244 research outputs found
Anforderungen an wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen
Der Bedarf an geeigneten Informationsinfrastrukturen fĂŒr die digitalen Ergebnisse in der Wissenschaft erfĂ€hrt zunehmend an Bedeutung und Aufmerksamkeit. Auf politischer, infrastruktureller und organisatorischer Ebene bemĂŒhen sich zahlreiche nationale und internationale Initiativen darum, Lösungen zu finden, um Forschungsdaten langfristig zu sichern und den Zugang zu ihnen zu ermöglichen oder zu erleichtern. Ein essentielles Kernelement einer funktionierenden wissenschaftlichen Informationsversorgung ist die Akzeptanz der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von solchen Systemen sowohl als Nutzer, als auch als Zulieferer. Eine Akzeptanz hĂ€ngt im Wesentlichen an der FunktionalitĂ€t und ZuverlĂ€ssigkeit solcher Informationssysteme sowie deren AusmaĂ und QualitĂ€t an Service und assoziierten Dienstleistungen. Diese Anforderungen wiederum orientieren sich eng an den durchaus sehr spezifischen AnsprĂŒchen einzelner wissenschaftlicher Disziplinen. Um solche Herausforderungen zu meistern, gilt es, die anstehenden Aufgaben zu benennen und Akteure, die ĂŒber die nötige Expertise und das Vertrauen verfĂŒgen, konstruktiv und offen mit in die Diskussion einzubeziehen. Diese beinhaltet, traditionelle und bewĂ€hrte AnsĂ€tze und Methoden zu hinterfragen und im Kontext der digitalen Möglichkeiten und Potenziale neu zu bewerten. Insbesondere auch wissenschaftliche Bibliotheken könnten und sollten im Umfeld der Informationsinfrastrukturen hierbei eine entscheidende Rolle spielen.
Mission Impossible? Neue Wege zu InterdisziplinaritĂ€t: Empfehlungen fĂŒr Wissenschaft, Wissenschaftspolitik und Praxis
InterdisziplinĂ€re Forschung (kurz: ID) wird zunehmend durch das Bereitstellen von Fördergeldern und das Einrichten von Organisationseinheiten gefördert. Die Auswertung von 35 leitfadengestĂŒtzten qualitativen Interviews mit Forschenden in fĂŒnf deutschen Forschungsinstituten und fĂŒnf UniversitĂ€ten zeigt, dass viele Wissenschaftler/innen positiv gegenĂŒber ID eingestellt sind und interdisziplinĂ€r arbeiten möchten. Der individuellen Motivation und dem (wissenschafts-) politischen Förderwillen stehen jedoch HĂŒrden gegenĂŒber: Karrierewege, Veröffentlichungspraktiken und die Bewertung von Forschung werden primĂ€r von monodisziplinĂ€ren Kriterien geprĂ€gt. Die EffektivitĂ€t von MaĂnahmen zur Förderung von InterdisziplinaritĂ€t wird somit eingeschrĂ€nkt. Auf der Grundlage des Forschungsprojekts "InterdisziplinaritĂ€t und ForschungskreativitĂ€t", das die zunehmende Förderung von formalen ID-Strukturen mit den tatsĂ€chlichen Forschungspraktiken vergleicht, zeigen wir, durch welche MaĂnahmen InterdisziplinaritĂ€t effektiver als bisher strukturell im Wissenschaftssystem verankert werden kann. Auf Basis unserer Interviews mit Forschenden auf allen Stufen der Karriere in interdisziplinĂ€ren Organisationseinheiten in deutschen Forschungseinrichtungen und UniversitĂ€ten eröffnen wir Wissenschaftler/innen, Wissenschaftsmanager/innen und (wissenschafts-) politischen EntscheidungstrĂ€ger/innen in 20 Handlungsempfehlungen neue Wege zur Ăberwindung der HĂŒrden interdisziplinĂ€ren Forschens. Diese Ergebnisse konnten in zwei Fokusgruppen-Workshops mit je 20 Teilnehmenden validiert werden. Zu den wichtigsten Strategien zĂ€hlen die Institutionalisierung interdisziplinĂ€rer Karrierepfade, die Errichtung von ID-Labs in Forschungsinstituten, eine Verankerung interdisziplinĂ€rer Sektionen in hochrangigen Fachzeitschriften, eine stĂ€rkere Gewichtung interdisziplinĂ€rer Kriterien bei der Forschungsbewertung und die GewĂ€hrleistung