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    Die ökonomische Zeit - anders als die Newton-Zeit - im Rahmen der Alternativen Wirtschaftstheorie

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    Im Rahmen der Alternativen Wirtschaftstheorie nach Höher / Lauster / Straub wird die Beschreibung von Wirtschaftssystemen mit Hilfe der Methoden der Gibbs-Falk-Dynamik untersucht. In der vorliegenden Arbeit wird in Anlehnung an die Theorie sozialer Systeme nach Luhmann das Konzept einer historischen Zeit für Wirtschaftssysteme entwickelt und erste Quantifizierungen werden vorgenommen. Diese Betrachtung ermöglicht einerseits in Abweichung der Thermodynamik die Realisierung einer Zeitbetrachtung im Phasenraum durch die Kapitalform ökonomischer Kommunikation sowie den Übergang in den Parameterraum durch die Erarbeitung der ökonomischen Zeit als verhältnisskalierter Größe. Dadurch werden Fragestellungen der Irreversibilität und der mechanischen Sichtweise auf Wirtschaftssysteme lösungsorientiert behandelt

    Wirtschaftliche Evolution aus systemtheoretischer Perspektive

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    In der Dissertation von Peter Rassidakis, Diplom Volkswirt aus Marburg, wird unter Verwendung des systemtheoretischen Instrumentariums aufgezeigt, wie sich Evolution als ein Prozess der Vielfaltsstei-gerung in unterschiedlichen Systemen vollzieht. Nach einer Darstellung grundlegender systemtheoretischer Überlegungen werden zunächst individuelle Evolutionsprozesse betrachtet. Individuen sind aus systemtheoretischer Perspektive operativ geschlos-sene Systeme und können durch eine autopoietische Reproduktion ihres Bewusstseins ihre Vielfalt steigern. Sie nehmen dabei Reize aus der Umwelt wahr, die zur Aufdeckung von unbewussten Inkom-petenzen führen und Lernprozesse auslösen können, die sich auf mehreren Lernebenen abspielen. Individuen agieren im Rahmen sozialer Systeme, in denen sie eingebunden sind und ihre Kommunikationen reproduziert werden. Soziale Systeme nehmen ihre Umwelt über ihre partizipierenden Individuen wahr und besitzen eine eigene Wissensbasis, die ein emergentes Produkt des Wissens und der Kompetenzen ihrer Akteure ist. Insbesondere sind Unternehmenssysteme dargestellt worden, die mit Hilfe ihrer Strukturen und Regeln unterschiedliche Kommunikationen zulassen bzw. fördern oder aber verbieten. Es wurden zentrale Kriterien herausgestellt, die den Wissensaufbau und die Wissensdurchsetzung innerhalb von Unternehmenssystemen unterstützen können. In einem weiteren Schritt der Untersuchung werden Wirtschaftssysteme betrachtet. Ihr Hauptmerkmal sind die Form der Interaktion durch Zahlungen sowie ihr wertschöpfender Operationsmodus. Diese können anhand unterschiedlicher systemischer Abgrenzungskriterien in Teilsysteme wie bspw. funktionale Systeme, Märkte oder Industrien differenziert werden. Wirtschaftssysteme können ebenfalls Evo-lutionsprozesse durchlaufen. Sie steigern dadurch ihre Fähigkeiten, mit gegenwärtigen und zukünftigen Knappheiten umzugehen. Die Notwendigkeit der Evolution - in Form der Integration neuen Wissens in den Wertschöpfungsprozess - wird hauptsächlich durch den abnehmenden Grenznutzen von Innova-tionen begründet. Für den Prozess wirtschaftlicher Evolution stellen sich technologische Pfadabhängig-keiten sowie sozio-ökonomischer Faktoren als äußerst bedeutsam heraus. Abschließend wird die Rolle wirtschaftlicher Evolution für übergeordnete gesellschaftliche Systeme sowie die Bedeutung von Interaktionen zwischen gesellschaftlichen Teilsystemen für die Erzeugung und Diffusion von Wissen untersucht. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die strukturelle Kopplung der Systeme der Wissenschaft und der Wirtschaft gelegt, wobei sich gesamtgesellschaftliche sowie system-spezifische Normen und Regeln aufzeigen lassen, die den Wissenstransfer zwischen diesen Systemen beeinflussen können. Vor dem Hintergrund der prinzipiellen Schwierigkeit, Erfahrungswissen zu übertragen, wird die besondere Rolle individuellen Handelns für diesen Prozess herausgestellt. Der systemtheoretische Ansatz zeigt auf, dass der Versuch einer Erklärung evolutiver Prozesse abhängig von der Abgrenzung ist, die ein Beobachter vornimmt. Die Wahrnehmung, der Aufbau und die Selektion von Wissen erfolgen somit innerhalb von Grenzen, die je nach systemischem Blickwinkel in einem System selbst oder in seiner Umwelt anzusiedeln sind. Dadurch lässt sich wirtschaftliche Evolution als eine Abfolge bestimmter Interaktionen zwischen psychischen, unternehmerischen und wirtschaftlichen Systemen untersuchen

