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Sharing als Konzept, Lösung und Problem: Ein GesprĂ€ch ĂŒber Informatik im technikhistorischen Wandel
Zusammenfassung: Als Profession und Wissenschaft war die Informatik im 20. Jahrhundert stets "eingeklemmt" zwischen den AnsprĂŒchen möglicher Nutzer und den Anforderungen, Möglichkeiten und Limitationen, die der Computer vorgab. Die Informatik entwickelte in diesem Spannungsfeld Sharing-Konzepte der unterschiedlichsten Art. Im folgenden GesprĂ€ch unterhalten sich zwei Informatiker (Andreas Meier und Carl August Zehnder) und zwei Technikhistoriker (David Gugerli und Daniela Zetti) ĂŒber eine Entwicklung, die seit mehr als 50 Jahren anhĂ€lt, die aber nicht in immer mehr Sharing kulminierte, sondern die sich stets durch lebhaften Wandel auszeichnete. Es gibt unterschiedliche QualitĂ€ten von Sharing und es gibt und gab auch dezidierte Anti-Sharing-Entwicklungen
CommunityHub: Potenzialanalyse fĂŒr die gemeinschaftliche Nutzung innerstĂ€dtischer LogistikflĂ€chen
Problemstellung:
Durch kontinuierliche Urbanisierungsprozesse und die voranschreitende Wohnraumverdichtung sowie die
Zunahme der Bevölkerungs- und Verkehrsdichte ist ein sparsamer Umgang mit der Ressource Boden von
Nöten. Die steigende Bedeutung des E-Commerce sowie die sich daraus resultierende VerÀnderung von
Konsumentinnen- und Konsumentenanforderungen und zunehmenden Anzahl an Sendungen stellt vor allem
die innerstÀdtische Logistik im Hinblick auf eine effiziente Abwicklung bzw. Organisation der First- und
Last-Mile vor eine groĂe Herausforderung.
Beim Zusammentreffen unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure (Stadt, Endnutzerinnen und Endnutzer,
Wirtschaft) sind â bedingt durch verschiedene Interessen und Zielsetzungen â Entwicklungs- und
Nutzungskonflikte â im Speziellen bei knappem Platzangebot â kaum vermeidbar. Es existieren jedoch auch
im urbanen Raum ungenutzte LogistikkapazitĂ€ten, die durch ungleichmĂ€Ăige Aufteilung von Wohn- und
Lagerraum entstehen. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf leerstehende ErdgeschoĂzonen gelegt.
Zielsetzung:
Das Projekt CommunityHub1 zielt auf eine optimale Allokation der Ressource Raum ab. Unter dem Begriff
CommunityHub werden Mikro-Logistikknotenpunkte verstanden, welche eine Versorgung der Bevölkerung
mit logistischen Dienstleistungen und eine gleichberechtigte ZugĂ€nglichkeit fĂŒr alle Akteurinnen und
Akteure (Stadt, Endnutzerinnen und Endnutzer, Wirtschaft) gewÀhrleisten. Dabei werden in stÀdtischen
ErdgeschoĂzonen logistische Leistungen (Lagerung, Paketzustellung etc.) mit weiteren koppelbaren
(Dienst-)Leistungen (Entsorgung, Versicherungen, Umkleidekabinen etc.) bereit gestellt.
Die unterschiedlichen Komponenten der Partizipation, Nahversorgung und Mehrfachnutzung existieren fĂŒr
sich allein, wurden bisher jedoch noch nicht im Rahmen eines innovativen Konzeptes vereint. Mittels
PrimĂ€r- und SekundĂ€rdatenerhebung wird die Grundlage fĂŒr die DurchfĂŒhrung einer Potenzialanalyse am
Anwendungsbeispiel Wien und die Untersuchung möglicher Risiken von CommunityHubs geschaffen.
Darauf aufbauend werden konkrete LösungsvorschlĂ€ge und Implementierungsstrategien fĂŒr
(inner-)stÀdtische Multi-Use-Konzepte erarbeitet.
