41 research outputs found
Klinoskop: Zeitschrift der Klinikum Chemnitz gGmbH
Das Klinoskop ist die Firmenzeitschrift des Klinikums Chemnitz für Mitarbeiter, Patienten, Angehörige und für unsere Partner. Es erscheint in vier bis fünf Ausgaben pro Jahr in einem Umfang von 40 bis 92 Seiten im Vollfarbdruck.
Unsere Firmenzeitschrift wurde seit 2006 von einer qualitativen Mitarbeiterinformation kontinuierlich zu einem relevanten Informationsmedium für unsere Partner wie niedergelassene Ärzte weiterentwickelt. Parallel soll das Klinoskop eine Publikation sein, mit der Patienten und Angehörige einen informativen Zugang zu Ihrem Klinikum Chemnitz erhalten. Damit möchten wir auch unseren Anspruch einer offenen Kommunikation unterlegen.The Klinoskop is the corporate magazine of the Klinikum Chemnitz for our staff, patients and their family members as well as for our cooperating partners. It is published in full colour, with four or five issues per year, and each issue contains between 40 and 92 pages.
Since 2006, our corporate magazine has been continuously refined from a high-quality publication for our staff to the relevant information medium for our partners, in particular physicians in private practice.
At the same time, the Klinoskop is intended to be a publication that provides patients and their relatives with more detailed information about their Hospital in Chemnitz. This also helps us to emphasize our intentions of fostering open communication
Analyse der Zuweiserstrukturen und Entwicklung eines kundenspezifischen Marketingkonzepts für die neurochirurgische Abteilung der BG-Unfallklinik Murnau
Durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz, die Einführung eines vollständig pauschalierenden Entgeltsystems für den stationären Sektor (DRG -Diagnosis Related Groups) sowie durch frühere Gesetze und Rechtsverordnungen zur Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen sind die Rahmenbedingungen für die Leistungserbringung der Krankenhäuser verschoben worden. Um dauerhaft auf dem Markt neben der Konkurrenz bestehen zu können, ist ein geeignetes Marketingkonzept und ein aktives Zuweisermanagement sowie die Analyse der individuellen Stärken und Schwächen des eigenen Hauses aus Sicht der Zuweiser im Vergleich zu den lokalen Hauptbewerbern entscheidend, um eine strategische Positionierung am Markt festzulegen und diese auszubauen.
Um dies umzusetzen, wurde in vorliegender Arbeit eine ABC-Analyse der zuweisenden Ärzte erstellt und aus diesen die Hauptzuweiser in Bezug auf die Fallzahlen herausgestellt. Mit einer ausgewählten Stichprobe erfolgte eine Kundenbefragung mittels eines Fragebogens in Kombination mit einem teilstrukturierten Experten-Interview. Hieraus wurden kritische Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit definiert und im Rahmen einer Portfolioanalyse bewertet. Letztendlich wurde hieraus ein kundenspezifisches Marketingkonzept mit verstärkter Ausrichtung auf die Zuweiserbedürfnisse entwickelt.
Weiter wurde eine Konkurrenzanalyse der Mitbewerber auf Grundlage der 10 häufigsten „Diagnosen nach ICD-10“ und „Prozeduren nach OPS“entsprechend der Qualitätsberichte des Jahres 2010 durchgeführt und die rechnerischen Marktanteile bestimmt.
Bei der Auswertung des Fragebogenswurde im statistischen Durchschnitt aller Bewertungen die Zufriedenheit mit 3,26 und die Bedeutung mit 3,51 bewertet (3 = wichtig/zufrieden; 4 = sehr wichtig/sehr zufrieden). Die Standardabweichung als Maß für die Streuung beträgt für die Zufriedenheit 0,36 und für die Bedeutung 0,27. Somit besteht sowohl für die Zufriedenheit als auch für die Bedeutung eine hohe Übereinstimmung der Bewertungsangaben (Übereinstimmung: hoch ≤ 0,5;mittel≥ 0,5 < 1; niedrig ≥ 1).
