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    Möglichkeiten und Grenzen der Erforschung von ZusammenhÀngen zwischen Krankheit und Erwerbsverlauf mit Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung

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    "Im Arbeitspapier, welches im Rahmen des Sfb 186 erstellt wurde, werden Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Krankenkassendaten fĂŒr die Erforschung von ZusammenhĂ€ngen zwischen Krankheit und Erwerbsverlauf diskutiert. Der erste Teil setzt sich mit den StĂ€rken und SchwĂ€chen solcher Daten fĂŒr verschiedene Fragestellungen eines Teilbereichs der Lebenslaufforschung - nĂ€mlich der Erwerbsverlaufsforschung - auseinander. Das Schwergewicht wird dabei auf die Erforschung von ErwerbsverlĂ€ufen aus sozialmedizinischer Sicht gelegt. Im zweiten Teil wird die Eignung der Angaben zur ausgeĂŒbten TĂ€tigkeit in Krankenkassendaten fĂŒr eine verlaufsbezogene Untersuchung berufsbedingter Belastungen und ihrer Folgen in den Mittelpunkt gestellt.

    Einfluss des Versorgungs- und Versorgerkontexts auf die Patient:innensicherheit am Beispiel der Geburtshilfe, kolorektalen Chirurgie und Dekubitus

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    Hintergrund: Patient:innensicherheit nimmt als ethischer Grundpfeiler medizinischen Handelns sowie als Gut öffentlichen Interesses eine SchlĂŒsselposition in der Gesundheitsversorgung ein. Die Patient:innensicherheit der stationĂ€ren Akutversorgung soll unter anderem durch legislativ verbindliche QualitĂ€tssicherung und -indikatoren sowie mittels Durchsetzung leistungsberechtigender Mindestfallmengen bei komplexen medizinischen FĂ€llen gewĂ€hrt und kontinuierlich verbessert werden. Medizinische FĂ€lle unterscheiden sich in ihrer KomplexitĂ€t im Hinblick auf Alter, Geschlecht und KomorbiditĂ€ten. Das stationĂ€re Versorgungssetting unterscheidet sich beispielsweise im Aufnahmezeitpunkt und Aufnahmeanlass, durchgefĂŒhrter (chirurgischer) Prozedur und der Anzahl an der Versorgung beteiligten Stationen. StationĂ€re Versorger selbst weisen Unterschiede unter anderem hinsichtlich VersorgungsfĂ€higkeit und -auftrag, TrĂ€gerschaft, BettengrĂ¶ĂŸe, PersonalschlĂŒssel und -qualifikation sowie Fallmenge auf. Fallindividuell werden in der QualitĂ€tssicherung und in Fallmenge-Outcome-Analysen die Risiko-faktoren Alter, Geschlecht und KomorbiditĂ€ten statistisch berĂŒcksichtigt, jedoch nicht das rahmengebende Versorgungs- oder Versorgersetting. Fragestellung / Hypothese: Das Ziel dieser Dissertation war es, den Einfluss von Versorger- und Versorgungs-variablen auf multiple Patient:innensicherheitsoutcomes mehrerer stationĂ€r behandelter Indikationen unter Nutzung unterschiedlicher Daten und Methoden zu analysieren. FĂŒr den stationĂ€ren Versorgungskontext steht der Aufnahmeanlass als Surrogatvariable fĂŒr die AkuitĂ€t des Falls (Forschungsziel 1) im Fokus. FĂŒr die stationĂ€ren Versorger sollte aufgrund der legislativen Implikation der Einfluss der Fallmenge untersucht werden (Forschungsziel 2). Aus diesen zwei Forschungszielen wurden drei Einzelfrage-stellungen abgeleitet, analysiert und im Rahmen von drei Publikationen beantwortet: (1) Ist das Geburtsoutcome bei Niedrigrisiko-Geburten mit der Fallmenge des Krankenhauses assoziiert? (2) Welche ZusammenhĂ€nge bestehen zwischen Versorger- und Versorgungsvariablen bei der Patient:innensicherheit kolorektaler Resektionen? (3) Welche Rolle nimmt der Versorgungskontext als Risikofaktor bei der Inzidenz von Dekubitalulcera ein? Material und Methoden: Publikation (1) - Systematisches Review Publikation (1) wurde als systematisches Review konzipiert. Zu den Einschlusskriterien gehörten die Analyse von EinflĂŒssen der Fallmenge (Exposition/ VergleichsgrĂ¶ĂŸe) auf die MortalitĂ€t (primĂ€res Outcome), Komplikationen/ Kaiserschnitten (sekundĂ€res Outcome) bei Mutter und Kind bei Niedrigrisiko-Geburten (Population) in analytisch ausgewerteten PrimĂ€rstudien (Studientyp). Vor dem Hintergrund internationaler Vergleichbarkeit musste die Studie in einem Land mit NeonatalmortalitĂ€t 50 Minuten assoziiert. Die PrĂ€diktierbarkeit erwies sich aufgrund einer hohen Anzahl von falsch-negativen Werten als eingeschrĂ€nkt. