64 research outputs found

    Heiner Müllers KüstenLANDSCHAFTEN

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    »Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA, im Rücken die Ruinen von Europa.« Bei Heiner Müller spielen Küste und Landschaft, Flucht und Grenzen, Gewalt und Tod eine zentrale Rolle. Migration und Klimawandel verändern die Landschaften, an den Küsten — den Räumen der Selektion — treten ihre Auswirkungen besonders deutlich in Erscheinung. Die Menschen und die Landschaften führen Krieg gegeneinander. Heiner Müllers Texte stören mit ihrem Geschichtsbewusstsein und ihrer Ästhetik, sie unterbrechen das gesellschaftliche und politische Kontinuum. Die Beiträger*innen des Bandes untersuchen die KüstenLANDSCHAFTEN als performative und diskursive Räume. Es entsteht ein Mosaik aus den Sektionen ›Theater-Landschaft‹, ›Grenzen — Küsten — Landschaften‹, ›Landschaften jenseits des Todes‹ und ›Landschaften der Störung‹, ergänzt um Gespräche und Praxisdokumentationen zum »Landvermesser« Heiner Müller

    Heiner Müllers KüstenLANDSCHAFTEN: Grenzen - Tod - Störung

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    "Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA, im Rücken die Ruinen von Europa." Bei Heiner Müller spielen Küste und Landschaft, Flucht und Grenzen, Gewalt und Tod eine zentrale Rolle. Migration und Klimawandel verändern die Landschaften, an den Küsten - den Räumen der Selektion - treten ihre Auswirkungen besonders deutlich in Erscheinung. Die Menschen und die Landschaften führen Krieg gegeneinander. Heiner Müllers Texte stören mit ihrem Geschichtsbewusstsein und ihrer Ästhetik, sie unterbrechen das gesellschaftliche und politische Kontinuum. Die Beiträger*innen des Bandes untersuchen die KüstenLANDSCHAFTEN als performative und diskursive Räume. Es entsteht ein Mosaik aus den Sektionen 'Theater-Landschaft', 'Grenzen - Küsten - Landschaften', 'Landschaften jenseits des Todes' und 'Landschaften der Störung', ergänzt um Gespräche und Praxisdokumentationen zum "Landvermesser" Heiner Müller

    Narrative der Wissenschaftsgeschichte

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    Die Medizin erlebte im Laufe des 19. Jahrhunderts eine „laboratory revolution“ (Williams/Cunningham). Zu den Protagonisten dieser Entwicklung zählten die selbsternannten „organischen Physiker“, die eine reduktionistisch-mechanistische Sicht auf den Organismus teilten. Ein Hauptakteur dieser Gruppe war der Berliner Physiologe Emil DuBois-Reymond (1818-1896), der mit seinen Versuchen zur Neurophysiologie um 1850 auf große Anerkennung stieß. In seiner Funktion als „ständiger Sekretar“ der Preußischen Akademie der Wissenschaften avancierte der Berliner Physiologe zu einem breit rezipierten Festredner der Kaiserzeit. Ob zum Jahrestag Friedrich des Großen, dem Geburtstag des Kaisers oder zum Ehrentag des Akademiegründers Leibniz’ – DuBois-Reymond ließ kaum eine Gelegenheit aus, mitunter kontroverse Exkurse in die Wissenschaftsgeschichte zu wagen. Bei genauer Sichtung seiner Reden scheint die Intention seiner Rhetorik die Ebene der reinen Ehrerbietung jedoch zu verlassen: Es wird argumentiert, dass DuBois-Reymond in seinen Festreden die Wissenschaftsgeschichte gezielt funktionalisierte, um sein eigenes Forschungsprogramm der organischen Physik zu legitimieren und feindliche Positionen wie den Vitalismus in Misskredit zu bringen. Systematisch entwarf der Berliner Ordinarius wissenschaftshistorische Narrative, in denen die organische Physik als der Kulminationspunkt einer notwendigen, teleologischen Entwicklung erscheinen sollte: die organischen Physiker erreichten den Zenit der experimentellen Naturwissenschaft, so sein Narrativ. Mithilfe kulturwissenschaftlicher Gedächtnistheorien wird untersucht, wie die akademische Erinnerungskultur zur historischen Legitimierung eigener Forschungsprogramme im 19. Jahrhundert instrumentalisiert wurde

    [Teil 7]

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    Die Technische Hochschule Ilmenau: eine sozialpolitische Studie

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    "Was bedeuten Reste der akademischen Freiheit", fragt der Bildungswissenschaftler Manfred Heinemann, "wenn die Handlungsebenen in der Institution und ihren Subeinheiten sich in einer parteilichen, sogar staatlich gesicherten Zwangsumklammerung verlieren? Was bedeuten hierbei die Hochschulreformen? Sind sie Auflösung von Hochschulkrisen, wie sie als Reflex von außen in den Staatsapparaten, Führungsebenen und dem Zentralkomitee der Staatspartei auf dem Weg zum Kommunismus gesehen und gehandhabt wurden?" Der Autor gibt Antworten aus dem Leben der 1953 gegründeten Hochschule für Elektrotechnik, die, und so lautet ein beliebtes Narrativ, im relativen Windschatten der SED ihren Kurs verfolgen konnte. Dieses Narrativ ist falsifiziert. Dabei erwiesen sich drei Phänomene von Festigkeit: der chronische Ressourcenmangel, der staatlich-normative Druck auf alle Kernbelange der Hochschule und der hohe Stellenwert der kommunistischen Erziehung. Dennoch war ihre Leistungsbilanz beeindruckend, besaß sie mit sechs Herausstellungsmerkmalen gar einen vorderen Platz in der Hochschullandschaft der DDR

