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Objektepistemologien im Spannungsfeld von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik
Objektepistemologien fragen nach dem âWasâ, dem âWieâ, dem âWarum (so)â und dem âWozuâvon vergangenen und gegenwĂ€rtigen Diskursen zu, Konzeptualisierungen von und Hand-lungsroutinen an, mit und infolge von Dingen. In ihrem Zentrum stehen das Wissen ĂŒberdie Dinge mit den darin vielfach implizit enthaltenen Konzeptualisierungen von Dingensowie der Zusammenhang zwischen diesem Dingwissen und der epistemischen oder szien-tifischen Praxis. Dabei erweisen sich die in der Dingpraxis ausgedrĂŒckten Zuschreibungenan Dinge als variabel, differentiell und temporĂ€r. Der Beitrag fĂŒhrt in den innovativen,transdisziplinĂ€ren Forschungsraum der Objektepistemologien ein und kontextualisiert ihntheoriegeschichtlich. AuĂerdem bietet er einen Ăberblick ĂŒber die weiteren BeitrĂ€ge desSammelbandes
Choreographien der Existenz: Zur multimodalen Erweiterung biographischer Forschung und Lehre durch Verfahren der visuellen Analyse und Synthese
Das Studium von historischen Daten- und TextbestĂ€nden kann durch Techniken der Informationsvisualisierung multimodal erweitert und unterstĂŒtzt werden. Biographische Datenbanken modellieren das Leben von historischen Akteuren als zeitlich strukturierte VerknĂŒpfungen von Personen, Ereignissen, Orten, Organisationen, Objekten, Konzepten und anderer EntitĂ€ten. Methoden der Visualisierung wie Karten, Netzwerke, Treemaps oder Timelines können die Analyse und Exploration dieser komplexen Datensammlungen erleichtern und beschleunigen. Der spezifische Fokus des Textes richtet sich auf die Frage, wie Synergien durch die Kombination dieser Methoden erzielt werden können. Zu diesem Zweck wird das multiperspektivische PolyCube-Framework diskutiert, das die Gewinnung von biographischen big pictures ebenso begĂŒnstigt wie detaillierte Einsichten in die Lebenswege historischer Akteure
Homunkulismus in den Kognitionswissenschaften
1. Was ist ein Homunkulus-FehlschluĂ?
2. Analyse des Mentalen und Naturalisierung der IntentionalitÀt
3. Homunkulismus in Theorien der visuellen Wahrnehmung
4. Homunkulismus und ReprÀsentationalismus
5. Der homunkulare Funktionalismus
6. Philosophische Sinnkritik und empirische Wissenschaft
Literatu
PhÀnomenales Bewusstsein : wie kann sich der naturalistische ReprÀsentationalismus im Lichte der konkurrierenden Strategien als vielversprechende physikalistische Qualiatheorie behaupten?
Die Magisterarbeit befasst sich schwerpunktmĂ€Ăig mit den ontologischen und methodologischen Problemen des phĂ€nomenalen Bewusstseins. Es wird hinterfragt, ob und wie der besondere subjektive Charakter der Erfahrung eine vollstĂ€ndig objektive Natur haben kann, d.h. ob und wie eine umfassende Naturalisierung phĂ€nomenaler ZustĂ€nde möglich ist. Eine vergleichende Analyse der einschlĂ€gigen Argumente und dialektischen Optionen soll die StĂ€rken und SchwĂ€chen der angebotenen philosophischen Positionen deutlich machen. Dabei stellen sich die naturalistischen ReprĂ€sentationsanalysen von Dretske und Tye als besonders vielversprechend heraus
Die antirealistische Position des wissenschaftlichen Realismus
Vor dem Hintergrund der Realismus-Antirealismusdebatte zeige ich, dass ein wissenschaftlicher Realismus in der analytischen Philosophie des Geistes zu einer antirealistischen Position fĂŒhrt.
Ich argumentiere, dass dieses Ergebnis auf die Unsinnigkeit hinauslĂ€uft, ĂŒberhaupt einen wissenschaftlichen Realismus als philosophische Position zu halten. Weiters skizziere ich unter starker Bezugnahme zur Philosophie Hilary Putnams eine realistische Haltung, welche der Philosophie nicht die Grundlage entzieht, wie ein Scientismus, sondern, wie der Pragmatismus, den Dingen, die fĂŒr unser Leben wichtig und unerlĂ€sslich sind, philosophische Bedeutung beimisst.
