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Entgrenzungen. Beiträge zum 28. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, Migrationsbewegungen und Pandemie gestalten nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Wissenschaft neu. Angesichts dieser gesellschaftlich tiefgreifenden Veränderungen werden Grenzen und ihre Überwindung zu immer zentraleren Herausforderungen, auch für die pädagogischen Forschungsfelder. Der Band versammelt vielfältige Beitrage zum Thema Entgrenzungen und richtet dabei den Blick auf Ent- und Begrenzung in ihrer Bedeutung für Bildung, Erziehung und Sozialisation. (DIPF/Orig.
Inszenierte Geschichte = Staging History
Anniversaries and jubilees play a central role in the "doing" of history. They qualitatively and quantitatively expand the group of people who consume and produce "history," while different history media correspond and compete with each other. Celebrations and ceremonies, plays and productions address individual and collective identities and (re)produce a sense of belonging to (imagined) communities
Die Einführung des Neuen Steuerungsmodells im deutschen Hochschulsystem. Erklärungsansätze für den Wandel im Management und der Verwaltung von Hochschulen
Das deutsche Bildungs- und Wissenschaftssystem unterliegt seit Mitte der 1990er Jahre einer hohen Veränderungsdynamik. Die staatlichen Hochschulen haben bereits den Großteil ihrer Studiengänge an das Bachelor- und Master-System angepasst, sie müssen u.a. auch das Gender Mainstreaming in ihre Entscheidungsprozesse integrieren und sich internationalisieren. Auch die Hochschul-Governance befindet sich im Wandel: Regulierende Vorgaben des Staates sollen reduziert werden und die einzelnen Hochschulen erhalten mehr Autonomie. Im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung werden dabei die so genannten Neuen Steuerungsinstrumente implementiert. Elemente des New Public Management wie die leistungsorientierte Mittelzuweisung oder Zielvereinbarungen werden heute in allen deutschen Hochschulen eingesetzt, sie treten jedoch in unterschiedlicher Ausprägung auf.
Zur Erklärung dieses Phänomens wird in der vorliegenden Dissertation neben den neo-institutionalistischen Theoriebausteinen der Politikwissenschaft die soziologische Organisationstheorie herangezogen. Als zentrales forschungsleitendes Annahmengerüst dient das Isomorphie-Konzept, das die zeremonielle Anpassung und Angleichung organisationaler Strukturen, Funktionen und Prozeduren an rationalisierte Mythen der institutionellen Umwelt postuliert. Dieses wird erweitert um weitere, von der Politikkonvergenzforschung herausgearbeitete Kausalmechanismen für die Implementation von Innovationen.
Die theoretischen Vorannahmen werden empirisch geprüft durch die Analyse von Reformprozessen an drei Universitäten in den Jahren 1998-2008.
Ziel der Arbeit ist, ein vollständiges Erklärungsmodell für den institutionellen Wandel im Hochschulsystem aufzustellen
Anpassung und Abgrenzung : Zur Sozialgeschichte der Lehrstuhlinhaber der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und ihrer Vorgängerakademien, 1851 bis 1945
Im ersten Kapitel werden zentrale Aspekte der Entwicklung des höheren technischen Bildungswesens vor 1850 behandelt. Dabei gilt die Aufmerksamkeit gerade der jeweiligen Gründungssituation der drei Vorgängerakademien der Technischen Hochschule – wobei versucht wird, sie eben nicht allein als Vorgängerakademien zu verstehen, sondern in ihren jeweils individuellen Kontext einzuordnen. Das zweite Kapitel thematisiert die Rahmenbedingungen. Neben der quantitativen Entwicklung der Hochschule werden hier zentrale Ereignisse, Voraussetzungen und Tendenzen ihrer Geschichte zwischen 1850 und 1945 erörtert. Die beiden folgenden Kapitel widmen sich sodann jenen knapp 300 Menschen, die als Lehrstuhlinhaber in dem zuvor dargelegten Rahmen die Geschicke der Technischen Hochschule wesentlich bestimmten. In Kapitel drei werden ihre Herkunft, ihr Bildungsweg und ihre Karriere vor der Berufung nach Charlottenburg analysiert. Kapitel vier beschäftigt sich mit ihrer Zeit in der preußischen Hauptstadt: Mechanismen der Berufung, Einkommensverhältnisse und Titelwesen. Darüber hinaus wird versucht, die Professur in den Kontext der jeweiligen Karriere einzuordnen, um so Ort und Stellenwert der Technischen Hochschule zu Berlin in der Hochschullandschaft Preußens und der deutschen Staaten näher bestimmen zu können. Teilw. zugl.: Gießen, Univ., Diss., 200
