11 research outputs found

    TĂ€tigkeitsbasierter Softwareentwurf fĂŒr interaktive Bildschirmtische mit exemplarischer Anwendung fĂŒr KrisenstĂ€be im Katastrophenschutz

    Get PDF
    Die Forschung hat interaktive Bildschirmtische als vielversprechende Plattform zur UnterstĂŒtzung der Zusammenarbeit am gleichen Ort identifiziert – eine Vielzahl von Studien belegt ihren Nutzen fĂŒr die Visualisierung von komplexen Daten und ihre positiven Effekte auf Koordination, Arbeit an gemeinsamen Artefakten und Partizipation aller beteiligten Nutzer. Der Entwurf von Software fĂŒr die Nutzung der GerĂ€te in konkreten AnwendungsfĂ€llen birgt jedoch signifikante KomplexitĂ€t – die Anforderungen der AnwendungsdomĂ€ne, die Erfordernisse effizienter Zusammenarbeit und die spezifischen FĂ€higkeiten und Grenzen der GerĂ€te mĂŒssen in einen kohĂ€renten Gesamtentwurf integriert werden, um Nutzern die bestmögliche UnterstĂŒtzung zu bieten. Zur Adressierung dieses Problem wird in dieser Arbeit ein Softwareentwurfsprozess entwickelt, der das theoretische Fundament der TĂ€tigkeitstheorie mit der iterativen Methodik der benutzerorientierten Gestaltung kombiniert. Der Ansatz geht ĂŒber bestehende Arbeiten hinaus, indem er, basierend auf Engeströms Methode der Widerspruchsanalyse, ein Verfahren zur systematischen Ableitung von Anforderungen aus WidersprĂŒchen definiert, welches ĂŒber ein erweitertes TĂ€tigkeitsmodell die drei Faktoren Zusammenarbeit, Bedienung und AnwendungsdomĂ€ne integriert. Der Ansatz kann auch fĂŒr komplexere Szenarien mit unterschiedlichen TĂ€tigkeiten, die miteinander wechselwirken, eingesetzt werden. Die praktische Anwendbarkeit des Ansatzes wird durch den Entwurf einer Software fĂŒr interaktive Bildschirmtische gezeigt, welche die gemeinsame Lageanalyse und Planung in KrisenstĂ€ben des Katastrophenschutzes unterstĂŒtzt. Der Katastrophenschutz bietet sich in diesem Kontext als AnwendungsdomĂ€ne an, da hier alle zuvor genannten Faktoren im Entwurf der Software zum Tragen kommen: in einem Krisenstab kommen Mitarbeiter unterschiedlicher Organisationen zusammen, um ein gemeinsames VerstĂ€ndnis der Situation zu erreichen und kooperativ PlĂ€ne zur BekĂ€mpfung zu entwickeln (Zusammenarbeit); dabei nehmen diese Mitarbeiter unterschiedliche Rollen und Verantwortungen ein, die auch unterschiedliche InformationsbedĂŒrfnisse und Planungsmöglichkeiten mit sich bringen (AnwendungsdomĂ€ne). Zentrales Artefakt dieser Zusammenarbeit ist eine große Papierkarte, deren digitales GegenstĂŒck auf dem Bildschirmtisch den etablierten Praktiken zur Abbildung der Situation auf dieser Karte Rechnung tragen muss (Bedienung). Im Rahmen des Entwurfs zeigen sich dabei eine Reihe von Interaktionsproblemen, fĂŒr die neue, leichtgewichtige Lösungen entwickelt werden, die ohne Modifikation der Hardware, d. h. auch mit kommerziell verfĂŒgbaren Bildschirmtischen, zum Einsatz kommen können. Dabei handelt es sich u. a. um Techniken zum Einsatz digitaler Anoto-Stifte auf Bildschirmtischen mit optischer Sensorik, zur Benutzererkennung von einzelnen Interaktionen – sowohl fĂŒr BerĂŒhrungssteuerung als auch Bedienung mit einem digitalen Stift – und um ein System zur dynamischen Sitzungs- und Zugriffskontrolle. Die Arbeit schließt mit einer umfassenden Benutzerstudie, in welcher 30 Teilnehmer in einem fiktiven Krisenszenario Aufgaben bearbeiten, die entsprechende Arbeitsschritte echter KrisenstĂ€be des Katastrophenschutzes bei der Behandlung einer solchen Situation widerspiegeln. Verglichen werden dabei die neu entwickelte Software fĂŒr interaktive Bildschirmtische, ein handelsĂŒbliches Geoinformationssystem fĂŒr Desktop-Computer, und klassische Papierkarten. Die Auswertung zeigt, dass mit der neu entwickelten Software und den in sie integrierten Interaktionstechniken die höchste Effizienz und die beste Benutzererfahrung erreicht werden; die Software bietet zudem eine ebenso hohe TeamarbeitsqualitĂ€t wie die klassischen Papierkarten. Diese Ergebnisse zeigen, dass der im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Entwurfsprozess in der Lage ist, die Entwicklung von Software fĂŒr interaktive Bildschirmtische so zu steuern, dass diese eine gemeinsame Bearbeitung von Aufgaben auch in komplexen Anwendungsbereichen effizient unterstĂŒtzt