Die Interwievs wurden mittels Inhaltsanalyseausgewertet und ein kundenspezifisches Marketingkonzept mit kurz-, mittel-und langfristig umsetzbaren Handlungsmaßnahmen erarbeitet. Kurz-und mittelfristig fanden sich Maßnahmemöglichkeiten in den Bereichen der ambulanten Sprechstunde, des prästationären Prozederes, des Aufnahme-wie auch Entlassungsmanagements, der Erreichbarkeit der Ärzte und der sozialen Kompetenz. Mittel-und lanfristige Maßnahmen erstellte man für die Bereiche Zuweiserkommunikation, Veranstaltungen, medizinisches Behandlungsspektrum undManagement der ambulanten Untersuchungen.
Die Marktanalyse zeigte eine regionale wie auch überregionale Marktführung im Vergleich der Wirbelsäuleneingriffe. Im Vergleich mit den speziellen Wirbelsäulenabteilungen werden jedoch über 65% der Patienten in anderen Krankenhäusern versorgt. Bei der Betrachtung des rechnerischen Marktanteils versorgt man ebenfalls über 50% aller Wirbelsäulenerkrankungen im regionalen Bereich. Größter Konkurrent ist hier das Krankenhaus Tutzing.
Im überregionalen Vergleich der spezifisch neurochirurgischen Eingriffe kann man lediglich bei der Anzahlder intrakraniellen Blutungen mit den übrigen Hauptabteilungen mithalten. Der größte Aufholbedarf besteht hier ganz eindeutig in der Behandlung tumoröser Erkrankungen.
Probleme ergaben sich bei der Vergleichbarkeit der OPS-Codierungen, da teils unterschiedliche Eingriffe unter dem gleichen Code zusammengefasst werden und so den Abteilungen ein unterschiedliches Codierverhalten unterstellt werden muss. Letztendlich kann bei dieser Art des Vergleichs nicht sicher zwischen der Versorgung traumatisch und degenerativ bedingter Erkrankungen oder auch zwischen Notfall-und elektiven Eingriffen unterschieden werden.
Bis Juli 2016 konnten bereits erste Marketingmaßnahmen in den Bereichen der Kommunikation, der ambulanten Sprechstunde sowie der ambulanten Versorgung von Schmerzpatienten umgesetzt werden. Noch zukunftsträchtiges Marketingpotential besteht in weiteren Kooperationsformen, dem Beschwerdemanagement, elektronischen Newslettern, der Homepage, Socialmedia-Plattformen, in Einweiserportalen, der Pressearbeit des Krankenhauses sowie einer direkten Patientenkommunikation und -bindungDue to the health-modernisation-law, the implementation of a complete lump sum payment system for the inpatient sector (DRG -Diagnosis Related Groups) as well as toformer laws and regulations concerningthe further development of health care structures the general conditions for hospital performance have shifted. In order tosurvive on a market nearto competitors, an appropriate marketing concept and active referrer management as wellas an analysis of the individual strengthand weakness of the own hospital from the referrer’s point of view compared to the local main candidates is essential to define and develop a strategic position on the market.
As a first stepanABC-analysis of the referring physicians was done to definethe main referrers according to the number of cases. With a selected sample a customer survey using a questionnaire combined with a semi-structured interview was done. Critical factors for success of collaboration were defined and evaluated in context of a portfolio analysis. Finally a customer-specific marketing with focus on the referrer’s requirements was developed. Furthermore a competitor analysis based on the 10 most frequent „diagnoses to ICD-10“ and „procedures to OPS“ corresponding to the quality reports of 2010 was conducted and the calculative market share was determined.
According to the based evaluation the statistically mean of all ratings of satisfaction was 3,26and of importance 3,51 (3 = important/satisfied; 4 = very important/absolute satisfied). The standard deviation as a measure forvariation was 0,36 for satisfaction and 0,27 for importance. Both satisfaction and importance show a high conformity of ratings
(conformity: high ≤ 0,5; medium ≥ 0,5 < 1; low ≥ 1).
