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Herausforderungen bei der ProzessunterstĂŒtzung im Operationssaal: AktivitĂ€tserfassung und Datenspeicherung als Grundlage zur Erkennung des chirurgischen Prozesses
Die aktuelle Gesundheitsversorgung ist geprĂ€gt durch eine steigende KomplexitĂ€t, die durch die Verzahnung verschiedener medizinischer Bereiche und die Nutzung immer komplexerer, technisch unterstĂŒtzter Behandlungsmöglichkeiten bedingt ist. Gleichzeitig stehen Kliniken und das medizinische Fachpersonal unter einem hohen Kosten- und Zeitdruck. FĂŒr das Erreichen einer optimalen Behandlung des Patienten durch minimalinvasive und mikrochirurgische Eingriffe sind zunehmend AnsĂ€tze notwendig, die auf eine InteroperabilitĂ€t verschiedener Systeme setzen und die Verwendung von zusĂ€tzlichen (semi )automatischen UnterstĂŒtzungssystemen ermöglichen.
Diese Arbeit beschĂ€ftigt sich mit Herausforderungen bei der ProzessunterstĂŒtzung im Operationssaal. Dabei liegt der Fokus auf der AktivitĂ€tserfassung und Datenspeicherung als Grundlage zur Erkennung des chirurgischen Prozesses. In einem ersten Schritt wurde ein theoretisches Vorgehensmodell fĂŒr die intraoperative ProzessunterstĂŒtzung auf der Basis eines geschlossenen Regelkreises entwickelt. Dabei steht der chirurgische Prozess im Zentrum. In weiteren Schritten wurden ein System zur Erfassung des aktuellen Arbeitsschrittes auf Basis der vorhandenen Videodaten (z.B. Mikroskopie, Ultraschall) sowie eine zentrale Speicherlösung fĂŒr den Operationssaal entwickelt. Diese zentralen Komponenten sollen es Systemen ermöglichen, wĂ€hrend des Eingriffs Daten an die verschiedenen Nutzer bereitzustellen und diese gleichzeitig fĂŒr eine spĂ€tere Dokumentation vorzuhalten. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden AnsĂ€tze zum Erreichen einer InteroperabilitĂ€t von MedizingerĂ€ten und IT-Systemen im Gesundheitswesen vorgestellt, da technische Systeme neben zusĂ€tzlicher Sensorik eine wertvolle Informationsquelle fĂŒr die Erfassung des aktuellen Prozesses im Operationssaal darstellen. Im Rahmen der Arbeiten des Projektes OR.NET (BMBF, 2012-2016) wurde mit der IEEE 11073-SDC-Standardfamilie eine Möglichkeit zur offenen Vernetzung geschaffen.
Konzeptionell integriert werden die Systeme durch eine Beschreibung von Mehrwertdiensten von der einfachen Anzeige von GerĂ€teparametern bis hin zur Teilautomatisierung von technischen Arbeitsschritten auf Basis des Kommunikationsstandards IEEE11073-SDC. Diese wurden basierend auf dieser Basistechnologie gemeinsam mit verschiedenen Projektpartnern entwickelt und mit Klinikern und Klinikbetreibern evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass durch eine syntaktische und semantische InteroperabilitĂ€t neue, nutzbringende Funktionen umgesetzt und die Arbeit der verschiedenen Nutzergruppen im Gesundheitssystem effektiv unterstĂŒtzt werden können.:Inhalt
Abstract
AbkĂŒrzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Motivation fĂŒr diese Arbeit
1.2 Zielsetzung der Arbeit
2 Grundlagen der Arbeit
2.1 Aktuelle OperationssÀle
2.2 ProzessunterstĂŒtzung
2.2.1 Workflow und Prozessmodellierung
2.2.2 Workflow in der Medizin
2.2.3 Kontextsensitive Systeme
2.3 Klinische AnwendungsfÀlle im Rahmen der Arbeit
2.3.1 Intrakranielle Eingriffe am Gehirn
