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    Die sowjetische Militärpolitik im Kalten Krieg und die österreichische dauernde Neutralität

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    1938 verlor Österreich seine Freiheit und Selbständigkeit. Es dauerte mehr als 17 Jahre bis zum österreichischen Staatsvertrag 1955. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich der "Kalte Krieg" sehr bald aus dem politischen "Nichts-geht-mehr" zur "Spielkarte" der militärischen Stärke. NATO und Warschauer Pakt standen sich feindlich gegenüber, Österreich war Teil des Kalten Krieges. Nachdem ein Herausbrechen West-Deutschlands durch die Sowjetunion mit dem Angebot der Neutralisierung bei gleichzeitigem Zusammenschluss von Ost- und Westdeutschland aus der NATO gescheitert war, wurde die schon vorher auf Basis der westlichen Völkerrechtslehre diskutierte Neutralität Österreichs von sowjetischer Seite mit Interesse zur Kenntnis genommen. Dass es nach marxistisch-leninistischer Ideologie nicht möglich war, "gleiche Beziehungen zum Aggressor und zum Opfer der Aggression" zu halten und dass "der Staat, der einen gerechten Krieg führte, Unterstützung und Hilfe erhalten musste", daher gegenüber der sozialistischen Staatenwelt, die ihrer Gesellschaftsstruktur entsprechend nur "gerechte Kriege" führen konnte, eine Neutralität ausgeschlossen war, spielte bei der Erstellung des "Moskauer Memorandums" von Seiten der österreichischen Politik keine Rolle, sie wurde im Sinne einer "sicherheitspolitischen" umfassenden Lagebeurteilung negiert. Österreich war durch diese Entwicklung zur Flanke eines möglichen Kriegsschauplatzes von Kriegshandlungen in Mittel-Europa geworden. Der neutrale Riegel Österreich, Schweiz trennte die NATO-Kommandobereiche AFCENT, AFSOUTH topographisch und nunmehr auch politisch. Ein möglicher Angriff des Warschauer Paktes gegen die NATO durch Konzentration und Schwergewichtsbildung der Kräfte nach dem Grundsatz "Angriff auf breiter Front und Nutzung der Flanken durch Umgehung" wurden bei einem relativen militärischen Vakuum erst richtig umsetzbar, die Einbindung Österreichs durch Nutzung der Flanke sogar wahrscheinlich. Daraus ergab sich die Wichtigkeit der dauernden Neutralität Österreichs für eine langfristig ausgerichtete sowjetische Politik in Europa und in der Welt. Alte Kriege wurden durch neue Kriege ersetzt. Die subkonventionellen Bedrohungen sind heute im Vordergrund. Zwischen dem fundamentalen Islamismus und dem Marxismus-Leninismus gibt es viele Ähnlichkeiten. Beide Bewegungen kennzeichnet ein globaler Anspruch. Ziel ihrer Anhänger war und ist die Verbesserung der Welt. Kommunismus und Islamismus waren und sind globale Erlösungslehren. Stellenwert der dauernden Neutralität heute: Solidarität nach innen und nach außen schafft Sicherheit und Stabilität. Die klassische Neutralität als Politik der Vergangenheit, bezogen auf ihre Erfolge aber auch verbunden mit ihrer Fragwürdigkeit, wird durch eine Politik der "Einen Stimme" der Allianz abzulösen sein.1938 Austria lost its freedom and independence. It lastet more than 17 years till the Austrian state treaty could be signed in 1955. After the Second World War the so called Cold War became due to the political no go situation the joker in the game. NATO and Warsaw Pact were opposed to each other. Austria was also part of the Cold War. The austrian neutrality discussed on the basis of western international law became of interest for the Kremlin after it failed to break out West Germany from the western alliance by an offer of neutralization and unification of both german states. When the Moscow Memorandum was designed by the austrian politicians it did not play a role that due to marxist-leninist ideology it was not possible to maintain equal relations to the aggressor and to the victim of this aggressor and that a state fighting a righteous war must gain support and help. Because the socialist world based on its society system fights only righteous wars, therefore is no neutrality possible. This fact was ignored by the austrian politicians in the view of a comprehensive security political evaluation. If there should occur an aggression in Central Europe, this development made Austria the flank in a possible theatre of war. The neutral block consisting of Austria and Switzerland divided the NATO-commands AFCENT and AFSOUTH topographically as well as politically. A possible attack of the Warsaw Pact against NATO through concentration of forces based on the principle of an attack on a broad front and exploitation of the flanks by means of envelopment got a good chance of realization in face of the relative military vacuum of Austria. Therefore the austrian permanent neutrality became important for the long term soviet policy in Europe and the whole world. Former wars were replaced by new ones. Subconventional threats are the challenges of today. Islamic fundamentalism and marxism-leninism show a lot of similarities. Both are characterized by a global claim. Their common object was respectively is to improve the world. Communism once tried it (and failed), Islamism is still striving for worldwide salvation. What is the value of the permanent neutrality today? Solidarity directed to the inside and outside creates security and stability. As a policy of the past classic neutrality, successful but ambiguous, will have to be replaced by politics of an alliance with one voice