    Friedrich Nietzsche und die frühe Religionswissenschaft

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    Diese Arbeit befasst sich mit den Verbindungslinien, die sich zwischen Edward Burnett Tylor, John Lubbock und Friedrich Nietzsches früher Schrift Menschliches Allzumenschliches ziehen lassen. Die Hauptwerke der beiden Anthropologen Tylor und Lubbock werden einer genauen Lektüre unterzogen, um sie mit Nietzsches Buch in Beziehung setzen zu können. Nach einem allgemeinen Einführungsteil, der einen Teil der Geschichte der Religionswissenschaft aufarbeiten soll (Kapitel 1), gehe ich zuerst auf den berühmten Ethnologen und Anthropologen Edward Burnett Tylor (Kapitel 1.1) ein, der - im universitären Betrieb seiner Zeit gut verankert - die Entstehung der Ethnologie als Wissenschaft mitprägte. Tylors beide Hauptwerke, Researches into the Early History of Mankind and the Development of Civilization und vor allem das zweibändige Primitive Culture, werden in ihren Grundzügen und in ihrer Entstehung dargestellt (Kapitel 1.1.2), um dann anhand der wesentlichen Themen und terminologischen Prägungen analysiert zu werden (Kapitel 1.1.2.1 und 1.1.2.2). Schließlich soll die Rezeptionsgeschichte die Verortung Tylors in der Geschichte der Religionswissenschaft aus zeitgenössischer wie aus heutiger Sicht bieten. Beim weit unbekannteren John Lubbock (Kapitel 1.2) gehe ich prinzipiell analog vor: nach einer kurzen Darstellung von Leben und Werk (Kapitel 1.2.1) skizziere ich sein für diese Arbeit wichtigstes Buch, The Origin Of Civilisation. Da es sich dabei um eine heutzutage kaum gelesene Schrift handelt und sie mit Lubbock in der wissenschaftsgeschichtlichen Versenkung verschwunden ist, habe ich mich dem Inhalt genauer gewidmet als dies bei Tylors Werken der Fall war. Auch Probleme, die sich aus der Nietzsche zugänglichen deutschsprachigen Übersetzung ergeben, werden diskutiert. Einmal mehr soll die Rezeptionsgeschichte - die bei Lubbock deutlich schlechter erschlossen ist als bei Tylor - das Kapitel abrunden und nach dem Detailblick auf ein einzelnes Buch die Einordnung der Thematik in eine breitere Perspektive ermöglichen. Abschließend stelle ich in einer systematisch-vergleichenden Zusammenfassung (Kapitel 1.3) diesen ersten stark religionswissenschaftlich geprägten Teil in seinen Kernpunkten in konzentrierter Form noch einmal dar. Die beiden Autoren werden einander in thematischen Blöcken gegenübergestellt, um so ihr Verhältnis klarer fassen zu können. Der zweite Teil der Arbeit ordnet zuerst die Schriften Nietzsches, mit der sich diese Untersuchung hauptsächlich beschäftigt, in ihren historischen Entstehungskontext ein (Kapitel 2.1). Da die thematische Unterteilung der Paragraphen in Nietzsches Werk in die neun Hauptstücke sich für das Ziel dieser Arbeit nicht gut eignete, wurde von mir eine andere Einteilung zur Analyse gewählt: Menschliches Allzumenschliches wird auf fünf Themen hin gelesen, nämlich Traum, Religion, Moral, Ueberlebsel und das Konzept der Stufenleiter der Cultur (Kapitel 2.2.1 bis 2.2.5). Diese Einteilung konnte erst nach der Analyse der Verbindungslinien zwischen Tylor, Lubbock und Nietzsche erstellt werden und steht für das Bemühen, die inhaltlichen Anknüpfungspunkte, die sich für Nietzsche nach der Lektüre von Tylors und Lubbocks Hauptwerken ergaben, möglichst klar und abgegrenzt darzustellen. Als Abschluss der Arbeit gibt die Conclusio (Kapitel 2.3) die von mir gewonnenen Erkenntnisse in komprimierter Form wieder.This thesis deals with connecting lines we can draw between Edward Burnett Tylor, John Lubbock and Friedrich Nietzsche's early writing Human, All Too Human. The main anthropological works of both Tylor and Lubbock are investigated closely in order to relate them to Nietzsche's text. Following a general introduction to context-related history of Religious Studies (Chapter 1) this study turns to the Ethnologist and Anthropologist Edward Burnett Tylor (Chapter 1.1). Since he was a highly valued part of the contemporary scientific community he was able to greatly influence the emergence of Ethnology as a well-established science. His main works, namely Researches into the Early History of Mankind and the Development of Civilization and the two volumes of Primitive Culture, are presented in their outlines and their development (Chapter 1.1.2). This background enables us to analyse the main topics and terminological creativity that can be found in these texts (Chapter 1.1.2.1 and 1.1.2.2). A concluding look at how Tylor's works were perceived by his contemporaries and more recent scientists shall help us to locate him in the history of Religious Studies. When writing about John Lubbock (Chapter 1.2) and his theories the same approach is taken: after a brief summary of life and lifework (Chapter 1.2.1) I continue with examining the book that is most relevant for this investigation, The Origin Of Civilisation. Since this is a more or less forgotten work - very much like the author himself - I decided to deal with its content in greater detail. Even problems resulting from the german translation Nietzsche used when he read Lubbock will be discussed. Like in the chapter on Tylor I have a look at how fellow scientists received John Lubbock's works. After having had a detailed look upon one of his books this should help to localize him and the main themes contextually in the history of science. Finally I present a systematical and comparative summary of this first part of the thesis (Chapter 1.3). Tylor and Lubbock are compared to each other in paragraphs on the principal themes of their research to be able to grasp their relation. The second part of this study at first tries to see the historical context in which "Human, All Too Human" was written (Chapter 2.1). Since the structure of the book itself didn't seem very useful for this analysis, I decided to go with a different arrangement of themes: "Human, All Too Human" is interpreted with respect to dreams, religion, morals, survivals and the concept of cultural development in stages (Chapter 2.2.1 to 2.2.5). This particular approach is a direct result of my research and only after analyzing the connecting lines between Tylor, Lubbock and Nietzsche could I find that these were the most important topics. It also reflects my endeavour to render the thoughts that Nietzsche adopted from works of both Tylor and Lubbock in a clear and distinct way. The findings of this thesis are summarized in a concise Conclusio (Chapter 2.3)

