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Probabilistische Methoden fĂŒr die Roboter-Navigation am Beispiel eines autonomen Shopping-Assistenten
Abstract
Autonomous navigation, in addition to interaction, is a basic ability
for the operation of a mobile service robot. Here, important subskills
are selfocalization, path planning, and motion control with collision
avoidance. A further pre-condition for many navigation tasks ist the
generation of an environment model from sensor observationa, often in
combination with autonomous exploration. In this thesis, these challenges
are considered in the context of the development of an interactive
mobile shopping guide, which is able to provide information about the
shop's products to customers of a home improvement store and guide
them to the respective location.
The focus of this work lies on the initial environment mapping. A method
for Simultaneous Localization and Mapping (SLAM) has been developed,
which in contrast to other comparable approaches does not
assume the use of high-precision laser range scanners. Instead, sonar
range sensors are used mainly, which feature an inferior spatial resolution
and increased measurement noise. The resulting Map-Match-SLAM
algorithm is based on the well known Rao-Blackwellized Particle Filter
(RBPF), in combination with local maps for representation of most
recent observations and and a map matching function for comparison
of local and global maps. By adding a memory-effcient global map representation
and dynamic adaption of the number of particles, online
mapping is possible even under high state uncertainty resulting from
the sensor characteristics.
The use of local maps for representation of the observations and the
sensor-independent weighting function make Map-Match-SLAM applicable
for a wide range of different sensors. This has been demonstrated
by mapping with a stereo camera and with a single camera, in combination
with a depth-from-motion algorithm for pre-processing. Furthermore,
a SLAM assistant has been developed, which is generating
direction hints for the human operator during the mapping phase, in
order to ensure a route that enables optimal operation of the SLAM algorithm.
The assistant represents an intermediate step between purely
manual mapping and completely autonomous exploration.
A second main part of the work presented here are methods for the autonomous
operation of the robot. For selflocalization, a map matching
approach with local maps is used, similar to the proposed SLAM algorithm.
Improvements of robustness and precision are achieved in combination
with an existing visual localization approach which is using
omnidirectional camera images.
Path planning is done by the utilization of standard graph search algorithms.
To that purpose, the grid cells of the global map are regarded
as graph nodes. Comparitive analysis is presented for search algorithms
with and without heuristics (A*/Dijkstra algorithm), for the specifcs
of typical operation areas. Two different algorithms have been developed
for motion control and collision avoidance: A reactive method,
which is an enhancement of the existing Vector Field Histogram (VFH)
approach, is experimentally compared with a new anticipative method
based on sampling and stochastic search in the trajectory space.
All the developed methods are employed on a team of shopping robots,
which have been in permanent public test operation in a home
improvement store for six months currently. The description of navigation
methods is complemented by an overview of further software componentsof
the robots, e.g. for Human-Robot-Interaction, and a detailed
description of the control architecture for coordination of the subsystems.
Analysis of long term test operation proves that all the applied
methods are suitable for real world applications and that the robot is
accepted and regarded as a valuable service by the customers.Die autonome Navigation stellt neben der InteraktionsfÀhigkeit eine
Grundlage fĂŒr die Funktion eines mobilen Serviceroboters dar. Wichtige
Teilleistungen sind dabei die Selbstlokalisation, die Pfadplanung und
die Bewegungssteuerung unter Vermeidung von Kollisionen. Eine Voraussetzung fĂŒr viele Navigationsaufgaben ist zudem die Erstellung eines Umgebungsmodells aus sensorischen Beobachtungen, unter UmstĂ€nden
in Verbindung mit einer selbstÀndigen Exploration. Diese Teilprobleme
wurden in der vorgelegten Arbeit vor dem Hintergrund der Entwicklung
eines interaktiven mobilen Shopping-Lotsen bearbeitet, welcher Kunden
eines Baumarktes Informationen zu Produkten zur VerfĂŒgung stellen
und sie auf Wunsch zum Standort der gesuchten Waren fĂŒhren kann.
Den methodischen Kern der Arbeit bildet die initiale Umgebungskartierung. DafĂŒr wurde ein Verfahren zum Simultaneous Localization and Mapping (SLAM) entwickelt, welches im Gegensatz zu vergleichbaren AnsĂ€tzen nicht auf den Einsatz hochgenauer Laser-Range-Scanner ausgerichtet ist. Stattdessen wurden hauptsĂ€chlich Sonar-Sensoren benutzt, die sich durch eine wesentlich geringere rĂ€umliche Auflösung und höhere Messunsicherheit auszeichnen. Der entwickelte Map-Match-SLAM-Algorithmus beruht auf dem bekannten Rao-Blackwellized Particle Filter (RBPF), welcher mit einer lokalen Karte zur ReprĂ€sentation der aktuellen Umgebungsbeobachtungen sowie einer Map-Matching-Methode zum Vergleich der lokalen und globalen Karte kombiniert wurde. Durch eine speichereffiziente Darstellung der globalen Karte und dynamische Adaption der Partikel-Anzahl ist trotz der aus den sensorischen BeschrĂ€nkungen resultierenden groĂen Zustandsunsicherheit die Online-Kartierung möglich.
