330 research outputs found
Doing Research. Wissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage
Forschung wird zunehmend aus Sicht ihrer Ergebnisse gedacht - nicht zuletzt aufgrund der Umwälzungen im System Wissensschaft. Der Band lenkt den Fokus jedoch auf diejenigen Prozesse, die Forschungsergebnisse erst ermöglichen und Wissenschaft konturieren. Dabei ist der Titel Doing Research als Verweis darauf zu verstehen, dass forschendes Handeln von spezifischen Positionierungen, partiellen Perspektiven und Suchbewegungen geformt ist. So knüpfen alle Beitragenden auf reflexive Weise an ihre jeweiligen Forschungspraktiken an. Ausgangspunkt sind Abkürzungen - die vermeintlich kleinsten Einheiten wissenschaftlicher Aushandlung und Verständigung. Der in den Erziehungs-, Sozial-, Medien- und Kunstwissenschaften verankerte Band zeichnet ein vieldimensionales Bild gegenwärtigen Forschens mit transdisziplinären Anknüpfungspunkten zwischen Digitalität und Bildung. (DIPF/Orig.
Skalierbarkeit einer Szenarien- und Template-basierten Simulation von Elektrik/Elektronik-Architekturen in reaktiven Umgebungen
Die Automobilindustrie befindet sich in einem Wandel. Zukünftige Fahrzeuge sind elektrisch, autonom, vernetzt, werden geteilt und regelmäßig aktualisiert. Die Auswirkung davon ist ein starkes Wachstum der Software in zukünftigen Fahrzeugen, das vor allem auf die Implementierung von autonomen Fahrerverhalten und herstellerspezifischen Betriebssystemen zurückzuführen ist. Zur sicheren Ausführung dieser Software werden leistungsstarke Zentralrechner benötigt. Daneben führen ein steigender Bedarf an Sicherheitsmechanismen gegen Cyberangriffe, der Einzug von Leistungselektronik und die notwendige Gewährleistung der Ausfallsicherheit zu einem Anstieg der Komplexität bei der Entwicklung von automobilen Elektrik/Elektronik-Architekturen (E/E-Architekturen). Im Bereich der Leistungselektronik liegt dies etwa an der benötigten Realisierung einer galvanischen Trennung zwischen Hochvolt- und Niedervoltnetz, um die Unversehrtheit der Insassen zu gewährleisten. Außerdem erfordert der Einsatz von permanenterregten Synchronmaschinen die sichere Auslegung und das Design entsprechender Schaltungen zur Ansteuerung. Cyberangriffe erfordern hingegen Mechanismen zur Abwehr und Gewährleistung der Informationssicherheit. Dazu zählen präventive Firewalls oder proaktive Angriffserkennungssysteme. Eine Ausfallsicherheit wird dagegen durch Komponenten- oder Informationsredundanz ermöglicht. Um entsprechende Ausfallmaßnahmen einzuleiten, kann zusätzlich die Implementierung eines entsprechenden Monitorings nötig sein. Im Zuge des Wandels wachsen die E/E-Architekturmodelle und weisen einen höheren Vernetzungsgrad auf. Dadurch haben E/E-Architekten mehr Designentscheidungen zu treffen, wobei Lösungen mehr Freiheitsgrade aufweisen und Auswirkungen schwieriger zu beurteilen sind. Jedoch müssen frühestmöglich im Entwicklungsprozess überprüfbar richtige Entscheidungen getroffen werden. Die Einführung frühzeitiger Tests in zukünftigen Zulassungsprozessen gibt dieser Anforderung ein weiteres Gewicht.
