1,552 research outputs found

    Tier - Geist - Moral

    Get PDF
    Die vorliegende Arbeit widmet sich der Naturforschung als Beitrag zur Ethik, im Besonde-ren zur Tierethik als Weichenstelle für die Art der Begründung in der Ethik überhaupt. Ausgehend vom antiken Weltbild beseelter Lebewesen, über das neuzeitliche Weltbild des Substanzdualismus René Descartes´ führt der Ablauf der Darstellung zu Charles Darwins evolutionärem Baum des Lebens und jener Abstammungslehre, die vielfach als narzissti-sche Kränkung empfunden wird. Den klassischen Konzepten von Mensch und Tier folgt mit J. v. Uexküll im 20. Jhdt. die Darstellung der als Subjekt aktiv ihre Umwelt gestalten-den Lebewesen. In der Suche nach dem Unterschied von Mensch und Tier widerspiegelt sich die Leib-Seele-Debatte, die nun als Diskussion um Funktionalität von Gehirn versus Erkenntnis als Vollzug zwischen Natur- und Geisteswissenschaften aufflammt. Der Geist der Tiere und damit verbunden ihre Empfindungsfähigkeit stehen vor allem im Zentrum der Forschung von Ethologen und Kognitionsbiologen. Das biologische Naheverhältnis zeigt sich auch in Mensch und Tier gemeinsamen Verhaltensweisen. In „Durchleuchtung“ von Moralkonzepten, die dem Tier einen moralischen Status zubilli-gen könnten, ist es Ursula Wolfs Konzept des generalisierten Mitleids, welches formal wohl keinen absoluten moralischen Standpunkt anbieten kann, aber ohne metaphysische Annahmen treffen zu müssen inhaltlich die Leidensfähigkeit von Tieren als moralrelevant begründet. Die graduelle Differenz aus der Evolution zwischen Mensch und Tier gibt dem Tier einen Platz unter den Menschen. Zum qualitativen Unterschied wird sie dann, wenn es um das Wissen eigenen Wissens geht, um das Erkennen von Bedürfnissen Andere und Verantwortlichkeit für das eigene Handeln Der Mensch ist fähig, moralische Urteile zu treffen, ist fähig, zwischen „gut und böse“ zu unterscheiden. Er weiß um das Gute und ist frei, sich dafür entscheiden zu können. In die-sem Wissen und dieser Freiheit ist der Mensch aufgefordert, als sittliches Wesen seinen Artegoismus zu überwinden und Tieren einen Platz in der moralischen Gemeinschaft zu-zugestehen. Eine dynamische Betrachtung der seit Darwin aufgebrochenen Grenzen zwi-schen Tier und Mensch ist nun auch in der Ethik vermehrt gefordert. Tierethik ist die Wei-chenstelle für die Art der Begründung von Sittlichkeit überhaupt

    Menschlicher als der Mensch? - Der Replikant im Filmuniversum, "Blade Runner" : eine philosophische, wie filmische Analyse der Werke, "Blade Runner (The Final Cut)" und "Blade Runner 2049"

    Get PDF
    Der 1982 in seiner Grundversion erschienene Film „Blade Runner“ des Regisseurs Ridley Scott, entwickelte sich in den Folgejahren, vor allem durch die Version „Blade Runner (The Final Cut)“ aus dem Jahre 2007, zu einem wegweisenden und vielfach diskutierten Kultfilm. Das verwendete, sehr düstere Szenenbild, die dazu verwendete Darstellung einer apokalyptischen Stadt Los Angeles und der realistische Blick in die Zukunft des Jahres 2019 beeinflusste, wie kaum ein anderer Science-Fiction-Film, nachfolgende Filme. Diese großartige Hommage an den Film Noir der 1940er Jahre, verfügt durch seine überraschende und viel-fältige Handlung über eine immense Tiefe. In seiner Metaebene stellt der Film religiöse, ethische und philosophische Fragen im Hinblick auf die Aspekte Sein und Bewusstsein, sowie das Streben der Replikanten nach Menschlichkeit zur Diskussion. 35 Jahre später erschien 2017 der offizielle Nachfolgefilm „Blade Runner 2049“ des Regisseurs Denis Villeneuve, mit dem Anspruch an die Erfolge des Ursprungsfilms anzuknüpfen und diese Themen zu vertiefen. Das Ziel dieser Forschung ist es zu untersuchen, ob und mit welchen Mitteln, in beiden Filmen, die Menschwerdung der Replikanten dargestellt wird und welche philosophischen Fragen aufgeworfen, beziehungsweise beantwortet werden. Dazu wurde folgende Forschungsfrage formuliert: Menschlicher als der Mensch? Der Replikant im Filmuniversum, "Blade Runner". Eine philo-sophische, wie filmische Analyse der Werke, "Blade Runner (The Final Cut)" und "Blade Runner 2049". Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden zunächst die theoretischen Grundlagen durch die Betrachtung von Weltbildern und der Fertigung künstlicher Wesen von der Antike bis hin zur Gegenwart geschaffen. Anschließend wurden die Filme und deren Regisseure, sowie die Handlungen beschrieben, um im darauffolgenden Hauptteil die philosophischen Aussagen beider Filme herauszuarbeiten, zu vergleichen und zu bewerten. Die Zusammenfassung dieser Ergebnisse führte zu dem Ergebnis, dass in beiden Filmen die Replikanten ein menschlicheres Verhalten zeigen, als die Menschen selbst. Abschließend erfolgt als Ausblick eine kritische Betrachtung zum Umgang mit künstlicher Intelligenz in der Gegenwart sowie in der Zukunft