lĂ€ngerer Qualifikationsphasen. FĂŒnf Good Practice Beispiele veranschaulichen unsere Empfehlungen.Interdisciplinary research is increasingly supported by numerous structures and instruments within the German science system. Our data reveals many scientists are highly motivated to work interdisciplinarily. However, in 35 semi-structured interviews with scholars in 5 German research institutes and 5 universities, we identified obstacles: career paths, publication practices and the evaluation of research are primarily shaped by monodisciplinary criteria. The effectiveness of interdisciplinarity promotion is thus hampered. The present paper outlines ways of overcoming the hurdles of interdisciplinary research and addresses junior and senior scientists, research managers and science policy actors. These strategies were validated in 2 expert workshops with 20 participants each. Based on the research project "Interdisciplinarity and Research Creativity", we have analyzed the impact of formal interdisciplinary structures on research practices in interdisciplinary research centers and labs. We show, how interdisciplinarity (ID) can be implemented more effectively. Our 20 recommendations include the institutionalization of interdisciplinary career paths, the establishment of ID labs at the organizational level, the inclusion of interdisciplinary sections in highly-ranked journals, greater emphasis on interdisciplinary criteria in research assessments, and additional time for qualification phases. 5 good practice examples illustrate our recommendations
Wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen? Einleitung und Problemaufriss
Der tiefgreifende Wandel der Digitalisierung und damit zunehmenden MedialitÀt auch im (Wissenschafts-)Alltag ermöglicht verÀnderte Prinzipien der Wissensproduktion und eine paradigmatische Neuausrichtung der Kulturanalyse. Die Einleitung eröffnet Perspektiven auf diesen Wandel und ordnet Spannungsfelder sowie Herausforderungen ein. Es wird danach gefragt, wie digitale Methoden den Forschungsprozess verÀndern. Die BeitrÀge des vorliegenden Bandes werden vorgestellt.The deep change of digitization and the interconnected mediality within the (scientific) everyday life enables changing perspectives of knowledge production and an paradigmatic realignment of cultural analysis. The introduction opens perspectives on this change, fields of tension and challenges. How do digital methods change the research process? The contributions of the issue are presented
Wissenschaftliches Arbeiten im Digitalen? Einleitung und Problemaufriss
Der tiefgreifende Wandel der Digitalisierung und damit zunehmenden MedialitÀt auch im (Wissenschafts-)Alltag ermöglicht verÀnderte Prinzipien der Wissensproduktion und eine paradigmatische Neuausrichtung der Kulturanalyse. Die Einleitung eröffnet Perspektiven auf diesen Wandel und ordnet Spannungsfelder sowie Herausforderungen ein. Es wird danach gefragt, wie digitale Methoden den Forschungsprozess verÀndern. Die BeitrÀge des vorliegenden Bandes werden vorgestellt.The deep change of digitization and the interconnected mediality within the (scientific) everyday life enables changing perspectives of knowledge production and an paradigmatic realignment of cultural analysis. The introduction opens perspectives on this change, fields of tension and challenges. How do digital methods change the research process? The contributions of the issue are presented
Zwischen Reputation und Markt: Ziele, Verfahren und Instrumente von (Selbst)Evaluationen auĂeruniversitĂ€rer, öffentlicher Forschungseinrichtungen
