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    Nichtlineare Pädagogik im Sport- und Mathematikunterricht

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    Die Nichtlineare Pädagogik (NLP) nähert sich als reflexive Pädagogik dem Lernen von Schülerinnen und Schüler über die explizite Benennung eigener Grundannahmen an. Hierbei wird ein Lernender als dynamisches System modelliert, aus dessen Eigenschaften, wie dem Herausbilden von Attraktoren, Phasenübergängen, Offenheit gegenüber der Umwelt oder Fähigkeit zur Selbstorganisation, Ableitungen zum Lernen getroffen werden, die die Grundprinzipien der NLP darstellen. Während die Forschungsaktivitäten zur NLP bislang vornehmlich auf koordinative, taktische oder motivationale Verbesserung im Sport abzielten, leistet Band 14 der Reihe Schulsportforschung den Übertrag der NLP in den Sport- und Mathematikunterricht und beobachtet hierbei die grundsätzliche Passung der Prinzipien sowie die Auswirkungen einer Anwendung auf Lernprozess und -ergebnis von Schülerinnen und Schülern. Hierfür wurden mittels Coachings dreier Lehrkräfte Unterrichtsinterventionen in jeweils drei Mathematik- und Sportklassen eingeleitet und die Durchführung mit Interviews, Beobachtungen, Fragebögen und Notenerhebungen begleitet. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Prinzipien der NLP größtenteils auch im Sport- und Mathematikunterricht implementierbar sind, wobei die praktische Umsetzung aufgrund diverser Rahmenbedingungen von Schule auch Schwierigkeiten offenbart und notwendige Weiterentwicklungen des Konzepts anzeigt. Während die Auswirkungen auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler nicht abschließend bewertet werden können, zeigen motivationale Veränderung vor allem ein größeres Spektrum der unterrichtlichen Wahrnehmung und einen Anstieg in den Kategorien inhaltliche Relevanz und Amotivation bzw. extrinsische Motivation an

    Akademisches Erzählen. Eine Wissenschaftsforschung fiktional erzählter Wissenschaft

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    Die Dissertation untersucht die Darstellung von Wissenschaft und Forschenden in Romanen, Erzählungen, Kinofilmen und Comics der Jahrtausendwende. Sie beabsichtigt, eine gemeinsame Teilhabe dieser Fiktionen einerseits und der Wissenschaftsforschung andererseits am kursierenden Wissen über Wissenschaft sichtbar zu machen. Dazu werden die Erzählformate als Materialien und Apparaturen der Erzeugung und Aufzeichnung, Speicherung und Verbreitung von Wissen aufgefasst, welche das Wissen der Wissenschaftsforschung mit eigenen Mitteln ko-konstituieren, ihre Themen anders und zugleich als andere entstehen lassen und über sie hinausgehen. – Ein grundsätzlich diskurstheoretisches Interesse zieht dabei bewusst kein diskursanalytisches Vorgehen nach sich. Vielmehr bauen Analyse und Interpretation auf Literaturwissenschaft, Film Studies und Comic Studies auf. Bevorzugte Zugänge bieten die Poetologie des Wissens, der iconic turn und die 'diagrammatische Wende': Effekt und Zugewinn fiktionalen Sprechens über Wissenschaft – verglichen mit dem faktualen Wissenschaftsdiskurs und mit Alltagsrede über Wissenschaft – treten hervor, weil Literatur, Film und Comic dank allgemeiner Gattungsmerkmale und individueller Gestaltungsentscheidungen mit Text und Bild anders verfahren. – Inhaltlich nimmt die Dissertation den Erzählgegenstand Wissenschaft mehrfach in den Blick: als Lebensweise im Rückgriff auf Bourdieu, als soziale Organisation und als Wissenserzeugung im Anschluss an die Institutional Sociology of Science und an die Sociology of Scientific Knowledge, aber auch als Verlustgeschäft, über welches die Wissenschaftsforschung gemeinhin schweigt. Um einen Umgang der Wissenschaftsforschung und angrenzender Wissensgemeinschaften mit Fiktionen über Wissenschaft vorzuschlagen und diese als anschlussfähig im Feld zu beschreiben, wird ihre Gieryn'sche boundary work nachgezeichnet; zugleich erscheinen sie selbst als boundary objects nach Star und Griesemer, als standardized package wie bei Fujimura und als weiteres Glied der Latour'schen Kette von Transkriptionen. – Im Ergebnis wird das fiktionale Erzählen von Wissenschaft als differenzierte, anspielungsreiche und wissenschafts- bzw. gouvernementalitätskritische Redeweise mit spezifischen Aussagemöglichkeiten und Sprecherpositionen erkennbar, das auch solchen Äusserungen Stimme und Gestalt verleiht und das auch solche Widersprüche von 'Wissensarbeit' in der 'Wissensgesellschaft' ins Bild setzt, die in der faktualen Rede keinen Platz finden
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