    Politische Steuerung über öffentliche Förderung universitärer Forschung? Systemtheoretische Überlegungen zu Forschungs- und Technologiepolitik

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    'Über Forschungs- und Technologiepolitik, im Besonderen über die öffentliche Förderung universitärer Forschung, kann Politik steuernd auf das Wissenschaftssystem einwirken. Der Politik stehen dafür zumindest zwei Steuerungsoptionen zur Verfügung: 1) Allokation und Reallokation (öffentlicher) Ressourcen sowie 2) politische Überzeugungsarbeit durch Kommunikation und Anreizsetzung. Ein Ziel der Eigenrationalität des Wissenschaftssystems liegt in der Hervorbringung universitärer Forschung von hoher Qualität und Effektivität: Systemtheoretisch gesprochen ist politische Steuerung dann erfolgreich, wenn sie die Qualität und Effektivität universitärer Forschung unterstützt. Dabei muss die Politik aber auch die Autonomie des Wissenschaftssystems respektieren.' (Autorenreferat)'Politics can influence the science system through the application of research and technology policy, in particular through public support of university research. Politics may draw on at least two 'steering' mechanisms: first, the allocation and reallocation of (public) resources; and second, a balanced political persuasion through communication and the implementation of a specific set of incentives. One goal of the rationale of the science system is to produce high quality and effective university research: according to systems theory, political steering is successful if it enhances the quality and effectiveness of university research. At the same time, politics must always respect the autonomy of the science system.' (author's abstract

    Unipress 01/1993: Zeitschrift der Universität Augsburg

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    Regionale Entwicklungspolitik

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    Vor dem Hintergrund der in den neunziger Jahren verschärften Diskussion um den Standort Deutschland werden in Wissenschaft und Praxis diverse Reformvorschläge zur Weiterentwicklung der Regionalpolitik erörtert. Diese lassen jedoch allzu oft eine hinreichende ökonomische Fundierung vermissen. Deshalb stellt sich der Autor die Aufgabe, die diversen Reformvorstellungen aufzugreifen und zu einer theoretisch fundierten Konzeption zusammenzuführen. Seine Argumentation ist dabei von einem zentralen Grundgedanken durchzogen. Da die Regionalpolitik der Zukunft auch ökologische, soziale, kulturelle und allgemein-politische Aspekte umfassen muß, sind zwei Zielrichtungen erkennbar: Sie muß die Koordination bzw. Integration raumrelevanter Politikbereiche vollziehen, und sie muß dezentralisiert werden im Sinne einer Regionalpolitik der Regionen. So wird plädiert für die Institutionalisierung von regionalen Netzwerken und Public Private Partnerships

    Sozioökonomische Evolution, Internalisierungserfordernisse und das Problem der Fraktionierung