    Zum Gedenken an Max Bense - Reden und Texte an seinem 90. Geburtstag

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    Ich begrüße Sie herzlich zu einer Veranstaltung, die wir zu Ehren des 90. Geburtstags von Max Bense begehen, einem der größten Lehrer dieser Universität, der Geisteswissenschaftler und Techniker gleichermaßen faszinierte. Mit der heutigen Veranstaltung gedenken wir eines Mannes, der sich nicht in wenigen Worten umreißen läßt. Er war von Haus aus Philosoph und Mathematiker, Ästhetiker und gleichzeitig Wissenschaftstheoretiker, unange-paßt im Denken, einer, der die Devise pflegte, „in der Welt die Welt gegen sich gewähren zu lassen“; hochgeschätzter Rhetoriker, faszinierender Hochschullehrer und Wissenschaftler, der es verstand, ein riesiges Publikum aus allen Fachbereichen, z. B. der Architektur, der Mathematik, der Geistes- und Wirtschaftswissenschaften wie auch der Informatik – einen Schüler Benses haben wir soeben gehört, es ist der Kollege Gunzenhäuser – und viele interessierte Vertreter der Ingenieurwissenschaften in stets überfüllten Hörsälen mit seinen Theorien zu fesseln. Eine Vielzahl ehemaliger Hörer sind unter uns. Ich sehe überall glänzende Augen, wenn Sie auf diese Vorlesungen zu sprechen kommen. Eine facettenreiche Persönlichkeit, die zu beschreiben und zu ergründen während dieser Veranstaltung wahrscheinlich nur ansatzweise gelingt

    Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive

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    Die brĂĽchige Utopie

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    In dieser Arbeit wird der Wandel der vormals statischen und absoluten Utopie hin zu einer brüchigen, selbstkritischen Utopie anhand der Werke „Le temps de Tamango“ Diops, „Petals of Blood“ Ngugis sowie „Die Gelehrtenrepublik“ Schmidts untersucht. Zuvor werden die Lesenden durch exemplarische Erzählungen wie „Les bouts de bois de Dieu“ Sembenes sowie „Batouala“ Marans die Spezifika der literarischen Utopie in afrikanischen Literaturen nähergebracht. Basierend auf den basalen tertia comparationis von inhaltlicher sowie formaler Eindeutigkeitsstörung, der sozio-historischen Analogie der Desillusion angesichts kompromittierter Hoffnungen der Stunde Null sowie einer hieraus resultierenden Defizienz plausibler Wirklichkeitserfahrungen werden narratologische, rezeptionsästhetische sowie intertextuelle Analogiefelder eruiert. Aller Brüche mit der traditionellen literarischen Utopie und der eigenen Brüchigkeiten zum Trotz bewahren sich sämtliche behandelten Werke die gattungskonstitutive Ebene der Kritik des Hier und Jetzt. Summa Summarum ist die brüchige Utopie mit ihrer Selbstkritik, Ambiguitäten, prozesshaften Wandel, Aporien evozierenden Transformationen sowie Innovationen auf inhaltlicher und formaler Ebene endlich modern und ambivalent geworden und entzieht sich hiermit vielen Elementen der klassischen Utopiekritik

