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    Jugend und Gewalt

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    Jugendgewalt und Jugendkriminalität sind inzwischen als Dauerthemen auf der Agenda der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion fest etabliert. Die Debatte, die sich um verschiedene Aspekte wie die zunehmende Brutalität jugendlicher Gewalttäter, den Sinn von Präventionsmaßnahmen, Reformen im Jugendstrafrecht und im Bildungsbereich dreht, wird immer wieder von medienwirksamen Vorfällen angeheizt. So wurde am 14. Februar 2008 ein blutiger Amoklauf eines jungen Studenten in Illinois, USA, verübt, der als bislang letztes Glied in einer langen Reihe von gewalttätigen Verbrechen jugendlicher Täter steht. In Deutschland wurde jüngst der Überfall auf einen Rentner in der Münchener U-Bahn, verübt von einem 17-jährigen Griechen und einem 20-jährigen Türken, nicht nur von den Medien sondern auch von den politischen Parteien im Wahlkampf zum hessischen Landtag zum Anlass genommen, die Diskussion um die Jugendkriminalität weiter zu verschärfen. Die sozialwissenschaftliche Forschung zum Thema "Jugend und Gewalt" bleibt davon freilich nicht unberührt. Die vorliegende Ausgabe aus der Rubrik "Recherche Spezial" reagiert auf diese Entwicklung und bietet einen Überblick über neueste Literatur und Forschungsarbeiten aus den Sozialwissenschaften. Die Nachweise entstammen den GESIS-Datenbanken SOLIS und SOFIS sowie den sechs englischsprachigen sozialwissenschaftlichen Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA).Youth violence and crime have become firmly established as constant topics of public discussion and perception. The debate revolving around various aspects such as the increasing brutality of young offenders, the sense of prevention measures, reforms of juvenile penal law, and education is constantly being stoked by newsworthy events. As an example, on February 14, 2008, a bloody killing spree committed by a young student in Illinois, represents the latest horrifying event in a long series of violent crimes committed by juvenile offenders. In Germany recently the mugging of a senior citizen in the Munich underground committed by a 17 year old Greek and a 20 year old Turkish male, was taken as an occasion by the media and by the political parties in their election campaigns for local parliament seats, to ratchet up the discussion on juvenile crime. Social science research on the topic of "Youth and violence" surely does not remain unaffected by all of this. "Research Special" responds to this development by offering an overview of current social science literature and research projects on this topic. The references are taken from the GESIS databases SOLIS and SOFIS as well as the six social science English language databases produced by Cambridge Scientific Abstracts (CSA)

    Kindliche Traumatisierung und Aggressivität – modifizieren Belastungen im Kindesalter die Form aggressiven Verhaltens im Sinne von pro- und reaktiver Gewalt

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    Theoretischer Hintergrund: Traumatisierungen in der Kindheit stellen neben dem großen in- dividuellem Leid, das sie für Betroffene erzeugen, auch ein bedeutsames gesellschaftliches so- wie medizinisches Problem dar. So können Traumata zu einer Vielzahl von psychiatrischen Störungen führen. Darüber hinaus konnten frühere Studien zudem Zusammenhänge zwischen Kindheitstraumata und gewalttätigem Verhalten im Erwachsenenalter nachweisen. Ziel: Die vorliegende Studie untersuchte Zusammenhänge zwischen kindlichen Traumatisie- rungen und der späteren Entwicklung pro- und reaktiver Gewalt unter Berücksichtigung von Persönlichkeitsfaktoren und weiterer spezifischer Persönlichkeitseigenschaften. Methode: Die untersuchten 129 Gewalttäter (124 männliche und 5 weibliche) wurden im An- schluss an eine Vorselektion von 363 Gerichtsgutachten der Abteilung für Gerichtliche Psychi- atrie des Universitätsklinikums Saarland ausgewählt und in die Studie eingeschlossen. Ergebnisse: Korrelationsanalysen zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen emoti- onaler Vernachlässigung und reaktiver Gewalt. Conclusio: Die Ergebnisse unterstützen die Forderung nach der weiteren Erforschung von Ri- sikofaktoren für gewalttätiges Verhalten im Erwachsenenalter sowie zur Prävention von Trau- matisierungen in der Kindheit.Theoretical background: Trauma in childhood does not only cause great suffering for each individual affected. It also is a significant social as well as medical problem. Traumas can lead to many different psychiatric problems and complications. Previously conducted studies have demonstrated a connection between trauma in childhood and violent behaviour in adulthood. Aims: This study was conducted to gain deeper insight in the correlation of trauma in early childhood and development of proactive and reactive violence. Specific personality traits and other factors contributing to one’s personality and character were taken into account. Methods: 363 judicial reports written by the forensic psychiatry which is part of the university hospital Homburg/Saarland were analysed. After the selection process 129 offenders (124 male and 5 female) were included into the study. Results: Correlation analyses demonstrated a significant relationship between emotional ne- glect and reactive violence. Conclusions: The results underline the need of more research in this field. Further research should be looking at risk factors predisposing to violent behaviour in adulthood and prevention methods regarding trauma in childhood

