118 research outputs found

    The politics of the German company network

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    For over 100 years, the German company network was a major feature of organized corporate governance in Germany. This paper uses network visualization techniques and qualitative-historical analysis to discuss the structure, origins and development of this network and to analyze the reasons for its recent erosion. Network visualization makes it possible to identify crucial entanglement patterns that can be traced back historically. In three phases of network formation - the 1880s, 1920s and the 1950s -, capital entanglement resulted from the interplay of company behavior and government policy. In its heyday, the company network was de facto encompassing and provided its core participants, especially the banks, with a national, macroeconomic perspective. In the 1970s, a process of increased competition among financial companies set in. In the 1980s and 1990s, declining returns from blockholding and increased opportunity costs made network dissolution a thinkable option for companies. Because of the strategic reorientation of the largest banks toward investment banking, ties between banks and industry underwent functional changes. Since the year 2000, the German government's tax policy has sped up network erosion. Vanishing capital ties imply a declining degree of strategic coordination among large German companies. -- Ausgehend von einer Kombination von Netzwerkvisualisierung und historischer Analyse werden in diesem Papier Struktur, Entstehung und Entwicklung des deutschen Unternehmensnetzwerks sowie die Gründe für seine Erosion diskutiert. Die Visualisierungstechnik ermöglicht die Identifikation auffälliger Merkmale des Netzwerks, die anschließend geschichtlich zurückverfolgt werden können. In den drei Phasen der Netzwerkentstehung - den 1880er, 1920er und 1950er Jahren - resultierten Unternehmensverflechtungen aus einem Zusammenspiel von strategischen Unternehmensentscheidungen und Unterstützung auf politischer Ebene. In seiner Blütezeit umfasste das Netzwerk die größten deutschen Unternehmen und führte dazu, dass die Banken im Verflechtungskern eine nationale, makroökonomische Orientierung entwickelten. In den siebziger Jahren setzte ein Prozess zunehmender Konkurrenz unter Finanzunternehmen ein. In den achtziger und neunziger Jahren machten sinkende Erträge aus dem Halten großer Aktienpakete und gestiegene Opportunitätskosten die Netzwerkauflösung zu einer strategischen Option. Wegen der Umorientierung der Großbanken zum Investmentbanking unterlagen Verbindungen zwischen Banken und Industrie einem funktionalen Wandel. Seit dem Jahr 2000 unterstützte die Bundesregierung die Netzwerkauflösung steuerpolitisch. Dieser Prozess resultiert in einer rückläufigen strategischen Koordinierung zwischen großen deutschen Unternehmen.