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der publizierten Analysen dieser Arbeit weisen darauf hin, dass der Aufnahmeanlass als Teil des Versorgungssettings trotz umfassender Adjustierung durchgĂ€ngig als Risikofaktor mit der Patient:innensicherheit assoziiert war. BezĂŒglich dem Einfluss der Fallmenge auf die Patient:innensicherheit zeigten sowohl das systematische Review (Publikation (1)) zur Niedrigrisiko-Geburtshilfe als auch die Querschnittstudie zur Patient:innensicherheit kolorektaler Resektionen (Publikation (2)) heterogene Ergebnisse. Im Rahmen der Untersuchung von Fallmenge-Outcome-Vergleichen konnten unter anderem die Risikoadjustierung, die Definitionen von Populationen und Outcomes sowie die Detailtiefe des verwendeten Datensatzes als zu berĂŒcksichtigende Faktoren identifiziert werden und unterstreichen die Notwendigkeit umfassender und grĂŒndlicher Risikoadjustierungen. QualitĂ€tssicherung und Mindestmengen besitzen eine hohe versorgungs- und gesund-heitswirtschaftliche Relevanz. Im Sinne Evidenzbasierter Medizin sind entsprechende AnsĂ€tze oftmals auf die Beforschung durch Beobachtungsstudien als bestverfĂŒgbare Evidenz angewiesen. Gemessen an der skizzierten Relevanz von externer QualitĂ€tssicherung und Mindestmengen definiert diese Arbeit auf Grundlage einer umfassenden inhaltlichen und statistischen Analyseplanung die Notwendigkeit einer grĂŒndlichen (risikoadjustierten) Analyse von Fall-, Versorgungs- und Versorgervariablen als relevante Risikofaktoren der Patient:innensicherheit.:Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung III Summary VII Abbildungsverzeichnis X Tabellenverzeichnis XI AbkĂŒrzungsverzeichnis XII 1 EinfĂŒhrung in die Thematik - Begriff und Relevanz der Patient:innensicherheit 1 1.1 Patient:innensicherheit und QualitĂ€t im deutschen Gesundheitswesen 4 1.2 Patient:innensicherheit im Rahmen der (externen) QualitĂ€tssicherung 4 1.3 Mindestmengen als Instrument der Patient:innensicherheit 6 1.4 Risikoadjustierung: ein SchlĂŒsselelement in QualitĂ€tssicherung und (Fall-)Menge-Outcome-Analysen 7 1.5 Versorgungs- und Versorgersetting in der Risikoadjustierung 8 2 Forschungsziele und Einzelfragestellungen 10 3 Methoden, Ergebnisse und Publikation 13 3.1 Methodische Überschneidungen 13 3.2 Systematisches Review 15 3.3 Querschnittstudie 16 3.4 Einzelfragestellung (1): Ist das Geburtsoutcome bei Niedrigrisiko-Geburten mit der Fallmenge des Krankenhauses assoziiert? 17 3.5 Einzelfragestellung (2): Welche Assoziationen bestehen zwischen Versorger- und Versorgungsvariablen und Patient:innensicherheitsoutcomes bei kolorektalen Resektionen? 19 3.6 Einzelfragestellung (3): Welche Rolle nimmt der Versorgungskontext als Risikofaktor bei der Inzidenz von Dekubitalulcera ein? 22 3.7 Übergreifende Einordnung 25 4 Publikationen und Impact-Faktoren nach Journal Citation Report 26 4.1 Publikation (1): Are birth outcomes in low risk birth cohorts related to hospital birth volumes? 27 4.2 Publikation (2): The relationships between multiple patient safety outcomes and healthcare and hospital-related risk factors in colorectal resection cases: Cross-sectional evidence from a nationwide sample of 232 German hospitals 51 4.3 Publikation (3): Prediction of Inpatient Pressure Ulcers Based on Routine Healthcare Data Using Machine Learning Methodology 91 5 Diskussion und Ausblick 112 5.1 Zusammenfassung der drei Publikationen 112 5.2 StĂ€rken und Limitationen der Publikationen 114 5.3 Implikationen fĂŒr externe QualitĂ€tssicherung und Mindestmengen 116 5.4 Ausblick - Versorgungssteuerung und Evidenzgrad 117 Literaturverzeichnis 119 Darstellung des Eigenanteils XIII Peer-Review-Veröffentlichungen und VortrĂ€ge XIV Danksagung XIX Anlage 1 - ErklĂ€rungen zur Eröffnung des Promotionsverfahrens XX Anlage 2 - ErklĂ€rungen ĂŒber die Einhaltung rechtlicher Bestimmungen XXI