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    Summary A precondition for the exchange of scarcities is the existence of exclusive property. Given that transaction takes place via markets and, therefore, scarcities are evaluated on the basis of market prices, an efficient allocation can only be performed if individual and collective property takes a maximum measure in exclusivity. If the judicial system of a society guarantees a pareto-efficient internalization of technological external effects as scarcity indicators, an exclusivity of property can originate, and the approach towards an efficient allocation of the same can be achieved. The consideration of the internalization relevance of physical proprietary bases, property-founding bundles of action and disposal rights as well as economic subjects involved in a technological external effect, however, is an essential condition for efficient internalization. If this unity is broken, internalization is no more possible in the original sense. In that case a separation exists between the dimensions relevant to internalization; actions on a scarcity and the results of actions will not be joined any more on the economic subjects trading in each case. This state that we called fractionation represents the essential cause for an increasing partial centralization of property-founding bundles of action and disposal rights. Depending on a respective democracy form, gradually different parts of valuable, property-founding bundles of action and disposal rights as a collective proprietary size of principals are centralized on political agents who influence this bundle of rights fiduciarily within the scope of the organization of the community (resources, Infrastructure). Since political agents reproduce themselves in the political system by power-motivated voice maximization, there exist incentives to perform Rent Seeking activities, which are induced by partially centralized collective bundles of action and disposal rights and may defy control by principals. Supposing that functionally differentiated subsystems of a democratic social system of a society under the rule of law are autopoietic subsystems, it is the quality of the structural couplings stipulated in a constitution that decides on the question whether social systems are in a reversible or non-reversible fractionation dilemma.Eine wesentliche Voraussetzung für den Tausch von Knappheiten ist die Existenz von exklusivem Eigentum. Erfolgt der Tausch über dezentrale Märkte und somit die Bewertung der Knappheit zu Marktpreisen, kann eine effiziente Allokation dann erfolgen, wenn individuelles und kollektives Eigentum ein höchstmögliches Maß an Exklusivität annimmt. Gewährleistet das Rechtssystem einer Gesellschaft eine pareto-effiziente Internalisierung technologischer externer Effekte als Knappheitsindikatoren, kann angepasste Exklusivität von Eigentum entstehen und die Annäherung an eine effiziente Allokation desselben erfolgen. Wesentliche Voraussetzung ist jedoch die Berücksichtigung der Internalisierungsrelevanz, indem physische Eigentumsbasen, eigentumbegründende Handlungs- und Verfügungsrechtsbündel sowie Wirtschaftssubjekte nach Maßgabe der Involviertheit in einen technologischen externen Effekt eine Einheit bilden. Werden internalisierungsrelevante Zusammenhänge durchbrochen, ist eine Internalisierung im ursprünglichen Sinne nicht mehr möglich. Vielmehr besteht eine Trennung zwischen den internalisierungsrelevanten Größen; Handlungen an einer Knappheit und Handlungsfolgen vereinen sich nicht mehr auf jeweils handelnde Wirtschaftssubjekte. Dieser als Fraktionierung bezeichnete Tatbestand stellt die wesentliche Ursache für eine zunehmende Teilzentralisierung eigentumbegründender Handlungs- und Verfügungsrechtsbündel dar. In Abhängigkeit einer jeweiligen Demokratieform graduell unterschiedlich wird ein Teil wertvoller, eigentumbegründender Handlungs- und Verfügungsrechtsbündel als kollektive Eigentumsgröße der Prinzipale auf politische Agenten zentralisiert, die diese fiduziarisch im Rahmen der Organisation des Gemeinwesens (Ressourcen, Infrastruktur) beeinflussen. Da sich politische Agenten im politischen System durch machtmotivierte Stimmenmaximierung reproduzieren, bestehen Anreize zu Rent-Seeking-Aktivitäten, die durch teilzentralisierte kollektive Handlungs- und Verfügungsrechtsbündel induziert sind und sich der Kontrolle durch die Prinzipale entziehen können. Wird unterstellt, dass es sich bei funktional ausdifferenzierte Teilsystemen eines rechtsstaatlichen, demokratischen Gesellschaftssystems um autopoietische Teilsysteme handelt, so entscheidet die Qualität der in einer Verfassung angelegten strukturellen Kopplungen über die Frage, ob sich Gesellschaftssysteme in einem reversiblen oder irreversiblen Fraktionierungsdilemma befinden
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