    Foto/Lyrik: Faktualität und Fiktionalität in der intermedialen Kombination lyrischer Texte und fotografischer Bilder in der Gegenwart

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    Diese Arbeit widmet sich den Möglichkeiten und Bedingungen von Faktualität und Fiktionalität in der intermedialen Kombination lyrischer Texte und fotografischer Bilder in ausgewählten Werken der Gegenwart von Angela Krauß, Barbara Köhler und Thomas Kling. Im ersten Teil der Arbeit werden aus einer theoretischen Perspektive aktuelle Ansätze aus der Lyrik- und Fotografietheorie mit aktuellen Ansätzen aus der Fiktionalitäts- und Faktualitätstheorie verglichen und so die allgemeinen gattungs- und medienspezifischen Möglichkeiten und Bedingungen der Fiktionalität und Faktualität lyrischer Texte und fotografischer Bilder untersucht. In der Analyse der ausgewählten foto-lyrischen Arbeiten, Angela Krauß` 'Eine Wiege', Barbara Köhlers 'Istanbul, zusehends' und Thomas Klings 'aufnahme mai 1914', sowie denen in Kooperation mit Ute Langanky entstandenen 'mahlbezirk' und 'beowulf spricht', werden die zuvor theoretisch herausgearbeiteten Möglichkeiten und Bedingungen der Faktualität und Fiktionalität lyrischer Texte und fotografischer Bilder in der Analyse herausragender Arbeiten der Gegenwartslyrik an konkreten Beispielen untersucht. Während sich der theoretische Teil der Arbeit in die aktuelle Fiktionalitäts- und Faktualitätstheorie, sowie Lyrik- und Fotografietheorie einordnet, und etwa als Ausgangspunkt für weiterführende Untersuchungen der medien- und gattungsspezifischen Möglichkeiten und Bedingungen von Fiktionalität und Faktualität dienen kann, werden im analytischen Teil der Arbeit ausgewählte foto-lyrische Werke der Gegenwart einer detaillierten Analyse unterzogen. Diese können wiederum als Grundlage für die Untersuchung weiterer foto-lyrischer Arbeiten dienen und ermöglichen einen historischen wie kulturellen Vergleich mit anderen Arbeiten

    Handbuch AuĂźenpolitik Ă–sterreichs

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    Das Handbuch ist vollständig als Open Access Publikation verfügbar. Dieses Handbuch bietet eine umfassende Analyse der Außenpolitik Österreichs in der Zweiten Republik. Es behandelt die Rahmenbedingungen, Akteure und Prozesse der Außenpolitik und erschließt deren Wesen und Wirkung in verschiedenen Politikbereichen sowie gegenüber einzelnen Ländern, Regionen und internationalen Organisationen. Das Handbuch ist ein Referenzwerk für die Forschung, ein Einführungswerk für die Lehre und ein Nachschlagewerk für die Praxis in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft

    Handbuch AuĂźenpolitik Ă–sterreichs

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    Gedächtnisräume als Palimpseste: Inszenierung des Erinnerten in Manfred Peter Heins Werk

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    In dieser Dissertation wird Manfred Peter Heins Werk aus der Doppelperspektive Literatur als Erinnerungsraum und als literarische Inszenierung der Orte des Gedächtnisses mittels einer intertextuell orientierten Schreibstrategie analysiert. Die Untersuchung der Intertextualität wird nicht als bloße Relation zwischen Texten verstanden, sondern in einem weiter gefassten Sinn, als Relation zwischen Raum und Text. Das vordergründige Ziel dieser Studie ist, die thematisierten Gedächtnisräume in ihrer Struktur als Palimpseste zu analysieren und die damit verbundene Inszenierung des Erinnerten zu explizieren
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