    Konvergenz und Überwältigung

    Get PDF
    Künstlicher Intelligenz wird immer mehr zugetraut. Unter dem Deckmantel nüchterner Technikfolgenabschätzung sind in den letzten Jahrzehnten populäre Mythen entstanden, die die Menschheit an einem historischen Wendepunkt im Umgang mit ihrer Technik vermuten. Viele der Erzählungen schauen gebannt in die nahe Zukunft und befürchten den drohenden Machtwechsel zwischen Mensch und intelligenter Maschine. Visionen einer von ihrer Technik überforderten Menschheit mischen sich dabei mit einer apokalyptischen Rhetorik, nach der die Menschheit gar nicht anders könne, als ihre eigenen, effizienteren Nachfolger zu konstruieren. Technik, die ehemals Ausdruck menschlicher Souveränität war, verkehrt sich zum neuen Subjekt der Geschichte. Diese Untersuchung macht die Auslieferung des Menschen an die Zukunft der Künstlichen Intelligenz als kontingenten Mythos durchsichtig und wehrt damit der Sakralisierung von Technik. Im Abgleich der Zerrbilder menschlicher Freiheit, wie sie die Mythen der KI hervorbringen, wirbt der Autor für einen pragmatischen Umgang mit Technik und Innovation auf der Grundlage eines christlichen Freiheitsverständnisses, das auf Bewältigung anstatt Überwältigung setzt. Yannick Schlote ist evangelischer Theologe und seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik von Prof. Dr. Reiner Anselm (LMU München). Zugleich ist er Mitarbeiter am Zentrum für Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN). Dort betreut er die ethische Begleitforschung des Diagnostikprojekts Bavarian Genomes. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Technik- und Medizinethik. Die Dissertation wurde mit dem Wissenschaftspreis 2023 der Hanns-Lilje-Stiftung ausgezeichnet

    Kybernetische Ethik

    Get PDF
    Der erste Teil dieser Arbeit beleuchtet die Wissenschaft der Kybernetik. Kybernetik wurde in der Mitte des letzten Jahrhunderts als neue Wissenschaft etabliert. Es handelte sich ursprünglich um eine technische Wissenschaft, die aus der Informationstheorie entstanden ist und deren Forschungsgebiete in der Informationstheorie und künstlichen Intelligenz, dabei geprägt von der teleologischen Philosophie, lagen. Parallel dazu entwickelte sich die so genannte Kybernetik Zweiter Ordnung oder Kybernetik der Kybernetik, die auf der Theorie des Beobachters zweiter Ordnung basiert. Dieses System beeinflusste andere wissenschaftliche Disziplinen wie beispielsweise die Systemtheorie und den Aufbau von wirtschaftlichen Konzepten. Er zweite Teil beschäftigt sich mit Heinz von Fösters leben und Werk unter dem Aspekt der Kybernetik. Förster zählt zu den Hauptvertretern der Kybernetik zwieter Ordnung. Seine Überlegungen umfassen Zirkularität, Selbstorganisation oder Heterarchie. Anhand dieser Arbeit wird nun die Verbindung zwischen Ethik und Kybernetik am Beispiel Heinz von Försters untersucht. Dabei werden Försters Vorstellungen von Ethik genauso untersucht, wie sein Verhältnis zur traditionellen Ethik.This work analyses the connections between Cyberentics and Ethics. Cybernetics was created as a new science in the middle of the twentieth century and was positioned as a technological science, dealing with information theory and artificial intelligence, in its origin. The early Cybernetics system was formed by the ideas of Teleology. In parallel addition an own cybernetic ethical system was created. This so called Second Order Cybernetics or Cybernetics of Cybernetics is based on the theory of the Second Order Observer. It had an impact on disciplines, in particular system theory and management concepts. Cybernetics of Cybernetics was invented by Heinz von Förster. The intention of the work is to analyse how it was possible to amplify and modify the concept Cybernetics to a way of practical ethics, on the example of Heinz von Förster; on the base of his life and work. Thereby his ideas of Implicit Ethics and his positioning to the traditional ethics are explained

