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Evaluation des Bereichs Forschung und Entwicklung im Bundesprogramm Ăkologischer Landbau
Im Jahr 2010 wurde von der BLE eine Evaluation des seit 2001 bestehenden Bundesprogramms Ăkologischer Landbau (BĂL) in Auftrag gegeben. Ziel der 2010 gestarteten Evaluation zum FuE-Bereich war es, die Relevanz der Forschung, ihre Wirksamkeit sowie die Effizienz des Mitteleinsatzes zu prĂŒfen, zu bewerten und Empfehlungen zur Optimierung zu unterbreiten. Den Rahmen lieferten eine Analyse der MaĂnahmen und Ziele des BĂL und ein daraus entwickeltes Wirkungsmodell. Neben einer Auswertung von Programmdaten der BLE wurden rund 80 Projekte durch externe Wissenschaftler und Praktiker begutachet, eine Online-Befragung von Projektleitern und Interviews mit Sektorakteuren, Mitarbeitern der BLE und externen Gutachtern durchgefĂŒhrt.
Die Evaluation kommt zu dem Ergebnis, dass aus insgesamt mehr als 500 Einzelprojekten ein umfangreiches Kompendium an leicht zugĂ€nglichen Ergebnissen entstanden ist, dessen Relevanz fĂŒr den Sektor eine der gröĂten StĂ€rken des Programms darstellt. Aufgrund der Analyse der Prozesse von Themenfindung und Projektauswahl wird empfohlen mit Blick in die Zukunft eine klare Programmstrategie explizit darzustellen und auf Programm- als auch auf Projektebene konsequent entsprechende MaĂnahmen einzusetzen
Entwicklung eines stufenĂŒbergreifenden QualitĂ€tssicherungssystems fĂŒr die ökologische ErnĂ€hrungswirtschaft unter besonderer BerĂŒcksichtigung der Kommunikations- und Organisationsstrukturen
Im Rahmen des Projektes wurden Konzepte zur Lösung drĂ€ngender Probleme im Bereich QualitĂ€tssicherung in der Ăkologischen Lebensmittelwirtschaft erarbeitet. Dazu wurden Strukturen geschaffen, die es erlaubten die Fachleute der Branche in die Problemanalyse und Lösungserarbeitung einzubeziehen. Durch die intensive Einbindung der Akteure konnte gewĂ€hrleistet werden, dass die erarbeiteten Konzepte von hoher Relevanz fĂŒr die Branche und direkt umsetzbar sind.
Neben der Erarbeitung von Konzepten war deren Abstimmung mit Branchenvertretern und der Wissenstransfer der Ergebnisse ein Schwerpunkt des Projektes.
Die Analyse der Kommunikations- und Organisationsstrukturen der Branche gab Hinweise darauf, welche Akteure von besonderer Relevanz sind, welche Kommunikationsmittel genutzt werden und wo LĂŒcken in den Organisationsstrukturen bestehen.
Das Projekt hat im Bereich Kontaminationen von Ăko-Lebensmitteln mit PflanzenschutzmittelrĂŒckstĂ€nden Konzepte erarbeitet, die eine Reduktion der EintrĂ€ge in Erzeugung und Verarbeitung ermöglichen. Die rechtliche Situation bei Haftungsfragen wurde in leicht verstĂ€ndlicher Form aufgearbeitet. Mit der Kommentierung des Anhang III Nr. 9 der EU-Ăko-Verordnung wurden VorschlĂ€ge zur effizienten Verbesserung der Kontrollen vorgelegt und Grundlagen geschaffen, um die Auslegung des Gesetzes in EU und BundeslĂ€ndern zu harmonisieren.
Im Bereich Gentechnik wurde ein Konzept zur Verbraucherinformation erarbeitet, welches von den Akteuren der Branche umgesetzt wurde. Erarbeitet wurden weiterhin konkrete VorschlĂ€ge fĂŒr die Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Gentechnikbereich, um die Ăkologische Lebensmittelwirtschaft in ihrem Bestand zu sichern. Von der angestrebten âKoexistenzâ gehen erhebliche Gefahren fĂŒr diesen Wirtschaftsbereich aus.
Die Erstellung einer âHandlungsempfehlung zur Umsetzung von MaĂnahmen der WarenrĂŒckverfolgbarkeit und Herkunftssicherung in Unternehmen der Ăkologischen Lebensmittelwirtschaftâ ist Hauptergebnis in einem weiteren Bereich des Projekts.
Mit dem erarbeiteten Krisenmanagementplan steht der Branche kĂŒnftig ein Instrument zur VerfĂŒgung, den kommunikativen Teil einer Krise koordiniert zu bewĂ€ltigen
Aktuelle Forschungen zum lÀndlichen Raum
Forschungsfragen, die den lĂ€ndlichen Raum betreffen, lassen sich in den unterschiedlichsten Disziplinen finden. Ganz gleich, ob eine sozial-, ingenieurs- oder agrarwissenschaftlich gefĂ€rbte Forschungsperspektive gewĂ€hlt wird, lĂ€sst sich als Gemeinsamkeit der in den verschiedenen Fachrichtungen durchgefĂŒhrten Untersuchungen eine Fokussierung auf Fragen des Strukturwandels feststellen. âLĂ€ndlicher Raumâ wird nicht als isoliertes Gebilde betrachtet, sondern in AbhĂ€ngigkeit vom gesamtgesellschaftlichen Wandel, und so stehen ĂŒberwiegend Fragen der Planung und Entwicklung des lĂ€ndlichen Raums sowie deren PrĂ€missen und Konsequenzen Vordergrund.
