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    Innovationstransfer als sozialorganisatorischer Prozess

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    Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen des Innovationstransfers am Beispiel von Wikis auf der Grundlage von Web 2.0 innerhalb einer großen und komplexen Arbeitsorganisation eines chemisch-pharmazeutischen Industrieunternehmens. Als Innovationstransfer wird hierbei ein sozialorganisatorischer Prozess zur erfolgreichen Problembewältigung verstanden, indem in einem organisationalen Handlungskontext eine als bewährt angesehene Problemlösung auf ein neuartiges Problem übertragen wird. Die Ausgangshypothese der vorliegenden Untersuchung besteht in der Überlegung, dass ein derartiger Transfer innerhalb einer großen Arbeitsorganisation nicht nur im Hinblick auf die technisch-wirtschaftlichen Sacherfordernisse der betrieblichen Wertschöpfung zu verstehen ist, sondern ein längerfristiges Gelingen dieses Prozesses auch ein Verständnis der durchaus abweichenden subjektiven Interessenlagen von Mitarbeitern erfordert. Damit der Transfer gelingt, wird neben der technischen Effizienz und der wirtschaftlichen Rentabilität auch die soziale Akzeptanz der Mitarbeiter benötigt. Um das Resultat des Innovationstransfers zu verstehen, ist es notwendig, seine Entstehung, seine Verlaufsformen und die intendierten sowie die nicht intendierten Handlungsfolgen zu berücksichtigen. Die Forschungsfrage und das damit verbundene Interesse erfordern aufgrund eines nach außen hin abgeschlossenen und zugangsbeschränkten Untersuchungsfelds eine Kombination von Forschungsmethoden. Ein paradigmatisch wissenschaftlich theoretischer Einzelansatz mit einer entsprechend einseitigen Methodik erweist sich deshalb als ungeeignet. Anfängliche quantitative Forschungsdaten wurden durch die eigenständige Erhebung von qualitativen Forschungsdaten im Rahmen einer Feldforschung ergänzt. Die Untersuchungsergebnisse bestätigen die Ausgangshypothese, wonach es den verantwortlichen Handlungsakteuren über einen längeren Zeitraum hinweg nicht gelingt, den Innovationstransfer von einem zunächst technischen Problemlösungsangebot hin zu einer innerbetrieblich akzeptierten, längerfristigen und nachhaltigen sozialorganisatorischen Innovation weiterzuentwickeln. Der Prozess des Innovationstransfers scheitert an einer intensiven Konzentration der Initiatoren der oberen Managementebene auf eine von ihnen wahrgenommene technisch-wirtschaftliche Problematik im Rahmen der betrieblichen Wertschöpfung. Eine längerfristige soziale Akzeptanz der Problemlösung durch die Mitarbeiter innerhalb der Arbeitsorganisation fehlt dagegen
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