    Imag(in)ing social networks

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    Rahmen Als kulturelle Leitmetapher reüssiert der Netzwerkbegriff heute im Zusammenspiel mit einer spezifischen Vorstellung: als Leitbild ist sie geprägt von Bildern, die Geflechte aus Knoten und Linien zeigen, von der Darstellung möglicher Epidemien, über Verflechtungen der Finanzmärkte bis zu Freundschafts- und Terrornetzwerken. Ob historische Studien, Gegenwartsanalysen oder Zukunftsszenarien, Erkenntnis- oder Kontrollinstrumente, die Techniken zur Erzeugung solcher Netzwerkdiagramme aus Annahmen, Erhebungsdaten oder Simulationen bauen auf gemeinsamen ästhetischen aber auch methodischen Traditionen auf. Seit den 1930er Jahren wird wissenschaftlich an der soziometrischen Vermessung und Darstellung von sozialen Strukturen gearbeitet, mit voranschreitender Digitalisierung und neuen Möglichkeiten der Informationsvisualisierung konnte ein Forschungsbereich entstehen, der mächtige Analyseinstrumente für komplexe soziale Zusammenhänge bereitstellt: Im Rahmen der Sozialen Netzwerkanalyse werden neben neuen mathematischen Methoden auch neuartige visuelle Darstellungstechniken und Interpretationsformen entwickelt. Ziele Das Projekt zielt darauf ab, Einblick in den Entstehungskontext von wissenschaftlichen Visualisierungen sozialer Netzwerke als Soziogramme zu erlangen. Sowohl die metaphorischen und sinnlichen Dimensionen der Bildakte, als auch die vielfältigen Objektivierungsstrategien am und durch das Medium der Netzwerkvisualisierung sollen von der wissenschaftlichen Praxis her beleuchtet werden. In den Blick rücken sodann ihre Performanzen als kulturspezifische Metaphern, Bilder und Modelle („imagining“) und die operativen Strategien der Sichtbarmachungen und Materialisationen („imaging“). Theoretisches und methodisches Vorgehen Die Studie orientiert sich weniger an bildwissenschaftlichen Theorien als an wissenschaftssoziologischen Ansätzen, insbesondere an Laborstudien und praxeographischen Studien, welche Wissen in die es hervorbringenden Praktiken eingebettet untersucht. Die Herausarbeitung der Handhabungen der wissenschaftlichen Bilder erfolgte auf Basis von teilnehmenden Beobachtungen in einem netzwerkanalytischen Labor, Interviews und Feedback- Befragungen, und Literaturrecherchen, sowie durch aktive Partizipation im Feld, etwa durch Vorträge und Diskussionen bei einschlägigen Konferenzen, und durch Teilnahme an Lehrveranstaltungen und Workshops zwischen 2006 und 2009. Zum Einsatz kam also ein Set aus Methoden einschließlich diskursanalytischen Kodierungs- und Auswertungsinstrumenten und ethnographischen Vorgehensweisen. Resultate Netzwerkvisualisierungen werden in der Forschungspraxis als Werkzeug, Argument und Evidenzmittel eingesetzt. Sie sind Indikatoren für die Datengüte, Exploratorien, Triangulationswerkzeuge, Kommunikationsmittel und erzeugen somit das, was sie analysieren. Die Herstellung von Wissen erscheint demnach als Gestaltungsprozess. Die Arbeit an den Diagrammen erfordert diverse Formen der Zusammenarbeit und des Wissenstransfers, die Expertise der Bildherstellung und -gestaltung muss oftmals extern beigeholt werden. Der Wille zur Gestaltung weist über die Maximierung der Lesbarkeit und die Reduktion der interpretativen Flexibilität hinaus, im Forschungsprozess mit seinen Aufmerksamkeitsökonomien kommen epistemische Bilder auch zeitgenössisch stilgerecht zum Einsatz. Ein historischer Exkurs zum zeichnerischen Entwerfen von sozialen Strukturen beleuchtet die Kulturtechnik des Knoten-Linien-Diagramms und stellt die Herausbildung der damit einhergehenden Blickkonventionen vor. Die Beobachtungen der kulturellen und körperlichen Dimensionen der wissenschaftlichen Evidenzerzeugung mittels Bildern weisen diese als ästhetische Praktiken aus. Körperlichkeit wird nicht als Automatismus ausgeblendet, sondern ist im Zusammenwirken mit instrumenteller Vermittlung sowohl als Medium, als auch als Maßstab der wissenschaftlichen Objektivierung zu begreifen. Diskussion Der epistemologisch prekäre Status der Netzwerkvisualisierungen – in der wissenschaftlichen Ausbildung wird deren Herstellung meist vernachlässigt, in der Vermittlung wird deren aufwändige Gestaltung als Informationsvisualisierung oftmals als manipulativ empfunden – kann für deren reflexive Thematisierung als Wahrnehmungs- und Gestaltungstechniken sozialer Realitäten herangezogen werden. Das Zeichnen von sozialen Strukturen birgt das Potential multiple Perspektiven auf das Soziale zu kultivieren und gesellschaftliche Selbstbeschreibungen und Leitbilder kritisch aufzubrechen. Gestaltungskompetenz sollte demnach explizit als notwendiger Bestandteil epistemischer Praktiken etabliert werden

    Verschränkte Systeme?

