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    Überleben und Macht: die Ägyptenpolitik der arabischen Golfstaaten zwischen 2011 und 2015

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    Der Originaltitel der Dissertation lautet: „Über die Handlungsmotive der Kerneliten Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate und Katars in ihrer Ägyptenpolitik zwischen 2011 und 2015“ Zwischen 2011 und 2015 haben Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Katar verschiedene Staatsführungen in Ägypten unterstützt. Dazu gehörten der ägyptische Militärrat (SCAF), der der Muslimbruderschaft zugehörige Präsident Mohammed Mursi und der durch den Militärputsch 2013 an die Macht gelangte Abdel Fatah Al-Sisi. Die Dissertation geht unter Anwendung eines akteurszentrierten Erklärungsansatzes der Frage nach, welche Motive für diese Unterstützungsmuster entscheidend waren. Im Fokus stehen dabei die Handlungsmotive Herrschaftssicherung, Geostrategie und persönliche wirtschaftliche Interessen der herrschenden Kerneliten. Empirisch beginnt die Studie mit einer umfangreichen Analyse der von den drei Golfstaaten in diesem Zeitraum an Ägypten geleisteten finanziellen und materiellen Unterstützung, die als Indikator für die politische Unterstützung dieser Länder verwendet wird. Zur Analyse des Handlungsmotivs Herrschaftssicherung werden im Anschluss in einer strukturellen Analysekomponente transnationale Oppositionsstrukturen zwischen Ägypten und den drei Golfstaaten untersucht und in einer akteurszentrierten Komponente schließlich die Bewertung dieser Strukturen durch die Kerneliten der drei Golfstaaten. Für das Handlungsmotiv Geostrategie werden mögliche Veränderungen in den langfristigen außenpolitischen Grundorientierung und die Bewertung solcher Veränderungen durch die Kerneliten der Golfstaaten analysiert. Da bereits früh festgestellt werden konnte, dass persönliche wirtschaftliche Interessen keine zentrale Rolle bei der Erklärung der identifizierten Unterstützungsmuster gespielt haben, wurde auf eine Detailanalyse dieses Handlungsmotivs verzichtet. Die Anwendung der Vergleichsmethodik zeigt im Ergebnis, dass die Ägyptenpolitik Saudi-Arabiens und der VAE in erster Linie über das Handlungsmotiv Herrschaftssicherung zu erklären ist. Geostrategie, insbesondere die vorsichtigen Änderungen der ägyptischen Iranpolitik, hat für diese Staaten eine untergeordnete Rolle gespielt. Im Fall Katars hingegen bildet eine idiosynkratisch geprägte Geostrategie den entscheidenden Erklärungsfaktor. Auch in der Außenpolitik Saudi-Arabiens und der VAE spielte der idiosynkratische Faktor eine Rolle, allerdings in geringerem Ausmaß. Die Dissertation enthält außerdem eine umfangreiche Profilsammlung zu den wichtigsten Vertretern der Kerneliten und weiterer wichtiger Mitglieder der politisch relevanten Eliten Saudi-Arabiens, der VAE und Katars. Die Kerneliten wurden über eine in den Golfstaaten durchgeführte Eliten- du Expertenumfrage identifiziert. Die Datenbasis der Untersuchung bilden zum einen zahlreiche mit hochrangigen Elitenvertretern in Saudi-Arabien, den VAE, Katar, Ägypten und in Europa geführte Interviews. Zum anderen wurden Daten aus den 2015 geleakten arabischsprachigen „Saudi Cables“ des saudischen Außenministeriums, den geleakten US-Botschaftstelegrammen der „Public Library of US Diplomacy“ sowie einer Vielzahl weiterer englisch- und arabischsprachiger Quellen gewonnen
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