In existierenden Arbeiten wurde gezeigt, dass eine in E/E-Architekturentwicklungswerkzeugen integrierte Simulationen einen Mehrwert für E/E-Architekten bei der frühzeitigen Findung von Designentscheidungen bietet. In dieser Arbeit werden dagegen die Grenzen der Skalierbarkeit einer solchen Simulation untersucht. Dies geschieht mithilfe von industriell relevanten Anwendungsfällen. Ein bestehender Ansatz zur automatisierten Synthese von Simulationsmodellen aus PREEvision-E/E-Architekturmodellen wird dabei unter Berücksichtigung der Anforderungen bei großmaßstäblichen Modellen erweitert und angepasst. Hierzu werden zunächst Simulatoren hinsichtlich ihrer Eignung für einen Einsatz im industriellen Umfeld untersucht. Dies erfolgt anhand in der Arbeit definierten Auswahlkriterien sowie mithilfe von synthetischen und skalierbaren Benchmarks. Im Anschluss werden Konzepte untersucht, welche die Erhöhung der Skalierbarkeit einer E/E-Architektursimulation adressieren. Zu den Aspekten der Skalierbarkeit gehören neben der Performanz auch die Anwendbarkeit und die Validierbarkeit, welche von der Emergenz generierter Modelle beeinflusst werden.
Als Lösung werden in dieser Arbeit ausführbare Szenarienmodelle zur zustandsabhängigen Generierung von Stimuli und der reaktiven Evaluierung von Signalwerten verwendet. Durch deren Schnittstellen können gezielt die für einen Anwendungsfall relevanten Modellkomponenten der E/E-Architektur identifiziert werden, welche in Summe das sogenannte “System of Interest“ bilden. Auf diese Weise kann die Simulationsmodellgröße reduziert werden. Darüber hinaus werden parametrisierbare, pre-validierte und performanzoptimierte Teilmodelle, sogenannte „Templates“, bei der Generierung verwendet. Neben einer manuellen Zuweisung der Templates zu E/E-Architekturmodellkomponenten über die in dieser Arbeit verwendeten Template And Layer Integration Architecture (TALIA), haben spezifische Komponenten auf der Leistungssatzebene, wie Batterien, Stecker oder Kabel, bereits Standard-Templates zugewiesen. Simulationsmodelle können dadurch ohne manuelle Verhaltensmodellierung und zugehörige Validierung generiert werden. Damit Standard-Templates verwendet werden können, wird eine Hardware-zentrierte Abbildung verfolgt. Die physikalische E/E-Architektur aus der Realität bildet dabei die Grundlage für die generierten Simulationsmodelle. Softwaremodelle werden ergänzend über die Modelle der Steuergeräte bzw. ECUs integriert. Ebenso sind die Szenarienmodelle nach der Generierung ein Teil der Simulationsmodelle. Damit findet die Integration unterschiedlicher E/E-Architekturebenen statt, wodurch hybride Simulationsmodelle entstehen.
Für die Evaluation werden Anwendungsfälle für Simulationen aus möglichen Designentscheidungsfragen abgeleitet und anhand definierter Kriterien für die weitere Betrachtung ausgewählt. Designentscheidungsfragen ergeben sich beim Technologieentscheid, der Dimensionierung von Komponente oder bei Optimierungen. Die Anwendungsfälle bestimmen das benötigte Testmodell, bestehend aus dem zu evaluierenden System of Interest und dem Prüfstandmodell, realisiert als Szenariomodell. Da das Testmodell die Basis des Simulationsmodells bildet und damit dessen Komplexität bestimmt, lässt sich anhand der Anwendungsfälle die Skalierbarkeit der E/E-Architektursimulation beurteilen. Insbesondere wird in dieser Arbeit der Einfluss emergenter Modelleigenschaften auf die Skalierbarkeit untersucht
KI-Realitäten: Modelle, Praktiken und Topologien maschinellen Lernens
Maschinelles Lernen stellt zunehmend einen wichtigen Faktor soziotechnischen Wandels dar. Zugleich ist es selbst Produkt der Realitäten, an deren Reproduktion es in Form praktischer Anwendungen wie auch als Spekulationsobjekt beteiligt ist. Die Beiträge des Bandes verhandeln gegenwärtige Manifestationen maschinellen Lernens als Phänomene, die für epistemische Verunsicherungen sorgen und die Bedingungen von Sozialität rekonfigurieren. Sie begegnen dieser Herausforderung, indem sie konkrete Verfahren in ihrer gesellschaftlichen Einbettung analysieren sowie bestehende theoretische Charakterisierungen sogenannter Künstlicher Intelligenz kritisch reflektieren
Clio-Guide. Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen fĂĽr die Geschichtswissenschaften
Im FrĂĽhjahr 2016 erschien erstmals das Handbuch zu digitalen
Ressourcen für die Geschichtswissenschaft. Nur zwei Jahre später
erscheint nun eine zweite, erweiterte und aktualisierte Auflage
des Handbuchs. In der EinfĂĽhrung zur ersten Auflage war bereits
darauf hingewiesen worden, dass es einige thematische LĂĽcken
gab – ein Umstand, der unvermeidlich war, angesichts der
thematischen Breite des Handbuchs – in der PDF-Version umfasst
es immerhin 1.109 Seiten. Zudem ist das Feld der digitalen
Geschichtswissenschaft schnelllebig und durch rasche
Veränderungs- und Entwicklungsprozesse gekennzeichnet. Die
Tatsache, dass die Guides intensiv genutzt werden, hat die
HerausgeberInnen motiviert, eine zweite Auflage frĂĽher als
ursprĂĽnglich geplant zu publizieren und damit zumindest einige
der inhaltlichen LĂĽcken zu fĂĽllen.
