3 research outputs found

    In Richtung eines prĂ€ventiven Gesundheitsmanagements fĂŒr heimische Zweinutzungsrinder in ökologischen Weideproduktionssystemen mittels neuartiger Zuchtstrategien auf Basis von innovativen Datenerfassungssystemen

    Get PDF
    Das Forschungsvorhaben 2-Org-Cows sollte aufzeigen, dass auch in bedrohten Rassen zielgerichtete Zuchtarbeit und somit eine Verbesserung der funktionalen Merkmale (Parasitenresistenz, Eutergesundheit, WiederkĂ€u-, Fress-, Schlaf-, AktivitĂ€ts-Verhalten) möglich ist. Eine effiziente ZĂŒchtung impliziert die DurchfĂŒhrung einer ZuchtwertschĂ€tzung im BLUP-Tiermodell. ZuchtwertschĂ€tzung wiederum ist nur möglich, wenn fĂŒr die jeweiligen Merkmale hinreichende Erblichkeiten, insbesondere genetische Varianzen, vorliegen. Wesentlich war somit die Installation des Sensorsystems, welches durch eine Vielzahl wiederholter Messungen die SchĂ€tzung genetischer Parameter fĂŒr neue Verhaltensmerkmale ermöglichte. In der doch kleinen Population der bedrohten DSN zeigte sich, dass ein ökologisches Zuchtprogramm auf Grund der variablen Kosten zu bevorzugen ist. Zucht in kleinen bedrohten Populationen impliziert zusĂ€tzliche Herausforderungen bzgl. des Managements von Inzucht zur Erhaltung genetischer DiversitĂ€t. Kennzahlen umfangreicher genealogischen Studien haben hier deutlich den bedrohten Rassestatus aufgezeigt. Umfangreich durchgefĂŒhrte SchĂ€tzungen genetischer Parameter und genetischer Korrelationen im selben Merkmal fĂŒr Testtagsleistungen waren ebenfalls von großer Bedeutung. So konnte gezeigt werden, dass die DSN-Zucht von Genotyp-Umwelt-Interaktionen geprĂ€gt ist und abhĂ€ngig vom Betriebsmanagement und der Umwelt gezielt DSN-Bullen auszuwĂ€hlen sind. Als eine deutliche Innovation im Projekt wurde der gewĂ€hlte multi-breed GWAS-Ansatz, unter Verwendung elektronisch gemessener Sensormerkmale (WiederkĂ€u-, Fress-, Schlaf-, AktivitĂ€ts-, hochaktivem Verhalten), angesehen. Dieses Verfahren wurde bis jetzt nur fĂŒr Milchleistungsdaten angewendet, jedoch noch nicht fĂŒr bovine Verhaltensmerkmale. Die Identifizierung signifikanter SNPs und damit assoziierter potenzieller Kandidatengene implizieren kausale genetische ZusammenhĂ€nge, die auf Basis eines grĂ¶ĂŸeren Datenvolumens unbedingt vertieft und geprĂŒft werden sollten. In Folgeprojekten sollten somit weitere AnsĂ€tze erarbeitet werden, um Assoziationen zwischen MerkmalsausprĂ€gung, Betriebscharakteristika und Umwelten zu identifizieren

    Individualisierte Medizin und Gesundheitssystem. Zukunftsreport

    Get PDF
    FĂŒr eine wachsende Einbindung von Patientinnen und Patienten in die Gesundheitsversorgung besteht bereits heute medizinischer Bedarf, der sich zukĂŒnftig wahrscheinlich verstĂ€rken wird. Technikvisionen deuten darauf hin, dass aus der ZusammenfĂŒhrung dieses Trends mit Erkenntnissen der Lebenswissenschaften in etwa zwanzig Jahren eine »individualisierte Gesundheitsversorgung« entstehen könnte: Medizinischen Leistungen, die spezifischer als bisher an das Individuum angepasst werden können, wird ein Potenzial zugeschrieben, sodass anspruchsvollere QualitĂ€ts- und Kostenziele in der Gesundheitsversorgung erreichbar wĂ€ren. Eine solche individualisierte Medizin könnte alle Stufen der Leistungserbringung – von der PrĂ€vention ĂŒber (FrĂŒh-)Diagnostik bis zu Therapie und Nachsorgemonitoring – durchdringen. Sie stĂŒtzt sich auf so unterschiedliche wissenschaftlich-technische Entwicklungen wie Genomanalysen, Nanomedizin, autologe Zelltherapien, molekulares Imaging, Nutrigenomik