The interviews were interpreted by content analysis and a customer-specific marketing with short-, medium-and long-term realizable action recommendations was developed. For short-and medium-term actions in ambulant consultation, pre-stationary procedures, admission and discharge management, reachability of doctors and interpersonal skills were found. Medium-and long-term actions were prepared in referrer communication, presentations, medical range of treatments and management of ambulant examinations By comparingspine surgerythe market analysis points out a regional as supraregional market leadership. Neverthelessover 65% of the patients are treated in other hospitalswith spine surgery departments. Looking atthe calculated market shareover 50% of all regional spine diseases are treatedin the own department. The most importantcompetitor is the Tutzing hospital.
Supraregional comparison ofspecific neurosurgical interventions shows that only the number of intracranial bleedingsis similar to that of specialized neurosurgical departments. These departments also have much higher numbers of oncological patients.
There were some problems with the comparison of the OPS-encoding as different interventions are summarized under the same code and therefore a differing encoding behaviourof the departments has to be presumed. Finally with this kind of comparison it is not possible to distinguish between the treatment of traumatic and degenerativediseases or between emergency and elective procedures.
Until Juli 2016 first marketing measures were implemented in communication,ambulant consultations and ambulant care of chronic pain patients. Seminal market potential is seen in further forms of collaboration, complaint management, electronic newsletters, the homepage, socialmedia platforms, referral portals, press relations ofthe hospital and a direct patient communication plus patient relationshi
MR-morphologische Kriterien perimesencephaler Venen bei nicht traumatischen Subarachnoidalblutungen anhand von SWI-Sequenzen
Als Subarachnoidalblutung wird eine intrakranielle Blutung beschrieben, welche häufig in Folge eines rupturierten Aneurysmas entsteht. In ca. 20% der atraumatischen SABs kann jedoch trotz wiederholter, invasiver diagnostischer Maßnahmen (digitale Subtraktionsangiographie) keine Blutungsquelle gefunden werden. Hierbei handelt es sich häufig um perimesencephal gelegene Blutungen. Van Gijn et al. (1985) definierten diese als nichtaneurysmatische, perimesencephale SABs. Eine venöse Blutungsursache gilt bei dieser Blutung als wahrscheinlicher als eine arterielle, da der klinische Verlauf dieser Patienten häufig milder verläuft als bei Patienten mit einer aneurysmatischen SAB. Zudem kommt es bei dem perimesencephalen Blutungstyp einerseits weniger häufig zu Komplikationen wie z.B. einem Hydrozephalus, einer VP-Shunt-Indikation, einem Vasospasmus oder einem Infarkt als auch andererseits zu einem besseren klinischen Behandlungsergebnis
Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten unter regionalen Gesichtspunkten – VELA-Regio, Teil 3: Strukturen und Prozesse aus Akteurssicht
Seit den 1990er-Jahren hat sich hierzulande mit hoher Dynamik ein spezialisiertes Versorgungsangebot für invasiv langzeitbeatmete Menschen herausgebildet. Hierzu gehören Angebote in verschiedenen stationären Einrichtungen, in der eigenen Häuslichkeit oder auch in vermehrt entstehenden Wohngemeinschaften. Dieses spezialisierte und differenzierte Versorgungsangebot zu überblicken, fällt ausgesprochen schwer. Beklagt werden bundesweit
uneinheitliche Versorgungsstrukturen, undurchsichtige Wege der Patienten durch das Versorgungssystem, wenig transparente und in Teilen fragwürdige Handlungspraktiken sowie
ungenügende Qualitätsstandards. Vor diesem Problemhintergrund wurde von Juli 2015 bis
Juni 2016 eine mehrteilige explorativ-deskriptive Studie zur Versorgungssituation invasiv
langzeitbeatmeter Patienten unter regionalen Gesichtspunkten durchgeführt (VELA-Regio).
