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EingeschrÀnkt rationales Verhalten: Evidenz und wirtschaftspolitische Implikationen
Die PrĂ€zision ökonomischer Prognosen und die QualitĂ€t politischer Handlungsempfehlungen hĂ€ngen in entscheidendem AusmaĂ von der QualitĂ€t des zugrunde liegenden Verhaltensmodells ab. Nur ein empirisch gut fundiertes Modell ökonomischen Handelns erlaubt es, die Konsequenzen politischer MaĂnahmen prĂ€zise abzuschĂ€tzen. In der wirtschaftswissenschaftlichen Analyse ist das Konzept des Homo Oeconomicus als Entscheidungs- und Verhaltensmodell weit verbreitet. Empirische Ergebnisse aus der Verhaltensökonomik legen jedoch zwei grundsĂ€tzliche Abweichungen vom traditionellen Modell des Homo Oeconomicus nahe: Abweichungen vom Prinzip der uneingeschrĂ€nkten RationalitĂ€t einerseits und die Infragestellung einer universellen Eigennutzorientierung andererseits. Die vorliegende Arbeit gibt einen Ăberblick ĂŒber ausgewĂ€hlte, wirtschaftspolitisch bedeutsame Abweichungen vom RationalitĂ€tspostulat. AnschlieĂend diskutieren wir am Beispiel so genannter "nicht bindender Defaultoptionen", weshalb fĂŒr eingeschrĂ€nkt rationale Akteure politische MaĂnahmen oder rechtliche Regelungen auch dann Verhaltenskonsequenzen haben können, wenn diese aus rationaler Sichtweise nicht zu erwarten wĂ€ren und möglicherweise durch den Gesetzgeber auch nicht beabsichtigt sind. AbschlieĂend stellen wir dar, wie nicht bindende Defaults selbst als Politikinstrument eingesetzt werden können: klug gewĂ€hlt können sie dabei helfen, Entscheidungen zu verbessern ohne dabei individuelle Wahlfreiheit einzuschrĂ€nken.Verhaltensökonomik, Paternalismus, Wirkung von PolitikmaĂnahmen, nicht-bindende Regeln, Wahrscheinlichkeitsverzerrungen, eingeschrĂ€nkte RationalitĂ€t
Ein neuer Ansatz des Zufriedenheitsmanagements - Wie begeistern Sie Ihre Online-Kunden?
FĂŒr Unternehmen wird es heute immer wichtiger, mit ihren Produkten oder Dienstleistungen
eine hohe Kundenzufriedenheit zu erzeugen. Dies gilt insbesondere fĂŒr Anbieter von Dienstleistungen im Internet. Die Schaffung von hoher Kundenzufriedenheit setzt allerdings die genaue Kenntnis der relevanten EinflussgröĂen voraus.
Nicht jede QualitĂ€tsverbesserung fĂŒhrt zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit. Aus diesem Grund mĂŒssen QualitĂ€tsmerkmale von elektronischen Dienstleistungen auf ihre FĂ€higkeit hin untersucht werden, (möglichst ĂŒberproportionale) Zufriedenheitssteigerungen
zu erzeugen. Wir prÀsentieren einen Ansatz, der es ermöglicht, den genauen Zusammenhang zwischen DienstleistungsqualitÀt und Kundenzufriedenheit
fĂŒr verschiedene Merkmale zu untersuchen.
ZunÀchst wird das klassische VerstÀndnis der Kundenzufriedenheit diskutiert. Nach
einer differenzierten Betrachtung des Entstehungsprozesses von Kundenzufriedenheit
und der zugrunde liegenden Theorien, beschĂ€ftigt sich die Arbeit ausfĂŒhrlich mit der Mehr-Faktoren-Struktur von Kundenzufriedenheit. Wir stellen mit dem Kano-Modell eine Möglichkeit vor, sog. Minimum-, Zusatz- und Begeisterungsfaktoren im Internet zu identifizieren. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche Zufriedenheitseffekte aus. Es wird gezeigt, dass nicht alle Leistungsverbesserungen zu entsprechenden ZufriedenheitszuwĂ€chsen fĂŒhren.
In der empirischen Studie im Internet-Banking werden mehrere Varianten der Kano-Methode
angewandt. Diese kommen zu Àhnlichen Ergebnissen, so dass die Methode
zuverlÀssig in der Lage ist, die Zufriedenheitstreiber im Internet zu identifizieren.
Wir zeigen, welche Faktoren Kunden begeistern und welche Faktoren bestenfalls
Unzufriedenheit vermeiden
Korreferat : ArbeitskÀmpfe - eine ökonomische Perspektive (Supplementary paper * industrial action - an economic perspektive)
"This paper examines the effects of industrial action and the impact of strike costs on the industrial action activity. Germany is characterised by having little industrial action. Within the framework of a wage bargaining model, it is argued that higher industrial action costs for the union lead to lower wages and more employment. However, international competition weakens this correlation. Finally, in the context of a strike model based on asymmetrical information, the paper shows that one-sided changes in the costs of industrial action do not have any clear effects on the extent of the industrial action. In the author's view the impact of a change in the legislation regarding industrial action on Germany's labour market situation is therefore to be assessed as small." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))Arbeitskampf, Streikrecht, Aussperrung, Tarifpolitik, Kosten, Streik, Arbeitsausfall, Lohnfindung, Lohnsenkung, internationaler Wettbewerb, BeschÀftigungseffekte
Institutionelle Strukturen zur Verbesserung von Transparenz und Wirksamkeit von Subventionen
Die Forderung nach höherer Transparenz und besserer Wirkungsorientierung von Subventionen ist ein finanzpolitischer Evergreen, der mit der Schuldenbremse und der Forderung nach langfristiger TragfĂ€higkeit der Finanzpolitik, zusĂ€tzliche Dringlichkeit erhĂ€lt. Die im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen durchgefĂŒhrte Untersuchung fe 6/13 hat anhand der praktischen Erfahrungen in sechs LĂ€ndern â DĂ€nemark,
USA, Australien, Niederlanden, Schweiz und Vereinigtes
Königreich â Anregungen zur Weiterentwicklung des Subventionsregimes des Bundes identifiziert und entwickelt.