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    Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kopplung der gesellschaftlichen Teilsysteme Wissenschaft und Politik anhand des Beispiels der österreichischen Energieforschung und Energiepolitik. Mittels Literatur- und Dokumentenanalyse wird sowohl die österreichische Energieforschung als auch die Energiepolitik untersucht, um einen Überblick über die Forschungsfelder zu erhalten. Den empirischen Kern dieser Arbeit bildet eine Netzwerkanalyse und –visualisierung der korporativen Akteure des Energieforschungsprogramms "Nachhaltig Wirtschaften" und des Politikformulierungsprozesses "Energiestrategie Österreich", mit der die Schnittstellen bzw. Knotenpunkte des Transfers von ExpertInnenwissen zwischen diesen beiden Bereichen identifiziert werden. Einige wenige wissenschaftliche Organisationen verfügen sowohl im Energieforschungsnetzwerk als auch im Policy-Netzwerk über zentrale Positionen, über die ExpertInnenwissen transferiert werden kann. Abgesehen von zentralen korporativen Akteuren zeigt sich, dass ein Vielzahl unterschiedlicher Akteure aus den Bereichen der Forschung, Wirtschaft und der Politik in beiden Netzwerken aktiv partizipieren – die Systeme der Energieforschung und der Energiepolitik werden somit durch zahlreiche Akteure verschränkt.This thesis deals with the interlink between the social sub-systems of science and politics based on Austrian energy-related research programmes and energy-policy. In order to obtain an overview of energy-related research and energy-policy in Austria scientific literature and relevant documents have been examined. A social network analysis and network visualisation of actors of the energy-research-programme "Nachhaltig Wirtschaften" and the policy-process "Energiestrategie Österreich" constitute the empirical core of this thesis. By means of the social network analysis the crucial points of intersection between energy-research and energy-policy have been identified. Some scientific organisations are in central positions in the energy-related research-network as well as in the energy-policy-network, thus they are crucial for expert knowledge transfer. Beside the central-positioned organisations there are a lot of pluralistic organisations from science, economy and politics which participate in both networks – the sub-systems of energy-related research and energy-policy are interlinked due to numerous actors

    New responsibilities of agriculture: structural differences in stakeholder networks and intentions towards climate change abatement strategies in peatland

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    Agriculture is required to fulfil the needs and wants of society in a variety of fields: food supply, environmental services, landscape preservation and finally: climate mitigation. Using the example of land-use change in peatland in order to create possibilities for greenhouse-gas reduction, a survey about the intentions and future expectations of stakeholders was undertaken. The underlying network structure of these stakeholders in three representative peatland areas of Germany was determined and compared. The results show that considerable differences exist in the degree of knowledge about climate change and in the willingness to cooperate. Depending on the area studied, the most influential political entities are different and thus require different strategies for agenda setting. From the study it can be concluded, that the realisation of a political or societal goal, for example greenhouse-gas reduction, relies largely on the intentions among the stakeholders and structural differences in the stakeholder networks. Our example has shown that for these reasons, land-use change for climate protective reasons will be supported more in the study-area in the South of Germany in comparison to the case in the eastern part.Land-use in peatland areas, network analysis, climate change mitigation., Land Economics/Use, D83, D85, L31, Q54.,

    Neue Perspektiven für die Geschichtswissenschaft durch Soziale Netzwerkanalyse (SNA)

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    Stilometrische Annäherungen an den italienischen Petrarkismus

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    Wenige Autoren haben die europäische Lyrik so geprägt wie Francesco Petrarca (1304-1374). Das liegt vor allem an dem poetischen Stil von Petrarcas wichtigstem Text in italienischer Sprache, einer Sammlung von Liebesgedichten mit dem Titel Canzoniere, die über Jahrhunderte zu einem bedeutenden poetischen Modell für die europäische Lyrik wurde. Petrarcas Einfluss auf die europäische Literatur wird in der Forschung oft mit dem Ausdruck „Petrarkismus“ bezeichnet, allerdings ist die genaue Definition des Begriffs nach wie vor umstritten. Ein Grund dafür mag sein, dass nur wenige Untersuchungen zum Petrarkismus ein größeres Textkorpus in den Blick nehmen. Die Analyse eines umfassenden Korpus petrarkistischer Dichtung könnte allerdings nicht nur existierende Definitionen auf breiterer Basis erproben, sondern ferner einen quantitativ fundierten Beitrag zum besseren Verständnis des Petrarkismus leisten. Der vorliegende Beitrag untersucht ausgehend von bestehenden Erklärungsansätzen des Petrarkismus ein Korpus aus 55 italienischen Gedichtsammlungen mittels digitaler stilometrischer, Kookkurrenz- und Netzwerkanalysen.Few authors have shaped the history of European poetry as much as Petrarch (1304-1374). This is largely due to the poetic style of his most important Italian text, a collection of love poems entitled Canzoniere, which became an important poetic model for centuries. Scholars usually use the word “Petrarchism” to refer to Petrarch’s influence on the literary landscape, although the exact definition of the term continues to be under discussion. One reason for this may be the fact that few studies of Petrarchism focus on a larger corpus of texts. The analysis of a comprehensive corpus of Petrarchan poetry, however, could not only offer the possibility of testing existing definitions on a larger basis, but furthermore make a quantitatively sound contribution to a better understanding of Petrarchism. Drawing on existing definitions of Petrarchism, this paper examines a corpus of 55 Italian poetry collections using digital stylometric, co-occurrence, and network analyses

