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Werkzeuge und Methoden zur Verbesserung der automatisierten Demontage elektrischer Antriebsaggregate - Ein Beitrag zur Circular Economy im ElektromobilitÀtssektor
Durch die wachsende globale Bevölkerung und die immer gröĂer werdende Nachfrage nach Ressourcen
bedarf es neuer Möglichkeiten, vorhandene Ressourcen im Kreislauf zu fĂŒhren. Eine Möglichkeit, die
sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelnde ElektromobilitÀt noch ressourceneffizienter zu
gestalten, ist die automatisierte Demontage der elektrischen Antriebsaggregate aus Elektrofahrzeugen.
Dazu wurde ein interdisziplinÀrer Ansatz gewÀhlt, der eine Industrieumfrage, die Entwicklung eines
Demontagealgorithmus als auch die Konstruktion von Bauteilen und Werkzeugen nach Design-forRecycling und Design-for-Disassembly-AnsÀtzen sowie den Aufbau von TeststÀnden umfasst.
Um die automatisierte Demontage zu verbessern, wurde in der vorliegenden Dissertation unter anderem
daran gearbeitet, optimale Demontagetiefen unter verschiedenen Gesichtspunkten zu identifizieren.
Dazu wurde ein Demontagevorranggraph erstellt, in dem Knoten mit Werten und Demontageschritte
(Kanten) mit Kosten versehen wurden. Der Demontagevorranggraph, eine Datenbasis sowie eine
graphische NutzeroberflÀche und ein Algorithmus wurden in einem allgemein anwendbaren Programm
implementiert. Hiermit konnte eine SensitivitĂ€tsanalyse unter realitĂ€tsnahen Bedingungen durchgefĂŒhrt
werden, wobei optimale Demontagetiefen und -gewinne fĂŒr unterschiedliche Szenarien ermittelt
wurden.
Weiterhin wurden basierend auf realen Problemstellungen Werkzeuge fĂŒr Roboter konstruiert, mit
denen unterschiedliche Handling-, Greif-, Schraub- und weitere Demontageoperationen durchgefĂŒhrt
werden konnten. Ebenso wurden iterativ Bauteile entworfen, die fĂŒr eine vereinfachte automatisierte
Demontage geeignet sind. Diese wurden sowohl simulativ untersucht als auch in skalierten
Praxisversuchen an eigens gebauten Testvorrichtungen erprobt. Dabei wurden unterschiedliche Aspekte
des Design-for-Recycling / Design-for-Disassembly fĂŒr die robotergestĂŒtzte Demontage berĂŒcksichtigt.
Zur Einordnung der Ergebnisse und zur Darstellung des industrieseitigen Bedarfs der entwickelten
Lösungen wurde eine Industrieumfrage mit Unternehmen des VDMA und des VDA sowie dessen
Mitarbeitenden durchgefĂŒhrt.
Insgesamt konnte gezeigt werden, dass tendenziell ein Zielkonflikt zwischen ökologischen und
ökonomischen Aspekten der Baustruktur elektrischer Antriebsaggregate besteht. Weiterhin stellen laut
SensitivitÀtsanalyse besonders werthaltige Bauteilgruppen oftmals sogenannte
Leuchtturmbauteilgruppen dar, die tendenziell hÀufiger als andere Bauteilgruppen demontiert werden
sollten, sofern diese nicht als TrĂ€gerplattform fĂŒr viele andere Bauteilgruppen fungieren.Due to the growing global population and the ever-increasing demand for resources, there is a need for
new ways to recycle existing resources. One way of making electromobility, which has continued to
develop in recent years, even more resource-efficient is the automated disassembly of electric drive
units from electric vehicles. To do this, an interdisciplinary approach was chosen that includes an
industry survey, the development of a disassembly algorithm and the design of components and tools
according to design-for-recycling and design-for-disassembly methods as well as the construction of
test benches.
In order to improve automated disassembly, this dissertation focused, among other things, on identifying
optimal disassembly depths from various perspectives. For this purpose, a disassembly precedence
graph was created in which nodes were assigned values and disassembly steps (edges) were assigned
costs. The dismantling priority graph, a database, a graphical user interface and an algorithm were
implemented in a user-friendly program. This enabled a sensitivity analysis to be conducted under closeto-reality conditions, whereby optimum dismantling depths and profits were identified for different
scenarios.
Furthermore, tools for robots were developed based on real problems, with which different handling,
gripping, screwing and other disassembly operations could be carried out. Components suitable for
simplified automated disassembly were also designed iteratively. These were both simulatively
examined and tested in scaled practical trials on specially built test systems. Different aspects of designfor-recycling / design-for-disassembly for robot-assisted disassembly were taken into account.
An industry survey was carried out among VDMA and VDA companies and their employees in order
to evaluate the findings and to illustrate the needs of the industry for the solutions developed.
Overall, it was shown that there tends to be a conflict of objectives between ecological and economic
aspects of the structure of electric drive units. Furthermore, according to the sensitivity analysis,
particularly valuable component groups often represent so-called lighthouse component groups, which
should tend to be disassembled more frequently than other component groups, unless they act as a
carrier platform for many other component groups