August Gottlob Theodor Leisering (1820-1892) – Professor der theoretischen Tierheilkunde und ordentliches Mitglied der Kommission für das Veterinärwesen im Königreich Sachsen
Diese Dissertation ist die erste archivgestützte Darstellung des Lebens und Wirkens von August Gottlob Theodor LEISERING. In den ersten Kapiteln des Ergebnisteils wird auf seine berufliche Entwicklung und die von ihm durchlaufenen Einrichtungen eingegangen. Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt jedoch auf seiner Dresdener Zeit als Professor für theoretische Tierheilkunde an der dortigen Königlichen Tierarzneischule. Mit seiner Berufung nach Dresden im Jahre 1857 war auch die Stellung eines ordentlichen Mitgliedes der Kommission für das Veterinärwesen im Königreich Sachsen verbunden. Daraus ergaben sich für Leisering unterschiedliche Aufgabengebiete. Zum einen in der Position als Professor der theoretischen Tierheilkunde, in der er die Anatomie (Histologie, Physiologie und pathologische Anatomie eingeschlossen), Diätetik, Tierzucht und zeitweise Botanik sowie Arzneimittellehre unterrichtete. Weiterhin damit verbunden war die Leitung des Anatomischen Theaters, in dem für lange Zeit fast alle anfallenden Sektionen durchgeführt wurden, und der anatomischen Sammlung der Tierarzneischule. Zum anderen stellte die Kommission für das Veterinärwesen in Sachsen die Direktion der Tierarzneischule, die Aufsichtsbehörde über das tierärztliche Personal, die tierärztliche Prüfungsbehörde und die begutachtende und ausführende Behörde in Veterinärangelegenheiten dar. Mitte des 19. Jahrhunderts ging Sachsen einen neuen Weg und reformierte das Veterinärwesen. Die Veterinärkommission war direkt dem Ministerium des Innern unterstellt und vom Medizinalwesen getrennt. Ab diesem Zeitpunkt wurden in Sachsen Tierärzte von Tierärzten ausgebildet, geprüft und beaufsichtigt. Um diesen Prozess auf rechtlich sichere Füße zu stellen, mussten neue Gesetze, Verordnungen, Ausführungsbestimmungen, Richtlinien usw. ausgearbeitet, eingeführt und deren Einhaltung überwacht werden. Auch das gehörte zu den Aufgaben der Kommission als oberste Behörde des sächsischen Veterinärwesens. Den Hauptteil der Kommissionsarbeit teilten die 3 ordentlichen Mitglieder untereinander auf. Jeder dieser zwei Aufgabenbereiche war für sich allein schon so umfangreich, dass zur Bewältigung beider Bereiche eine eiserne Arbeitsdisziplin nötig war.
Die Grundlage für die vorgelegte Arbeit bildete das reichliche Material in den Archiven der Städte Dresden, Berlin und Jena sowie verschiedener Bibliotheken. Leider haben einige Archive durch Brände und durch Weltkriege Verluste erlitten. Als besonders bedauernswert sind die Verluste der Unterlagen im Archiv des Zoologischen Gartens zu Berlin und der Leopoldina in Halle an der Saale zu betrachten.
Wichtige Lebensstationen nach dem Studium der Tierheilkunde (1839-43) waren LEISERINGs Arbeit als Kreistierarzt (1844-46), als Inspektor des Zoologischen Gartens zu Berlin (1846-52 mit der Unterbrechung 1850/51), seine Repetitorenzeit (1850/51, 1852-54) und die Zeit als Lehrer (1854-57) an der Berliner Tierarzneischule. Während seiner Kreistierarztzeit reichte er seine Dissertationsschrift „Über die Entozoen“ (1845) an der Philosophischen Fakultät der Universität Jena ein, welche ihm 1846 den Grad eines Doktors der Philosophie verlieh.
