362 research outputs found

    Krise der Psychologie oder Psychologie der Krise?

    Full text link
    Welchen Beitrag kann die wissenschaftliche Psychologie zur Gestaltung unserer Lebensbedingungen leisten angesichts der Herausforderungen der gegenwĂ€rtigen sozial-ökonomischen Krise? Zur Diskussion dieser Frage geht der Autor aus von einer - bewußt vereinfachenden - GegenĂŒberstellung zweier Wissenschaftsauffassungen in der Psychologie; der naturwissenschaftlich-nomologischen und der sozialwissenschaftlich-hermeneutischen. Die Überlegungen gliedern sich in drei Thesen: (1) Die "Krise der Psychologie" besteht in der Blindheit des nomologischen WissenschaftsverstĂ€ndnisses fĂŒr die gegenwĂ€rtige gesellschaftliche Krise. (2) Die nomologische Psychologie kann zur BewĂ€ltigung lebenspraktischer Problemlagen strukturell nur "AnfĂ€ngerwissen" beisteuern. (3) Aus dem hermeneutischen Ansatz lĂ€ĂŸt sich demgegenĂŒber eine "Psychologie der Krise" bzw. der KrisenbewĂ€ltigung entwickeln. Die vertretene Gegenposition besteht in der Forderung, die wissenschaftliche Psychologie zu einer Psychologie zu entwickeln, deren Gegenstand Krisen und Konflikte im menschlichen Zusammenleben sind. Das erfordert ein WissenschaftsverstĂ€ndnis, dessen Grundlage nicht das Messen, sondern das Sinnverstehen ist. Hierzu gibt es neben dem akademischen "Hauptstrom" der nomologischen Psychologie vielfĂ€ltige AnsĂ€tze einer verstehenden, humanistischen, phĂ€nomenologischen, historischen, kritischen, kultur-, sozial- und geisteswissenschaftlichen Psychologie. (pmb

    QualitÀtsmanagement und Evaluierung von BiosphÀrenreservaten als wissenschaftliche und politische Herausforderung

    Get PDF
    BiosphĂ€renreservate wurden als Modellregionen fĂŒr eine nachhaltige Entwicklung definiert. In diesen Regionen soll ein verĂ€ndertes Mensch-Natur-VerhĂ€ltnis erprobt, gelernt und weiterentwickelt werden. Ausgelöst wurde die BiosphĂ€renreservats-Strategie durch die Erkenntnis eines gestörten Mensch-Natur-VerhĂ€ltnisses in den 70er Jahren. Die BiosphĂ€renreservats- Konzeption fĂŒgt sich ein in den modernen Fortschrittsglauben der Wissenschaften. Nach nun fast 35 Jahren Forschungsarbeiten im MAB-Programm und nach knapp 25 Jahren BiosphĂ€renreservatsstrategie muss ein international vereinbartes Evaluierungskonzept erarbeitet und zur vergleichenden Bewertung von BiosphĂ€renreservaten angewandt werden. Der Ansatz des „Biosphere Reserve Integrated Monitoring BRIM“ könnte die Basis fĂŒr ein solches Evaluierungskonzept werden. Die Unterschiedlichkeit in den Ausgangsbedingungen einzelner BiosphĂ€renreservate wurde an den Beispielen BiosphĂ€renreservat Rhön und BiosphĂ€renreservat Sierra del Rosario (Kuba) skizziert. Es wird angeregt, ausgehend von der BRIM-Konzeption, ein internationales Evaluierungsprojekt ĂŒber den bisherigen Ansatz hinaus auszuarbeiten und durchzufĂŒhren

    Confidence in institutions of education or: trust is good - is evidence better?

    Full text link
    Die Implementation von Instrumenten des Monitorings, der QualitĂ€tssicherung und -kontrolle im Bildungswesen berĂŒhrt das Vertrauen in Bildungsinstitutionen - ein VerhĂ€ltnis, das bislang kaum systematisch betrachtet wurde. In diesem Essay wird die These entfaltet, dass im Zuge der BemĂŒhungen, die LeistungsfĂ€higkeit des Bildungssystems in den Griff zu bekommen, neue Probleme in Bezug auf das generalisierte Vertrauen auftreten: Erstens verlagert sich das Vertrauen in Institutionen zu einem Vertrauen in Instrumente und zweitens besteht die Gefahr einer dysfunktionalen Institutionalisierung von Misstrauen. (DIPF/Orig.)The implementation of instruments of monitoring, of quality management and quality control in the educational system touches on the topic of confidence in educational institutions - a relation which has so far hardly been examined systematically. The author advances the thesis that, in the course of the attempts at getting to grips with the performance of the educational system, new problems arise with regard to the generalized trust: firstly, trust in institutions shifts to trust in instruments and secondly, there is the danger of a dysfunctional institutionalization of mistrust. (DIPF/Orig.