    Leitfaden zur Integration eines klinischen Registers in ein existierendes Informationssystem am Beispiel des klinischen Myelomregisters des UniversitÀtsklinikums Heidelberg

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    Klinische Register können die Forschungs- und VersorgungslĂŒcke zwischen evidenzbasierten klinischen Studien einerseits und der Alltagssituation andererseits schließen, indem Patienten aus der VersorgungsrealitĂ€t eingeschlossen und therapeutische Langzeiteffekte, Nebenendpunkte und Begleiterscheinungen beobachtet werden. Eine systematische Planung und ein standardisiertes Vorgehen gelten dabei als wichtige Faktoren fĂŒr den unmittelbaren und langfristigen Erfolg eines klinischen Registers. Methodische Richtlinien und Handlungsanleitungen hierfĂŒr existieren allerdings kaum und vorhandene Konzepte basieren auf der Annahme, dass mit einem neuen klinischen Register auch neue wissenschaftliche Dokumentationen und Infrastrukturen aufzubauen und einzufĂŒhren sind. Entsprechend bleiben bestehende DatenbestĂ€nde und Informationssysteme bislang meist unberĂŒcksichtigt. Ausgehend von einer Literaturrecherche und den daraus abgeleiteten Anforderungen an ein klinisches Register und dessen informationstechnische Infrastruktur wurden ein Vorgehensmodell zur systematischen Planung und eine Referenz-IT-Architektur zum Aufbau und Betrieb einer flexiblen und erweiterbaren IT-Infrastruktur entwickelt. Das Vorgehensmodell kann als Registerprotokoll zur einheitlichen, angemessenen und nachvollziehbaren Beschreibung und zur Herleitung von Zielen, Aufgaben und Fragestellungen eines klinischen Registers eingesetzt werden. Die Referenz-IT-Architektur besteht aus fĂŒnf Komponenten: einem prolektiven Dokumentationssystem, den vorhandenen Systemen von Versorgung und Forschung, einem Data Warehouse sowie einem Metadatenmanagementsystem. Es werden Entscheidungen hinsichtlich des Zusammenwirkens spezifiziert, die bei Auswahl und Entwicklung getroffen werden sollten, sodass unterschiedliche Implementierungsvarianten möglich sind. Vorgehensmodell und Referenz-IT-Architektur wurden unter besonderer BerĂŒcksichtigung der Integration der Anwendungssysteme des klinischen Registers in die vorhandene Informationsinfrastruktur einer klinisch-wissenschaftlichen Versorgungseinrichtung entwickelt. Damit liegt erstmals ein umfassender allgemeiner Leitfaden fĂŒr alle Entwicklungsphasen eines klinischen Registers und seiner Integrationsaspekte vor. Der entwickelte Leitfaden konnte erfolgreich fĂŒr die Planung und den Aufbau des neu am UniversitĂ€tsklinikum Heidelberg einzufĂŒhrenden klinischen Myelomregisters angewendet werden. Dabei konnte die Eignung von elektronischen Datenerfassungssystemen fĂŒr die Realisierung eines klinischen Registers systematische bewertet, ein allgemeines Metadatenmanagementsystem umgesetzt und erprobt und ein automatisiertes Verfahren fĂŒr die Integration strukturierter Informationen aus dem Heidelberger Krankenhausinformationssystem ausgearbeitet und evaluiert sowie die Eignung von Text Mining Verfahren fĂŒr die Übernahme unstrukturierter Informationen aus Arztbriefen untersucht werden. Die dabei entstandenen Methoden und Werkzeuge sind grĂ¶ĂŸtenteils auch fĂŒr den Aufbau anderer klinischer Register nutzbar. Es kann davon ausgegangen werden, dass klinische Register auch in Zukunft eine wichtige Methode der klinischen Forschung sein werden. Mit dem entwickelten Leitfaden wurde ein Werkzeug geschaffen, das Nutzen und Nachhaltigkeit klinischer Register durch systematische Planung und Integration erhöhen kann