2.3.2 Transsphenoidale Hypophysenadenomentfernung
2.3.3 Sanierende Ohr-OP
3 Vorgehensmodell zur ProzessunterstĂŒtzung
3.1 Interpretation und Action
3.2 Data analysis und Monitoring
3.3 Mögliche Herangehensweisen bei der Umsetzung einer ProzessunterstĂŒtzung
4 Erfassung prozessrelevanter Daten im Operationssaal
4.1 Stand der Forschung
4.1.1 Team Assessment und PerformanzĂŒberwachung
4.1.2 OP-Dokumentation, QualitÀtssicherung und Elektronische Patientenakte (EPA)
4.1.3 Workflow Recognition
4.2 Erkennung der Interaktion zwischen MedizingerÀt und medizinischem Personal basierend auf der Analyse von Videodaten
4.2.1 Methode
4.2.2 Evaluation
4.2.3 Diskussion
4.3 Erfassung von Informationen durch OP-Integration
4.3.1 Stand der Forschung
4.3.2 Grundlagen des Projektes OR.NET
4.3.3 Zusammenfassung
5 Datenspeicherung im Operationssaal (Surgical Data Recorder und die Erweiterungen auf Basis von OR.NET)
5.1 Surgical Data Recorder
5.1.1 Anforderungsanalyse
5.1.2 Systemkonzept
5.1.3 Evaluationsstudie
5.2 Anpassungen des Datenaufzeichnungskonzeptes im Rahmen des OR.NET-Projekts
5.3 Diskussion und Vergleich der AnsÀtze
6 Mehrwertdienste auf Basis einer offenen Vernetzung
6.1 Setzen von eingriffsspezifischen Informationen auf den angeschlossenen GerÀten
6.2 Anzeige von Informationen im Sichtfeld des Chirurgen
6.3 Mehrwerte durch Datenintegration
6.4 Funktionen mit Nutzung von Prozessinformationen
7 Entwicklung der OP-Demonstratoren und Evaluation der implementierten Mehrwertdienste mit verschiedenen Anwendergruppen
7.1 Anforderungsanalyse fĂŒr den Leipziger Demonstrator
7.2 Infrastruktur des Demonstrators
7.3 Integrationsszenarien in den Demonstratoren
7.4 Umgesetzte Mehrwertdienste im Leipziger Demonstrator
7.5 Vorgehen bei der Evaluation des Leipziger Demonstrators
7.5.1 Technische Evaluation
7.5.2 Klinische Evaluation
7.6 Ergebnisse der Evaluation
7.6.1 Technische Evaluation
7.6.2 Klinische Evaluation
7.7 Diskussion der Ergebnisse
8 Ausblick auf Weiterentwicklungen der offenen Vernetzung im Operationssaal
9 Zusammenfassung
10 Literatur
11 Anhang
11.1 Modellierung der sanierenden Ohr-OP als EPK inkl. möglicher Vernetzungsszenarien
11.2 Ăbersicht der umgesetzten Use-Cases im Leipziger Demonstrator 136
11.3 Fragenkatalog OP-Personal
11.4 Fragebogen Betreiber
12 EigenstÀndigkeitserklÀrung
13 Eigene Literatur
14 Danksagun
Einsatz der elektronischen Patientenakte im Operationssaal am Beispiel der HNO-Chirurgie
Wenn ein Chirurg heutzutage wĂ€hrend der Operation Informationen aus der Patientenakte benötigt, ist er gezwungen, sich entweder unsteril zu machen oder Personal anzuweisen, ihm die entspre-chenden Informationen zugĂ€nglich zu machen. Aus technischer Sicht ist ein System zur intraoperati-ven Bedienung und Darstellung sehr einfach zu realisieren. Grundlage dafĂŒr ist eine elektronische Patientenakte (EPA), welche beispielsweise softwaregenerierten oder eingescannten Dokumenten verwaltet. Die vorliegende Arbeit widmet sich den folgenden Fragen: Wird ein solches System im Operationssaal sinnvoll genutzt? Welche Methoden zur sterilen Bedienung kommen infrage? Wie muss die grafische Darstellung auf den Operationssaal abgestimmt werden? Kann durch das Imple-mentieren aktueller Kommunikationsstandards auf alle verfĂŒgbaren Patientendaten zugegriffen werden?
