19 research outputs found

    Symbiosen, Rituale, Routinen

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    Die vorliegenden Essays behandeln im Stil der integrierten Bild-Text-Interpretation ausgewählte typische Bildquellen der entwickelten Massenkonsumgesellschaft von Kalenderblättern über Werbung bis Quartettkarten in dem Bemühen, sie durch Fragen nach ihrer Bedeutung für die Identitätskonstruktion ihrer Zielgruppen in den Kontext der Zeit einzuordnen. Es geht darum, den Gesichtspunkt der Massenhaftigkeit in die Deutung einer Quelle einzubeziehen, ihr ,soziales Leben' u.a. durch ein Aufzeigen der Bildroutinen und Genrehaftigkeit der Texte sowie der Strategien von Werbung als Bestandteil der identitätsstiftenden Bedeutung von Technik für uns sichtbar zu machen. Der ausgewählte Zeitraum mit einem Schwerpunkt in den 1920er bis 1960er Jahren spiegelt die technik- wie gesellschaftsgeschichtlich anerkannte Tatsache, dass diese Jahrzehnte eine Achsenzeit insbesondere der Mobilitätstechnik, aber auch auch der ,Demokratisierung' von Technik für alle in der Konsumgesellschaft darstellen. Daher kommt den beiden Mobilitätstechniken Eisenbahn und Auto besondere Bedeutung zu, mit einem deutlichen Schwerpunkt beim Auto als der Identitätsmaschine schlechthin. Der Begriff des Rituals soll auf die Regelmäßigkeit und Dauerhaftigkeit des Auftretens bestimmter Bilder und Aussagen in den befragten Quellen hinweisen, um auf diese Weise zum Verständnis des technikabhängigen sozialen Wandels und der mental formatierenden Wirkung von Bildroutinen beizutragen. Zugleich geht es um die Erschließung von Quellenmaterial, das in der Kulturgeschichte der Technik bislang selten oder jedenfalls nicht mit Blick auf die soziale Konstruktion von Identitäten untersucht worden ist

    Spielfilm, Filmtheorie und Geschichtswissenschaft. Ein Beitrag zur Methodologie der Zeitgeschichte

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    Die Klage über das Fehlen einer eigenständigen Methodik der historischen Filmforschung hält an. Historiker bleiben weitgehend auf die Ansätze, Methoden und Forschungsperspektiven von Nachbardisziplinen wie der Film- und Kunstwissenschaft angewiesen, wenn es darum geht, Forschung auf Grundlage von Spielfilmen und ähnlichen Quellen zu betreiben. Gleichzeitig benennen viele Fachhistoriker den unkontrollierten interdisziplinären Methodentransfer als wachsendes Problem – das ganz besonders mit Blick auf die Zeitgeschichte. Deshalb will die vorliegende Arbeit nicht nur eine quellenkundliche Diskussion der Quellengruppe Spielfilm führen, sondern auf dem Wege einer kritischen Diskussion des bisherigen nachbarwissenschaftlichen Theorie- und Methodenangebots in Bezug auf audiovisuelle Erzähl- und Fiktionsquellen einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Teildisziplin Zeitgeschichte leisten. Dabei stehen einflussreiche Theorieströmungen wie Genre-Theorien, Neoformalismus und Narratologie im Mittelpunkt. In einem weiteren Schritt werden bisherige Lösungsvorschläge wie die seit einigen Jahren angeregte Bildwissenschaft oder das interdisziplinäre Projekt der Visual History besprochen, sowie abschließend die Möglichkeit eines geschichtswissenschaftlich perspektivierten und methodisch weiterentwickelten Forschungsprogramms aufgezeigt

    Die Macht des Kontextes: Sprache(n) und Kommunikation

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    Der interdisziplinäre Band postuliert eine Macht des Kontextes und erklärt, was darunter verstanden wird. Die Beiträge beleuchten und hinterfragen die Macht des Kontextes in dessen Relationen zu Sprache(n), Gesellschaft(en) und Medien. Dies geschieht teils aus philologischem, teils aus sozialwissenschaftlich-kommunikationswissenschaftlichem Blickwinkel und schließt jeweils mit Thesen zur Macht des Kontextes. Der Fokus in den Beiträgen lässt sich entlang der sozialwissenschaftlichen Ebenen (Mikroebene, Mesoebene, Makroebene) differenzieren. Mit Blick auf die gewonnenen Erkenntnisse eröffnet sich die Perspektive einer breit verstandenen Kontextlinguistik, und es werden Impulse und Anknüpfungspunkte für weitere Forschung in den Einzeldisziplinen sowie für disziplinenverbindende Forschung geboten

    Was ist Public Interest Design? Beiträge zur Gestaltung öffentlicher Interessen

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    Das Designfeld ist im Umbruch. Sowohl die Theorie als auch die Praxis suchen 'neue' Betätigungsfelder und streben nach einem anderen Selbstverständnis. Man will politisches Design machen, will als Akteur gesellschaftlicher Veränderungen wahrgenommen werden, zuweilen wohl gar die neue Leitdisziplin des urbanen Wandels werden. Unter einem erweiterten Designbegriff stellt sich daher die Frage: Was heißt es, im Sinne eines öffentlichen Interesses zu gestalten? Und vielleicht noch mehr: Was heißt es, das öffentliche Interesse selbst zu gestalten? Die Beiträge des Bandes gehen dieser Frage nach und zeigen: Ein solcher Anspruch ist eine Anmaßung - ob es eine wohltuende Anmaßung ist, hängt in erster Linie von der kritischen Hinterfragung der Grundidee ab. Mit Beiträgen von unter anderem Gernot Böhme, Friedrich von Borries, Bazon Brock, Heike Delitz und Jesko Fezer
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