48 research outputs found

    Kompetenz:Versuch einer genealogischen Ideologiekritik

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    In seinem Artikel nimmt Jürgen Gunia den Kompetenzbegriff in den Blick, der nicht nur in den Geisteswissenschaften derzeitig erhebliche Konjunktur erfährt. Dabei geht es weniger um eine Argumentation gegen Kompetenz als vielmehr um eine kritische Reflexion der Kompetenzrhetorik, die sich unter anderem eines vom Militär entlehnten Begriffsinventars bedient. Gunia tritt daher für eine Entdramatisierung des emphatischen Kompetenzbegriffs ein

    Testen wir relevantes Wissen?

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    Das Professionswissen von Lehrkräften wird als wichtige Voraussetzung für gutes und erfolgreiches Unterrichten diskutiert. Professionswissenstests werden daher oft mit dem Ziel eingesetzt, Aussagen über die Wirksamkeit der Lehrerausbildung zu treffen. Die Handlungsrelevanz explizierbaren Wissens ist allerdings nicht empirisch abgesichert, was die Validität solcher Aussagen einschränkt. Ziel der hier vorgestellten Studie war die Überprüfung der prädiktiven Validität der im Projekt "ProwiN" entwickelten Tests zur Erfassung des Fachwissens sowie des fachdidaktischen und pädagogischen Wissens von Physiklehrkräften in Bezug auf gutes und erfolgreiches Unterrichten. Hierfür wurden Zusammenhänge zwischen dem Professionswissen von 23 Lehrkräften, der kognitiv aktivierenden Gestaltung ihres Unterrichts und dem Fachwissenserwerb und situationalen Interesse ihrer Schülerinnen und Schüler analysiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auf Basis der üblichen Validierungsmaßnahmen für Professionswissenstests (Expertenbefragungen, Vergleich bekannter Gruppen, Zusammenhangsanalysen zwischen Professionswissensdimensionen), nicht davon ausgegangen werden kann, dass handlungsrelevantes Wissen für gutes und erfolgreiches Unterrichten erfasst wird. Eine intensive Auseinandersetzung mit den Einschränkungen der vorgestellten Studie macht deutlich, wie wichtig - aber auch wie problematisch - die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Professionswissen, Unterrichtsqualität und Unterrichtserfolg ist

    Erziehungswissenschaft - Systemtheorie - Empirische Forschung: methodologische Überlegungen zur empirischen Rekonstruktion pädagogischer Ordnungen

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    "Die Systemtheorie wird als Metatheorie empirischer Sozialforschung in der Soziologie inzwischen breit diskutiert. Zu verzeichnen ist eine Normalisierung in der Diskussion um eine Empirisierung ihrer als abstrakt geltenden Theoriearchitektur. Dennoch sind systemtheoretisch argumentierende Projekte und eine entsprechende methodologische Diskussion in der Erziehungswissenschaft bislang die Ausnahme geblieben. Der Autor schlägt vor, die Systemtheorie für die Entwicklung einer reflexiven erziehungswissenschaftlichen Methodologie des Pädagogischen zu nutzen. Er zeigt, wie es mit ihr gelingen kann, ein zentrales Bezugsproblem erziehungswissenschaftlicher Forschung methodologisch zu kontrollieren: die Aufgabe, ein soziales Geschehen, an das hohe normative Erwartungen geknüpft werden, mit sozialwissenschaftlichen Mitteln gegenstandstheoretisch und empirisch in den Blick zu bekommen. Weder darf durch zu viel Nähe zu diesen Erwartungen pädagogisches Wissen verdoppelt werden noch durch zu viel sozialwissenschaftliche Distanz der Gegenstand aus den Augen geraten. Die Leistungsfähigkeit dieser Forschungsperspektive wird an einem Ausschnitt aus einem Transkript verdeutlicht, das den Besuch einer 9. Realschulklasse in einer KZ-Gedenkstätte dokumentiert. Gezeigt wird, wie es mit dieser Perspektive gelingen kann, neue Sichtweisen auf die normative Aufgabenstruktur pädagogischer Handlungsfelder zu werfen und Bezugsprobleme des Pädagogischen zu spezifizieren." (Autorenreferat)"Systems theory is now being widely discussed as a meta-theory for empirical research in sociology. Visible is certain normalization in the discussion about how to open up the presumably abstract architecture of systems theory to empirical research. However, in education science most research projects applying systems theory and the corresponding methodological debates have so far remained the exception. The present contribution suggests using systems theory for the development of a reflexive methodology of the pedagogical. It shows how a central reference problem in educational research methodologies can be successfully controlled: namely, the task of taking account of a social phenomenon - to which high normative expectations are linked - as a subject-matter and empirically by means of the social sciences without doubling the pedagogical knowledge through too much closeness to these expectations or losing the object from sight due too much distance. The fruitfulness of this research perspective will be illustrated by an excerpt from a transcript recorded during a 9th grade class visit to a concentration camp Memorial. It shows how this perspective may succeed in throwing new perspectives on the normative structure of pedagogical fields of action, thus generating a new description for a specification of educational reference problems." (author's abstract