Dazu wurden in einer ambulanten HNO-Klinik zwei Pilotstudien durchgefĂŒhrt. In der ersten Studie wurde das erste auf dem Markt befindliche kommerzielle Produkt âMI-Reportâ der Firma Karl Storz evaluiert, welches per Gestenerkennung bedient wird. FĂŒr die zweite Studie wurde ein EPA-System entwickelt (Doc-O-R), welches eine Vorauswahl der angezeigten Dokumente in AbhĂ€ngigkeit des Eingriffs traf und mit einem FuĂschalter bedient werden konnte. Pro System wurden ca. 50 Eingriffe dokumentiert. Dabei wurde jedes angesehene Dokument und der Nutzungsgrund protokolliert. Die Systeme wurden durchschnittlich mehr als einmal pro Eingriff genutzt. Die automatische Vorauswahl der Dokumente zur Reduzierung der Interaktionen zeigte sehr gute Ergebnisse.
Da das behandelte Thema noch in den AnfĂ€ngen steckt, wird in der Arbeit am Ende auf die Vielzahl von Möglichkeiten eingegangen, welche bezĂŒglich neuartiger Darstellungsmethoden, Bedienvorrich-tungen und aktueller StandardisierungsaktivitĂ€ten noch realisiert werden können. Dadurch werden zukĂŒnftig auch die AblĂ€ufe in der Chirurgie beeinflusst werden.:1 EinfĂŒhrung 13
1.1 Problemstellung 14
1.2 Stand der Wissenschaft und Technik 14
1.2.1 Ăberblick 15
1.2.2 Digitalisierung des Operationssaals 16
1.2.3 Verbreitung Elektronischer Datenverarbeitungssysteme im Krankenhaus 16
1.2.4 Definitionen zum Begriff der elektronischen Patientenakte 17
1.2.5 Aufbau eines EPA-Systems 20
1.2.6 Sterile Bedienkonzepte 20
1.2.7 Darstellung 27
1.2.8 Standardisierung 33
2 Aufgabenstellung 39
3 Materialien und Methoden 41
3.1 Klinik 41
3.1.1 Technischer Stand 41
3.1.2 AblÀufe im IRDC 41
3.2 Protokollierung 43
3.3 Verwendete Dokumente 44
3.3.1 KIS-Ăbersicht 44
3.3.2 Audiogramm 45
3.3.3 Tympanogramm 46
3.3.4 Blutwerte 47
3.3.5 OP-Bericht 48
3.3.6 Rhinomanometrie 50
3.3.7 Computertomographie 50
3.3.8 Bilder vorangegangener Untersuchungen und Operationen 51
3.3.9 Radiologische Gutachten 52
3.3.10 Anamnese 53
3.3.11 Ăberweisung 54
3.3.12 Stimmbefund 55
3.4 Statistische Auswertung 55
3.4.1 AbhÀngigkeit des betrachteten Dokuments von der Art des Eingriffs 55
3.4.2 Bewertung des Algorithmus zur automatischen Vorauswahl der Dokumente 56
3.5 Vorbereitung 57
3.6 Studie âMI-Reportâ 57
3.6.1 Anzeige 58
3.6.2 Sensor und Bedienung 59
3.6.3 Personen 59
3.6.4 Vorbereitung 60
3.6.5 Protokollierung 60
3.7 Studie âDoc-O-Râ 62
3.7.1 Klinik 63
3.7.2 Vorbereitung 64
3.7.3 Protokollierung 64
3.7.4 Metadaten 65
3.7.5 Softwareentwicklung 65
4 Ergebnisse 69
4.1.1 Statistische Auswertung 71
4.2 Studie âMI-Reportâ 71
4.2.1 Aktivierung 72
4.2.2 Nutzung 72
4.3 Studie âDoc-O-Râ 75
4.3.1 Datenlage 75
4.3.2 Algorithmus 75
4.3.3 Nutzung 77
4.3.4 Phasen 78
4.3.5 Operateure 79
4.3.6 Revisionen 79
5 Diskussion 81
5.1 Nutzung 81
5.2 SchwÀchen des Studienaufbaus 82
5.3 Statistische Auswertung 83
5.4 Darstellung 83