    Einbettung und Entbettung

    Get PDF
    Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird das soziologische Konzept der sozialen Einbettung wirtschaftlichen Handelns (Granovetter 1983, Zukin/DiMaggio 1990) erlĂ€utert und mit der These der Entbettung der Ökonomie aus der Gesellschaft (Polanyi 1975, Giddens 1990, Altvater/Mahnkopf 1999) kontrastiert. Beide Positionen beziehen sich auf Karl Polanyis Werk „The Great Transformation“, jedoch mit widersprĂŒchlichen Implikationen. WĂ€hrend die erstgenannte Position wirtschaftliches Handeln durch soziale VerhĂ€ltnisse bestimmt sieht, wird mit der These der Entbettung eine Loslösung der Ökonomie aus der Gesellschaft behauptet, in deren Folge soziale Prozesse ökonomischen VerhĂ€ltnissen untergeordnet wĂŒrden. Nach einer Rekonstruktion beider Positionen wird, Neckel (2008) und Beckert (2009) folgend, ein Integrationsversuch unternommen. Dabei wird der Prozess der Entbettung als gesellschaftlicher Konflikt aufgefasst, der wiederum Art der sozialen Einbettung der Ökonomie beeinflusst. Mit diesem theoretischen Werkzeug wird im zweiten Teil dieser Arbeit das österreichische Bankenwesen untersucht. Dabei wird sichtbar, dass sich das Bankenfeld anhand politischer Spaltungslinien strukturiert, deren Ursprung im Klassenkonflikt der sich industrialisierenden Gesellschaft des 19. Jahrhunderts liegt. Mit der Entstehung des korporatistischen politischen Systems als Bearbeitung des Klassenkonfliktes in der Nachkriegszeit wurden auch die Banken in dieses eingebettet. Im Zuge dessen wurde vorers deren wirtschaftliches Handeln stĂ€rker durch politische als durch MarktrationalitĂ€t bestimmt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts kann ein Prozess der Entbettung im Sinne der Durchsetzung marktrationalen Handelns festgestellt werden, in dessen Folge die politische Einbettung jedoch keinesfalls verschwand. Vielmehr verlor die politische Einbettung ihre beschrĂ€nkende Wirkung auf die MarktkrĂ€fte und wurde in eine Ressource fĂŒr die Marktkonkurrenz umgewandelt.On a theoretical level, this study examines the sociological concept of the „embedded economy“ (Granovetter 1983, Zukin/DiMaggio 1990), and contrasts it with the thesis of a process of an ongoing „dis-embedding“ of the economy from society (Polanyi 1975, Giddens 1990, Altvater/Mahnkopf 1999). Both standpoints refer to Karl Polanyis text „The Great Transformation“, but come to contradicting conclusions. In the former concept economic action is seen as determined by social relations, while the thesis of a disembedded economy claims that an autonomous economy now dominates the social. After a reconstruction of both hypothesis the author attempts an integration of both viewpoints, following Neckel (2008) and Beckert (2009). Thereby, the process of disembedding is portrayed as a social conflict, altering the form of social embeddedness of the economy. In the second part of the thesis this theoretical understanding is used to examine the Austrian Banking system. It is argued that the field of Austrian banking is structured along political categories, stemming from the class conflict of the late 19th century. With the the development of the corporatist state in response to this conflict, the banks subsequently became embedded in this political system. As a result, banking was foremost dominated by political rather than economic rationality. In the course of the 20th century, a process of disembedding, understood as the enforcement of economic rationality, can be diagnosed. The political aspect did not disappear, but was integrated as a resource within the competition on the market, stripped from its restricting an regulating features

    Erinnerungen an den homo faber : Probleme des Menschenbildes angesichts unserer modernen technischen Kultur ; fĂŒnf Thesen