oder die Ermittlung patientenspezifischer Proteinexpressionsmuster. Gegenstand und Ziel der Untersuchung Der Ausschuss fĂŒr Bildung, Forschung und TechnikfolgenabschĂ€tzung hat einen Zukunftsreport zur noch ganz ĂŒberwiegend im Stadium der Forschung und Entwicklung befindlichen Thematik in Auftrag gegeben. Bereits in der FrĂŒhphase der forschungs- und gesundheitspolitischen Diskussion ĂŒber die Zukunftsoption sollte analysiert werden, - welche Entwicklungslinien in den Lebenswissenschaften zu einer individualisierten Medizin beitragen können, - wie der aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik und die möglichen kĂŒnftigen Entwicklungen einzuschĂ€tzen sind, - welche Implikationen sich fĂŒr die Technikentwicklung und die Einbettung dieser Techniken in das zukĂŒnftige Gesundheitssystem ergeben, wenn sie einen Beitrag zu einer individualisierten Medizin leisten sollen und - welche Implikationen sich aus einer individualisierten Medizin fĂŒr die medizinische Versorgung, fĂŒr Unternehmen und Krankenversicherung ergeben könnten. INHALT ZUSAMMENFASSUNG 7 I. EINLEITUNG 35 II. TREIBER, VISIONEN UND POTENZIALE 39 1. Treiber medizinischer Bedarf 39 2. Treiber in Wissenschaft und technologischer Entwicklung 42 3. Treiber Patientenorientierung 43 4. Visionen 46 5. Potenziale 48 III. WISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHE ENTWICKLUNGSLINIEN IN DER INDIVIDUALISIERTEN MEDIZIN 49 1. Individuell angefertigte therapeutische Interventionen 49 1.1 Individuell mittels »Rapid Prototyping« gefertigte Prothesen und Implantate 49 1.2 Individuell hergestellte Pharmazeutika und Nahrungskomponenten 51 1.3 Autologe Zelltherapien 52 1.4 Fazit 69 2. Biomarkerbasierte individualisierte Medizin 71 2.1 Definition und Arten von Biomarkern 72 2.2 Technologieplattformen zur Messung von Biomarkern 74 3. Roadmaps 106 3.1 Roadmap »Biomarkerbasierte individualisierte Medizin« 106 3.2 Roadmap »Individuell angefertigte therapeutische Interventionen« 123 4. Individualisierungskonzepte 129 4.1 Individualisierung durch biomarkerbasierte Stratifizierung (Gruppierung) 130 4.2 Individualisierung durch genombasierte Informationen ĂŒber gesundheitsbezogene Merkmale 132 4.3 Individualisierung durch Ermittlung individueller Erkrankungsrisiken 133 4.4 Individualisierung durch differenzielle Interventionsangebote 135 4.5 Individualisierung durch therapeutische Unikate 136 IV. INDIVIDUALISIERTE MEDIZIN AM BEISPIEL DIABETES 137 1. Ziel der Fallstudie und Auswahl der Krankheit Diabetes mellitus 137 2. Grunddaten zu Diabetes mellitus 140 3. Risikoermittlung 141 4. PrĂ€vention 145 5. FrĂŒherkennung – Diagnose 151 6. Therapie 154 7. Monitoring 166 8. Infrastrukturelle Maßnahmen 168 9. Fazit 171 V. ARZNEIMITTELTHERAPIE VON KINDERN UND ÄLTEREN MENSCHEN 173 1. Ursachen, Kategorien und Mechanismen 173 2. HĂ€ufigkeit von Arzneimittelnebenwirkungen 176 3. Verringerung des Risikos 177 3.1 Organisatorische Einbettung 177 3.2 Software zur Detektierung von Arzneimittelwechselwirkungen 178 3.3 Spezifische Darreichungsformen von Medikamenten 179 3.4 Pharmakogenetik 179 4. Fazit 180 VI. ZELLTHERAPIEN MIT NABELSCHNURBLUT 181 1. Ziel der Fallstudie 181 2. Aktuelle und mögliche kĂŒnftige Nutzung von Zelltherapien auf der Basis von Nabelschnurblutstammzellen 181 3. Kontroversen 182 4. GrĂŒnde und Treiber fĂŒr die Einlagerung von Nabelschnurblut 184 4.1 Informationsbasis fĂŒr eine informierte Wahlentscheidung 185 4.2 Motive Schwangerer fĂŒr eine Inanspruchnahme der privaten Einlagerung 185 4.3 Motive Schwangerer