5.5 Standards 83
5.5.1 Technische Faktoren 84
5.5.2 Emotionale Faktoren 84
5.5.3 Strategische Faktoren 84
5.5.4 Ăkonomische Faktoren 85
5.5.5 Rechtliche Faktoren 85
5.5.6 Machtpolitische Faktoren 85
5.6 Studie âMI-Reportâ 85
5.6.1 Grafische OberflÀche 85
5.6.2 Aktivierung 86
5.6.3 Nutzung 86
5.6.4 SchwÀchen des Studienaufbaus 87
5.7 Studie âDoc-O-Râ 88
5.7.1 SchwÀchen der Studie 88
5.7.2 Algorithmus 88
5.7.3 Darstellung 88
5.7.4 Bedienung 89
5.7.5 Phasen 89
5.7.6 Nutzung 89
5.7.7 Revisionen 90
6 Schlussfolgerung 91
6.1 Bedienung 91
6.2 Standardisierung 92
6.3 Darstellung 93
6.4 Nutzungsverhalten 94
7 Ausblick 97
7.1 Bedienung 98
7.2 Standardisierung 100
7.3 Darstellung 102
7.4 Nutzungsverhalten 104
8 Zusammenfassung der Arbeit 105
9 Abbildungsverzeichnis 109
10 Quellenangaben 112
Anhang A Anatomische und physiologische Grundlagen 119
Anhang B Ambulante Eingriffe in der HNO-Chirurgie 121
Anhang C Schematischer Aufbau des Operationstraktes 12
Sprachliche VariabilitÀt des Deutschen und ihre Erfassung mit Methoden der automatischen Spracherkennung
Die Datenbank wird auf den Ergebnissen der Analyse einschlĂ€giger umfangreicher Korpora des gesprochenen Deutsch basieren. Um jedoch groĂe Korpora analysieren zu können, ist es notwendig, automatische Analyseverfahren der Variation zu entwickeln. Mit traditionellen manuellen Methoden kann der Aufbau einer korpusbasierten Datenbank kaum verwirklicht werden. Dem eigentlichen Variationsprojekt wurde daher eine kleine Pilotstudie vorgeschaltet, die die Möglichkeiten der automatischen Analyse prĂŒfen sollte. Dabei wurde der Frage nachgegangen, ob es möglich ist, regionale Varianten des Deutschen mit Verfahren der automatischen Spracherkennung zu untersuchen, d.h., ob es möglich ist, eine verlĂ€ssliche Transkription der regionalen Varianten automatisch herzustellen. Diese Pilotstudie zur automatischen Transkription stĂŒtzte sich auf das im IDS bereits vorhandene System SPRAT (Speech Recognition and Alignment Tool), das zum Alignieren (Text-Ton-Synchronisation) verwendet wird. Im Rahmen der Pilotstudie wurde dieses System modifiziert und in einer Reihe von Tests dessen automatische Transkription evaluiert (vgl. Abschnitt 3). Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Ergebnisse dieser Pilotstudie vorzustellen. ZunĂ€chst aber soll ein kurzer Exkurs verdeutlichen, um welches System es sich beim IDS-Aligner SPRAT handelt
RoutenfĂŒhrung durch Sonifikation fĂŒr Blinde und Sehbehinderte
Unbekannte Ziele in öffentlichen GebĂ€uden zu erreichen, ist ein besonderes Problem fĂŒr blinde und sehbehinderte Menschen. Es gibt elektronische Hilfsmittel, die dieses Problem lösen, aber meist auf sprachlicher Ausgabe basieren. Die non-verbale Ausgabe der WegfĂŒhrung hat den Vorteil, dass InformationsĂŒbertragung durch kĂŒrzere Sinnesreize weniger belasten.