In den vergangenen Jahren wurden die wissenschaftspolitischen Diskussionen in erheblichem MaĂe von der Frage bestimmt, wie - insbesondere angesichts stagnierender oder sogar zurĂŒckgehender Ressourcen - die QualitĂ€t der Forschung gesichert werden kann. ZunĂ€chst konzentrierten sich die BemĂŒhungen zur QualitĂ€tssicherung wesentlich auf die Hochschulen; in jĂŒngster Zeit rĂŒcken auch die auĂeruniversitĂ€ren Forschungseinrichtungen - insbesondere die zur Zeit durch den Wissenschaftsrat evaluierten Einrichtungen der Blauen Liste - in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Das vorliegende Paper setzt sich mit Zielen, Verfahren und Instrumenten von Evaluationen der in ihren Aufgabenstellungen und Zielen ausgesprochen heterogenen Forschungsinstitute der Wissenschaftsgemeinschaft G. W. Leibniz (WGL) auseinander. Im Hinblick auf die HeterogenitĂ€t gewinnt die Frage nach den adĂ€quaten BewertungsmaĂstĂ€ben besondere Relevanz. Dabei geht es zunĂ€chst um die Suche nach gĂŒltigen Indikatoren - ausgehend von der Annahme, daĂ die gĂ€ngigen Wissenschaftsindikatoren das Leistungsspektrum der WGL-Institute - die Verbindung von Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung sowie von Beratungs- und Dienstleistungen - nur unzureichend erfassen. In einem zweiten Schritt wird auf die Ziele von Evaluationen eingegangen und Elemente eines noch weiterzuentwickelnden - auf QualitĂ€tsförderung ausgerichteten - Modells vorgestellt, das interne Selbstbeobachtungs- und externe Begutachtungsprozesse integrieren sollte. Ein weiterer Schwerpunkt der Studie, die Untersuchung der Aufbau- und Ablauforganisation, geht der Hypothese nach, daĂ die LeistungsfĂ€higkeit einer Forschungseinrichtung entscheidend damit zusammenhĂ€ngt, welche organisatorischen Lösungen fĂŒr die DurchfĂŒhrung komplexer Forschungs- und Beratungsaufgaben gefunden werden. PlĂ€diert wird dafĂŒr, daĂ neben den Forschungsergebnissen die Forschungsorganisation - beispielsweise interne Steuerungs- und Managementstrukturen - einen wichtigen Gegenstand von Evaluationen darstellt. --
Anforderungen an wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen
"Der Bedarf an geeigneten Informationsinfrastrukturen fĂŒr die digitalen Ergebnisse in der Wissenschaft erfĂ€hrt zunehmend an Bedeutung und Aufmerksamkeit. Auf politischer, infrastruktureller und organisatorischer Ebene bemĂŒhen sich zahlreiche nationale und internationale Initiativen darum, Lösungen zu finden, um Forschungsdaten langfristig zu sichern
und den Zugang zu ihnen zu ermöglichen oder zu erleichtern. Ein essentielles Kernelement einer funktionierenden wissenschaftlichen Informationsversorgung ist die Akzeptanz der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von solchen Systemen sowohl als Nutzer, als auch als
Zulieferer. Eine Akzeptanz hĂ€ngt im Wesentlichen an der FunktionalitĂ€t und ZuverlĂ€ssigkeit solcher Informationssysteme sowie deren AusmaĂ und QualitĂ€t an Service und assoziierten Dienstleistungen. Diese Anforderungen wiederum orientieren sich eng an den durchaus sehr spezifischen AnsprĂŒchen einzelner wissenschaftlicher Disziplinen. Um solche Herausforderungen zu meistern, gilt es, die anstehenden Aufgaben zu benennen und Akteure, die ĂŒber die nötige Expertise und das Vertrauen verfĂŒgen, konstruktiv und offen mit in die Diskussion einzubeziehen. Diese beinhaltet, traditionelle und bewĂ€hrte AnsĂ€tze und Methoden zu hinterfragen und im Kontext der digitalen Möglichkeiten und Potenziale neu zu bewerten. Insbesondere auch wissenschaftliche Bibliotheken könnten und sollten im Umfeld der Informationsinfrastrukturen hierbei eine entscheidende Rolle spielen." [Autorenreferat
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