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Reorganisation von Datenbanken: Auslöser, Verfahren, Nutzenermittlung
Beim Betrieb großer datenbankgestützter Anwendungssysteme kommt es im Laufe der Zeit oft zu einer nachhaltigen Verschlechterung der Systemleistung durch in den physischen Speicherungsstrukturen entstehende Degenerierungen (z.B. eingestreuter Freiplatz, Überlaufbereiche, migrierte Tupel, nicht mehr vorliegende Daten-Clusterung oder -sortierung). Die Beseitigung von Degenerierungen kann mit Datenbankreorganisationen erfolgen. Solche Wartungsarbeiten sind allerdings, selbst bei Online-Durchführung, meist mit Einschränkungen im normalen Datenbankbetrieb verbunden, die von einer temporären Verschlechterung der Systemleistung bis hin zu eingeschränkter Verfügbarkeit von Daten während der Reorganisationsdurchführung reichen. Diese Einschränkungen kollidieren immer mehr mit wachsenden Verfügbarkeitsanforderungen von Datenbank-Management-Systemen (DBMS). Eine Möglichkeit zur Verringerung der negativen Auswirkungen stellt die sorgfältige Auswahl und Priorisierung von Reorganisationsmaßnahmen dar. Damit können besonders nutzbringende Maßnahmen identifiziert und bevorzugt ausgeführt, andere zurückgestellt oder unterlassen werden
Struktur, Funktion und Verhalten dynamischer Modelle der Systembiologie: formale Wissensrepräsentation als Grundlage für computergestützte Modellierung und Simulation
Das Verstehen komplexer biologischer Phänomene auf der Basis dynamischer Modelle ist ohne Computerunterstützung nicht möglich. Seit mehr als einem Jahrzehnt werden enorme Anstrengungen unternommen, eine Softwareinfrastruktur für die systembiologische Modellierung und Simulation zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit bietet den dafür notwendigen Standards, formalen Sprachen, Ontologien und auf diesen operierenden Programmen ein wissenschaftstheoretisches Fundament in Gestalt der sogenannten Wissensfacetten von Bio-Modellen. Die Wissensfacetten von Bio-Modellen stellen ein konzeptuelles Schema zur systematischen Beschreibung von Bio-Modellen, ihrer Verwendung und ihres Verhaltens dar. Dabei muss eine vollständige Beschreibung eines Bio-Modells seine Struktur, seine Funktion und sein Verhalten umfassen und seine intrinsische formale Semantik mit der extrinsischen biologischen Wirklichkeit in Beziehung setzen. Die formale Repräsentation der Wissensfacetten von Bio-Modellen bietet eine Grundlage für eine umfassende Computerunterstützung der Modellierung und Simulation in der Systembiologie. Geleitet durch die Wissensfacetten werden existierende Ansätze für die formale Repräsentation relevanter Wissensfragmente eingeordnet und bewertet sowie Defizite an Beschreibungsmitteln identifiziert. Ein großes Defizit liegt im Fehlen formalsprachlicher Mittel zur qualitativen Beschreibung des Verhaltens von Bio-Modellen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Ontologie TEDDY entwickelt, auf deren Grundlage sich das Verhalten von Bio-Modellen propositional formalisieren lässt. TEDDY stellt eine formale begriffliche Basis der Theorie dynamischer Systeme dar. Die drei Hauptresultate der vorliegenden Arbeit sind eingebettet in grundsätzliche Betrachtungen zur Modellierung und Simulation in der Systembiologie und basieren auf allgemeinen Begriffen und Verfahren der Wissensrepräsentation sowie speziellen Methoden der qualitativen Beschreibung von Dynamik
Gesamtkonzept für die Informationsinfrastruktur in Deutschland
Was haben digitalisierte Objektträger aus der Krebsforschung, Magnetbandaufzeichnungen
des ersten bemannten Mondfluges und das Tierstimmenarchiv der Berliner Humboldt-
Universität miteinander zu tun? In allen Fällen enthalten sie wertvolle wissenschaftliche Informationen.
Ihre Verfügbarkeit jedoch ist nicht immer gegeben: Wenige Klicks am Rechner genügen,
um übers Internet beispielsweise den Teichfrosch (Rana esculenta) quaken zu hören.
Doch wer Originalaufzeichnungen der ersten Mondmission sucht, hat Pech gehabt: Seit Jahren
stöbern Mitarbeiter der US-Weltraumagentur NASA erfolglos in ihren Archiven und suchen die
Spulen. Es wird immer mehr zur Gewissheit: Die drei Zentimeter breiten Magnetbänder wurden
irgendwann schlicht gelöscht und mit anderen Daten überspielt.
Ein Gutes hatte aber die Suche der NASA: Sie förderte in Australien andere alte Datenbänder
zutage, auf denen Informationen über Mondstaub gespeichert sind. Doch darauf folgte gleich
das nächste Problem – die Daten waren nicht lesbar. Man fand glücklicherweise einen historischen
Rekorder, mit dem die Informationen entziffert werden konnten. Das Gerät von der
Größe eines Kühlschranks kommt aus einem Museum.
