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    Herzschrittmachereingriffe unter Beibehaltung der oralen Antikoagulation mittels Vitamin-K-Antagonisten

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    Einleitung: Die Implantation sowie Aggregatwechsel von Schrittmachersystemen gehören zu den am hĂ€ufigsten durchgefĂŒhrten Interventionen in Deutschland. Zugleich ist die orale Antikoagulation eine weit verbreitete Therapie in diesem Patientengut, so dass die Not-wendigkeit der Antikoagulation mit den chirurgischen Therapien interferiert. Dies stellt den Operateur zum einen vor das Problem eines erhöhten Blutungsrisikos bei FortfĂŒhrung der Medikation, andererseits kann es aber bei Unterbrechung der OAK zu thromboembolischen Ereignissen kommen. Methode: Es erfolgte eine retrospektive Studie mit insgesamt 155 Patienten im Zeitraum von Oktober 2012 bis Juni 2014. Die Patientin wurde nach einem zu diesem Zeitpunkt an den GFO Kliniken bereits etablierten Konzept behandelt. Dieses sieht eine FortfĂŒhrung der oralen Antikoagulation wĂ€hrend der Implantation oder Aggregatwechsel von Schrittmachersystemen vor. Die eigenen Ergebnisse wurden mit den Patientenkollektiven aus den gesichteten Studien verglichen. Jeder Patient wurde anhand eines Patientenerfassungsbogen in die Studie aufgenommen. Neben persönlichen Daten wurden ausgewĂ€hlte Laborwerte (INR, Quick, Hb, Nierenretentionsparameter) sowie der HAS BLAD-Score erfasst. Des Weiteren erfolgte die Einteilung um welche Art von Schrittmachersystemen es sich handelte und eine Neuimplantation oder ein Aggregatwechsel durchgefĂŒhrt wurde. Dabei wurden sowohl schwerwiegende Komplikationen wie PericarderergĂŒsse oder Pneumo-/HĂ€matothoraces als auch lokale TaschenhĂ€matome in ihrer Ausdehnung erfasst. Im Fokus stand dabei auch die therapeutische Relevanz wie z.B. Revisionsnotwendigkeit.Ergebnisse und Schlussfolgerung: Anhand der Ergebnisse in dieser Arbeit sowie der gesichteten Studien lĂ€sst sich das Vorkommen von HĂ€matomen mit grĂ¶ĂŸerem Blutungsausmaß (in dieser Arbeit insbesondere großflĂ€chige HĂ€matome bzw. TaschenhĂ€matomen) und anderer/schwerwiegender Blutungsereignisse unter Beibehaltung der OAK (ohne Unterbrechung der OAK oder Heparinbridging) insgesamt als gering einstufen. Auch die Tatsache, dass keiner der Patienten ein revisionspflichtiges HĂ€matom entwickelte, spricht fĂŒr die Wahl dieses therapeutischen Vorgehens. Die Beobachtung ist deckungsgleich mit den Ergebnissen der Literatur, sodass die Empfehlung Vitamin-K-Antagonisten vor Schrittmachereingriffen nicht zu unterbrechen fester Bestandteil nationaler und internationaler Leitlinien geworden ist. Die Frage inwieweit die Empfehlung fĂŒr die beschriebene Vorgehensweise auch auf andere Eingriffe ausgedehnt werden kann, lĂ€sst sich mit dieser Untersuchung nicht beantworten

    Charakterisierung von EntzĂŒndungs-, Fibrosierungs- und Kalzifikationsprozessen an explantierten Herzschrittmachersonden unter BerĂŒcksichtigung patientenabhĂ€ngiger Faktoren

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    In dieser experimentellen Arbeit wurden Biomarker der EntzĂŒndung, Fibrosierung und Kalzifikation an eingewachsenen Herzschrittmachersonden analysiert. Dazu wurden die bei der herzoperativen Sondenextraktion gewonnenen Gewebeproben mithilfe von rtPCR- und Western Blot-Analysen untersucht und die Ergebnisse in Abgleich mit den erhobenen Patientendaten in Heat-Maps ausgewertet. Insgesamt konnten zwölf Biomarker sowie klinisch relevante Faktoren des Patientenkollektivs ermittelt werden, welche Inflammationen und Verwachsungen an implantierten Herzschrittmachersonden begĂŒnstigen