    Kultur als politisches Werbemittel

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    Diese Untersuchung zu den deutsch-niederländischen Beziehungen im Ersten Weltkrieg thematisiert die deutsche kultur- und pressepolitische Arbeit in den Niederlanden. Sie versucht den ,Lockvogelgesang‘, das ,Werben‘ und seine Wirksamkeit darzustellen. Die wechselseitige Perzeption der beiden Nachbarstaaten wurde geprägt von der Unterschiedlichkeit der Länder in Tradition und Mentalität. Zu Recht stellte in jener Zeit schon der Kunsthistoriker und Niederlandekenner Friedrich K. A. (Fritz) Wiehert fest, es sei überraschend, wie wenig die Deutschen über die Niederlande und wie wenig die Niederländer über Deutschland wüssten, trotz oder gerade wegen der nachbarlichen Nähe. Was wurde unternommen, welche Mittel wurden eingesetzt, um die Niederlande zu einer Parteinahme zu bewegen oder sie Deutschland wenigstens gewogen zu stimmen? Hier ist vor allem der in Den Haag tätigen geheimen Hilfsstelle eine wichtige Rolle zuzuschreiben. Ihre Aufgabe war es, das neutrale Nachbarland durch kulturelle Mittel deutschfreundlich zu beeinflussen mit der Zielvorgabe, die Niederlande in einen kulturellen Außenposten im Sinne des Deutschen Reiches zu verwandeln

    Politische Partizipation und nationaler Räteparlamentarismus: Determinanten des politischen Handelns der Delegierten zu den Reichsrätekongressen 1918/ 1919 ; eine Kollektivbiographie

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    'November 1918. Mit dem Untergang des deutschen Kaiserreiches drang die in sich gespaltene Sozialdemokratie in die zentralen politischen Schaltstellen der neugegründeten Republik vor. In den 'Parlamenten der Revolution', den beiden Reichsrätekongressen 1918/19 in Berlin wurde über die Zukunft des Deutschen Reiches gestritten, wurden die politischen Weichen für eine neue Zeit gestellt. 'Räterepublik oder parlamentarische Demokratie?', lautete die entscheidende Frage für die über 700 Delegierten der Arbeiter- und Soldatenräte des ganzen Reiches. Der Lauf der Geschichte ist weitgehend bekannt. Gleichwohl werden in der vorliegenden Untersuchung die da maligen Ereignisse aus einer anderen Perspektive, unter dem Brennglas der Methode der Kollektiven Biographik beleuchtet und damit einer neuen Sichtweise unterzogen: Fokussiert wird letztlich auf die Frage nach einer Erklärung der damals erfolgten Weichenstellungen im Spannungsfeld zwischen revolutionärem Umbruch und zeit- wie systemübergreifender Kontinuität. Analysiert werden die spannungsgeladenen Ereignisse der Rätekongresse im Hinblick auf erkennbare Zusammenhänge zwischen der kollektiven Biographie der Delegierten und ihren Entscheidungen, zwischen Sozialisation und Erfahrung einerseits und kollektivem Verhalten und politischem Handeln in stürmischen Zeiten andererseits.' (Autorenreferat
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