Diese Anregungen werden mit Blick auf die Besonderheiten
der deutschen Subventionspolitik formuliert, die mit einem kurzen StÀrken-SchwÀchen-Profil charakterisiert wird. Als besondere StÀrke der deutschen Subventionspolitik wird
dabei der alle zwei Jahre erstellte Subventionsbericht des Bundes hervorgehoben; an ihn knĂŒpfen zentrale Weiterentwicklungsoptionen an. Folgende Module zur Weiterentwicklung der Subventionstransparenz und âkontrolle des Bundes entwickelt die Studie:
I. Verbreiterung des Berichtsgegenstandes: Die Studie
zeigt Wege, wie mehr MaĂnahmen mit subventions-
Ă€quivalenten Charakter unter dem Rubrum âFörderungen
und Transfersâ in die quantitative und qualitative
Berichterstattung des Subventionsberichts einbezogen
werden können.
II. Ein neutraleres Image fĂŒr Subventionen: Subventionskritik ist wichtig; die hĂ€ufige Stigmatisierung von Finanzhilfen aber schadet der Finanzpolitik. Skizziert wird eine
Regierungs-Kampagne âMeine Subventionâ, die den
Weg zu einem neutraleren Image eröffnet.
III. Subventionsdatenbank: Eine Datenbank in Anlehnung
das schweizerische Online-Verzeichnis der Bundeshilfen
könnte die Subventionstransparenz merklich verbessern.
IV. Rollierende Evaluationszyklen und Spending Reviews: Es
werden drei Stufen fĂŒr regelmĂ€Ăige vollstĂ€ndige Evaluierungspflichten entworfen, wobei die oberste Stufe den Einstieg in Subventions-orientierte Spending Reviews
markieren wĂŒrde.
V. SteuervergĂŒnstigungen systematisieren und dem Bundeshaushalt annĂ€hern: SteuervergĂŒnstigungen sind Substitute fĂŒr direkte Staatsausgaben. Um beide so weit wie möglich gleich zu behandeln, entwirft der Bericht drei Stufen der AnnĂ€herung bzw. fiktiven Vollintegration von SteuervergĂŒnstigungen in den jĂ€hrlichen Haushaltsprozess.
VI. NachhaltigkeitsprĂŒfung durch den Subventionsbericht:
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist vereinbart,
dass der Subventionsbericht stĂ€rker ĂŒberprĂŒfen soll, ob
die dargestellten MaĂnahmen nachhaltig sind. Im Bericht
werden umsetzbare Optionen fĂŒr eine NachhaltigkeitsĂŒberprĂŒfung
von Subventionen entwickelt
Cortisol und Gesichtsmorphologie bei mÀnnlichen Homo Sapiens
Gesichter verleihen Individuen IdentitÀt. Durch die Notwendigkeit Artgenossen
wiederzuerkennen und sie als potentielle Partner, VerbĂŒndete oder Bedrohungen zu
kategorisieren, nimmt das Gesicht einen hohen Stellenwert in der menschlichen
Evolution ein. Dadurch werden auch alle Faktoren relevant, welche die
Gesichtsmorphologie beeinflussen.
Cortisol ist ein biologischer Marker von Langzeitstress. Das
Clucocorticoidgleichgewicht wirkt sich auf Verhalten, Metabolismus, Gesundheit und
Wachstum aus. Daher sollte sich dieses Gleichgewicht auch im Gesicht widerspiegeln.
Unter der Annahme, dass sich die individuelle Stressreaktion stabil verhĂ€lt, prĂŒft diese
Studie, ob sich Cortisol in Form von Lipideinlagerungen und fluktuierenden
Asymmetrien im Gesicht manifestiert.
Gesichter von 34 Probanden wurden standardisiert aufgenommen, deren Gestalt durch
85 homologe Landmarks erfasst und mit der geometric morphometrics Methode
ausgewertet.
In der Regressionsanalyse der Gestalt zeigte sich unter hohem Cotisoleinfluss eine
Zentrierung der Gesichtsmerkmale sowie eine Zunahme der Gesichtsbreite. Dieses
Ergebnis ist mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 3,23% signifikant. Ebenso
korreliert die fluktuierende Asymmetrie mit dem individuellen Cortisollevel signifikant
(r=0,415) nach Spearman.
Es konnte gezeigt werden, dass ein verhaltensmodulierendes Hormon die
Gesichtsmorphologie beeinflusst. Möglicherweise erklÀren die Ergebnisse dieser Studie
den Zusammenhang zwischen AttraktivitÀt bzw. wahrgenommener Gesundheit mit
Cotisol, der bereits von Moor et al. (2011) beschrieben wurde
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