Durch die Transformation der Beobachtungen in eine lokale Karte und
die sensorunabhĂ€ngige Bewertungsfunktion ist das Map-Match-SLAMVerfahren fĂŒr ein breites Spektrum unterschiedlicher Sensoren geeignet. Dies wurde exemplarisch durch die Kartierung unter Nutzung einer Stereo-Kamera-Anordnung und einer einfachen Kamera in Verbindung
mit einem Depth-from-Motion-Verfahren gezeigt. Aufbauend auf dem Kartierungsalgorithmus wurde zudem ein SLAM-Assistent entwickelt,
welcher wĂ€hrend der Kartierungsphase AktionsvorschlĂ€ge fĂŒr den menschlichen Bediener prĂ€sentiert, die eine optimale Funktion des
SLAM-Algorithmus gewÀhrleisten. Der Assistent stellt damit eine Zwischenstufe zwischen rein manueller Steuerung und komplett autonomer
Exploration dar. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit stellen die Verfahren fĂŒr die autonome Funktion des Roboters dar. FĂŒr die Selbstlokalisation wird ebenso wie beim SLAM ein Map Matching mit lokalen Karten eingesetzt. Eine Verbesserung der Robustheit und Genauigkeit wird durch die Kombination dieses Ansatzes mit einem vorhandenen visuellen Selbstlokalisations-Verfahren auf Basis einer omnidirektionalen Kamera erzielt. FĂŒr die Bestimmung des optimalen Pfades zu einem Zielpunkt kommen Standard-Algorithmen zur Pfadsuche in Graphen zum Einsatz, die Zellen der Karte werden dazu als Graphknoten interpretiert. Die Arbeit prĂ€sentiert vergleichende Untersuchungen zur Effizienz von Algorithmen mit und ohne Suchheuristik (A*/Dijkstra-Algorithmus) in der konkreten Einsatzumgebung. FĂŒr die Bewegungssteuerung und Kollisionsvermeidung
wurden zwei verschiedene Algorithmen entwickelt: Einem reaktiven Verfahren, welches eine Weiterentwicklung des bekannten Vector
Field Histogram (VFH) darstellt, wird ein neues antizipatives Verfahren auf Basis von Sampling und stochastischer Suche im Raum der
möglichen Bewegungstrajektorien gegenĂŒber gestellt und experimentell
verglichen. Die entwickelten Methoden kommen auf mehreren Shopping-Robotern zum Einsatz, die sich seit ca. sechs Monaten im dauerhaften öffentlichen Testbetrieb in einem Baumarkt befinden. Neben den Navigationsmethoden gibt die Arbeit einen Ăberblick ĂŒber die weiteren Module des Roboters, z.B. fĂŒr die Nutzer-Interaktion, und beschreibt detailliert die Steuerarchitektur zur Koordinierung der Teilleistungen. Die Eignung aller eingesetzten Methoden fĂŒr den Einsatz in einer realen Anwendung und die hohe Akzeptanz der Nutzer fĂŒr das entwickelte Gesamtsystem werden durch die Auswertung von Langzeittests nachgewiesen
fMRI-Untersuchung von Sprachverarbeitungsprozessen bei der Lese-Rechtschreibstörung
In der vorliegenden fMRI-Untersuchung wurden mittels eines visuellen, hierarchischen Paradigmas (5-stufig: Slashpaarabgleich, Buchstabenabgleich, Wortlesen, Nonwortlesen, Nonwortreimen) Sprachverarbeitungsmechanismen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) im Vergleich zu normallesenden Probanden untersucht. Die Ergebnisse der neuropsychologischen Daten zeigen, dass trotz einer Verbesserung der LesefĂ€higkeit ĂŒber das Alter hinweg selbst erwachsene Probanden mit LRS beim Wortlesen (Ganzwortverarbeitung) nicht einmal das Niveau der gesunden Jugendlichen erreichen. Beim Nonwortlesen (Graphem-Phonem-Verarbeitung) bleibt der Unterschied zwischen Kontrollen und Probanden mit LRS ĂŒber das Alter hinweg konstant. Hinsichtlich der fMRI-Ergebnisse zeigt sich im Gruppenvergleich fĂŒr Probanden mit LRS eine ĂŒber das Alter konstante Ăberaktivierung im inferior frontalen Gyrus (IFG). Die Ergebnisse der neuropsychologischen Daten legen nahe, dass es im Verlauf der Leseentwicklung bei der LRS auf Ebene des Ganzwortlesens zu AnnĂ€herungen an Leistungen von Normallesenden kommt, wohingegen das Defizit bei Aufgaben auf der Ebene von Graphem-Phonem-Konversionen bestehen bleibt. Der Befund einer Ăberaktivierung im IFG bei Probanden mit LRS lĂ€sst vermuten, dass, unabhĂ€ngig vom Alter, in dieser Region, fehlende temporo-parietale Aktivierungen kompensiert werden. In der Zusammenschau bestĂ€tigen die neuropsychologischen und fMRI-Daten das Vorliegen eines phonologischen Defizits bei der LRS