Ergebnisse:
Auf diese Art kann das Projekt CommunityHub einen Beitrag fĂŒr die Lösung der First- bzw. Last-Mile-
Problematik leisten, wodurch die Zustellbarkeit von Paketen erhöht und gleichzeitig CO2-Emissionen (z. B.
durch BĂŒndelung von Ressourcen) reduziert werden können. Des Weiteren werden durch die Umnutzung
von â z. B. leerstehenden GeschĂ€fts- und Bankfilialen zu (inner-)stĂ€dtischen CommunityHubs â
ErdgeschoĂzonen aufgewertet und die Nahversorgung im urbanen Raum sichergestellt
Effizienz als Leitbild der Wettbewerbspolitik: FĂŒr einen "more economic approach"
Die jĂŒngsten Reformen im EuropĂ€ischen Wettbewerbsrecht geben AnlaĂ, sich erneut mit Grundsatzfragen der Wettbewerbspolitik zu beschĂ€ftigen. Unter RĂŒckgriff auf die moderne Wettbewerbstheorie, die Industrie- und die Neue Institutionenökonomik werden in diesem Paper die Grundlagen eines "more economic approach" entworfen. Wettbewerb wird als Parallel- und AustauschprozeĂ begriffen, in dem Werte (social surplus) geschaffen und angeeignet werden. Allokative, produktionstechnische und innovative Ineffizienzen sind in diesem Wettbewerbskonzept Folge einer mangelnden Aneignung von Wertschöpfung. Konkret wird in diesem Paper vorgeschlagen, daĂ Wettbewerbsbehörden und Gerichte in allen Verfahren gegen Unternehmen und Unternehmensgruppen einen ĂŒberzeugend begrĂŒndeten Effizienzeinwand als Rechtfertigung fĂŒr ein in traditioneller Sicht wettbewerbsbeschrĂ€nkendes Verhalten zulassen. Der Vorschlag basiert auf einer partialanalytisch interpretierten Theorie des "second-best"; bei ihr sind "second-best-tradeoffs" ausschlieĂlich auf den relevanten Markt bezogen. Um Anschuldigungen zu entkrĂ€ften, sollten die Beschuldigten zweierlei nachweisen: Erstens, das beanstandete Verhalten ist eine Reaktion auf ein identifiziertes Marktversagen oder technische oder dynamische (Neuerungen betreffende) Ineffizienz im relevanten Markt. Zweitens, das beanstandete Verhalten steigert per Saldo die Wohlfahrt. Die Kartellbehörden hĂ€tten zwei Dinge zu prĂŒfen: Erstens, behindert das beanstandete Verhalten in wesentlicher Weise spĂ€tere private oder staatliche Versuche, die GrĂŒnde fĂŒr das Marktversagen, die technische oder dynamische Ineffizienz zu beseitigen? Zweitens, gibt es weniger stark gegen die Antitrust-Gesetze verstoĂende MaĂnahmen zur Erreichung derselben Wohlfahrtssteigerung? Wenn die Unternehmen ihre Argumente ĂŒberzeugend dargelegt und die Kartellbehörden die beiden Fragen mit nein beantwortet haben, dann sollte das Verfahren eingestellt werden. Das Paper diskutiert auch die Vor- und Nachteile eines innermarktlichen "second-best"-Ansatzes in der Wettbewerbspolitik und zeigt die Vorteile gegenĂŒber einer Wettbewerbspolitik auf, die nur den Wettbewerb schĂŒtzen will. -- Taking the fundamental and comprehensive reform of EU competition policy which embodies a shift from a formalistic regulatory approach towards a more economic approach as a point of departure, this article argues that it is time for antitrust policy to move beyond structural understandings of competition ("preserving competition") and into the realm of explicit welfare analysis. A "more economic approach" should reflect current economic thinking about competition, incentives and efficiency. Competition is defined in the paper as a process of creating and appropriating value (social surplus). Allocative, technical and innovative inefficiencies are viewed as fundamentally due to failures of capturing value. The paper argues that antitrust laws should recognize a defence for all private acts that restrain ?competition? under the traditional antitrust analysis but advance total welfare. The proposed efficiency defence is, however, limited to intramarket second-best tradeoffs, i.e. tradeoffs involving market failures in the relevant market. To rebut a finding of illegality based upon a traditional presumption of anticompetitive effects, defendants should have to establish, first, that the challenged conduct is responsive to an identifiable market failure, broadly defined as allocative, technical or innovative inefficiency in the relevant market; second, that the conduct produces a net increase in total welfare ("intramarket second-best claim"). The antitrust authorities should accept the defence if, first, the conduct will not substantially impair the ability of public or private actors subsequently to ameliorate the effects of the market failure; and if, second, there is no less restrictive alternative consistent with the antitrust laws that could achieve similar welfare gains. The paper also assesses the costs and benefits of implementing an intra-market second-best defence and argues that this approach provides better criteria for a workable antitrust policy than an antitrust standard based on protecting "competition".more economic approach,second-best tradeoff,Williamson-tradeoff,"Post Chicago" antitrust policy,efficiency defense,property rights
Klimaschutzpolitik - ist das Emissionshandelssystem ein effizientes Mittel zur Emissionsverringerung?