    QualitÀt 2030

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    QualitĂ€t und Sicherheit dienen als ProjektionsflĂ€che fĂŒr die unterschiedlichsten Problemstellungen im deutschen Gesundheitssystem. TragfĂ€hige Zielvorstellungen als Basis fĂŒr die Weiterentwicklung der QualitĂ€tssicherung in Deutschland sind jedoch nicht in Sicht, GlaubwĂŒrdigkeit und Vertrauen in Instrumente und Begrifflichkeiten gehen verloren. Wir fahren fort, Menge statt QualitĂ€t zu finanzieren, sektorale Abschottung geht ĂŒber Zusammenarbeit. Bei allen gesetzgeberischen AktivitĂ€ten – ein grundlegender Reformansatz ist bislang nicht erkennbar. Hier setzt QualitĂ€t 2030 an und schlĂ€gt einen Ordnungsrahmen fĂŒr das Gesundheitswesen vor, in dem QualitĂ€t und Patientensicherheit die steuernden Faktoren sind. Es wird klar formuliert, welche grundlegenden ReformansĂ€tze erforderlich sind, welche Interventionen (z.B. Pay for Performance) notwendig sind und wie diese – ohne negative Begleiteffekte – in das System eingefĂŒhrt werden können. QualitĂ€t 2030 steht zudem fĂŒr einen realistischen Zeitrahmen zur Umsetzung dieses Paradigmenwechsels; das Werk ist Argumentations- und Arbeitsgrundlage fĂŒr die notwendigen Reformen

    Medizinisches und industrielles QualitÀtsmanagement im Vergleich : Grundlegende Betrachtungen am Beispiel der IQM-Methodik und des Six-Sigma-Konzeptes

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    Die vorliegende Veröffentlichung wurde gegenĂŒber der eingereichten Masterarbeit geringfĂŒgig erweitert und modifiziert.Seit 2008 stellt die Initiative QualitĂ€tsmedizin (IQM) allen KrankenhaustrĂ€gern ein Verfahren zur konsequenten medizinischen QualitĂ€tsverbesserung zur VerfĂŒgung, bei dem die Messung und Verbesserung der ErgebnisqualitĂ€t im Mittelpunkt steht. Durch ihre Teilnahme gehen die MitgliedskrankenhĂ€user weit ĂŒber die gesetzlichen Anforderungen der QualitĂ€tssicherung und -verbesserung hinaus. Aufgrund der fortschreitenden gesetzlichen Detaillierung der Anforderungen an medizinische QualitĂ€tsmanagementsysteme ist die Einordnung der IQM-Methodik in die QualitĂ€tsmanagementsystematik relevant und entscheidend fĂŒr die weitere Anwendung in den KrankenhĂ€usern. Das in der Industrie etablierte Six-Sigma-Verfahren, unter Bezugnahme auf die DIN EN ISO 9000:2005, eignet sich fĂŒr einen methodischen Vergleich und die Einordnung der IQM-Methodik, da es sich ebenfalls an messbaren Ergebnissen orientiert. Sowohl in der systematischen Vorgehensweise, als auch in den organisatorischen Voraussetzungen stimmen beide Methoden in weiten Bereichen ĂŒberein. Die vorliegende Arbeit stellt auf Basis dieses Vergleichs dar, wie die IQM-Methodik im Krankenhaus angewandt und umgesetzt werden muss, um bezĂŒglich der Vorgaben der DIN EN ISO 9000:2005 ein qualifiziertes und vollwertiges internes QualitĂ€tsmanagementsystem eines Krankenhauses darzustellen