    Einsichten und Eingriffe in das Gehirn. Die Herausforderung der Gesellschaft durch die Neurowissenschaften

    Get PDF
    Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren durch erweiterte Methoden und Forschungsansätze sowohl neue Einblicke in die Arbeitsweise des Gehirns als auch bisher nicht gekannte Möglichkeiten des gezielten Eingriffs in seine Funktionen eröffnet. Hieraus ergeben sich nicht nur Chancen einer besseren Behandlung von Erkrankungen. Neue Ansätze der medikamentösen Beeinflussung von Hirnfunktionen und die Entwicklung von Gehirn-Maschine-Schnittstellen rücken die Perspektive in greifbare Nähe, menschliche Fähigkeiten zu steigern und zu erweitern – mit kaum absehbaren gesellschaftlichen Folgen. Zudem sieht sich unser Selbstverständnis als verantwortlich handelnde und frei entscheidende Personen durch Thesen einiger führender Neurowissenschaftler herausgefordert. Sind geistige Vorgänge, wie behauptet wird, lediglich der Reflex neuronalen Geschehens und ist unsere Willensfreiheit nur eine vom Gehirn vorgespiegelte Illusion? Dieser Band arbeitet den Stand der wissenschaftlichen Diskussion zu den wichtigsten neurowissenschaftlichen Arbeitsfeldern auf und gibt einen umfassenden Überblick über die brisanten Fragen, die die Hirnforschung für die Gesellschaft der Gegenwart und Zukunft aufwirft

    Das Gelingen der künstlichen Natürlichkeit

    Get PDF
    It is becoming increasingly possible to fundamentally intervene into human life using disruptive biotechnologies. On the other side, artificial intelligence is advancing rapidly. In this twofold development, the boundaries between human nature and technology are being blurred. This has provoked fundamental questions about what it is to be human, with which this volume engages interdisciplinarily

    Gefährliche Forschung?

    Get PDF
    This volume examines the influence that scientific innovations like artificial intelligence are having on everyday life. By looking at issues like the responsibility of scientists, the application of innovations in public life, and the perception of these innovations in the public sphere, it shines light on the relationship between science and the public sphere

    Pedagogy of the Downfall

    Get PDF
    Der Mensch der Moderne befindet sich in einer fundamentalen Unsicherheit. Ihm bleiben zwei Möglichkeiten, mit dieser Unsicherheit umzugehen: er kann sich ablenken oder sich offenen Auges in und trotz der Unsicherheit entfalten. Bildung hat die Aufgabe, Menschen zu einer solchen Entfaltung zu befähigen. Mit Neuen Digitalen Medien geht das Versprechen einher, Sicherheit durch Selbstkontrolle und Selbstoptimierung in einer unsicheren Welt zu erlangen. Deutlich wird dies am Phänomen Quantified Self, das als Ausdruck einer transhumanistischen Agenda gelesen werden kann. Diese Sicherheit ist eine vermeintliche, denn tatsächlich führt sie zu einer unzweifelhaften, entmenschlichten, sinn- und bedeutungslosen Existenz, kurzum: zum Untergang. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass insbesondere mit der Medienpädagogik das Potenzial einhergeht, den drohenden Untergang zu einem Übergang werden zu lassen. Dazu ist es allerdings vonnöten, das Phänomen Quantified Self bildungstheoretisch einzuordnen.The modern man is in a fundamental uncertainty. He has two ways to deal with this: he can distract himself or he can try to express himself in spite of the uncertainty. Education has the task to enable people to develop themselves in this way. New digital media have a promise. They promise security in an uncertain world through self-control and self-optimization. This can be seen in the phenomenon of quantified self, which can be interpreted as an expression of a transhumanist agenda. This security is an alleged one, for in fact it leads to an indubitable, dehumanized and meaningless existence, in short: downfall of man. This paper shows that, in particular, the potential of media pedagogy, not only to prevent man’s downfall, but even to make it a transition. For this, it is necessary to consider the phenomenon of quantified self from a theoretical perspective on education

    Philosophie der Grenze

    Get PDF
    Der Band lädt dazu ein, das ambivalente Phänomen der Grenze philosophisch zu reflektieren. Die Philosophie steht dabei jedoch vor großen Herausforderungen. Kraftvolle Tanzportraits führen von den Grenzen des Menschlichen, zu Grenzüberschreitungen im Zwischenmenschlichen, über politische Grenzziehungen hin zu Grenzen (in) der Philosophie

    Das Gelingen der künstlichen Natürlichkeit

    Get PDF
    corecore