Aus seiner Inspektorenzeit stammt die beachtenswerte Veröffentlichung über seine Beobachtungen und die eines Wärters bei einer Kängurugeburt. Diese Beschreibung und die geäußerten Vermutungen kommen den heutigen Erkenntnissen darüber sehr nah.
An der Königlichen Tierarzneischule zu Berlin hatte Leisering engen Kontakt zu seinem Lehrer und späteren Kollegen, dem berühmten Veterinäranatomen Gurlt. Wie Gurlt, so war auch Leisering später für seine präzise Sektionstechnik und für seine Studien, die vergleichende Anatomie betreffend, bekannt. Des Weiteren zeichnete er sich in seinen Versuchen durch eine wissenschaftliche Herangehensweise aus. Dies spiegelte sich auch in seinen Veröffentlichungen wieder. Die Abbildungen in seinen Büchern wurden für ihre Detailtreue und Plastizität gelobt. Seine Versuche sind logisch aufgebaut und gut durchdacht. Bei all seinen beschriebenen Versuchen strebte er nach eindeutigen Ergebnissen.
Die große Bedeutung von Pferd und Rind in der damaligen Zeit in der Landwirtschaft und beim Militär spiegelte sich auch in der Tierheilkunde wieder. Leiserings Veröffentlichungen beschäftigten sich zu einem großen Teil mit den Krankheiten (z.B. Rinderpest, Perlsucht des Rindes, Rotz, Tollwut, parasitäre Erkrankungen) und mit der Anatomie dieser Tierarten („Der Fuß des Pferdes in Rücksicht auf Bau, Verrichtung und Hufbeschlag“, „Atlas der Anatomie des Pferdes und der übrigen Haustiere“, „Rindviehzucht“, „Handbuch der vergleichenden Anatomie der Haustiere“-5., 6. u. 7. Aufl.). Seine Bücher erreichten eine weite Verbreitung. Auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes kann man sie heute noch in Bibliothekskatalogen finden. Eines seiner Werke, „Der Fuß der Pferdes in Rücksicht auf Bau, Verrichtung und Hufbeschlag“ erlebte insgesamt 13 Auflagen und diente dem Buch von Dollar und Wheatly „A handbook of Horse-Shoeing with introductory chapters on the anatomy and physiology of the Horse’s-Foot“ (1898) als Grund-lage.
Leisering verfolgte mit Interesse Zenkers Entdeckung, den Übertragungsweg der Trichinen auf den Menschen durch den Genuss trichinenhaltigen Fleisches betreffend. Dank Zenker, sah er 1860 erstmals Trichinen im tierischen Fleisch und zwar in einem Stück des berühmten Schinkens. Bei seiner Trichinenforschung viel ihm später auf, dass sich besonders viele Trichinen in älteren Ratten befanden, welche aus Abdeckereien stammten. Auf sein Ersuchen hin wurden solche Untersuchungen auch in trichinenfreien Gebieten durchgeführt, und auch dort wurden in den Ratten Trichinen gefunden. Es lag also die Vermutung nahe, dass bei einigen Fleischzubereitungsformen die Trichinen sicher abgetötet wurden. Zusammen mit Haubner und Küchenmeister führte Leisering derartige Versuche an der Dresdener Tierarzneischule durch.
Er war ein eher stiller und bescheidener Mensch. Leisering hatte sich schon zu Lebzeiten eine stille Beisetzung, frei von Schmuck und Blumendekorationen, gewünscht. Johne sagte auf der Beerdigung, das Leisering eine der ersten Stützen der tierärztlich-anatomischen Wissenschaft gewesen sei. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sich Leisering auch mit den Fragen der tierärztlichen Ausbildung. So war er Mitglied einer derartigen Kommission auf dem 3. internationalen Tierärztekongress in Zürich (1865) und der Kommission für tierärztliche Prüfungsangelegenheiten im Reichskanzleramt (1878)
Die Orientierung der Reformen im deutschen Hochschulsystem - seit 1998 - am Vorbild des amerikanischen Hochschulwesens
In this dissertation the reforms in the German system of higher education since 1998 are examined under the aspect of their relation to American higher education as an internationally successful frame of reference. The author hereby makes an important contribution to the current discussion on higher education policy in Germany.