    von reproduzierbarer Forschung bis zur kĂŒnstlichen Intelligenz

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    Die vorgestellten Arbeiten nutzen alle Möglichkeiten der fortgeschrittenen Datenverarbeitung und des “reproducible research” Ansatzes wie in der Einleitung der Arbeit beschrieben. Die erste Arbeit (siehe Publikation 1), eine tierexperimentelle Arbeit aus der biomedizinischen Grundlagenwissenschaft, nutzt hierarchische Modellierung und einen formalisierten Analyseansatz. Die folgenden drei Arbeiten kommen aus dem Bereich der klinischen Forschung; hier wurde eine umfassende Programmbibliothek entwickelt, mit deren Hilfe agile und dennoch wissenschaftlich höchsten AnsprĂŒchen genĂŒgende Analysen retro- und auch prospektiver Kohorten semi-automatisch ermöglicht werden. Alle Tabellen, Grafiken und analytischen Ergebnisse aus den Publikationen stammen direkt aus der Verwendung der entwickelten Programmbibliothek. In Publikation 5 wird ein Ansatz der Echtzeit-QualitĂ€tskontrolle fĂŒr chirurgische Eingriffe vorgestellt. Ein Aufbau eines solchen Systems ermöglicht die Nutzung von Big Data Methoden und die Verwendung der von uns publizierten Open Source Programmbibliothek rcusum (siehe Publikation 5). Die letzte Arbeit beschreibt die Entwicklung und Validierung einer Big Data und KI Plattform zur Echtzeit PrĂ€diktion von chirurgischen Komplikationen in der postoperativen Phase auf der Intensivstation (Publikation 6). Zusammenfassend erlaubt die Nutzung der in dieser kumulativen Arbeit genutzten Methoden der Datenverarbeitung und -analytik sowohl die Erstellung robuster und schneller Forschungsarbeiten als auch die Entwicklung innovativer Risikostratifizierungs-Werkzeuge. Beides kommt konkret mittel- und unmittelbar den Patienten und dem medizinischen Fortschritt im Allgemeinen zugute

    Geschlechterunterschiede internistischer Notaufnahmepatienten

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    Hintergrund: Geschlechterunterschiede hinsichtlich Patientencharakteristika, Leitsymptom, Diagnosen und klinischem Verlauf von Notaufnahmepatienten wurden bislang lediglich in kleinen Populationen mit spezifischen Symptomen oder Diagnosen untersucht. Die derzeitigen Leitlinien zu diagnostischen Maßnahmen und Therapien von in der Notaufnahme besonders relevanten Erkrankungen sind fĂŒr MĂ€nner und Frauen bisher gleich. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse, ob und in welchem Ausmaß Geschlechterunterschiede in Routinedaten einer großen Kohorte nicht-selektierter Notaufnahmepatienten bestehen. Methodik: WĂ€hrend eines einjĂ€hrigen Zeitraums wurden Routinedaten aller Patienten zweier Notaufnahmen der CharitĂ© – UniversitĂ€tsmedizin Berlin aus dem Krankenhausinformationssystem (KIS) extrahiert. Es wurde eine deskriptive statistische Analyse der Daten stratifiziert nach Geschlecht und weiterhin nach Leitsymptom und ambulanter oder stationĂ€rer Weiterbehandlung durchgefĂŒhrt. Ergebnisse: Innerhalb eines Jahres wurden 34.333 Patienten eingeschlossen, davon 51,2% Frauen. Diese waren etwas jĂŒnger, hĂ€ufiger gesetzlich krankenversichert und zeigten weniger kardiovaskulĂ€re Risikofaktoren als die behandelten MĂ€nner. Sie stellten sich hĂ€ufiger mit Bauchschmerz und Kopfschmerz vor und erhielten entsprechend eher gastroenterologische Diagnosen. MĂ€nner dagegen zeigten hĂ€ufiger Brustschmerz und Dyspnoe und wurden eher mit kardiologischen und pulmologischen Erkrankungen diagnostiziert. Frauen wurden seltener stationĂ€r aufgenommen und im weiteren Verlauf auf eine Intensivstation (ITS) verlegt. Die MortalitĂ€t war bei beiden Geschlechtern gleich. Schlussfolgerung: MĂ€nnliche und weibliche Notaufnahmepatienten zeigten nach Erstevaluation in der Notaufnahme neben verschiedenen Leitsymptomen auch einen unterschiedlichen weiteren Behandlungsbedarf. ZusĂ€tzliche Forschung ist erforderlich zur Entwicklung geschlechtsspezifischer Leitlinien und Behandlungsalgorithmen mit dem Ziel, Entscheidungsfindung, Patientenfluss und damit auch BehandlungsqualitĂ€t, Outcome und Patientenzufriedenheit in hĂ€ufig ĂŒberfĂŒllten Notaufnahmen zu verbessern.Background: Sex-differences between non-surgical emergency patients have mostly been investigated in small, symptom- or diagnosis-focused subpopulations. Studies investigating unselected emergency patients regarding their demographic data, leading symptoms, diagnoses and in-hospital course under routine conditions have shown the importance of these parameters as quality indicators for emergency department (ED) research, but are sparse and do not consistently give sex specific information. The objective of this study was to investigate whether and to what extent sex-specific similarities and differences in routinely collected hospital data exist in an unselected cohort of non-surgical ED patients. Patients and Methods: Within a one-year period, routinely available data of all patients attending two EDs of the CharitĂ© – UniversitĂ€tsmedizin Berlin were retrieved from the hospital information system. A descriptive data analysis was performed stratified by patient’s biological sex regarding all patients and subgroups with different leading symptoms as well as different level of care (inpatients and ambulatory patients). Results: Within one year 34,333 patients visited the participating EDs, of whom 51.2% were female. Women were slightly younger and more likely to have public health insurance and a lower cardiovascular risk profile. Presenting more frequently with abdominal pain and headache as leading symptoms, women were diagnosed more often with gastroenterological diseases. Men in contrast, suffering more frequently from chest pain and dyspnea, were more likely to be diagnosed with cardiological and pulmological diseases. Women were less frequently admitted for inpatient treatment and transferred to the intensive care unit. Mortality was low and did not differ between sexes. Conclusion: Women and men attending our EDs showed differences not only in leading symptoms, but also in their need of further medical treatment. Additional investigations could allow the development of sex-specific standard operating procedures (SOPs) in diagnostic investigation and therapy. This could improve patient’s satisfaction and outcome, as well as contribute to saving spare resources by improvement of processes and patient flow in more and more overcrowded EDs