    Daten aus der Phase II des Deutschen Device Registers

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    Einleitung: Der plötzliche Herztod mit den Hauptursachen koronare Herzerkrankung und nichtischĂ€mische Kardiomyopathie gehört zu den hĂ€ufigsten Todesursachen in westlichen Industrienationen. In großen randomisierten Studien ist die EffektivitĂ€t der Device-Therapie zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes und bei der Behandlung der schweren Herzinsuffizienz hinsichtlich MorbiditĂ€t und MortalitĂ€t nachgewiesen wurden. Obwohl eine Kombination aus kardialer Resynchronisationstherapie (CRT) und implantierbarem Kardioverter/Defibrillator (ICD) hinsichtlich der Verbesserung der kardialen Funktion und des antiarrhythmischen Effekts im Sinne einer CRT-D-Versorgung theoretisch sehr attraktiv erscheint, existiert außerhalb der Leitlinien keine eigenstĂ€ndige ICD-Indikation, wenn der zur CRT identifizierte Patient keines der Kriterien für eine ICD-Versorgung erfüllt. Anhand von Daten aus der Phase II des Deutschen Device Registers ist es möglich, dieser wichtigen Fragestellung Informationen hinzuzufügen. Methodik und Ergebnisse: In die Phase II des Deutschen Device Registers wurden im Zeitraum MĂ€rz 2011 und Februar 2014 1255 Patienten eingeschlossen. 1194 Patienten davon erhielten entweder einen reinen ICD (843 Patienten, 70,6 %) oder einen ICD mit zusĂ€tzlicher CRT-Funktion (CRT-D, 351 Patienten, 29,4 %). Nur diese Patienten wurden in der Analyse berücksichtigt. Die Nachbeobachtungsdaten konnten bei 1103 (92,7%) Patienten - 775 ICD-(92,3 %) und 328 CRT-D-Patienten (93,7 %) - dokumentiert werden. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 18,7 Monate für die ICD- und 18,5 Monate für die CRT-D-Gruppe. Hinsichtlich der GesamtmortalitĂ€t ergab sich im Vergleich von ICD- (9,9%) und CRT-D-Patienten (9,8%) im Beobachtungsraum von 18,6 Monaten kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen beiden Populationen (p=0,93). In einer Subgruppenanalyse 366 Tage nach Index-Entlassung wiesen die CRT-D-Patienten mit schwerer Herzinsuffizienzsymptomatik (NYHA-Klassen III und IV) im Vergleich mit ICD-Patienten der NYHA-Klassen III und IV einen signifikanten Überlebensvorteil auf (Log-rank Test p=0,009). Dieser Vorteil war bei Patienten mit den NYHA Klassen I und II nicht nachweisbar (Log-rank Test p=0,35). Schlußfolgerung: Patienten im NYHA-Stadium der Klassen III und IV sollten, wenn die klinischen, elektrokardiographischen und echokardiographischen Voraussetzungen vorliegen, ein CRT-D-System implantiert bekommen. Die Überlegenheit einer CRT-D- gegenüber einer ICD-Therapie bei diesen Patienten sollte durch grĂ¶ĂŸere, randomisierte und kontrollierte Studien bestĂ€tigt werden.Background: Sudden cardiac death due to the main causes coronary heart disease and non-ischemic cardiomyopathy is one of the most common causes of death in Western industrialized countries. In large randomized studies, the effectiveness of device therapy to prevent sudden cardiac death and for the treatment of severe heart failure with regard to morbidity and mortality have been demonstrated. Although a combination of cardiac resynchronization therapy (CRT) and implant-able cardioverter-defibrillator (ICD) is conceptually very attractive in terms of improvement of cardiac function and antiarrhythmic effect, there is no independent ICD indication outside the current guidelines if a patient identified for CRT does not fulfill the criteria for ICD therapy. Based on data from Phase II of the German Device Registry it is possible to add further infor-mation to this important question. Methods and results: Between March 2011 and February 2014, 1255 patients were included in Phase II of the German Device Registry. 1194 patients received either an ICD (843 patients, 70.6%) or an ICD with additional CRT function (CRT-D, 351 patients, 29.4%). The follow-up data were documented in 1103 (92.7%) patients - 775 ICD (92.3%) and 328 CRT-D patients (93.7%). The mean follow-up period was 18.7 months for the ICD and 18.5 months for the CRT-D group. In this observation period, mortality rates showed no difference between ICD (9.9%) and CRT-D (9.8%) groups (p=0.93). In a subgroup analysis 366 days after index release, CRT-D patients with severe cardiac insuffi-ciency symptoms (NYHA classes III and IV) showed a survival advantage compared to NYHA class III and IV ICD patients (p = 0.009) but not in patients with NYHA classes I and II (p = 0.35). Conclusion: Patients with NYHA classes III and IV should receive a CRT-D system if appropri-ate clinical, electrocardiographic and echocardiographic criteria are present. The superiority of CRT-D versus ICD therapy in these patients should be confirmed by larger, randomized and con-trolled studies

    Influence of Right Ventricular Leads of Cardiac Devices on Tricuspid Valve Function and Occurrence of Tricuspid Regurgitation