Der Emissionshandel könnte als flexibles Instrument zum Erreichen der Reduktionsziele beitragen. Allerdings sollte er, nach Meinung von Dr. Angelika Zahmt und Matthias Seiche, BUND, mit der ökologischen Steuerreform verknĂŒpft werden. FĂŒr Dr. Friedemann MĂŒller, Stiftung Wissenschaft und Politik, kann der Handel nur in Verbindung mit »einer gleichen Verteilung von Emissionsrechten pro Kopf« ein Ansatz zur Lösung des Klimaproblems sein. Auch nach Ansicht von Dr. Hermann E. Ott und Thomas Langrock, Wuppertal Institut, sprechen gute GrĂŒnde fĂŒr einen internationalen Emissionshandel. FĂŒr Prof. Dr. Wolfgang Ströbele, UniversitĂ€t MĂŒnster, ist zur Lösung des Emissionsproblems der konkrete EU-Richtlinienvorschlag »wenig nĂŒtzlich«.Umweltzertifikat; Umweltbelastung; Klimaschutz; EU-Recht
Charging of mobile services by mobile payment reference model
The purpose of the paper is to analyze mobile payments in the mobile commerce scenario. Therefore, we first classify the mobile payment in the mobile commerce scenario by explaining general offer models, charging concepts, and intermediaries. Second, we describe the mobile payment reference model, especially, the mobile payment reference organization model and different mobile payment standard types. Finally, we conclude our findings.
Bau auf! Kreislaufgerechte Architektur in der Lehre
Traditionell verwendete Ressourcen im Bauwesen wie Sande, Kiese, Erze, Kupfer oder Zink, werden durch einen nie dagewesenen Raubbau seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert nur noch wenige Jahre in der Erdkruste fĂŒr Industrien mit vertretbaren Abbauaufwand zur VerfĂŒgung stehen. Das Forschungsprojekt desBundesministeriums fĂŒr Wirtschaft und Technologie stellt bereits 2005 das dramatische Reserven-zu-Produktion-VerhĂ€ltnis von Basismetallrohstoffen dar.1Allein durch einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Ressourcen ist ein angemessener und humanitĂ€rer Lebensstandard fĂŒr jeden Menschen unserer stetig wachsenden Erdbevölkerung realisierbar. Nur ein konsequent kreislaufbasiertes System garantiert, dass auch nachfolgende Generationen essentielle Ressourcen weiterhin und unendlich nutzen können. Die neuen digitalen Technologien bilden die zweite wichtige SĂ€ule fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige Bauindustrie. Firmen wie WASP drucken HĂ€user aus Strohlehm und sehen diese Technologie als Chance fĂŒr weniger entwickelte Regionen der Welt ihre traditionellen Materialien aus der âaltmodischâ- Ecke zu holen. So wird die Frage der ModernitĂ€t nicht mehr am Material festgemacht, sondern an der Frage der Konstruktion undFertigung. Auch in westlichen Regionen nimmt die Frage der digitalen Fabrikation an Fahrt auf. DUS Architects hatbereits 2016 eine aus Biokunststoff gedruckte Fassade fertiggestellt.2 Barack Obama, ein prominenter Besucher der Baustelle, bezeichnete schon 2013 den 3D-Druck als die Technologie, welche die Art und Weise der Produktion in fast allen Industriezweigen revolutionieren wird.3Ein sich komplett neu entwickelndes Feld wird die Verwaltung der Daten zu den neu entstehenden Stoffströmen sein. Wir erleben eine Revolution des traditionellen Kadasterwesens, in dem vorhandene Materiallager mit den entsprechenden Materialdaten dokumentiert und verwaltet werden mĂŒssen. Architekten und Ingenieure mĂŒssen zukĂŒnftig fĂŒr immer mehr Menschen mit weniger und besser eingesetztem Material kreislaufgerecht bauen. Wir, als Lehrende an der FakultĂ€t Architektur des KIT Karlsruhe, haben die Aufgabe unsere Studierenden fĂŒr die zentralen Themen der Bauindustrie zu sensibilisieren und fĂŒr deren Anforderungen auszubilden. Auf den folgenden Seiten liegt der Fokus deshalb nach der Beschreibung der angefĂŒhrten Problematik undmöglicher LösungsansĂ€tze, auf dem Forschungsseminar âBau auf!â des Fachgebiets Nachhaltiges Bauen. Durch experimentelle Materialforschung in Verbindung mit dem 3D-Druck soll den Studierenden die noch neue Technologie in höherem MaĂe zugĂ€nglich gemacht werden. Dabei sehen wir uns in der Verantwortung eine materialgerechte Architektur auf Basis nachhaltiger GrundsĂ€tze bereits im Studium zu etablieren und entsprechend im Curriculum zu verankern
