4,810 research outputs found
Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung? Die "New International Economic Order" und die Zukunft der Süd-Nord-Beziehungen
Vor fünfzig Jahren beschlossen die Vereinten Nationen eine grundlegende Veränderung der globalen Wirtschaftsordnung. Die "New International Economic Order" (NIEO) war der erste alternative Globalisierungsentwurf: ein Projekt zur Überwindung kolonialer Wirtschaftsstrukturen zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden. Damals verhinderten reiche Industriestaaten die Umsetzung dieses Reformprogramms. Die Beiträger*innen fragen angesichts globaler Armut, der Klimakatastrophe, zunehmender internationaler Konflikte und der Krise des Kapitalismus nach der heutigen Relevanz der NIEO - und zeigen die Dringlichkeit einer radikalen Transformation der Weltwirtschaft auf
Kapitalismus und Nachhaltigkeit
Sind Kapitalismus und Nachhaltigkeit miteinander vereinbar? Falls ja: Mit welchen Folgen und Nebenfolgen gelingt es kapitalistischen Ökonomien, eine Antwort auf die multiplen ökologischen Krisen zu finden? Ist es ausgeschlossen, dass die "schöpferische Zerstörung" (Schumpeter) als Modus kapitalistischer Dynamik nicht auch den fossilen Kapitalismus "schöpferisch" zerstört und neue "Kombinationen von Dingen und Kräften" ersinnt, die den Kapitalismus tatsächlich ergrünen lassen? Oder gibt es materiale Schranken dafür, die in den stofflichen Eigenschaften von Öko-Systemen liegen? Scheitert der Kapitalismus letztlich an der ökologischen Frage
Nachhaltigkeitsorientierte Facharbeit in industriellen Metallberufen - Empirische Exploration, Kompetenzmodellierung und Perspektiven für die berufliche Bildung
Die vorliegende Arbeit stellt die Forschungsergebnisse aus der qualitativen Untersuchung zur Exploration nachhaltigkeitsorientierter Facharbeit in der Domäne industrieller Metallberufe vor. Dabei wird der forschungsleitenden Fragestellung nachgegangen, ob und wie sich nachhaltigkeitsorientiertes berufliches Handeln in der Domäne industrieller Metallberufe äußert und welche Nachhaltigkeitsbezüge sich auf der personenbezogenen und betrieblich-institutionellen Ebene von Facharbeit feststellen lassen. Für die theoretische Einbettung des Forschungsgegenstands erfolgt zunächst aufgrund des komplexen Beziehungsgeflechts berufsförmig organisierter Arbeit die deskriptive Aufarbeitung drei konzeptioneller Rahmungen – die gesellschaftlich-normative, die betrieblich-institutionelle und die berufspädagogisch-didaktische Rahmung nachhaltigkeitsorientierter Facharbeit. Der durchgeführte Untersuchungsprozess fußt auf einem interdisziplinären Forschungsansatz, der gleichermaßen Theorien und Ansätze der Berufs- und Nachhaltigkeitswissenschaften in sich vereint und in einem multiperspektivisch und triangulativ ausgerichteten Forschungsinstrumentarium zum Ausdruck kommt. Anhand durchgeführter Fallstudien in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes werden nachhaltigkeitsorientierte Strukturen und Aktivitäten in der
Facharbeit und Arbeitswelt offengelegt sowie Anknüpfungspunkte und Handlungsansätze einer nachhaltigkeitsorientierten Facharbeit beschrieben. Die durch Arbeitsprozessanalysen erschlossenen Kompetenzanforderungen für ein nachhaltigkeitsorientiertes Berufshandeln werden im Anschluss mit der Entwicklung eines Kompetenzmodells und der Darlegung domänenbezogener Kernkompetenzen für die Berufsbildungstheorie und -praxis zugänglich gemacht. Ausgehend von einer Modellbildung zur Charakterisierung nachhaltigkeitsorientierter Facharbeit werden abschließend didaktisch-konzeptionelle Ansätze zur transformativen Gestaltung von Berufsbildungsprozessen sowie ordnungsmittelbezogene Modernisierungsvorschläge angeführt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, einerseits einen empirisch fundierten Theoriebeitrag zum Gegenstandsbereich nachhaltigkeitsorientierter Facharbeit zu leisten
und andererseits verwertungsorientierte Impulse zur Verankerung und Ausgestaltung einer domänenbezogenen Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) zu setzen
Resilienz von Fließgewässern - Entwicklung und Anwendung einer Methodik zur indikatorengestützten Bewertung unter Berücksichtigung multipler Stressoren
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Charakterisierung der Resilienz von Fließgewässern gegenüber multiplen Stressoren und die Anwendung der Methodik an einem ausgewählten Fallbeispiel. Die wesentliche Grundlage bildete zunächst die stressorenbezogene Systembeschreibung auf Basis des DPSIR-Ansatzes im 2. Kapitel. Klimatische Treiber, anthropogene Katalysatoren, resultierende Stressoren und Zustandskategorien für das System Fließgewässer wurden im Hinblick auf die Entstehung von Stress in den Fließgewässern beschrieben. Vor dem Hintergrund des identifizierten Stressorensets erfolgte in Kapitel 3 die ausführliche theoretisch-methodische Auseinandersetzung mit dem Resilienzbegriff. Hierbei erfolgte die Einordnung in Bezug auf flankierende Fachtermini, wie Vulnerabilität, Gefährdung und Risiko. Zudem wurden die für Fließgewässer besonders relevanten Fachdisziplinen Ökologie, Hydrologie, Technik und Planung beleuchtet. Anpassung als wichtiger Bestandteil von Resilienz wurde über die Beschreibung von adaptiven Zyklen und Panarchie methodisch in die Arbeit integriert.