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    Introduction: In Germany, many Pacemakers (PM) and cardiac rhythm devices are implanted at specialized clinics each year. However, the impact of right ventricular leads on the tricuspid valve (TV) function as well as possible effects on mortality are largely unexamined. Previous studies show heterogeneous results. This study aims at investigating whether the presence of right ventricular PM leads influences TV function. Methods: The study was conducted retrospectively at the Charité Universitätsmedizin Berlin and included a total of 261 patients, of whom 123 had undergone cardiac device implantation between 2010 and 2016 (PM group), and 138 controls. An initial transthoracic echocardiography (TTE), and up to three follow-up TTEs at one month, 12 months and after a minimum of one year were evaluated for each patient. Primary outcome was the Grade of Tricuspid Regurgitation (TR). Additional secondary parameters were: TR Vmax, tricuspid annular plane systolic excursion (TAPSE), left ventricular ejection fraction (LVEF), systolic pulmonary artery pressure (SPAP), central venous pressure (CVP), vena contracta width, proximal isovelocity surface area (PISA) and right atrium volume (RA Vol). The cumulative survival probability for both groups was analyzed using the Kaplan- Meier Estimate. Results: The pacemaker group’s median TR Grading was significantly greater initially and long- term than that of the control group (p=0.024 and p=<0.001). TR Grading worsened long-term more often in the PM group (N=34, 44%) than in the control group (N=23, 27%). The PM group’s overall left-heart function (LVEF) was significantly lower at all examination periods (p=always <0.005) and the right heart function (TAPSE) was almost always significantly worse (p=<0.05 for initial, mid- and long-term examination). Both parameters remained stable over time. The PM group’s mean RA Vol was significantly greater initially (p=0.018), however no great change was observed by the end of this study. Results pertaining to SPAP, vena contracta and PISA showed no disparities between groups. The PM group had a significantly lower probability of cumulative survival (p=0.016). Conclusion: Patients with a cardiac rhythm device had overall worse parameters pertaining to TV function and right and left heart function. However, most of these parameters did not majorly fluctuate or aggravate over time thus suggesting that the presence of an RV lead does not influence TV function. Additionally, this study implies that patients with a PM have a higher mortality.Einleitung: Jedes Jahr werden in Deutschland viele Aggregate im Rahmen des Herz-Rhythmus Managements in spezialisierten Kliniken implantiert. Die möglichen Auswirkungen einer rechtventrikulären Sonde auf die Trikuspidalklappen (TK) Funktion und auf die Mortalität ist jedoch noch weitestgehend unerforscht. Frühere Studie zeigten heterogene Ergebnisse. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob das Vorhandensein einer rechtsventrikulären Sonde die TK Funktion beeinflusst. Methoden: Die vorliegende Studie wurde retrospektiv an der Charité Universitätsmedizin Berlin durchgeführt und umfasste insgesamt 261 Patienten, von denen 123 Patienten von 2010 bis 2016 ein Herz-Rhythmus-Gerät implantiert wurde (Schrittmacher (SM) Gruppe), sowie 138 Kontrollen. Eine initiale transthorakale Echokardiographie (TTE) und bis zu drei nachfolgende TTEs innerhalb eines Monats, 12 Monaten und nach mindestens einem Jahr wurden für jeden Patienten ausgewertet. Der primäre Parameter war der Grad der trikuspidalen Insuffizienz (TI). Die zusätzlichen sekundären Parameter wurden erfasst: TI Vmax, „tricuspid annular plane systolic excursion“ (TAPSE: ein Wert, der für die Beurteilung der allgemeinen Rechtsherzfunktion herangezogen wird), linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF), systolischer Pulmonalarteriendruck (SPAP), zentral venöser Druck, vena contracta Weite, „proximal isovelocity surface area“ (PISA) und rechtes V orhofvolumen (RA V ol). Die kumulative Überlebenswahrscheinlichkeit für beide Gruppen wurde mit Hilfe der Kaplan-Meier- Schätzung analysiert. Ergebnisse: Die mediane TI-Graduierung der SM Gruppe war anfänglich und langfristig signifikant höher als die der Kontrollgruppe (p=0,024 und p=<0,001). Die TI-Graduierung verschlechterte sich in der SM Gruppe (N=34, 44%) langfristig häufiger als in der Kontrollgruppe (N=23, 27%). Die Gesamtfunktion des linken Herzens (LVEF) war zu allen Untersuchungszeitpunkten signifikant geringer (p=immer <0,005) und die Funktion des rechten Herzens (TAPSE) fast immer signifikant schlechter (p=<0,05 für Initial-, Mittel- und Langzeituntersuchungen) in der SM Gruppe. Beide Parameter blieben im Laufe der Zeit stabil. Das RA Vol der SM Gruppe war inital signifikant groÌˆĂŸer (p=0,018), jedoch wurde am Ende dieser Studie keine große Veränderung beobachtet. Die Ergebnisse zu SPAP, vena contracta und PISA zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Die PM-Gruppe hatte eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit für das kumulative Überleben (p=0,016). Zusammenfassung: Patienten mit einem SM oder andere Aggregate hatten insgesamt schlechtere Parameter in Bezug auf die TV-Funktion, sowie auf die rechte und linke Herzfunktion. Die meisten dieser Parameter schwankten oder veränderten sich jedoch nicht wesentlich im Laufe der Zeit, was darauf hindeutet, dass das Vorhandensein einer rechtsventrikulären Sonde die TK Funktion nicht beeinflusst. Allerdings impliziert diese Studie, dass Patienten mit einem SM eine höhere Sterblichkeitsrate aufweisen
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