Der dritte und letzte Teil der Studie widmet sich Einschätzungen zur Gestaltung und Steuerung der Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten in vier ausgewählten Regionen (Schwerin, Berlin, Hof, Tübingen) aus Akteurssicht. Dabei wurde eruiert, welche Versorgungswege die Patienten durch das regionale Versorgungssystem beschreiten (können) und welche Herausforderungen in der Versorgungssteuerung und -gestaltung für diese Patientengruppe zur Bewältigung anstehen. Ziel der Teilstudie war es, Bedarf an einer gezielten Versorgungsplanung und -steuerung für diese spezielle Patientengruppe aufzuzeigen und vor dem Hintergrund der internationalen Literatur zum Thema Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Methodisch wurde eine qualitativ-explorative Erhebung auf Grundlage von 13 leitfadengestützten Experteninterviews mit insgesamt 22 Personen durchgeführt. Im breit angelegten Sample wurden die Perspektiven von Ärzten, Pflegenden und Sozialarbeitern in unterschiedlichen Funktionen aus Beatmungs- und Weaningzentren, Rehabilitationskliniken, spezialisierten Pflegediensten und -heimen, Haus- und Facharztpraxen sowie von Seiten der Leistungsträger und des MDK erfasst. Die Auswertung der transkribierten Interviewdaten erfolgte inhaltlich strukturierend.
Die Interviewpartner gewähren tiefe Einblicke in die Versorgung für und in die Wege von invasiv langzeitbeatmeten Patienten in den vier Regionen. Bemerkenswert ist, dass sie ungeachtet der heterogenen regionalen Ausstattung auf vergleichbare quantitative und qualitative Versorgungsdefizite aufmerksam machen. In großer Übereinstimmung sehen sie das Versorgungsgeschehen von intransparenten und sekundären Interessen der beteiligten Versorgungsinstanzen sowie von Fachkräftemangel und Professionalisierungsdefiziten überlagert. In Leitlinien beschriebene Patientenpfade, Zuweisungsprozesse und Zuständigkeiten sind den Akteuren zwar bekannt, allerdings wird ihre unzureichende Verbindlichkeit bemängelt. Insofern werden die Wege der Patienten vielfach in erfahrungsbasierter, häufig informell geprägter Netzwerkarbeit individuell und regional unterschiedlich ausgestaltet. Ob invasiv langzeitbeatmete Patienten zur richtigen Zeit und im richtigen Setting die richtige Versorgung erhalten, entscheidet dann vornehmlich das Engagement einzelner Leistungserbringer. Die im Einzelfall beschrittenen Versorgungswege erweisen sich dadurch als hochgradig zufallsabhängig.
Vor dem Hintergrund der in der VELA-Regio Studie erarbeiteten Erkenntnisse über die regional vorgehaltenen Strukturen zur Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten und den darin realisierten Versorgungsprozessen sowie unter Bezugnahme auf den (inter-)nationalen Erkenntnis- und Forschungsstand werden in diesem Working-Paper abschließend Empfehlungen formuliert. Sie sollen Steuerungs- und Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne einer bedarfsgerechten, integrierten, kontinuierlichen und qualitätsgesicherten Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten aufzeigen und der patientenzentrierten Weiterentwicklung dieses zunehmend bedeutsamen Versorgungsbereichs dienen
Telepsychiatrische Konsultation in mittelfränkischen Krankenhäusern : PSYCHKOM
Psychische und psychosomatische Erkrankungen nehmen zu, etwa 35% aller Deutschen leiden im Laufe ihres Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Störung. 30 bis 50% der Patienten in Allgemeinkrankenhäusern haben psychische oder psychosomatische Begleiterkrankungen. Trotzdem werden in der Primärversorgung nur 50% der psychischen Störungen diagnostiziert und behandelt. Um die psychiatrische Versorgung zu verbessern wurde das Pilotprojekt „Telepsychiatrische Konsultation in mittelfränkischen Krankenhäusern“ PSYCHKOM begonnen. Zwischen einer Fachklinik für Psychiatrie und zwei Akutkrankenhäusern ohne psychiatrische Abteilung wurden bidirektionale audio-visuelle Verbindungen aufgebaut. Patienten mit psychischen Symptomen werden via Telekonsil in der Fachklinik für Psychiatrie vorgestellt
Zusammenhang zwischen Lebensqualität und Funktionsbeeinträchtigung der oberen Extremität bei neurochirurgischen Patienten
Neben klinischen Parametern steht die subjektive Lebensqualität von Patienten zunehmend im Mittelpunkt des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens. Beim simultanen Einsatz subjektiver und objektiver diagnostischer Methoden können hierbei Divergenzen zwischen messbaren funktionellen Einschränkungen und der Wahrnehmung dieser Beeinträchtigung durch die Patienten auftreten. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Korrelation subjektiver und objektiver Untersuchungsmethoden bei Patienten mit neurochirurgischen Erkrankungen.