Basierend auf dem vorliegenden Fachwissen wurde die Resilienz von Fließgewässern in Kapitel 4 definiert. Zentrale Aspekte sind hierbei die Beschreibung der drei relevanten Resilienzdimensionen „Ökologie“, „Hydrologie“ und „Technik/Infrastruktur“, die Unterteilung in die Systemelemente „Gewässer“, „Umfeld“ und „Einzugsgebiet“ sowie die insgesamt sechs wesentlichen Stressoren „Wassertemperatur“, „Hochwasser“, „Trockenheit“, „Niedrigwasser“, „Wassererosion“ und „Stoffeinträge“. Der zentrale Term der „spezifischen Resilienz“ drückt die Resilienz eines Systemelementes in einer Resilienzdimension gegenüber eines einzelnen Stressors unter Berücksichtigung der „gegebenen natürlichen Sensitivität“ wider.
Die Funktionsfähigkeit von Fließgewässern im Hinblick auf deren Resilienz wird qualitativ an den vier Resilienzkriterien „Robustheit“, „Elastizität“, „Redundanz“ und „Vielfalt“ bestimmt, die funktionalen Gruppen der Antagonismen wurden mit „robuster Elastizität“ und „redundanter Vielfalt“ beschrieben. Die in Kapitel 5 aufgeführte quantitative Untersetzung der Resilienzkriterien durch Zustandsindikatoren bildet eine wichtige Grundlage für die Operationalisierung der Resilienz von Fließgewässern in der Planungspraxis. Dabei wird abschließend die (allgemeine) Resilienz durch Verschneidung der „spezifischen Resilienz“ und der „anthropogen bedingten Anpassungskapazität“, welche anhand der Einflüsse von Anpassungsmaßnahmen bewertet wurde, ermittelt.
Die beschriebenen Arbeitsschritte wurden abschließend am Beispiel der Müglitz und ihres Einzugsgebietes auf Praxistauglichkeit überprüft, wobei die allgemeine Anwendbarkeit des erarbeiteten Resilienzansatzes nachgewiesen werden konnte. Neben der Bewertung ausgewählter Zustandsindikatoren und den damit verbundenen epistemologischen Unsicherheiten sind es vor allem die datenbezogenen Fehlstellen und Unschärfen sowie einzelne planungsbezogene Verbesserungsmöglichkeiten, die die dargestellte Resilienzbewertung ausmachen und entsprechende Empfehlungen und Anforderungen zur Resilienzstärkung begründen
Überlegungen zu einem Bewertungssystem für Forschungsdatenpublikationen unter Einbezug der FAIR-Prinzipien
Forschungsdaten sind wesentlicher Bestandteil des Wissenschaftskreislaufes. Sie sind eine
der wesentlichsten Grundlagen von Forschung und damit auch Ausgangspunkt neuer
Erkenntnisse, von Innovationen und dadurch nicht zuletzt auch eine Basis wirtschaftlichen
Fortschritts. Gleichermaßen können Forschungsdaten durch ihre Einzigartigkeit (bspw.
Observationsdaten) Schaufenster in die Vergangenheit sein und dabei helfen, die Zukunft
zu antizipieren. Daten werden mithin als einer der Rohstoffe des 21. Jahrhunderts bezeichnet und geraten vermehrt in den Fokus verschiedener Stakeholder. Insbesondere im Rahmen öffentlich finanzierter Wissenschaft und Forschung werden die Anforderungen an Forschende immer größer, die aus der geförderten Tätigkeit entstandenen Forschungsdaten unter dem Paradigma der Open Science offen zur Verfügung zu stellen. Daraus erwachsen große Herausforderungen für Datenproduzent:innen. Denn die qualitative Aufbereitung von Forschungsdaten zum Zwecke der Publikation, um die Auffindbarkeit und sinnvolle
Nachnutzung durch Dritte zu ermöglichen, stellt eine Aufgabe mit teils erheblichen
Zusatzaufwand bei stark begrenzten zeitlichen Ressourcen dar. Die Anerkennung dieser
Zusatzleistung in der Bewertung wissenschaftlicher Leistungen könnte einen wichtigen
Anreiz für das Erbringen dieses zusätzlichen Aufwandes bieten. Die vorliegende Arbeit
geht der Frage nach, wie ein Bewertungssystem für Forschungsdatenpublikationen
aussehen könnte und nimmt dabei auch aktuell genutzte publikationsbezogene Metriken
und Indikatoren kritisch in den Blick. Insbesondere wird diskutiert, ob die FAIR-Prinzipien
bei der Erarbeitung eines Rahmenwerkes für die Qualität von Datenpublikationen operationalisiert werden können. Abschließend wird die Idee eines „Data Score" vorgestellt.
Die Arbeit fokussiert auf Datenpublikationen in den Geowissenschaften und bezieht dementsprechend die Expertise eines Ausschnitts der deutschen geowissenschaftlichen Fachgemeinschaft in Form einer Befragung ein
- …