Nach dem Kollaps der âFact/Value-Dichotomyâ und der Einsicht, dass es keine werteunabhĂ€ngigen Tatsachen gibt, stellt Putnam den ethischen Diskurs auf die selbe epistemologische Ebene wie den wissenschaftlichen, er stellt darĂŒber hinaus klar, dass kein Diskurs ohne Bezug auf gesellschaftliche Normen und die Sprachgemeinschaft möglich ist. Er steht damit im Zentrum einer soziokulturellen Wende in der analytischen Sprachphilosophie.
Gibt es reale Objekte und existieren sie und somit die Welt unabhÀngig von unserer Erfahrung und unseres Wissens von ihnen?
Wo ist der Ort der MentalitÀt in einer fundamental physikalischen Welt?
Es ist ein Ziel dieser Arbeit, die philosophischen Debattenlagen in der Philosophy of Mind und in der Frage Realismus/Antirealismus an ihren spannendsten Punkten darzustellen, doch andererseits weise ich auf den epistemologischen Konnex der Fragen hin: Wahrnehmung und Erkenntnis setzen die RealitÀt des Mentalen voraus.
Hilary Putnam verwirft kausale Theorien der Wahrnehmung zugunsten seiner jĂŒngeren Ansicht, dass wir ĂŒber natĂŒrliche, kognitive Relationen epistemischen Zugang zur Welt erfahren und wird gegen einen wissenschaftlichen Materialismus, sowie gegen einen metaphysischen Realismus einwenden, dass diese Positionen keinen Platz fĂŒr die kognitiven und normativen AktivitĂ€ten der Menschen lassen und seinerseits fĂŒr einen direkten, natĂŒrlichen Realismus plĂ€dieren. Die Annahme einer Schnittstelle zwischen Bewusstsein und externer Welt muss nach Putnam aufgegeben werden, damit philosophischer Fortschritt in der Realismus- und in der Philosophy of Mind-Debatte möglich wird. Diese Ăberlegungen zeigen einerseits, wie wichtig und bereichernd es sein kann, ĂŒber die ZusammenhĂ€nge zwischen verschiedenen philosophischen Feldern zu reflektieren, um Probleme unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sowie deren Annahmen zu hinterfragen und die Herangehensweisen zu erweitern, andererseits deuten sie auf die Notwendigkeit, die âWahrheitsansprĂŒcheâ verschiedener Arten von Diskursen und menschlichen AktivitĂ€ten sowie deren Relevanz fĂŒr unsere Lebensweisen bestehen zu lassen, und weder dem Blickwinkel der Wissenschaft noch irgendeiner anderen Perspektive den Vorrang zu geben.
In diesem Sinne kann man sagen, dass Putnam die Ăffnung und Erweiterung der Themenspektren der analytischen Philosophie im Laufe des 20. Jahrhunderts massiv beeinflusst hat. Mit der Hinwendung zu und BerĂŒcksichtigung von sozialen, moralischen, politischen, historischen Kontexten, in die wir als kognitive Subjekte stets eingebettet sind, und durch die BeschĂ€ftigung mit unseren Praktiken, wie wir in unserer Sprache und unseren Sprachgewohnheiten auf die Welt Bezug nehmen, lĂ€sst sich als Vollzug einer soziokulturellen Wende in der analytischen Sprachphilosophie interpretieren
ELIXIER: Didaktische Konzeption einer kompetenzorientierten Mixed-Reality-Experimentierumgebung
Das Projekt ELIXIER (Erfahrungsbasiertes Lernen durch interaktives Experimentieren in erwei-terten Realumgebungen) wird im Rahmen des Förderschwerpunkts âErfahrbares Lernenâ durch das BMBF gefördert. Es erfolgt in Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus Forschung, Kreativ-wirtschaft und Lehrmittelindustrie. Ziel ist die Demonstration und Evaluation einer intelligenten Experimentierumgebung fĂŒr Praktika, die eine nahtlose Lernbegleitung (Seamless Learning) ĂŒber alle Phasen des Experimentierprozesses (Orientieren - Vorbereiten - DurchfĂŒhren - Nachbereiten) ermöglicht. Der Lernprozess wird durch die Echtzeit-Analyse von Handlungen und Experimentzu-stĂ€nden und ĂŒber die intelligente Vernetzung aller Komponenten im âSeamless Smart Labâ (S2L) unterstĂŒtzt. Eine tutorielle Assistenz begleitet den Experimentierzyklus und stellt bedarfsgerecht Informationen und weiterfĂŒhrende Hinweise zur VerfĂŒgung