    A harmadik paradigma a neveléstudományi vizsgálatokban

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    A tanulmány az utóbbi évtized nemzetközi szakirodalmában egyre gyakrabban szerepet vállaló kombinált módszertani kultúrára (Mixed Methods, Methodenmix) épülő vizsgálatok kutatásmódszertani hátterét mutatja be, felhívva a figyelmet a harmadik paradigma megjelenésére. Elemzi a módszertani trianguláció szerepét a kombinált vizsgálatokban, továbbá a Creswell-féle koncepció alapján illusztrálja a kombinált módszertani tervezés modelljeit

    "Datenvisualisierung in den Geisteswissenschaften" : ein Laborbericht als Tagungsprolog

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    Abstract Im Rahmen der Organisation eines internationalen interdisziplinären Kolloquiums zum Thema der Datenvisualisierung in den Geisteswissenschaften im Dezember 2015 durch das Deutsche Forum für Kunstgeschichte Paris in Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt/Main, wurde ein Kurzprojekt durchgeführt, dessen Ergebnisse in diesem Papier festgehalten sind. Das Vorhaben hatte sich zur Aufgabe gemacht, anhand der vom Bilddatenbanksystem ConedaKOR verwalteten kunstgeschichtlichen Daten des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt frei verfügbare digitale Visualisierungswerkzeuge auszuprobieren und damit mögliche Forschungsszenarien zu entwickeln. Neben traditionellen Diagrammen und geographischen Visualisierungen wurden insbesondere die Möglichkeiten und Grenzen von Netzwerkvisualisierungen und Visualisierungen mittels Lev Manovichs Cultural Analytics-Tool, ImagePlot, genauer untersucht. Abstract (Englisch) In the context of the organization of an international interdisciplinary colloquium on data visualization in the humanities in December 2015 by the Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris in collaboration with the Institute for Art History of the Goethe-University Frankfurt/Main, a short-term project has been realized, whose results are expressed in this paper. It has been the aim of this project to test freely available digital visualization tools and develop possible research scenarios on the basis of the art historical data of the institute of art history of the Frankfurt University which is managed by the image database system ConedaKOR. Besides traditional diagrams and geographical visualizations, the possibilities and limits of network visualizations and of visualizations obtained by means of Lev Manovich’s Cultural Analytics tool, ImagePlot, have been examined in particular

    Die Deutschland AG 1996-2004 und die Entflechtung der Kapitalbeziehungen der einhundert größten deutschen Unternehmen

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    "Über die Bedeutung der engen Kapitalverflechtungen der Banken mit den größten deutschen Unternehmen kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Tatsache ist, dass sich dieses für lange Zeit typische deutsche Verfechtungsmuster in den letzten Jahren drastisch gewandelt hat. War das Bild lange durch die Überkreuzverflechtungen der größten deutschen Banken gekennzeichnet, so zeigt sich heute eine zunehmende Auflösung dieses Kontrollsystems. Bereits der Vergleich der mit Mitteln der Netzwerkanalyse erzeugten komparativ-statischen Netzwerkvisualisierungen belegt eindrucksvoll, dass sich die deutsche Unternehmenslandschaft nachhaltig geändert hat. Mit zusätzlichen Informationen, die es erlauben, die Auf- und Abwärtsmobilität in und aus den hundert größten Unternehmen von Unternehmensfusionen, Übernahmen und Unternehmensausgründungen zu unterscheiden, kann eine detaillierte Bilanz der Veränderungen gezogen werden. Dies erlaubt es Branchen zu identifizieren, die in den letzten Jahren durch besondere Dynamik gekennzeichnet waren." (Autorenreferat
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