Diese Beispiele illustrieren die zunehmend wichtige Frage, wie Forscherinnen und Forscher
künftig mit wissenschaftlichen Informationen und Daten künftig umgehen müssen, um sie für
weitere Forschungsprozesse zu sichern und zugänglich zu machen. Mit diesem Themenkomplex
hat sich die „Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur“ befasst. Diese hochrangig
besetzte Expertengruppe hat unter der Federführung der Leibniz-Gemeinschaft das vorliegende
Gesamtkonzept erarbeitet. Der Auftrag dazu kam von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz
des Bundes und der Länder (GWK). In der bemerkenswert kurzen Zeit von nur 15 Monaten ist es den Experten – es waren knapp
135 Personen aus 54 Institutionen – gelungen, eine umfassende Sachdarstellung sowie detaillierte
Empfehlungen zu erarbeiten. Die Zusammensetzung der Kommission stellt ein Novum
dar. Sie repräsentiert die maßgeblichen Akteure der Informationsinfrastruktur in Deutschland,
und zwar sowohl die Dienstleister selbst als auch die Förderorganisationen ebenso wie die
wissenschaftlichen Nutzer. Allen Mitgliedern der Kommission gebührt großer Dank für die erfolgreiche
Arbeit. Mein ganz besonderer Dank gilt dem Engagement der Präsidiumsbeauftragten
der Leibniz-Gemeinschaft für Informationsinfrastruktur, Sabine Brünger-Weilandt, die den
Vorsitz der Kommission innehatte. Sie ist die Geschäftsführerin des Leibniz-Instituts für Informationsinfrastruktur
– FIZ Karlsruhe, das sie zeitgleich zur Leitung der Kommission durch seine
turnusgemäße Evaluierung geführt hat.
Das vorliegende Konzept zeigt das enorme Potenzial für den Wissenschaftsstandort Deutschland,
das in der strategischen Weiterentwicklung der Informationsinfrastruktur steckt. Und es
weist den Weg in die Zukunft der Informationsinfrastruktur. Jetzt gilt es, die Umsetzung voranzutreiben
Informationssysteme auf der Basis aktiver Hypertextdokumente
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Implementierung von
Informationssystemen, die mittels Web-Techniken wie etwa der Hypertext
Markup Language (HTML), des Hypertext Transport Protocols (HTTP) oder
der Extensible Markup Language (XML) erstellt werden. Web-basierte
Informationssysteme werden verstärkt eingesetzt, um vollständige
Applikationen für die Abwicklung von Geschäftsprozessen zu
implementieren. Die Ausgangslage für die Arbeit ist das Fehlen formeller
Modelle, mit der solche Systeme umgesetzt werden können, kombiniert mit
dem Aufkommen neuer Anwendungsgebiete wie der
Business-to-Business-Kopplung mittels Web-basierter Systeme. Im Verlauf
der Arbeit werden bestehende Systeme analysiert um darauf aufbauend die
Anforderungen für ein Modell zur Beschreibung und Realisierung
Web-basierter Anwendungen festzulegen. Das daraus entwickelte Modell
stellt die Information, die in solchen Anwendungen ausgetauscht und
verarbeitet wird, in den Vordergrund, und setzt als wichtigstes
Beschreibungsmittel Hypertextdokumente ein, welche um aktive Komponenten
ergänzt zu aktiven Hypertextdokumenten (AHDs) werden. Das Modell für
aktive Hypertextdokumente (AHDM) umfaßt ein Informationsmodell, welches
den Aufbau aktiver Hypertextdokumente beschreibt, ein
Kommunikationsmodell zur Regelung des Informationsaustausches, ein
Objektmodell für die Definition des Zusammenspiels der aktiven
Bestandteile eines AHDs und ein Laufzeitmodell für die tatsächliche
Ausführung der aktiven Bestandteile. Aktive Hypertextdokumente werden
als XML-Dokumente realisiert, die entsprechend dem Informationsmodell
neben den ursprünglichen Nutzdaten auch Funktionen und Variablen
enthalten. Neben dem Modell wird auch eine Vorgehensweise beschrieben,
die den Einsatz aktiver Hypertextdokumente erleichtern soll. Die
Praktikabilität des Modells wird anhand von Beispielanwendungen
demonstriert, die von einfachen, eigenständigen Anwendungen hin zu
kooperativen, vernetzten Anwendungen mit mobilen Dokumenten reichen. Die
zur Nutzung aktiver Hypertextdokumente notwendigen Werkzeuge werden
ebenfalls beschrieben
Modellierung und Ausführung von Workflows unter Berücksichtigung mobiler Kontextinformationen
Bestehende Geschäftsmodellierungssprachen (bzw. deren Erweiterungen) besitzen Zeit-, Identität- und Aktivitäts-bezogene Kontexte bzw. Objekte zur Modellierung von Geschäftsprozessen. Zur Unterstützung eines sogenannten Context Aware Service werden ortsbezogene Kontexte benötigt, damit die Anwendung bzw. der Prozess auf Basis dessen gesteuert werden kann. Für die Integration von Ortsbezügen in Workflow-Modelle wird in vorliegender Arbeit ein Konzept auf Basis von Ortseinschränkungen entwickelt