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    Ulrich Schreier und seine Werkstatt

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    Ulrich Schreier leitete in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine sehr langlebige, leistungsfähige und nicht durchgängig ortsfeste Werkstatt, in der rund 200 geschriebene und gedruckte Bücher mit Buchschmuck ausgestattet bzw. in kunstvoll gestaltete Einbände gebunden wurden. Für seine Buchkunst weithin bekannt, arbeitete er für eine breit gefächerte Käuferschicht, die sich zum großen Teil aus reichen Bürgern und Angehörigen sowohl des hohen als auch des niederen Klerus rekrutierte. Die finanziellen Möglichkeiten dieser Kunden spiegeln sich in der Gestaltung der Einbände und des Buchschmuckes ebenso wider wie ihre ästhetischen Vorlieben. Erstmals tritt Schreier in den Matrikeln der Universität Wien in Erscheinung, wo er sich im April 1450 inskribierte. Den Anfang seines künstlerischen Wirkens dokumentieren drei 1457 geschaffene und dem Benediktinerkloster Admont in der Steiermark gestiftete Handschriften; seine späten, zwischen 1481 und dem Ende seiner Karriere um 1490 datierbaren Werke entstanden in Wien, wo er auch Geschäftsverbindungen nach Pressburg entwickelte und offenbar weiterhin berufliche Kontakte zu seinen früheren Kunden pflegte. Dazwischen arbeitete er in seiner Heimatstadt Salzburg. Hier sicherten ihm Bürger, Klöster und Geistliche, darunter der bibliophile Salzburger Erzbischof Bernhard von Rohr, für etwa 20 Jahre guten Absatz. Gemeinsam mit den erhaltenen Schriftquellen bilden die in Schreiers Atelier entstandenen Werke die Grundlage der vorliegenden Untersuchung, die eine zusammenfassende Gesamtdarstellung und ausführliche Analyse von Schreiers breit gefächertem Wirkungsfeld bietet und seit Heinz Zirnbauers 1927 erschienener Monographie die einzige eingehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk dieser vielseitigen Persönlichkeit ist. Im Fokus der Untersuchungen stehen die an den Arbeiten Schreiers zu beobachtende Wechselwirkung zwischen Kunden, Künstler und Werk sowie die Rezeption druckgraphischer Vorlagen, die es den Buchmalern ermöglichte, unter Einhaltung eines hohen Qualitätsniveaus den Herstellungsprozess zu beschleunigen. Breites Feld wird auch der einheitlichen Gestaltung des Buches eingeräumt, zumal Schreier über die Illuminierung hinaus auch die Einbände und Buchschnitte künstlerisch gestaltete. Schließlich wird die Frage nach dem Ende des Betriebes und die Ausstrahlung von Schreiers Werk auf andere Buchkünstler gestellt, lebte doch sowohl Schreiers malerische als auch einbandkünstlerische Arbeit in der Kunst vieler Illuminatoren und Buchbinder weiter.The illuminator, Ulrich Schreier, can be traced in Salzburg, Vienna and Bratislava between 1457 and 1490. Three of his main works are signed and reveal the fore- and surnames of the book painter, making him one of the few fifteenth-century illuminators in Central Europe who can be identified firmly with a historical person. Born in Salzburg, Schreier was the leader of a workshop that, as printed books first came onto the market in substantial numbers, illuminated both hand-written texts and printed codices. The workshop also specialised in the production of decorative bindings, which formed a second pillar of, and source of income for, the enterprise. In total more than 200 works can be attributed to Schreier and his assistants, of which a large part was discovered through research for the present dissertation. Along with the written sources these form the basis of my investigation, which seeks to provide both a summarising account and detailed analysis of Schreier’s sphere of operations. Since Heinz Zirnbauer’s 1927 monograph, this represents the first work dedicated to the career and life of a multi-faceted personality. The first documentary trace of Schreier comes from the matriculation register of Vienna University, where he was inscribed in April 1450. From 1462 at the latest, Schreier worked in Salzburg, where he was active for around two decades for various patrons, particularly the Archbishop of Salzburg, Bernhard von Rohr. When the latter was forced by Emperor Frederick III to resign, it also marked the end of Schreier’s Salzburg career. He left his hometown and established himself in Vienna and Bratislava, where patrons from university and clerical circles ensured him a profitable market. Schreier’s works are commissions whose form was largely determined by the financial means, practical requirements, individual wishes and aesthetic preferences of a broad and differentiated patronal class. These interactions between patron and artist represent a central question of the present investigation. A further focal point is the Schreier atelier’s adoption of forms from printed works. Around 40 miniatures or figurative initials from Schreier’s oeuvre are based on copper engravings, whose reception ensured a high quality of design and accelerated the production process. Since Schreier’s atelier specialised not only in the illumination of texts, but also created artistic bindings, the illuminators were able to employ a similar range of motives for book decoration and binding, thus giving the codices a uniform appearance. For this reason, the question of binding is treated in detail, particularly with regard to the design of books according to a coherent aesthetic concept. A final area is the end of Schreier’s enterprise and his impact on other book artists. His ideas lived on in the work of other illuminators and bookbinders, both in terms of figurative painting and binding. In connection with the text, an extensive volume of illustrations as well as a work catalogue should create an overview of Schreier’s career, whilst offering more detailed insights into each individually created work of the illuminator and binder

    Kaleidoskop des Impurismus : Neues zur Poetik und neue Analysen

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    Impurismus ist eine uralte Weltanschauung und eine alte Poetik. Beides habe ich in meinem Buch von 2007 Illustrierte Poetik des Impurismus ausfĂĽhrlich dargestellt. Da ich mich nicht wiederholen will, kann ich die umfangreichen Funde zum Thema hier nicht erneut vortragen. Andererseits soll der Leser dieser Fortsetzung nicht ganz unvorbereitet in die Materie einsteigen. Deshalb will ich einige nackte Fakten als Erinnerung hier zusammenstellen, muĂź aber doch dringend auf die anschaulichen Grundlagen in dem genannten Buch verweisen, sonst verschreckt die in aller KĂĽrze vorgetragene Ungeheuerlichkeit der ganzen Entdeckung manchen willigen Leser. ..

    Kreuzzug als Selbstbeschreibung

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    Der Künstler als 'Magier' und 'Alchemist' im Spannungsfeld von Produktion und Rezeption. Aspekte der Auseinandersetzung mit okkulten Traditionen in der europäischen Kunstgeschichte nach 1945. Eine vergleichende Fokusstudie ausgehend von Joseph Beuys

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    Die vorliegende Forschungsarbeit geht den Spuren eines tradierten Künstlerbildes in Kunst und Kunstgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach, wie sie sich einerseits in der Fachpresse und der wissenschaftlichen Literatur – und andererseits in den Selbstinszenierungen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wieder finden lassen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, in welchem Verhältnis dieses "Bild vom Künstler" als 'Magier' und 'Alchemist' zur Auseinandersetzung mit okkulten Traditionen seitens der betreffenden Künstlerinnen und Künstler steht, die im jeweiligen Oeuvre, also in den "Bildern der Künstler", ihren Niederschlag findet. Rezeptionsgeschichtliche und kritische Untersuchungen werden jeweils in wechselseitige Beziehung zu quellenorientierten Werkanalysen gesetzt. Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und Rebecca Horn sind zentrale Kapitel der vergleichenden Studie gewidmet
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