    Potentiale von GKV-Routinedaten fĂŒr die gesundheitsökonomische Analyse onkologischer Erkrankungen

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    Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Krebsinzidenz weiter steigen. Gleichzeitig wird die Lebenserwartung durch den medizinisch-technischen Fortschritt verbessert. Damit wird Krebs zunehmend zu einer chronischen Erkrankung mit komplexen Behandlungspfaden und einem wachsenden Versorgungsbedarf. Um die QualitĂ€t der Versorgung systematisch zu erhöhen und Ressourcen effizient einzusetzen, bedarf es einer Untersuchung der Versorgungsstrukturen unter Alltagsbedingungen. Aufgrund ihrer originĂ€ren Zweckbestimmung bieten Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein nahezu vollstĂ€ndiges Abbild sektorĂŒbergreifender abrechnungsrelevanter Kontakte innerhalb des Gesundheitswesens. Trotz der zunehmenden wissenschaftlichen und politischen Akzeptanz dieser Datenquelle ist unklar, ob sie den Besonderheiten und Herausforderungen der onkologischen Versorgung vollumfĂ€nglich gerecht wird. Das Ziel dieser Dissertation liegt in der PrĂŒfung des methodischen Potentials von Routinedaten zur gesundheitsökonomischen Analyse onkologischer Erkrankungen und der Bewertung ihres inhaltlichen Beitrags zu einer effizienten Gestaltung und Weiterentwicklung der Versorgung. In den ersten beiden Modulen werden der Status und die Perspektiven der Nutzung von Routinedaten fĂŒr wissenschaftliche Zwecke systematisch aufgearbeitet. Anschließend wird am Beispiel des Kolorektal-, Mamma-, Prostata- und Bronchialkarzinoms die onkologische VersorgungsrealitĂ€t im Hinblick auf die Nutzung von FrĂŒherkennungsmaßnahmen, die Inanspruchnahme und Kosten von Krebstherapien sowie ihre EffektivitĂ€t und Sicherheit untersucht. ZusĂ€tzlich werden Behandlungserfahrungen und PrĂ€ferenzen aus Patientensicht analysiert. Im Zeitverlauf zeigt sich eine zunehmende Nutzung von Routinedaten fĂŒr wissenschaftliche Analysen sowie eine Erhöhung der QualitĂ€t der Studien und ihrer gesundheitspolitischen Relevanz. In Bezug auf die Onkologie ist die Aussagekraft von Routinedaten vom Erkenntnisinteresse, zugrunde liegenden Annahmen und der Wahl des methodischen Vorgehens abhĂ€ngig. Die Datengrundlage eignet sich besonders zur Beschreibung von Leistungsinanspruchnahmen, Behandlungspfaden und Kosten und kann damit eine Grundlage fĂŒr rationale gesundheitspolitische Allokationsentscheidungen bieten. Die EffektivitĂ€t einer Therapie im Sinne des GesamtĂŒberlebens ist mittels Routinedaten ebenfalls gut darstellbar. Die Abbildbarkeit weiterer patientenrelevanter Endpunkte, wie der VertrĂ€glichkeit, ist abhĂ€ngig von der Behandlungs- und Abrechnungsrelevanz sowie dem Leistungssektor. FĂŒr die Beurteilung der Angemessenheit einer medizinischen Maßnahme ist die Kenntnis des patientenindividuellen Therapieziels erforderlich, welches mittels Routinedaten in der Regel nicht abgebildet werden kann. Eine Bewertung von Versorgungsstrukturen in Hinblick auf medizinische Leitlinien ist möglich, wenn die medizinischen Vorgaben klar definiert und die Leistungen mittels Routinedaten identifizierbar sind. Routinedatenanalysen können einen Beitrag dazu leisten, Hinweise auf Über-, Unter- oder Fehlversorgung unter Alltagsbedingungen zu generieren. Um methodische Limitationen zu ĂŒberwinden und die Aussagekraft zu erhöhen, ist eine VerknĂŒpfung mit weiteren Datenquellen unerlĂ€sslich

