3 research outputs found

    Das System der russischen Kollektivsymbolik

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    In the present work it is next to the actual goal, i. the determination of the collective symbols, the determination of their hierarchy and semantization, and also a test of the method itself. What services does the method perform, how powerful is it when it comes to determining a complex and complicated object of culture in its form and function , In order to enable comparisons specific to individual cultures, the study was also carried out for Polish and German culture (see Fleischer 1995 and 1996). The entire analysis is in the context of the system-theoretical cultural theory established by the author in 1989 (Fleischer 1989 and 1994), whose examination represents the analysis. It is therefore a theory-based, system-theoretical-constructivist work, which is to examine the hypotheses and the predictions of the theory.In der vorliegenden Arbeit geht es neben dem eigentlichen Ziel, d.h. der Ermittlung der Kollektivsymbole, der Bestimmung ihrer Hierarchie und Semantisierung, auch um einen Test der Methode selbst. Welche Dienste leistet die Methode, wie leistungsfähig ist sie, wenn es darum geht, ein komplexes und kompliziertes Objekt der Kultur in seiner Ausprägung und Funktionsweise zu bestimmen. Um einzelkulturspezifische Vergleiche zu ermöglichen, wurde die Untersuchung auch für die polnische und die deutsche Kultur durchgeführt (siehe Fleischer 1995 und 1996). Die gesamte Analyse steht im Zusammenhang der vom Autor 1989 aufgestellten systemtheoretischen Kulturtheorie (Fleischer 1989 und 1994), deren Prüfung die Analyse darstellt. Es handelt sich also um eine theoriegeleitete, systemtheoretisch- konstruktivistische Arbeit, die die Hypothesen und die Voraussagen der Theorie prüfen soll

    Interaktion gedächtnis- und erklärungs-basierter Verarbeitungsprozesse bei der pronominalen Auflösung. Analyse der Effekte von Impliziten Kausalitäts- und Gender-Informationen durch die Modellierung von Reaktionszeitverteilungen.

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    In der aktuellen sprachpsychologischen Forschung werden zwei divergierende Erklärungsmodelle für die pronominale Auflösung vertreten: Sog. gedächtnis-basierte Ansätze konzeptualisieren sie als einen allgemeinen, automatischen Prozess der Gedächtnissuche. Das Pronomen fungiert als Abruf-Cue und alle Elemente im Langzeitspeicher werden vom Cue in Abhängigkeit vom Grad der Merkmalsüberlappung aktiviert. Erklärungs-basierte Ansätze modellieren die pronominale Auflösung hingegen als einen kontrollierten, quasi-syllogistischen Schlussprozess, in dem sich die Belegung der freien Pronomen-Variable aus einer zugrunde liegenden Prämisse ableitet. Anhand einer Analyse der komplexen Effekte von Impliziten Kausalitäts-(IC) und Gender-Informationen auf die pronominale Auflösung wird in der vorliegenden Arbeit gezeigt, dass sowohl gedächtnis- als auch erklärungs-basierte Prozesse an der Referenzzuweisung beteiligt sind und dynamisch miteinander interagieren. Das Konstrukt der impliziten Verbkausalität bezieht sich dabei auf die Tatsache, dass bestimmte (transitive) Verben ihr kausales Gewicht entweder auf das Satz-Subjekt oder das -Objekt legen (z.B. "fürchten" vs. "ängstigen"). Man findet konsistent, dass ein nachfolgendes Pronomen bevorzugt in Richtung des kausal salienten Aktanten aufgelöst wird und inkongruente Auflösungen schwerer zu verarbeiten sind (sog. IC-Erleichterungseffekt). Zur Erklärung dieses Phänomens werden in der Literatur zwei Hypothesen kontrastiert: Die sog. Fokussierungs-Hypothese nimmt an, dass die implizite Verbkausalität zu einer direkten, gedächtnis-basierten Voraktivierung des kongruenten Referenten führt. Die sog. Integrations-Hypothese behauptet hingegen, dass inkongruente Auflösungen satzfinal mittels einer erklärungs-basierten Zusatzinferenz in das Diskursmodell integriert werden. Für die Effekte der Genus-Kongruenz von Pronomen und Antezedens werden in der Literatur zwei sehr ähnliche Erklärungsmodelle vertreten (gedächtnis-basierte confirmation- vs. erklärungs-basierte disengagement-Hypothese). In der vorliegenden Arbeit wird dafür argumentiert, dass sich die verschiedenen Hypothesen nicht gegenseitig ausschließen, sondern vielmehr wechselseitig ergänzen: Frühe gedächtnis-basierte Verarbeitungsprozesse bereiten die pronominale Auflösung vor, die Plausibilität der letztendlichen Referenzzuweisung muss jedoch abschließend mittels erklärungs-basierter Verarbeitungsprozesse evaluiert werden. Speziell wird für die implizite Verbkausalität eine trade-off-Relation von früher Refokussierungs- und spätem Integrationsaufwand angenommen: Wenn die pronominale Auflösung bereits durch gedächtnis-basierte Fokussierungs-Prozesse optimal vorbereitet ist, dann verringert sich der spätere Integrationsaufwand. Eine frühe Refokussierung ist allerdings nur dann möglich, wenn disambiguierende Genus-Informationen vorhanden sind, welche die Diskrepanz von Voraktivierung und Diskursmodell früh indizieren und damit eine direkte Reanalyse ermöglichen. Zur Überprüfung dieses Modells wurde die Methode der Reaktionszeit-Verteilungsanalyse herangezogen. Bei dieser werden durch die gleichzeitige Erfassung unterschiedlicher Charakteristika einer Reaktionszeitverteilung Prozessindikatoren für unterschiedliche kognitive Operationen extrahiert. Konkret wurde die Weibull-Verteilung als parametrisches Modell verwendet und der Lokations-Parameter als Indikator für die hierarchie-niedrigen, der Skalierungs-Parameter als Indikator für das Ausmaß an hierarchie-hoher Verarbeitung interpretiert. Das Modell wurde in zwei Experimentserien empirisch getestet: Experimente Ia (N=24) und Ib (N=27) verwendeten eine globale Auflösungsaufgabe, bei der die Versuchspersonen ein pronominales Nebensatzgefüge lasen und den intendierten Referenten benannten. Es ergab sich, dass der IC-Erleichterungseffekt bei früher Signalisierung ein Refokussierungs-, ohne jedoch ein Integrations-Effekt ist. In den Experimenten IIa (N=25) und IIb (N=23) wurde zusätzlich die Dynamik der beteiligten Prozesse untersucht, indem mittels einer self-paced-reading-Aufgabe der Verarbeitungsaufwand im Satzverlauf kontinuierlich erhoben wurde. Erwartungsgemäß traten die hierarchie-niedrigen Refokussierungs-Prozesse früh auf, während sich die hierarchie-hohen Integrations-Prozesse allein satzfinal nachweisen ließen. In beiden Experimenten war das Auftreten von Refokussierungs-Prozessen jedoch an die Bedingung geknüpft, dass ein hinreichend starker Diskurskontext zur frühen Reanalyse zur Verfügung stand
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