So hat etwa Rüdiger Hohls für den Teil A „Digitale
Arbeitsformen und Techniken“ einen Guide Digital Humanities
und digitale Geschichtswissenschaften verfasst, der grundlegend in
ein Thema einführt, das zum Kontext aller Clio-Guides gehört.
Mit dem Guide Zeitungen von Astrid Blome wird in Teil B
„Sammlungen“ ein für Neuzeit- und Zeithistoriker zentraler
Quellentypus behandelt und die derzeit verfĂĽgbaren digitalen
Zugriffs- und Nutzungsoptionen umfassend vorstellt. Der Guide
Niederlande, Belgien und Luxemburg, eine Gemeinschaftsarbeit von
Ilona Riek, Markus Wegewitz, Christine Gundermann, Bernhard
Liemann und Esther Helena Arens, füllt im Teil D „Regionen“
unter den Ländern Westeuropas eine Lücke und ergänzt die
bereits vorliegenden Guides. Das in der EinfĂĽhrung zur ersten
Auflage angesprochene Fehlen eines Guides zur JĂĽdischen
Geschichte konnte mit der zweiten Auflage ebenfalls behoben
werden. Anna Menny, Miriam Rürup und Björn Siegel haben
einen umfassenden Guide JĂĽdische Geschichte im deutschsprachigen
Raum verfasst. Mit dem Guide Nationalsozialismus und Holocaust
von Laura Busse und Oliver Gaida liegt ein Guide zu einem fĂĽr die deutsche Zeitgeschichte zentralen Thema vor. Dies gilt
in gleicher Weise fĂĽr den Guide DDR von Henrik Bispinck.
Sämtliche schon vorliegenden Guides der ersten Auflage
wurden in die zweite Auflage ĂĽbernommen. FĂĽr eine
umfassendere konzeptionelle Ăśberarbeitung bestand hier kein
Anlass; es wurden in einigen Fällen formale Korrekturen
durchgefĂĽhrt sowie nicht mehr gĂĽltige URLs aktualisiert und
Verweise auf nicht mehr existierende Ressourcen gelöscht.
Allen Autorinnen und Autoren sei fĂĽr Ihre Arbeit herzlich
gedankt; insbesondere denjenigen, die sich der MĂĽhe unterzogen
haben, einen neuen Guide fĂĽr diese zweite Auflage zu verfassen.
Dies ist nicht selbstverständlich. Wir hoffen auf eine intensive
Rezeption aller Clio-Guides als Lohn fĂĽr Ihre MĂĽhe.
Die HerausgeberInnen.
Berlin, Göttingen und Potsdam im Mai 201
Digitalisierung in der Lehrer:innenbildung: Corona als Katalysator?!