Der lĂ€ndliche Raum ist deshalb auch kaum als einheitliche Raumkategorie zu verstehen, gleichwohl sich bewĂ€hrte Alleinstellungsmerkmale auch heute zur annĂ€hernden Bestimmung eignen. Als Beispiel sei die im Vergleich zu urbanen RĂ€ume geringere Siedlungs- und Einwohnerdichte angefĂŒhrt, die trotz der starken ZulĂ€ufe aus den Suburbanisierungswellen der letzten Jahrzehnte besonders in Deutschland noch als Merkmal des lĂ€ndlichen Raums gilt. Ein weiteres Charakteristikum mag die weiterhin vorhandene PrĂ€gung durch die Agrarwirtschaft sein, auch wenn sie durch den sich vollziehenden Strukturwandel zunehmend abgeschwĂ€cht wird und ihre ursprĂŒngliche Dominanz eingebĂŒĂt hat. Die Beispiele zeigen, dass die Frage nach dem, was den lĂ€ndlichen Raum âeigentlichâ ausmacht, vor allem mit Verweis auf die Relation zu seiner Umgebung und die augenscheinlichen und strukturellen Stadt-Land-DisparitĂ€ten beantwortet wird.
Eine Erkenntnis der neueren Forschung ist, dass der lĂ€ndliche Raum stĂ€rker als die StĂ€dte den Konsequenzen des demographischen und strukturellen Wandels ausgesetzt ist und es auch zukĂŒnftig sein wird. Nachzuvollziehen ist das unter anderem anhand der vielen heterogenen Erscheinungsformen des lĂ€ndlichen Raums, sei es auf Deutschland oder den ĂŒbergeordneten europĂ€ischen Raum bezogen. So lassen sich mitunter nur eine Autostunde entfernt von prosperierenden, multifunktionalen und im Einzugsgebiet groĂer Metropolregionen gelegenen lĂ€ndlichen RĂ€umen Siedlungskörper des peripheren lĂ€ndlichen Raums wiederfinden, die sich zunehmender selektiver Abwanderung vor allem junger, hochqualifizierter Bevölkerungschichten und Siedlungskernperforationen ausgesetzt sehen.
Die Verschiedenartigkeit der lÀndlichen RÀume, ihre Entwicklung, die an sie gegenwÀrtig gestellten Herausforderungen und ihre Perspektiven sollen durch die rund 200 Forschungsarbeiten zum Ausdruck gebracht werden, die in sieben thematisch unterteilten Kapiteln vorgestellt werden
Verbesserung der strategischen umweltpolitischen Beratung im Kontext des Leitbilds Nachhaltiger Entwicklung
Das in diesem Bericht vorgestellte Vorhaben untersuchte die Frage, wie die
Relevanz der Nach-haltigkeitsforschung fĂŒr die Politikgestaltung in
Deutschland erhöht werden kann? Ziel war es, Handlungsempfehlungen zu
erarbeiten, die die Akteure der Nachhaltigkeitsforschung in die Lage
versetzen, die QualitÀt von Forschungsprozessen und Forschungsergebnissen zu
erhöhen und sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde zunĂ€chst ein Ăberblick
ĂŒber die Akteure der Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland erstellt. Dieser
Ăberblick diente zur Auswahl von Fall-studien in Form von abgeschlossenen
Forschungsvorhaben aus zwei Themenfeldern der Nach-haltigkeitsforschung. Die
ausgewÀhlten Vorhaben wurden daraufhin untersucht, was fördernde oder hemmende
Bedingungen fĂŒr einen gelingenden Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und
Politik sind. Die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung wurden in so
genannte An-forderungsprofile fĂŒr eine politikrelevante
Nachhaltigkeitsforschung ĂŒbersetzt. Die Profile wur-den jeweils fĂŒr
Forschungsförderer oder Auftraggeber, Forschende und Akteure aus der Politik
formuliert. Anhand konkreter Anforderungen zeigen die Profile den drei
Akteursgruppen, was sie gezielt tun können, damit politisch anschlussfÀhige
Forschungsergebnisse entstehen. ErgÀn-zend wurde untersucht, wie die Profile
bei der ressortĂŒbergreifenden Aufstellung von For-schungsprogrammen verwendet
werden können. Dabei zeigte sich, dass die einzelnen Anfor-derungen Kriterien
fĂŒr die Programmentwicklung sowie fĂŒr die Bewertung von FörderantrĂ€-gen,
Angeboten, VerwertungsplĂ€nen und Forschungsprogrammen liefern.The R&D; project presented in this report addressed the question âHow can
the relevance of sustainability research for policy making in Germany be
increased?â The project aimed at de-veloping guidance for the actors of
sustainability research that would help them increase and ensure the quality
of research processes and research outcomes. In order to achieve this goal
first an overview of the actors of sustainability research in Germany was
compiled. Using this overview, case studies in terms of completed research
projects in two thematic areas of sustai-nability research were selected. The
selected projects were then analyzed by asking âWhat are supporting or
inhibiting conditions for a successful knowledge transfer between science and
policy?â The results of this empirical study were translated into so called
requirements profiles for a policy relevant sustainability research. The
profiles were formulated separately for three different groups of actors:
research funding agencies, researchers, and policy makers. Contain-ing
concrete requirements, these profiles show actors what they can do
specifically to achieve policy-relevant research results. In a complementary
line of investigation options for using the profiles in the interdepartmental
preparation of research programs were identified. It turned out that the
specific requirements provide a basis for establishing criteria for program
devel-opment as well as for preparing evaluations of grant applications,
proposals, implementation plans and research programs