Analytische und numerische Untersuchungen zum Peitscheneffekt im Supply Chain Management
Das Modell von Warburton zur analytischen Untersuchung des Peitscheneffekts
fĂŒr den Fall eines konstanten Nachfrageverlaufs fĂŒhrt zu einer verzögerten
Differentialgleichung, wobei die EinflussgröĂen des Peitscheneffekts die
Wiederbeschaffungsverzögerungszeit und die Lagerperiode sind. Die Wirkungen
anderer Nachfrageprozesse auf die Lösung der verzögerten Differentialgleichung
und damit des Peitscheneffektes sind zu untersuchen. Dementsprechend ist zu
zeigen, dass der Nachfrageprozess des Typs â Autoregressiver Prozess erster
Ordnung â (AR(1)) die Lösung der zugehörigen Differentialgleichung bestimmt
und der Peitscheneffekt berechnet werden kann
10. InteruniversitÀres Doktorandenseminar Wirtschaftsinformatik Juli 2009
Begonnen im Jahr 2000, ist das InteruniversitĂ€re Wirtschaftsinformatik-Doktorandenseminar mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. ZunĂ€chst unter Beteiligung der UniversitĂ€ten Leipzig und Halle-Wittenberg gestartet. Seit 2003 wird das Seminar zusammen mit der Jenaer UniversitĂ€t durchgefĂŒhrt, in diesem Jahr sind erstmals auch die Technische UniversitĂ€t Dresden und die TU Bergakademie Freiberg dabei. Ziel der InteruniversitĂ€ren Doktorandenseminare ist der ĂŒber die eigenen Institutsgrenzen hinausgehende Gedankenaustausch zu aktuellen, in Promotionsprojekten behandelten Forschungsthemen. Indem der Schwerpunkt der VortrĂ€ge auch auf das Forschungsdesign gelegt wird, bietet sich allen Doktoranden die Möglichkeit, bereits in einer frĂŒhen Phase ihrer Arbeit wichtige Hinweise und Anregungen aus einem breiten Hörerspektrum zu bekommen. In den vorliegenden Research Papers sind elf BeitrĂ€ge zum diesjĂ€hrigen Doktorandenseminar in Jena enthalten. Sie stecken ein weites Feld ab - vom Data Mining und Wissensmanagement ĂŒber die UnterstĂŒtzung von Prozessen in Unternehmen bis hin zur RFID-Technologie. Die Wirtschaftsinformatik als typische Bindestrich-Informatik hat den Ruf einer thematischen Breite. Die Dissertationsprojekte aus fĂŒnf UniversitĂ€ten belegen dies eindrucksvoll.
AgrobiodiversitaÌt, das Gemeinschaftserbe-Prinzip und Marktanreize
Die DiversitaÌt von Nahrungspflanzen, ein Ergebnis Jahrtausende langer ZuchtbemuÌhungen, ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch zuruÌckgegangen. SchaÌtzungen zufolge machen von den uÌber 7000 Nahrungspflanzenarten ganze 103 Sorten 90% der Nahrungsmittelproduktion aus. Dieser Verlust koÌnnte in Zukunft gewaltige negative Auswirkungen auf die Nahrungsmittelsicherheit haben, da die BiodiversitaÌt eine zentrale Rolle bei der Absorbierung biotischer und abiotischer Stressfaktoren spielt, die auf die Pflanzen wirken. DaruÌber hinaus stellt der Verlust eine bedeutende Verarmung nicht nur des Pools genetischer Ressourcen dar, die zukuÌnftigen Generationen zur VerfuÌgung stehen, sondern auch der kulturellen DiversitaÌt, indem die Nahrungsmittelvielfalt der LandeskuÌchen eingeschraÌnkt und sowohl Kulturlandschaften als auch StadtgaÌrten vereinheitlicht werden. Wegen der grundlegenden Funktion, die die AgrobiodiversitaÌt in der menschlichen Gesellschaft erfuÌllt, werden wir im Folgenden verschiedene Schwierigkeiten bei der Pflege der AgrobiodiversitaÌt als ein gemeinsames Erbe der Menschheit in einer stark ungleichen Welt eroÌrtern. Zuvor jedoch moÌchten wir untersuchen, was AgrobiodiversitaÌt eigentlich ist und welche Funktion sie fuÌr das menschliche Wohlbefinden erfuÌllt. Ziel dieses Artikels ist zu zeigen, inwieweit sich verschiedene Anreizsysteme unterschiedlich auf den Erhalt von AgrobiodiversitaÌt auswirken
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