Der Tagungsband nimmt bildungswissenschaftliche, fachdidaktische und fachliche Perspektiven auf die Digitalisierung in der Lehrer:innenbildung in den Blick, erlaubt erste Bilanzierungen und ermöglicht einen Austausch über Forschungsperspektiven und Lehrkonzepte zu digitalen Kompetenzen. Daneben richtet der Band auch das Augenmerk auf die Gestaltung des durch die Pandemie beschleunigten digitalen Wandels im Unterricht. Beiträge zu Innovationen in Lehr-Lernkonzepten, der Kooperation und der begleitenden Forschung zur Digitalisierung in der Lehrer:innenbildung runden den Band ab
Kategorisierung und Visualisierung von Datenschutzaspekten in Geschäftsprozessmodellen
In Zeiten zunehmender Digitalisierung gewinnt das Geschäftsprozessmanagement an Bedeutung. Hierbei werden relevante Geschäftsprozesse erhoben, analysiert, optimiert und umgesetzt. Ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsprozessmanagements ist die grafische Modellierung der Prozesse. Die entstehenden Geschäftsprozessmodelle können unter anderem auch zur Wahrung der Compliance im Unternehmen beitragen. Ein aktuell viel diskutierter Bereich ist hier die Einhaltung des Datenschutzrechts, insbesondere der EU-DSGVO. Geschäftsprozessmodelle sind hier einerseits Unterstützung, um die dort verankerten Dokumentationspflichten zu erfüllen. Andererseits können die Prozessmodelle aber auch bei der Identifizierung und Optimierung von datenschutzrelevanten Vorgängen unterstützen. Allerdings lassen sich derartige Informationen in Prozessmodellen der verbreiteten Modellierungsnotationen nicht besonders leicht erkennen, da der Datenschutz nicht im Fokus der Entwickler steht und die Modellierungsnotationen keine speziellen Werkzeuge für die Repräsentation von Datenschutzaspekten enthalten. Diese Arbeit beschreibt daher ein Konzept, Datenschutz in Prozessmodellen möglichst einfach nachvollziehbar darzustellen, indem einzelne Elemente der Geschäftsprozessmodelle in verschiedene Kategorien der Datenschutzrelevanz einsortiert und entsprechend in einer Ampelnotation eingefärbt werden. Die Grundlage hierfür bildet eine komplexe Systematik zur Kategorisierung der Modellelemente auf Basis verschiedener aus der DSGVO abgeleiteter Kriterien. Zu dem Konzept werden noch einige mögliche Ergänzungen vorgestellt. Darüber hinaus wird ein Prototyp gezeigt, der die Kategorisierung teilweise automatisiert. Hierfür wird unter Anderem auf Technologien aus dem Bereich des Maschinellen Lernens zurückgegriffen. Sowohl das Konzept selbst als auch der Prototyp werden positiv evaluiert
Navigieren
Prof. Dr. Jens Schröter, Christoph Borbach, Max Kanderske und Prof. Dr. Benjamin Beil sind Herausgeber der Reihe. Die Herausgeber*innen der einzelnen Hefte sind renommierte Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland.Navigieren ist längst kein Unikum professionalisierter Seefahrer:innen mehr, sondern als Smartphone- und Browser-Praktik fester Bestandteil des vernetzten digitalen Alltags. Da Wegfindungen durch On- und Offline-Räume navigationsspezifische Formen von Medienkompetenz voraussetzen und hervorbringen, fordern sie die Intensivierung der medienkulturwissenschaftlichen Beschäftigung mit den situierten und technisierten Medienpraktiken der Navigation geradezu heraus. Die Ausgabe nimmt diesen Befund zum Anlass, polyperspektivische Zugänge zum »Navigieren« vorzustellen. Die körper-, kultur- und medientechnischen Facetten des Navigierens stehen dabei ebenso im Fokus wie ihre historischen Ausgestaltungen, die Arbeit am und im Datenmaterial von Navigationsmedien und die Theoretisierung postdigitaler Sensor-Medien-Kulturen, die dem Umstand Rechnung trägt, dass es nicht allein Daten, Dinge und Körper sind, die es zu navigieren gilt, sondern zunehmend nicht-menschliche Akteure selbst zielgerichtete Raumdurchquerungen praktizieren. Fehlte es in der (deutschsprachigen) Medienkulturwissenschaft bislang an einer Bündelung heterogener navigationsspezifischer Forschungsarbeiten, gibt diese Ausgabe einen Überblick über das Feld, seine Forscher:innen und Fragestellungen. Denn trotz des Spatial Turns in den Humanities und der gegenwärtigen Konjunktur geomedialer Arbeiten, scheint die synthetisierende Fokussierung auf Medien und Praktiken des Navigierens in historischer, ethnografischer, technischer und