In a first step, the most important structural and cultural characteristics of existing German and American higher education are presented in respect to their historical development. The subsequent structural and cultural comparison of higher education in the two countries is conducted along the dimensions of the role of the state and the conception of education. In addition, advantages and disadvantages of higher education in Germany and the USA are compared. Within this frame of reference, it is now possible to make statements about the possibilities and limits, the chances and risks of introducing American structural elements into the German system of higher education. At the same, time cultural changes concerning developments in German higher education policy can be included in the examination.
The analysis of the legal and practical implementation of the reform elements shows that German higher education is undergoing considerable alteration. Its general direction can be determined with the help of American higher education as a basis for comparison. One of the most important premises for the success of the most recent reforms in the German system of higher education, besides sufficient funding, is the creation of conditions in which the disadvantages which are taken on simultaneously with the advantages of the respective reform elements can be attenuated. As a result, American higher education can only conditionally serve as an example for modernizing German higher education. Idiosyncrasies of German higher education and their strengths should therefore be taken into account and retained where appropriate.In der vorliegenden Dissertation wird die Orientierung der Reformen im deutschen Hochschulsystem seit 1998 am Vorbild des international erfolgreichen, amerikanischen Hochschulwesens untersucht. Die Autorin leistet damit einen wichtigen Beitrag zur aktuellen hochschulpolitischen Diskussion in Deutschland.
Zunächst werden die wichtigsten historisch gewachsenen, strukturellen und kulturellen Charakteristika des deutschen und des amerikanischen Hochschulwesens herausgearbeitet. Der anschließende strukturelle und kulturelle Vergleich der beiden Hochschulwesen wird anhand der Dimensionen der Rolle des Staates und der Konzeption der Bildung durchgeführt. Im Rahmen des Vergleichs werden zudem die Vorteile und Nachteile der jeweiligen Hochschulwesen aufgezeigt. Der damit aufgespannte Bezugsrahmen ermöglicht Aussagen über Möglichkeiten und Grenzen, Chancen und Risiken bei der Einführung amerikanischer Strukturelemente in das deutsche Hochschulsystem. Gleichzeitig können kulturelle Wandlungsprozesse in Bezug auf die hochschulpolitische Entwicklung in Deutschland in die Betrachtung einbezogen werden.
Bei der Analyse der rechtlichen und praktischen Umsetzung der einzelnen Reformelemente erweist es sich, dass das deutsche Hochschulsystem Veränderungen erfährt, deren grundsätzliche Richtung mit Hilfe des amerikanischen Hochschulwesens als Vergleichsgrundlage bestimmt werden kann. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg der jüngsten Reformen im deutschen Hochschulwesen ist hierbei neben einer ausreichenden Finanzierung die Schaffung von Bedingungen, mit denen die gleichzeitig mit den Vorteilen übernommenen Nachteile der neuen Strukturen abgemildert werden können. Im Ergebnis kann das amerikanische Hochschulwesen aufgrund seiner sehr unterschiedlichen Grundlagen nur bedingt als Vorbild für die Modernisierung des deutschen Hochschulwesens dienen. Eigenheiten des deutschen Hochschulsystems und ihre Stärken sollten daher bedacht und gegebenenfalls bewahrt werden
Gründung der Handelshochschulen im deutschen Kaiserreich. (1898 - 1919)
Die Arbeit befasst sich mit den Gründungen der Handelshochschulen in der zweiten Hälfte des zweiten Deutschen Reichs von 1871 bis 1918. Die Handelshochschulgründungen werden unter einer ökonomischen Perspektive analysiert, wodurch bisherige Erklärungsansätze zu den Ursachen der Gründungen relativiert und ergänzt werden. Über einen Gründungsvergleich wurden zum einen lokale, spezifische Gründungsmotive isoliert und zum anderen alle diesbezüglichen Entwicklungen herauskristallisiert. Die Handlungen und Entscheidungen der an den Gründungen und an den Vorbereitungen beteiligten Personen bzw. Personengruppen zur Planung und Errichtung der Handelshochschulen werden dargestellt und ihre Handlungsmotive verdeutlicht. In diesem Sinne findet sich in dieser Arbeit auch Material über die vielfältigen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Public Private Partnerships bei Hochschulgründungen innerhalb der Rahmenbedingungen des Kaiserreichs