Im Rahmen dieser Studie wurden 42 Patienten mit malignen zerebralen Tumoren oder einer zervikalen Radikulopathie hinsichtlich Muskelkraft (Einteilung nach British Medical Research Council(KG)), Feinmotorik und Koordination (Grooved PegBoard Test Lafayette Instruments (GPT)) und subjektiver Beeinträchtigung (DASH-Fragebogen (DASH) und SF 36 Health Survey (SF-36)) präoperativ untersucht.
Die Ergebnisse der Studie zeigten erwartungsgemäß in allen durchgeführten Untersuchungsmethoden signifikant schlechtere Ergebnisse in der Studienpopulation als in den entsprechenden Normbevölkerungen. Alter und Geschlecht der Patienten hatte keinen signifikanten Einfluss. In den die Funktionalität abbildenden Untersuchungen (KG und GPT) konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Studiengruppen festgestellt werden. Im DASH-Fragebogen und in einzelnen Skalen des SF-36 Fragebogens erzielten die Patienten der HWS-Gruppe insgesamt Werte, die für eine deutlich erhöhte Beeinträchtigung des Alltags- und Berufslebens, sowie für eine reduzierte Lebensqualität gegenüber der Tumorgruppe sprechen.
Die Arbeit zeigt auf, dass objektiv messbare Beeinträchtigungen nicht immer mit subjektiv empfundenen Einschränkungen und einer reduzierten Lebensqualität einhergehen. Es besteht ein direkter Einfluss der Studiengruppenzugehörigkeit auf die gemessenen subjektiven Beeinträchtigungen und die Lebensqualität der Patienten. Inwieweit Patienten eine Symptomatik als subjektive Beeinträchtigung empfinden, scheint aber auch individuell und multifaktoriell bedingt zu sein. Das Alter und Geschlecht der Patienten haben in dieser Studie keinen Einfluss auf die untersuchten Zusammenhänge
Dürfen neurologische Eingriffe die Identität des Patienten verändern?
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, ob verschiedene medizinische Eingriffe in das Gehirn die Identität des Patienten verändern dürfen. Bestimmte Verfahren, wie beispielsweise die tiefe Hirnstimulation, werden häufig mit einem gewissen Unbehagen betrachtet, da Befürchtungen bestehen, die Identität oder Persönlichkeit des Patienten könne sich durch den Eingriff verändern. Weiter wird in der Arbeit untersucht, ob die einzelnen vorgestellten Interventionen in das menschliche Gehirn ethisch auf eine unterschiedlich Weise zu betrachten sind.