theoretischer Perspektive bislang ein Desiderat darzustellen.Navigation is no longer unique to the context of professional seafaring, but has become an integral part of networked digital everyday life enabled through smartphones and web browsers. Indeed, finding one’s way through online and offline spaces increasingly presupposes and produces specific forms of media competence one could call »navigational«. In this, a ›media cultural studies‹ perspective on the situated and ›technologized‹ media practices of navigation becomes imperative to understanding the contemporary media landscape. Issue 1/22 of Navigationen answers this call by presenting polyperspectival approaches to »navigating«. The contributions discuss the bodily, cultural, and media-technical facets of navigation, as well as its historical forms, the work on and in the data produced by and with navigational media, and the theorization of post-digital ›sensor media cultures‹. In doing so, the issue acknowledges that not only do data, things, and bodies need to be ›navigated‹ in the context of logistics, but that the increasingly autonomous wayfinding processes of non-human actors change the notion of navigation itself. As (German language) media cultural studies has so far lacked a convincing compilation of heterogeneous approaches to studying navigation, this issue provides an overview of the field, its researchers and questions. Despite the spatial turn in the humanities and a recent surge in geomedia studies, an approach towards the media and practices of navigation that combines historical, ethnographic, technical and theoretical perspectives, has remained a desideratum until now. The issue fills this gap
Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik
The volume takes stock of grammatical theory and empiricism in Germanic linguistics, presenting critical discussions of issues related to paradigms, methods, and objectives. The essays cover themes such as descriptive completeness and grammatical modeling that have shaped recent discourse in the field. They also shed light on lacunae, thus opening up new research perspectives in the discipline
cii Student Papers - 2022
In this collection of papers, we, the Research Group Critical Information Infrastructures (cii) from the Karlsruhe Institute of Technology, present eight selected student research articles contributing to the design, development, and evaluation of critical information infrastructures. During our courses, students mostly work in groups and deal with problems and issues related to sociotechnical challenges in the realm of (critical) information systems. Student papers came from five different cii courses, namely Emerging Trends in Internet Technologies, Emerging Trends in Digital Health, Digital Health, Critical Information Infrastructures, and Selected Issues on Critical Information Infrastructures: Collaborative Development of Innovative Teaching Concepts in summer term of 2021 and the winter term of 2021/2022
Verbalisierung der Konzepte RAUM und ZEIT in der Phraseologie der deutschen Sprache
Abgesehen davon, dass Raum und Zeit immer im Fokus der philosophischen, naturwissenschaftlichen und sprachwissenschaftlichen Studien standen, weisen diese Phänomene eine unerschöpfliche Diversität auf. Forschungsgeschichtlich entstandene Erkenntnisse dieser Phänomene entfalteten sich insbesondere in Naturwissenschaften zu einem mosaikartigen Bild, laut dem Raum und Zeit als Kontinuum, d.h. als zusammenhängendes Ganze angesehen werden. Diverse Zusammenhänge zwischen Raum und Zeit, allerdings auf der Ebene der Sprache werden in dieser Arbeit aufgegriffen und weiter ausgeführt. Durch die Betrachtung des Raums und der Zeit durch die Phraseologismen bietet sich eine Möglichkeit, ihre Motivationsmechanismen kognitiver Art sowie kulturdeterminiertes Allgemeinwissen zu untersuchen. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen immanenten sowie gebrauchsspezifischen Merkmalen der Phraseologismen aufgedeckt, die beide Konzepte verbalisieren. Das Augenmerk wird auch auf ausgewählte Aspekte alltäglicher und wissenschaftlicher Weltanschauung gerichtet, unter deren Einfluss die Konzepte RAUM und ZEIT in der deutschen Gegenwartssprache herausgebildet worden sind
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