    MOTRA-Monitor 2021

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    Es wird ein Überblick über die einzelnen MOTRA-Module gegeben und erste empirische Ergebnisse für das Monitoring 2021 berichtet. Es wird konstatiert, dass das Jahr 2021 unter dem Einfluss der Corona-Pandemie und die damit einhergehende Radikalisierung des Corona-Protestgeschehens steht. Das Monitoring des Forschungsverbundes erstreckt sich dabei über Internetmonitoring, Einstellungsmonitoring, Protestmonitoring, kommunales Monitoring und PMK-Monitoring, ergänzend wird eine bundesweite Expertenbefragung zum aktuellen Radikalisierungsgeschehen durchgeführt. Am Beispiel des Gaza-Krieges 2021 werden Ereignisse, die außerhalb Deutschlands stattfinden, und deren Auswirkungen auf das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland mit dem im MOTRA-Verbund zur Verfügung stehenden Instrumentarium analysiert. Zudem wird ein Technologie-Monitoring durchgeführt, das die Relevanz von Technologien im Problemfeld Radikalisierung und Extremismus beobachtet. In einer Auswertung von Strafverfahrensakten wird ein Fokus auf die Anwendungspraxis und die Wirkungsweisen des Terrorismusstrafrechts gelegt und die biografischen Verläufe terroristischer Akteure und Akteurinnen analysiert. Es wird zusammengefasst, dass sich 2021 im Kontext der Coronapandemie ein ideologisch diffuses politisch motiviertes Radikalisierungsgeschehen entfaltet hat, wobei rechtsaffine, populistische bzw. verschwörungstheoretische sowie systemkritisch-demokratiedistante Weltanschauungen dominieren

    Community Music als pädagogisches Mittel im sonderpädagogischen Schulalltag

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    Musik kann einen positiven Einfluss auf das Sozialverhalten ihrer Spieler haben. Diese, bereits oft überprüfte, These stellt die Grundlage der Studie dar. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob Schüler aus Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung in besonderem Maße von gemeinsamen Musizieren profitieren können. Als Musizierform wird eine Sambaband gewählt, bei der, im Sinne der Community Music, alle Schüler einer Klasse, unabhängig ihrer musikalischen Vorkenntnisse, mitspielen können. Das gemeinsame Sambatrommeln wird dabei in Form einer Interventionsmaßnahme im Schulalltag eingesetzt. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss von Musik auf das aggressive Verhalten, die Gruppendynamik und die Musikalität der Schüler zu untersuchen. Im ersten Teil der Arbeit erfolgt eine theoretische Auseinandersetzung, aus der konkrete Forschungsfragen abgeleitet werden. In einem weiteren Schritt werden diese Fragen im Feld Schule empirisch überprüft und anschließend statistisch ausgewertet. Matthias Hobmeier studierte Sonderpädagogik mit den beiden Förderschwerpunkten emotionale-soziale Entwicklung und Lernen sowie Schulpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Zulassungsarbeit erhielt den Anerkennungspreis für herausragende Staatsexamensarbeiten des Münchner Zentrums für Lehrerbildung. Seine Promotion absolvierte er in Sonderpädagogik und Musikpädagogik. Derzeit ist er als Lehrer, Schulpsychologe und Lehrbeauftragter tätig

    „Bei uns gibt es kein Mobbing!“

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    Neues in der Kriminalpolitik : Konzepte, Modelle, Evaluation