Am Ende der Arbeit wird ein Vorschlag präsentiert, auf welche Weise die medizinischen Eingriffe ohne die Verwendung des Identitäts- und Persönlichkeitsbegriffs ethisch betrachtet und bewertet werden können
Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten unter regionalen Gesichtspunkten – VELA-Regio, Teil 1: Kommentierte Bibliografie
Seit den 1990er-Jahren hat sich hierzulande mit hoher Dynamik ein spezialisiertes Versorgungsangebot für invasiv langzeitbeatmete Menschen herausgebildet. Hierzu gehören Angebote in verschiedenen stationären Einrichtungen, in der eigenen Häuslichkeit oder auch in vermehrt entstehenden Wohngemeinschaften. Dieses spezialisierte und differenzierte Versorgungsangebot zu überblicken, fällt ausgesprochen schwer. Beklagt werden bundesweit
uneinheitliche Versorgungsstrukturen, undurchsichtige Wege der Patienten durch das Versorgungssystem, wenig transparente und in Teilen fragwürdige Handlungspraktiken sowie
ungenügende Qualitätsstandards. Vor diesem Problemhintergrund wurde von Juli 2015 bis
Juni 2016 eine mehrteilige explorativ-deskriptive Studie zur Versorgungssituation invasiv
langzeitbeatmeter Patienten unter regionalen Gesichtspunkten durchgeführt (VELA-Regio).
Der erste Teil dieser Studie diente der literaturgestützten Annäherung an diesen Versorgungsbereich sowie der Aufbereitung des (inter-)nationalen Stands der Literatur zur sektoren-, organisations- und professionsübergreifenden Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten. Ziel war es, eine Orientierung über die vorliegenden Erkenntnisse zur Versorgung dieser Patientengruppe zu ermöglichen und den Referenzrahmen für die Analyse der im Rahmen der VELA-Regio-Studie gewonnenen empirischen Erkenntnisse zu diesem Thema zu erarbeiten. Die kommentierte Bibliografie dokumentiert das Ergebnis dieses Arbeitspakets.
Durchgeführt wurde eine umfangreiche Literaturrecherche in einschlägigen Datenbanken im
Sinne eines explorierenden Vorgehens. Eingeschlossen wurden ohne zeitliche Limitierung
Übersichtsarbeiten, Meta-Analysen, randomisiert kontrollierte Studien und solche mit methodisch schwächerem Design bis hin zu (Modell-)Projektberichten. Ergänzend wurden auch Gesetze, Leitlinien, Handlungsempfehlungen, Stellungnahmen und Positionspapiere sowie graue Literatur zum Thema berücksichtigt. Die Quellen wurden in mehreren Bearbeitungsschleifen gesichtet, thematisch geordnet und übersichtsartig dokumentiert.
Insgesamt ist die Literatur zur Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten übersichtlich
und zu einzelnen Themenbereichen auch lückenhaft geblieben. Allerdings ist in den letzten
fünf bis zehn Jahren eine zunehmend intensivere (forschungsgestützte) Auseinandersetzung
mit dieser Patientengruppe und deren Versorgungssituation erkennbar. International vergleichende Arbeiten bilden die Ausnahme, zumeist werden national oder regional relevante Themenstellungen bearbeitet. Anspruchsvollere Quellen finden sich in englischsprachigen Publikationsorganen zu einem breiten Themenspektrum, wohingegen die deutschsprachige Bearbeitung des Themas quantitativ und qualitativ begrenzt geblieben ist. Es dominieren medizinische Perspektiven – vorwiegend mit Blick auf die Behandlung invasiv beatmeter Patienten oder auf das Thema Beatmungsentwöhnung (Weaning), weniger auf das eigentliche Versorgungsgeschehen. Eine fundierte pflege- oder herapiewissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten in den unterschiedlichen Settings ist international ansatzweise, hierzulande jedoch noch kaum zu erkennen.
Die kommentierte Bibliografie bietet eine Momentaufnahme über den aktuellen Stand der
Literatur zur Versorgung invasiv langzeitbeatmeter Patienten sowie Orientierung über einschlägige Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. In diesem Rahmen konnten nicht alle
Quellen systematisch ausgewertet, unter Qualitätsgesichtspunkten geprüft und auf ihren
Nutzen für die Auseinandersetzung hin bewertet werden. Dennoch erlaubt die Bibliografie,
die im weiteren Verlauf der VELA-Regio Studie generierten empirischen Erkenntnisse zur Versorgung dieser Patientengruppe vor dem Hintergrund der (inter-)nationalen Literatur kritisch einzuordnen und sich zu ausgewählten Teilfragestellungen vertieftes Wissen systematisch erschließen zu können