fĂŒr eine Nabelschnurblutspende 186 5. Fazit 187 VII. IMPLIKATIONEN EINER BIOMARKERBASIERTEN INDIVIDUALISIERTEN MEDIZIN FÜR FORSCHUNG UND MEDIZINISCHE VERSORGUNG 189 1. ÜberfĂŒhrung von Forschungserkenntnissen in die klinische Anwendung 189 1.1 Mögliche Wirkungen des Einsatzes unzureichend validierter Tests in der medizinischen Versorgung 190 1.2 Vorgehensweisen zur Bewertung von neuen Testverfahren 193 1.3 Forschungsagenda fĂŒr die Bewertung von neuen Testverfahren 196 1.4 Maßnahmen 202 1.5 Regulatorische Maßnahmen 210 1.6 Fazit 213 2. Individualisierte Medizin in der Gesundheitsversorgung 215 2.1 Zeithorizont und Herausforderungen 215 2.2 Nutzungsverhalten durch medizinisches Personal 216 2.3 Versorgung durch Haus- und FachĂ€rzte 217 2.4 Erforderliche Kompetenzen bei medizinischem Personal 219 2.5 Leistungserbringer und Kooperationsstrukturen 222 2.6 Exkurs: PrĂ€nataldiagnostik 224 2.7 Fazit 228 3. BeitrĂ€ge einer individualisierten biomarkerbasierten Medizin zur PrĂ€vention 229 3.1 Gesundheitspolitische Bedeutung von PrĂ€vention und FrĂŒherkennung 229 3.2 BeitrĂ€ge genetischen Wissens zur Epidemiologie- und »Public-Health«-Forschung 231 3.3 Potenziale der individualisierten Medizin zur Verbesserung der PrĂ€vention 233 3.4 Anforderungen an Screening- und PrĂ€ventionsmaßnahmen 234 3.5 Identifizierung von Risikogruppen und Risikopersonen 235 3.6 Erhöhte Wirksamkeit durch individuell maßgeschneiderte Interventionen? 237 3.7 Risiken und nichtintendierte Wirkungen 239 3.8 Fazit 240 4. Kompetenzen, PrĂ€ferenzen und Verhalten von Patientinnen und Patienten bei der Nutzung der individualisierten Medizin 242 4.1 Erforderliche Kompetenzen zur Nutzung der individualisierten Medizin durch Patientinnen und Patienten 242 4.2 Charakterisierung von Aspekten der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung 244 4.3 UnterstĂŒtzung bei der KrankheitsbewĂ€ltigung als individualisierte Medizin 247 4.4 Fazit 248 4.5 PrĂ€ferenzen und Nutzungsverhalten bei genombasierten SuszeptibilitĂ€tstests 249 4.6 Forschungsfragen 253 4.7 Bislang durchgefĂŒhrte empirische Studien 254 4.8 Empirische Ergebnisse 259 4.9 Fazit 261 VIII. IMPLIKATIONEN FÜR DIE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT 263 1. Ökonomie der individualisierten Arzneimitteltherapie 263 2. Diagnostika als Gatekeeper fĂŒr die EinfĂŒhrung neuer Therapeutika 269 3. Dynamik der Akteure 270 4. Fazit 273 IX. IMPLIKATIONEN FÜR DIE KRANKENVERSICHERUNG 275 1. Einleitung 275 2. Individualisierte Medizin und gesetzliche Krankenversicherung 276 2.1 Prinzipien der gesetzlichen Krankenversicherung 276 2.2 Aufnahme von Leistungen der individualisierten Medizin in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung 277 2.3 Optionen zur (begrenzten) Integration von Leistungen in das Angebot von gesetzlichen Krankenkassen 279 2.4 Auswirkungen auf die Gesundheitsausgaben zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung 280 2.5 Patienteninformation 284 3. Individualisierte Medizin und private Krankenversicherung 285 3.1 Individualisierte Medizin im Leistungsumfang privater Krankenversicherungen 286 3.2 Potenziale und Implikationen prĂ€diktiver Tests fĂŒr die private Krankenversicherung 287 4. Selbstzahler 290 5. Fazit 291 X. SCHLUSSFOLGERUNGEN UND HANDLUNGSOPTIONEN 295 1. Schaffung der Wissens- und Technologiebasis fĂŒr eine biomarkerbasierte individualisierte Medizin 295 2. ÜberfĂŒhrung in die klinische Anwendung 297 3. PatientenprĂ€ferenzen und -verhalten 300 4. PrĂ€vention 301 5. Information und AufklĂ€rung 302 6. Genetische und prĂ€diktive Gesundheitsinformationen 304 7. Akzentverschiebungen im gesellschaftlichen Diskurs 305 LITERATUR 307 ANHANG 343 1. Tabellenverzeichnis 343 2. Abbildungsverzeichnis 34