    Außenpolitikevaluation im Aktionsfeld: Krisenprävention und Friedensaufbau

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    Die Prävention von Krisen und gewalthaltigen Konflikten sowie der Aufbau stabiler Friedensstrukturen sind Ziele deutscher Außenpolitik, die sich konzeptionell im Aktionsplan der Bundesregierung „Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung“ von 2004 niedergeschlagen haben. Wer Krisen vorbeugen, die Ursachen gewalthaltiger Konflikte beseitigen und die Voraussetzungen für einen dauerhaften friedlichen Konfliktaustrag schaffen will, muss wissen, ob Eingriffe von außen diesem Ziel förderlich sind. Was funktioniert unter welchen Bedingungen, was nicht? Wie lässt sich das eigene Handeln verbessern, wie der Ressourceneinsatz optimieren? Das sind die Fragen, die das Interesse an Evaluation speisen, wie es seit einiger Zeit vor allem im Deutschen Bundestag geäußert wird. Vor diesem Hintergrund liefert die Studie eine Orientierungsbasis dafür, wie Möglichkeiten und Grenzen von Außenpolitikevaluation gerade im Aktionsfeld „Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedensaufbau“ bewertet werden können. Dabei baut sie auf dem Diskussionsstand in der Evaluationsforschung und den bisherigen Erträgen einschlägiger Evaluationen auf. Ausgelotet wird, was von herkömmlicher Evaluation bei nüchterner Betrachtung grundsätzlich erwartet werden kann und welche Alternativen zur Verfügung stehen. (Autorenreferat

    Wissenstransfer zwischen politischer Steuerungsebene und Wissenschaft in der Frühen Bildung. Modelle, Erkenntnisse und Bedingungen. Expertise

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    Im komplexen System der Frühen Bildung stellt die politische Steuerungsebene eine entscheidende Schaltstelle dar, die, so die zunehmende Erwartung, wissenschaftliche Expertise bei Entscheidungsprozessen einbeziehen und berücksichtigen soll. Dabei ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Politik äußerst heterogen und zugleich durch unterschiedliche Zeithorizonte, Funktionen und Systemlogiken geprägt. Aufbauend auf einem Transferverständnis, dass von einer wechselseitigen Wissenstransformation im Dialog aller Beteiligten ausgeht, werden in der vorliegenden Expertise drei theoretische Modelle vorgestellt, die diese komplexen Beziehungen aufgreifen und nachzeichnen. Wie wissenschaftliches Wissen neben anderen entscheidenden Aspekten Eingang in politische Entscheidungen findet, wird als dynamischer Prozess beschrieben, der von Interaktionen und Kooperationen gekennzeichnet ist. Für das System der Frühen Bildung können diese Modelle herangezogen werden, um Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Politik besser nachzuvollziehen. So zeigt sich, dass die Verknüpfung von Wissensbeständen zwar durch Begegnungen angeregt werden kann. Jedoch mangelt es an Erkenntnissen darüber, inwieweit eine solche Wissenstransformation ermöglicht wird und ob bzw. wie die Grenzen zwischen den beiden „Welten“ Wissenschaft und Politik überwunden werden können. (DIPF/Orig.

    Demokratisches Engagement und soziale Medien : Medienbasierte Beteiligungsformen im Kontext der Demokratiebewegung in Ägypten 2011

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    This study examines the ways in which young Egyptians used social media during the uprising in 2011 in distinct and complementary ways. It does not focus on the role of social media for institutionalized groups or movements to organize and coordinate protest participation more effectively, but on the varying ways in which social media is used to constitute individual protest engagement and civic empowerment. This engagement might emerge into the formation of a protest collective, but it is more a bottom-up process in which citizens develop complementary forms of media-based agency. On the basis of 40 in-depth interviews and supplementary materials five distinct groups are identified: Performative activists and citizen journalists provided first hand reports. Networked information brokers distributed such reports beyond the activist circles and made them understandable for less politicized users. Supportive bystanders expressed affective solidarity. The group of detached observers, finally, remained isolated from the protest community. Contrary to accounts that posit a unified logic of social media this study identifies the distinct causal roles that social media play in the group-specific processes of achieving active citizenship
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