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Bilddaten getriebene Kinematik-Simulation für den Roboter gestützten Kreuzband- und Kniegelenkersatz [online]
Kurzfassung
In zunehmendem Maße wird in der Medizin eine immer höhere
Präzision bei immer komplexeren Eingriffen gefordert. Beim
Ersatz des Kniegelenks oder des vorderen Kreuzbandes wird dieser
Forderung mit einem wachsenden Anteil an Computer und Roboter
gestützten Operationstechniken begegnet. Da für die Planung
einer Knieoperation die Bewegung im Kniegelenk von besonderer
Bedeutung ist, wird in dieser Arbeit ein Verfahren entwickelt,
um die Bewegung auf Basis der in den Computer gestützten
Systemen verwendeten Bilddaten zu simulieren.
Die Grundlage für das Simulationsmodell bilden Bild- und
Bewegungsdaten von 26 Probanden. Da kein Verfahren für eine
Bewegungsaufnahme bekannt ist, mit dem die Position der
beteiligten Knochen ausreichend genau bestimmt werden kann, ohne
den Patienten zu verletzen, wird ein neues Verfahren entwickelt
und zusammen mit den Weiterentwicklungen von zwei bekannten
invasiven Verfahren angewendet und validiert.
Für die Modellbildung wird jeder Proband mit einem Merkmalvektor
beschrieben, der sich aus Merkmalen für die Knochenform und aus
Merkmalen für die Bewegung zusammensetzt. Da die Bewegung eines
Kniegelenks zwingend mit der Form der Knochen verbunden ist,
kann für einen neuen Patienten unter Verwendung seiner
Formmerkmale im Merkmalraum ein ähnlicher Datensatz des Modells
gefunden werden. Aus den gewonnenen Bewegungsmerkmalen lässt
sich die komplette Bewegung zu einem neuen Patienten
rekonstruieren, ohne diese Bewegung aufgenommen zu haben.
Mit dem entwickelten Modell für die Simulation von
Bewegungsdaten auf Basis der für viele Computer gestützte
Knieoperationen verwendeten Volumendaten ist es gelungen, den
neuen Operationstechniken wichtige Informationen über den
individuellen Bewegungsablauf eines Knies zu liefern und die
Qualität der Planungen zu steigern
Messung der Knorpeldicke am medialen Femurkondylus bei sportlich aktiven Kindern und Jugendlichen mittels Ultraschall : eine Reliabilitätsanalyse
Die hier vorliegende Studie zielt darauf ab, mittels Sonographietechnik an gesunden Kindern
und Jugendlichen zwischen dem sechsten und 17. Lebensjahr beider Geschlechter1 die
Knorpeldicke am medialen Femurkondylus des dominanten Beines zu ermitteln. Um
verlässliche Ergebnisse erhalten zu können, wurde als erster Schritt die Sonographietechnik
validiert. Für eine Reliabilität des Sonographiegerätes wurden drei aufeinanderfolgende
Messungen an gleicher Stelle durchgeführt. Nach Durchführung dieser drei Messungen
wurden die Teilnehmer gebeten, 30 Kniebeugen durchzuführen, was aufzeigen sollte, ob die
Knorpeldicke bereits nach dieser Anzahl an Kniebeugen variiert. Nach Abschluss der
Kniebeugen wurden wiederholt drei aufeinanderfolgende Sonographiemessungen
durchgeführt. Mit den erzeugten Daten konnten nun die Reliabilität des Sonographiegerätes,
und die individuellen durchschnittlichen Knorpeldicken des einzelnen Teilnehmers - aufgeteilt
nach Sportarten, Alter, Geschlecht, Schulart und Jahrgangsstufe - errechnet und dargestellt
werden.
Zusätzlich wurden Fragebögen erstellt und an die Teilnehmer ausgehändigt. Hierbei konnten
anlehnend an den Fragebogen EQ-5D-Y Daten zur allgemeinen Gesundheit, mentalen
persönlichen Situation und psychischen Merkmalen wie Ängste, Depressionen etc. erhoben
werden.
157 Kinder und Jugendliche nahmen an der Studie teil. Die sonographische Messung der
Knorpeldicke war mit einem Wert von r= 0,99 sehr reliabel und eignet sich somit für künftige
Studien. Weiterhin konnten sehr individuell unterschiedliche Knorpeldicken erhoben werden.
In der Gesamtgruppe betrug die Knorpeldicke durchschnittlich 2,08 mm (± 0,02 mm) vor und
2,09 mm (± 0,01 mm) nach den 30 Kniebeugen. Die Durchführung von Kniebeugen führte zu
diametralen Veränderungen der Knorpeldicke: Während einige Teilnehmer eine reduzierte
Knorpeldicke aufwiesen, war sie bei anderen erhöht. Dies könnte auf unterschiedliche
biomechanische Eigenschaften des Knorpels oder unterschiedlichen Belastungsmustern
während der Kniebeugen beruhen.
Die aktuelle empfundene Gesundheit der Studienteilnehmer schwankte in einzelnen
Bereichen enorm. In den Bereichen der mentalen Verfassung und psychischen Merkmalen
konnten allerdings keine auffälligen Ergebnisse erzielt werden.
Gerade aufgrund der positiven Validierung der Sonographietechnik kann diese im Bereich der
pädiatrischen und orthopädischen Früherkennung als eine kostengünstige und risikoarme
Diagnostikmethode im Bereich des medialen Femurkondylus angewandt werden.This study aims to determine the cartilage thickness at the medial femoral condyle of the
dominant leg of healthy children and adolescents between the ages of six and 17 of both sexes
with sonography. To obtain reliable results, the sonography technique was validated as a first
step. To ensure the reliability of the sonography device, three consecutive measurements were
carried out at the same location. After taking these three measurements, participants were
asked to perform 30 squats, with the intention to show whether cartilage thickness varied even
after this number of squats. To demonstrate this, the three consecutive sonographic
measurements were repeatedly carried out after the squats were completed. With the support
of the generated data, the reliability of the sonography device as well as the individual average
cartilage thicknesses of the individual participants - broken down by type of sport, age, gender,
type of school and grade - could have been calculated and displayed.
In addition, questionnaires were created and handed out to the participants. Based on the EQ-
5D-Y questionnaire, data on general health, personal mental situation and psychological
characteristics such as fears, depression, etc. was collected.
157 children and adolescents were recruited for the study. With the value of r= 0,99 the
sonographic measurement of the cartilage thickness was very reliable and therefore suitable
for future studies. Furthermore, it has shown that there were very individually different cartilage
thicknesses in all surveyed areas. The average cartilage sickness in the whole group was 2,08
mm (± 0,02 mm) prior and 2,09 mm (± 0,01 mm) after the 30 squats. The change in cartilage
thickness after squatting also led to contradictory results. While some participants had reduced
cartilage thickness, some had increased. This could be the result of different biomechanical
characteristics of the cartilage or different strain patterns during the squats.
The currently perceived health fluctuated enormously in individual areas. However, no relevant
results could be obtained in the areas of mental condition and psychological characteristics.
Particularly on the basis of the positive validation of the sonography technique, a cost-effective
and low-risk diagnostic method can be used in the area of the medial femoral condyle in the
area of pediatric and orthopedic early detection