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    Immer rasanter werden im Nachgang zu medial entsprechend aufbereiteten Kriminalfällen Verschärfungen im Straf-, Strafprozess- und Sanktionenrecht gefordert. Gleichzeitig zeigt die aktuelle kriminalpolitische Landschaft eine Vielzahl neuer Vorhaben und Modelle auf, um auf die heutigen Erscheinungsformen von Kriminalität sachgerecht und im Sinne einer "rationalen Kriminalpolitik" zu reagieren. Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Kriminologische Zentralstelle vom 7. bis 9. Mai 2003 in Wiesbaden eine Fachtagung, in der neben der Betrachtung grundsätzlicher Fragen neue Konzepte, Modelle und Evaluationen vorgestellt und diskutiert wurden. Präsentiert wurden u.a. auch drei empirische (Kooperations-)Evaluationen der KrimZ aus dem Forschungsprojekt zu der Einstellungspraxis der Staatsanwaltschaften und dem Ermittlungsverhalten der Polizei. Der vorliegende Band enthält die Beiträge der Fachtagung, ergänzt durch einen Diskussionsbericht

    Tätigkeitsbericht 2002/03 : Konzeption, Planung, Schwerpunkte, Ergebnisse

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    Diskurs - Stadt - Kriminalität: Städtische (Un-)Sicherheiten aus der Perspektive von Stadtforschung und Kritischer Kriminalgeographie

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    (Un-)Sicherheit ist weltweit zu einem Megatrend der Stadtentwicklung geworden. Die öffentliche Hand und die Privatwirtschaft etablieren neue Sicherheitspolitiken: Überwachungs- und Kontrolltechniken, städtebauliche Veränderungen, Formalisierung sozialer Kontrolle. Mit steigender Kriminalität kann dies jedoch nicht erklärt werden. Die Beiträge aus Stadtforschung und Kritischer Kriminalgeographie zeigen, dass die Differenzierungen von sicheren und unsicheren Orten das Ergebnis sozialer und diskursiver Konstruktionen sind und legen Strategien und Mechanismen zur Konstruktion von (Un-)Sicherheit offen. Dies ermöglicht neue Perspektiven auf den Zusammenhang von (Un-)Sicherheit und Stadt

    Diskurs - Stadt - Kriminalität

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    (Un-)Sicherheit ist weltweit zu einem Megatrend der Stadtentwicklung geworden. Die öffentliche Hand und die Privatwirtschaft etablieren neue Sicherheitspolitiken: Überwachungs- und Kontrolltechniken, städtebauliche Veränderungen, Formalisierung sozialer Kontrolle. Mit steigender Kriminalität kann dies jedoch nicht erklärt werden. Die Beiträge aus Stadtforschung und Kritischer Kriminalgeographie zeigen, dass die Differenzierungen von sicheren und unsicheren Orten das Ergebnis sozialer und diskursiver Konstruktionen sind und legen Strategien und Mechanismen zur Konstruktion von (Un-)Sicherheit offen. Dies ermöglicht neue Perspektiven auf den Zusammenhang von (Un-)Sicherheit und Stadt

    Rassismus in der Polizei

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    Der Open Access-Band arbeitet das Themenfeld Polizei und Rassismus umfassend auf. In 33 Beiträgen werden behandelt: • Grundlagen zum Phänomen Rassismus, • relevante Befunde zur Polizei als Organisation und zu ihrer Praxis, • Entstehungszusammenhänge und Folgen von Rassismus in der Polizei, • Methoden der wissenschaftlichen Untersuchung und • Möglichkeiten und Grenzen des Umgangs mit dem Problem. Angestoßen durch die Geschehnisse und Diskussionen in den USA beschäftigt Rassismus als mit der Polizei assoziiertes Problem auch hierzulande die öffentliche Debatte äußerst intensiv. Dabei wird offenbar, dass die Organisation Polizei in der diversen Gesellschaft vor besonderen Problemen und Herausforderungen steht, denen sie bislang nur in Ansätzen begegnet und wenig gewachsen zu sein scheint. Zugleich fehlt es im deutschen Kontext bisher an einem hinreichend breiten wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu Rassismus in der Polizei. Vor diesem Hintergrund bietet der Band eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Thema, indem er den Forschungsstand aus verschiedenen Disziplinen zusammenführt und systematisch aufarbeitet. Die Beiträge können als Ausgangspunkt für weitere Forschung dienen, sollen aber auch eine Übersetzung der Befunde der Rassismusforschung in Richtung Polizei leisten
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