    Get PDF
    Die Konzeption des homo faber ist also nur noch bedingt relevant fĂŒr die Bewußtseinsbildung im Felde der Individualanthropologie als Stufe der Ontogenese (etwa im Rahmen der kindlichen Erziehung), nicht mehr im Sinne einer GenieĂ€sthetik, sondern als Paradigma, unter dem wir mit bestimmten Regeln der Zivilisation bekannt gemacht werden. Der homo technicus als Gattungsmodell bedarf einer Institutionsanthropologie, zu der einige AnsĂ€tze auf dem Feld der Kulturanthropologie entwickelt sind. Eine Wertidee vom Menschen ist nur im Rahmen einer Naturphilosophie zu entwerfen, die m. E. eher der Architektonik der «negativen Theologie» als einer positiven Naturphilosophie (etwa der Evolutionstheorie) zu folgen hĂ€tte. Wir gewinnen immer nur einen negativen Begriff von Natur angesichts des Scheiterns unserer Handlungen, wĂ€hrend das Gelingen von Handlungen nicht etwa deren NaturadĂ€quanz, sondern ihre SystemadĂ€quanz spiegelt

    Controller-Anforderungsprofil in der Theorie

    Get PDF

    ‘Online is Better than Nothing, but Face-to-Face is the Best’: Attitudes of Teachers and Students at Universities of Music Concerning Online Teaching in the Corona Crisis

    Get PDF
    Die deutschen Musikhochschulen standen im vergangenen Jahr angesichts der flĂ€chendeckenden Hochschulschliessungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor besonderen Herausforderungen. Grosser Nachholbedarf bestand im Hinblick auf digitale Technik, Medienkompetenz und didaktische Erfahrung im Umgang mit digitalem Lehren und Lernen. Insbesondere in den kĂŒnstlerischen UnterrichtsfĂ€chern (Gesangs- und Instrumentalausbildung, Ensemblemusizieren) gab es praktisch keine gesicherten Vorerfahrungen mit Online-Formaten. Mit mehreren Befragungen von Lehrenden und Studierenden haben wir den Prozess des notgedrungenen digitalen Wandels an den Musikhochschulen ĂŒber das vergangene Jahr hinweg begleitet und dabei vor allem zwischen wissenschaftlich und kĂŒnstlerisch Lehrenden grosse Unterschiede festgestellt, was die Akzeptanz von Online-Lehre im Allgemeinen, aber auch was die konkrete Arbeitssituation und die AbschĂ€tzung von Langzeitfolgen der Corona-Pandemie fĂŒr den Prozess der Digitalisierung und die universitĂ€re Bildung betrifft. In unseren Befragungen zeigt sich, dass die Möglichkeiten digitaler Lehre derzeit noch lĂ€ngst nicht ausgeschöpft werden. Insbesondere digitale Formate ohne persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden werden kaum genutzt. Durch die Analyse von Freitextkommentaren konnten wir zudem wiederkehrende BegrĂŒndungsmuster fĂŒr die Akzeptanz bzw. Ablehnung von Online-Lehre auf personaler, sozialer und fachlich-didaktischer Ebene identifizieren. Angesichts der Ergebnisse scheint uns die Entwicklung eines Leitbilds digitaler Lehre an Musikhochschulen fĂŒr die Zukunft unabdingbar.Last year, due to the nationwide university closings in connection with the corona pandemic, German universities of music faced particular challenges in terms of catching up with the digital technology, media skills and didactic experience in dealing with digital teaching and learning. In particular in the artistic subjects (vocal and instrumental tuition, ensemble courses) there was nearly any reliable experience with online formats. With several surveys of music teachers and students, we have accompanied the externally forced digital change over the past year. Our findings show major differences especially between academic and artistic teachers in terms of the acceptance of online teaching in general, but also concerning the specific work situation and the assessment of the long-term consequences of the corona pandemic for the process of digitization and university education. Our surveys show that the possibilities of digital teaching aren’t used to its full range. Especially formats without personal contact are hardly taken into account when thinking about teaching strategies. Through the analysis of free text comments, we were also able to identify recurring justification patterns for the acceptance or the rejection of online teaching on a personal, socio-ecological and content-related didactic level. In view of the results, the development of a mission statement for digital teaching at the universities of music seems to be indispensable for the future
    • 

    corecore