    Molekulare Struktur- und Funktionsanalyse der Transkriptionskontrolle der GeneDDX3X und DDX3Y in der mÀnnlichen Keimbahn

    Get PDF
    Das Y-chromosomale Gen DDX3Y und das X-homologe Gen DDX3X kodieren zwei RNA-Helikasen der DEAD-Box Familie, die beide funktionell in verschiedenen Phasen der Human Spermatogenese aktiv sind (Ditton et al., 2004). Deletionen der „Azoospermia Factor a“ (AZFa) Region in Yq11, in der DDX3Y lokalisiert ist, fĂŒhren zu einem Totalverlust der mĂ€nnlichen Keimzellen, dem „Sertoli Cell-only“ (SCO)-Syndrom. Beide Gene weisen in den kodierenden Sequenzen eine hohe Konserviertheit (92,4%) ihrer AminosĂ€ure-Sequenzen auf, was auf eine funktionelle Selektion beider Genkopien hindeutet. Die Promoter- und 5ÂŽUTR-Sequenzen haben dagegen, seit Fehlen der Rekombination der SĂ€uger Gonosomen, deutliche Chromosomen-spezifische SequenzverĂ€nderungen durchlaufen. Diese VerĂ€nderungen haben zur Entstehung einer komplexen hodenspezifischen Transkriptions- und Translationskontrolle beider Gene gefĂŒhrt. Auf Grund der Allel-spezifischen Sequenzevolution sind unterschiedliche Core-Promotermodule zur Keimbahn-spezifischen Expressionskontrolle etabliert worden. Einige Sequenzmotive geben auch erste Hinweise auf unterschiedliche Chromatinstrukturen der beiden PromoterdomĂ€nen. Durch die Kombination von vergleichender Genomik in sechs SĂ€ugerspezies (Mensch, Schimpanse, Rhesusaffe, WeißbĂŒschelaffe, Rind, Maus) fĂŒr beide Gene und gezielten Experimenten, konnten sowohl Allel-spezifische, als auch Spezies-spezifische cis-regulative Module identifiziert werden. So konnten in den Human DDX3(X/Y) Promoterregionen neun konservierte Sequenzblöcke kartiert werden. Ein solcher Sequenzblock ist der Y-spezifische MSY2 Minisatellit (Bao et al., 2000). Eine MSY2, bzw. homologe MSY2-X Basissequenz konnte in allen Spezies fĂŒr DDX3Y und DDX3X stromaufwĂ€rts zu den Transkriptionseinheiten identifiziert werden. Eine VervielfĂ€ltigung der MSY2 Sequenz erfolgte allerdings nur in Primaten und nur in der Keimzell-spezifischen PromoterdomĂ€ne von DDX3Y. In den neun Human X-Y Sequenzblöcken wurden 24 X-Y konservierte Transkriptionsfaktorbindestellen (TFBS) identifiziert. Besonders auffĂ€llig ist eine in allen untersuchten Spezies X-Y konservierte SOX5-TFBS, die in den MSY2 und MSY2-X Sequenzen lokalisiert ist. Insgesamt konnten 30 X-Y konservierte TFBS in den Human Promotersequenzen kartiert werden. Die Mehrzahl der dazugehörigen TFs weist eine Expression in Hodengewebe auf. Sechs gemeinsame TF-Module konnten identifiziert werden, wovon eines positionshomolog lokalisiert ist. Die konservierten TFBS und gemeinsamen TF-Module deuten somit auf einen gewissen Grad von Co-Regulation der beiden Gene in der mĂ€nnlichen Keimbahn hin. Daneben konnten zusĂ€tzlich mehrere Allel-spezifisch repetitive TFBS und TFBS-Cluster kartiert werden, die offensichtlich eine genspezifische Transkriptionskontrolle vermitteln. Die Kombination aus in-silico Analysen und gezielten Luziferase-Reportergenanalysen demonstriert somit eine erfolgreiche Strategie zur Identifizierung wesentlicher cis-Kontrollelemente fĂŒr die DDX3(X/Y) Keimbahnexpression. Diese cis-Module sind daher gute Sequenzmotive fĂŒr die molekulargenetische Mutationsanalyse bei infertilen MĂ€nnern mit Verdacht auf Fehlfunktion der DDX3(X/Y) Expression
    corecore