    Pflege-Report 2018

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    QualitĂ€t in der Pflege: StĂ€rken, SchwĂ€chen, Perspektiven Der Pflege-Report, der in Buchform und als Open-Access-Publikation erscheint, nimmt jĂ€hrlich relevante Themen der Versorgung von PflegebedĂŒrftigen unter die Lupe. Schwerpunktthema des Jahres 2018 ist QualitĂ€t und QualitĂ€tssicherung in der Langzeitpflege. Dazu werden aktuelle Entwicklungen aufbereitet und kritisch gewĂŒrdigt sowie Perspektiven fĂŒr weitere Entwicklungen aufgezeigt. Die 15 FachbeitrĂ€ge erörtern u.a.: theoretische Grundlagen, wissenschaftliche Anforderungen an ein QualitĂ€tsverstĂ€ndnis sowie ethische Fragen; Historie und Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie internationale ordnungspolitische AnsĂ€tze zur Steuerung von QualitĂ€t; die Perspektive der Nutzer und Herausforderungen bei der Messung von LebensqualitĂ€t sowie anreiztheoretische Betrachtungen zu den Wahlentscheidungen der Betroffenen; Wirkungen von Qualifikation und Personalausstattung auf die QualitĂ€t der Pflege; QualitĂ€t in der ambulanten und stationĂ€ren Pflege sowie Anforderungen an einen sektorenĂŒbergreifenden Zugang zu QualitĂ€t. DarĂŒber hinaus prĂ€sentiert der Pflege-Report Analysen zur Entwicklung der PflegebedĂŒrftigkeit, der Inanspruchnahme verschiedener Pflegeformen sowie der Pflegeinfrastruktur. Aus dem Inhalt Datenbasierte Analysen zur Versorgung und VersorgungsqualitĂ€t in Pflegeheimen Aktuelle Statistiken zur Entwicklung von PflegebedĂŒrftigkeit, Pflegeinfrastruktur und Pflegepersonal Vergleichende Analysen nach BundeslĂ€ndern und Kreisen Anschauliche Darstellung der Daten durch zahlreiche Abbildungen und Tabellen Die Herausgeber Der Pflege-Report wird von Prof. Dr. Klaus Jacobs, JĂŒrgen Klauber und Dr. Antje Schwinger vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Kooperation mit Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey von der CharitĂ© - UniversitĂ€tsmedizin Berlin und Prof. Dr. Stefan Greß von der Hochschule Fulda herausgegeben
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