Die vorliegende Arbeit prĂ€sentiert eine Benutzungsschnittstelle zur RoutenfĂŒhrung durch Sonifikation. Es wurde dafĂŒr ein Set von akustischen Signalen erarbeitet, die durch Tonhöhenunterschiede und Stereopanorama Richtungen angeben. Die Wahl dieser Parameter wurde durch einen Labortest ermittelt. Es wurde untersucht, welche Informationen fĂŒr eine erfolgreiche RoutenfĂŒhrung notwendig sind. Durch eine einfach gehaltene Funktionsweise mit turn-by-turn Anweisungen und ohne groĂe Anforderungen an akustische Schnittstellen ist die Benutzungsschnittstelle leicht auf bestehende Navigationssysteme ĂŒbertragbar. In einem Pilottest wurde das FĂŒhrungskonzept in einer realitĂ€tsnahen Umgebung auf seine
Gebrauchstauglichkeit hin ĂŒberprĂŒft.:1 Einleitung
2 Orientierung Blinder und Sehbehinderter
3 Sonifikation
4 Anforderungen und Abgrenzungen
5 Richtungssignale
6 Entwurf
7 Pilot-Studie
8 Fazit
Soundverzeichnis
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
A.1 Befragungsbogen Richtungsdarstellung
A.2 Befragungsbogen Pilotversuc
Das Ohr als Schl\ufcssel zur Fremdsprachenkompetenz. Technisch gest\ufctztes H\uf6r- und Aussprachetraining f\ufcr den Weg in die globale Zukunft
Mit Hilfe des elektronischen Sound Perception Trainers (SPT), der die auditive Wahrnehmungsf\ue4higkeit gegenueber der Zielsprache auch noch bei erwachsenen Fremdsprachenlernern ermoeglicht, kann in einem systematischen Aussprachetraining eine 50%ige Beschleunigung beim Erreichen unterschiedlicher Sprachkompetenzen im Vergleich zu herkoemmlichen Methoden erzielt werden. Das Buch macht einen Exkurs in die Teilaspekte der phonologischen Kompetenz und bejaht die Frage nach der Erlernbarkeit von Fremdsprachen im Erwachsenenalter. Dies bildet den wissenschaftlichen Hintergrund fuer die methodisch-didaktische Diskussion des Audio-Lingua-Aussprachetrainings (ALA). Die Effizienz dieser den SPT integrierenden Methode wurde in einem europaweiten Forschungsprojekt bewiesen
Mehrfachtumoren bei Karzinomen des oberen Aerodigestivtraktes und Bedeutung der Panendoskopie fĂŒr Diagnostik und Therapie
Bei Tumoren des oberen Aerodigestivtraktes (OADT) finden sich hĂ€ufig Mehrfachtumoren. Standard der Diagnostik ist derzeit die Panendoskopie, zu deren Praxis in Deutschland keine Daten vorliegen. Teilstudie 1 basierte auf Tumorregisterdaten aus ThĂŒringen von 1996 bis 2006. Bei Patienten mit Mehrfachtumoren wurden die HĂ€ufigkeit der Tumorkombinationen im OADT und ĂŒber den OADT hinaus sowie der zeitliche Abstand zwischen den Tumoren untersucht. In Teilstudie 2 wurden anhand von Patientenakten der HNO-Klinik Jena von 2001 bis 2006 der Einfluss der Panendoskopie auf Erkennung und GröĂeneinschĂ€tzung der PrimĂ€r- und SekundĂ€rtumoren sowie Nebenbefunde und Komplikationen ermittelt. Daraus wurde die Gesamtbeeinflussung von Diagnostik und Therapie bestimmt. In Teilstudie 3 wurden Fragebögen an alle deutschen HNO-Kliniken versendet hinsichtlich Indikation, Region, Technik, Ort der Biopsie und Zeitpunkt der Endoskopie. In Teilstudie 1 waren im OADT die Kombination Mesopharynx - Mundhöhle und ĂŒber den OADT hinaus die Kombination Larynx - Bronchien herausragend. Die meisten Tumoren traten verzögert auf. In Teilstudie 2 wurden bei 234 PrimĂ€rtumoren 13 simultane SekundĂ€rtumoren gefunden, davon 14 PrimĂ€r- und 3 SekundĂ€rtumoren nur endoskopisch. Die GröĂeneinschĂ€tzung der Tumoren wurde fast immer durch die Endoskopie verbessert. Insgesamt war bei 36%/13% der Patienten eine Verbesserung der Diagnostik/Therapie durch die Panendoskopie anzunehmen. Teilstudie 3 zufolge wird an deutschen HNO-Kliniken bei OADT-Tumoren meist eine Tripleendoskopie durchgefĂŒhrt. Bei OADT-Tumoren finden sich weitere Tumoren hĂ€ufig im OADT und in den Bronchien. Das oft verzögerte Auftreten unterstreicht die Bedeutung der Nachsorge. Die Panendoskopie scheint bei adĂ€quater Bildgebung zur SekundĂ€rsuche verzichtbar zu sein. Sie bietet aber auch wertvolle Informationen ĂŒber den PrimĂ€rtumor und Nebenbefunde ohne wesentliche Komplikationen. An deutschen HNO-Kliniken wird die Panendoskopie konsequent durchgefĂŒhrt
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