VideogestĂŒtzte Umfelderfassung zur Interpretation von Verkehrssituationen fĂŒr kognitive Automobile
Es wird einen holistischer Ansatz zur Interpretation von Verkehrssituationen vorgestellt, der aus den drei Teilen Umfelderfassung, Wissensmodellierung und Situationsinterpretation besteht. Die Umfelderfassung dient dazu, das Umfeld des Fahrzeug durch unterschiedliche Sensorik zu beobachten und die zur FahrzeugfĂŒhrung relevanten Informationen zu extrahieren. Mit Hilfe einer Ontologie werden Situationen beschrieben und durch das Fallbasierte SchlieĂen klassifiziert und bewertet
Aneignung von Orten. Raumbezogene Identifikationsstrategien
Die Aneignung von Orten oder RÀumen ist eine im allgemeinen Sprachgebrauch gelÀufige Formulierung, der in der
Stadtforschung jedoch kein theoretisches Konzept entspricht. Die vorliegende Arbeit liefert eine mikrosoziologische
Untersuchung raumbezogener Identifikationsprozesse und systematisiert die Ergebnisse im Hinblick auf zentrale
Aspekte der Aneignung.
Empirische Basis ist eine Befragung Studierender unterschiedlicher Fachrichtungen der TU Darmstadt. Anhand
von Fotos zeigen sie, was ihnen an ihrer Stadt wichtig ist, und vernetzen die Bilder zu einem digitalen Stadtmodell.
Die verknuÌpften Fotos werden so ineinander geblendet, dass der Eindruck beim Betrachtenden entsteht, man bewege
sich virtuell âzwischenâ diesen Aufnahmestandorten. Die VerknuÌpfungsstruktur bestimmt die Rezeptionsmöglichkeiten
von einem linearen Weg bis hin zu labyrinthartigen Verflechtungen. Die Intentionen bei der Erstellung
des Stadtmodells werden durch ein Fotointerview erhoben. Als Auswertungsstrategie fuÌr die digitalen Stadtmodelle
wird ein graphenanalytischen Verfahrens entwickelt, fuÌr die Fotointerviews kommt die Grounded Theory zum
Einsatz. Die methodische Innovation der Arbeit wird als visuell-relationale Analyse von raumbezogenen Identifikationsprozessen
bezeichnet.
Der theoretische Rahmen der Arbeit ist durch ein relationales Raum-und OrtsverstÀndnis gekennzeichnet: Raum
und Ort werden als zwei begriffliche Abstraktionen, mit denen dasselbe PhÀnomen aus jeweils unterschiedlichen
Perspektiven beschrieben wird, konzeptualisiert. Theoriehintergrund ist der relationale Raumbegriff von Martina
Löw, der u.a. fuÌr virtuelle RĂ€ume wie digitale Stadtmodelle erweitert wird. TheoriebezuÌge zu Orten werden interdisziplinĂ€r
diskutiert und greifen vor allem auf Arbeiten von Doreen Massey und Helmuth Berking zuruÌck.
Ergebnis der mikrosoziologischen Analyse sind vier Identifikationsstrategien als SchluÌsselkategorien: historiographische,
biographische, gegenkulturelle und iterarive Raumkonstitutionen. Systematisiert man diese und geht uÌber
die unmittelbaren empirischen Ergebnisse hinaus, zeigt sich, dass die Aneignung von Orten uÌber raumbezogene
Identifikationsstrategien durch Wissen, Zeit in Form von Ressourcen und ZeitRĂ€umen sowie Frei-RĂ€ume moderiert
wird.
Es ist nicht die Stadt im Allgemeinen, auf die sich diese Strategien beziehen, sondern erst in der Abstraktion von
den identifikationsstiftenden RĂ€umen wird von den spezifisch dabei mitkonstituierten Orten auf die Stadt geschlossen
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