99 – -.02). Soziale Ressourcen waren fĂŒr beide Geschlechter mit geringerer depressiver Symptomatik verbunden, eine vorhandene Partnerschaft jedoch nur fĂŒr Frauen. DarĂŒber hinaus war eine Diabetesdiagnose fĂŒr Frauen mit höherer depressiver Symptomatik verbunden. Die empirischen Studien dieser Dissertation belegen eine hohe HeterogenitĂ€t innerhalb der Gruppen der Arbeitslosen und frĂŒhverrenteten Personen. Demnach könnten arbeitslose Personen, die bedarfsgeprĂŒfte Sozialleistungen (Arbeitslosengeld II) erhalten, sowie Frauen, die aus gesundheitlichen GrĂŒnden frĂŒhzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden, spezifische Risikogruppen fĂŒr Depressionen darstellen, die besonderer Aufmerksamkeit seitens Wissenschaft und Versorgung bedĂŒrfen. In Anbetracht der belegten positiven Effekte von Erwerbsarbeit fĂŒr die psychische Gesundheit sollte auch fĂŒr Betroffene von depressiven Symptomen die Erwerbsteilhabe erleichtert werden. Somit könnten FĂ€lle von gesundheitsbedingter FrĂŒhverrentung verhindert, aber auch der Wiedereinstieg in Erwerbsarbeit fĂŒr aktuell arbeitslose Personen mit eingeschrĂ€nkter psychischer Gesundheit erleichtert werden. DarĂŒber hinaus sind weitere Studien, die spezifische psychosoziale Stressoren am Arbeitsplatz untersuchen, wĂŒnschenswert, um Einsichten in die WirkungszusammenhĂ€nge von psychosozialen Arbeitsplatzfaktoren und Depression zu erlangen. Obwohl die Untersuchung sozialer Konflikte und depressiver Symptome am Arbeitsplatz im Rahmen dieser Dissertation keine ZusammenhĂ€nge aufzeigen konnte, könnten entsprechende Arbeiten und die Identifikation spezifischer Stressoren zur Entwicklung von Interventions- und PrĂ€ventionsstrategien und somit zur psychischen Gesundheit der Mitarbeiter/innen beitragen. Derartige AnsĂ€tze könnten einen Beitrag leisten, ErwerbstĂ€tigkeit zu erhalten und FĂ€lle von Arbeitslosigkeit oder vorzeitigem Austritt aus dem Erwerbsleben entgegenzuwirken.:Index of Tables and Figures Glossary of Terms 1. Introduction 1.1 Depressive Disorders: Definition and Characteristics 1.2 Diagnosis and Screening 1.3 Etiology of Depressive Disorders 1.4 Epidemiology 1.4.1 Sociodemographic and Socioeconomic Differences 1.4.2 Individual, Social and Economic Consequences of Depressive Disorders 1.5 The Relationship Between Employment, Working Conditions and Depression 1.5.1 Causation Versus Selection 1.6 Aims of this dissertation 2. Empirical Studies 2.1 Unemployment and Depressive Symptoms 2.2 Social Conflicts in the Workplace and Depressive Symptoms 2.3 Early Retirement and Depressive Symptoms 3. General Discussion 3.1 Implications for Future Research 4. Conclusion Summary Publication Bibliography Appendix A: Declaration of the Doctorate’s Contribution Appendix B: Statement of Authorship Appendix C: Curriculum Vitae Appendix D: Academic Contributions Appendix E: Acknowledgemen

    Knowledge of risk and protective factors for dementia in older German adults A population-based survey on risk and protective factors for dementia and internet-based brain health interventions

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    BACKGROUND: Evidence on potentially modifiable risk factors for dementia is accumulating rapidly, including e.g. physical inactivity, hypertension, or diabetes. It is unclear to what extent these risk factors are known among the general population in Germany. We investigated knowledge on risk and protective factors for dementia and openness to eHealth interventions for brain health in the older general population in Germany. METHODS: A population-based telephone survey among randomly selected community-dwelling adults aged ≄ 60 years was conducted. We assessed sociodemographic factors, knowledge on risk and protective factors for dementia, openness towards eHealth and psychosocial outcomes (health literacy, resilience). Factors associated with interest in information on brain health and openness towards eHealth interventions were assessed using multivariable logistic regression. RESULTS: Of n = 500 respondents (mean age: 74.8 years, % female: 62.8), 67.9% believed that dementia risk is modifiable. Participants mostly endorsed physical and cognitive activity as protective factors and social isolation as a risk factor. Knowledge on cardiovascular risk factors was low to moderate. 38.0% were interested in information on dementia risk reduction. Better knowledge of risk factors for dementia and higher age were linked to interest in information on brain health. Being widowed and higher levels of health literacy were associated with lower interest in information. Openness to eHealth interventions was moderate (46.2%). Younger age, better knowledge of risk and protective factors were linked to openness towards eHealth tools, as was knowing someone with dementia and interest in information on brain health. CONCLUSION: Belief in preventability of dementia was higher in our sample than previously reported. However, knowledge on cardiovascular risk factors for disease was insufficient and more information and intervention approaches targeted at older adults are needed. Interest in information on dementia risk reduction and eHealth approaches was moderate, and further studies are warranted to assess needs and concerns of older adults regarding dementia prevention

    Factors associated with interest in information on brain health.

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    Factors associated with interest in information on brain health.</p

    Preferences for information on brain health and preferred sources of information.

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    Preferences for information on brain health and preferred sources of information.</p
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