Der ProLan-X - Sprachreport
Bei der Realisierung groĂer Software-Projekte treten immer wieder Probleme auf, was die
Koordination der Mitarbeiter, die Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen und nicht zuletzt die
QualitÀt der erzeugten Produkte angeht. Um die VorgÀnge bei der Produktion von Software
durchschaubarer und verstĂ€ndlicher zu machen, versucht man, diese aus der Sicht von Meta-Modellen zu beschreiben. Dabei flieĂen die individuellen Rahmenbedingungen einer jeden
Entwicklungsumgebung ein; die vorhandenen Ressourcen werden ebenso modellien wie die
durchzufĂŒhrenden TĂ€tigkeiten und ihre AbhĂ€ngigkeiten. Die Beschreibungssprache fĂŒr den Software-ProzeĂ ProLan-X dient der (konkreten) Beschreibung der Bestandteile des Meta-Modells MoMo, das ebenfalls in dieser Arbeitsgruppe entwickelt wurde [Schramm]. Die am Projekt beteiligten Personen, Hardware- und Software-Ressourcen und ihre Aufgaben werden in möglichst natĂŒrlicher Weise verhaltensorientien beschrieben. Aus dieser Beschreibung kann eine Ablaufumgebung generien werden, die die DurchfĂŒhrung des Projekts unterstĂŒtzt und protokolliert. Der vorliegende Bericht faĂt die Eigenschaften der Sprache ProLan-X zusammen und erlĂ€uten ihre Verwendung. Er setzt das MoMo-Modell als bekannt voraus
Learning in Virtual Reality: Theoretical Foundations And Implications For Future Research
«Immersive Medien bzw. Lernumgebungen» (vgl. «virtual reality») bezeichnen technologiegestĂŒtzte Anwendungen, die es Lernenden ermöglichen, einen virtuell erzeugten Raum realitĂ€tsnah zu erleben. Innerhalb der Lehr-Lern-Forschung wird immersiven Medien das Potenzial zugesprochen, Lernprozesse zu fördern. Jedoch konnten Studien bislang dieses Potenzial nicht hinreichend belegen. Im Rahmen dieses Beitrags argumentieren wir, dass die heterogene Befundlage bisheriger Untersuchungen u. a. durch die Schwierigkeit erklĂ€rbar ist, das Lernen mit immersiven Medien theoretisch zu fassen. Wir adressieren diese Schwierigkeit im Rahmen des vorliegenden Beitrags damit, die rĂ€umlich-situative ReprĂ€sentation episodischer Inhalte als Alleinstellungsmerkmal immersiver Medien herauszuarbeiten. Die Diskussion dieses Alleinstellungsmerkmals hinsichtlich potenzieller Effekte auf das Lernen macht deutlich, dass das VerhĂ€ltnis zwischen exklusiven Merkmalen immersiver Medien und damit verbundenen Informationsverarbeitungsprozessen bisher nicht hinreichend durch theoretische Modelle erfasst wird. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, durch die Diskussion eines Alleinstellungsmerkmals immersiver Medien theoretische Beziehungen genauer abzubilden, sodass diese in kĂŒnftigen Forschungsarbeiten besser zielgerichtet adressiert werden können.Virtual reality learning environments respectively immersive media refer to technology-supported applications which enable learners to experience a virtually generated situation close to reality. Within educational research, immersive media is assumed to promote learning processes. However, studies have not yet been able to provide sufficient evidence of this assumption. We argue that the heterogeneous findings of previous studies can be explained by the difficulty to theoretically describe learning with immersive media. We address this difficulty by arguing that the spatial-situational representation of episodic content is a unique feature of immersive media. We further argue that the relationship between exclusive features of immersive media and related learning processes has not been adequately addressed by theoretical models so far. The goal of this paper is to map theoretical relationships more precisely by discussing a unique feature of immersive media so that they can be addressed more specifically in future research
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