    Von persönlicher Schutzbekleidung zum mobilen Schutzassistenzsystem

    Get PDF
    Miniaturized and embedded computers open new prospects for Personal Protective Equipment (PPE). PPE will recognize context and react on environmental hazards in an autonomous way in the future. Networked components may predict dangerous situations. These complex systems demand a new participatory design process because the new protective functions have to adjust between user and automated technique for practical use. This PhD thesis deals with the user-oriented development process for these new ambient assisted protection systems. A specific workflow follows the process-oriented and networked character of the new mobile protection system. In addition designated design attributes motivate the need of clothing related solutions

    Zur Interpretation elekronischer Kurznachrichten

    Get PDF
    Im Rahmen digital vermittelter interpersoneller Kommunikation und vor dem paradigmati-schen Hintergrund der interdisziplinĂ€r und methodenpluralistisch ausgerichteten Interaktio-nalen Soziolinguistik beschĂ€ftigt sich die vorliegende Arbeit mit der von John J. Gumperz etablierten Kontextualisierungstheorie. Ziel war es, die ursprĂŒnglich von Gumperz fĂŒr die somatische Face-to-Face Kommunikation entwickelt Theorie auf die elektronsiche Kommu-nikationsform SMS (Short Message Service), genauer auf die digitalen Dialoge einer Gruppe befreundeter Personen, anzuwenden. Ausgehend von der Vorstellung eines vorwiegend durch nonverbale und paraverbale Signale etablierten kongnitiv-konstruktivistischen Inter-pretationskontextes, der es in situierten Sprechereignissen koprĂ€senten Interagierenden er-möglicht, die Bedeutung verbaler Zeichen adĂ€quat zu interpretieren, lautete die prinzipielle Forschungsfrage, ob in den zerdehnten GesprĂ€chssituationen schriftlicher Telekommunikati-on ebensolche kontextinferierende Cues existent sind. Untersucht wurde die Frage anhand eines eigens erhobenen Datenkorpus’, das sich aus den SMS-Dialogen zwischen zehn sich nahe stehenden Freund_innen – insgesamt 244 Kurznachrichten – zusammensetzt. Entspre-chend den hypothetischen Erwartungen konnten in einer qualitativen Analyse der gesammel-ten Dialoge eine Reihe schriftsprachlicher Merkmale ausfindig gemacht werden, die basie-rend auf der Theorie Gumperz’ als textbasierte Kontextualisierungshinweise zu definieren sind. Diese Signale entsprechen in gewisser Weise Normverletzungen der Standardschrift-sprache – dem ‘Default-Setting’ unserer literaren Gesellschaft – und lassen sich in einer strukturellen Gliederung und in Anlehnung an das Koch/Oesterreicher-Modell in (1) kon-zeptionell bedingte sprach-stilistische bzw. (2) medial bedingte (ortho-)graphische PhĂ€no-mene einteilen. Dabei beinhaltet die erste Kategorie all jene Kontextualisierungshinweise, die sich vor allem als TransferphĂ€nomene von der gesprochenen auf die geschriebene Spra-che – vom Phonischen ins Schriftliche – charakterisieren lassen; wobei wiederum zwischen sprachlichen Strukturen auf den unterschiedlichen Subebenen des Sprechens unterschieden werden kann. Hierzu zĂ€hlen vor allem allegosprachliche Formen (Elisionen) auf der phono-logischen Ebene; unterschiedliche Ellipsentypen (situative Ellipsen, Strukturellipsen, Adja-zenzellipsen) auf der syntaktischen Ebene; expressive Interjektionen, abtönende oder inten-sivierende Diskurspartikel, umgangssprachliche bzw. dialektale Lexemvarianten sowie gruppenspezifische Spitz- und partnerspezifische Kosenamen auf der lexikalischen Ebene; und auf der pragmatischen Sprachebene rahmende Eröffnungs- und Beendigungssignale. Unter die (ortho-)graphische Kategorie fallen hingegen genuin schriftliche Merkmale – wie der funktionale Einsatz von Satzzeichen sowie der eher seltene Gebrauch interpretationlei-tender Smiley-Gesichter –, die durch das Medium und den semiotischen Zeichenkode Schrift bedingt sind. Sie können in vielen FĂ€llen als Substitutionen nonvokaler GesprĂ€chsmerkmale (Mimik, Gestik, Proxemik etc.) betrachtet werden und weisen in der Regel keine Analogien zu Merkmalen phonischer Kommunikation auf. Neben der Systematisierung der zum Einsatz gekommenen Kontext-Cues wurde in einem weiteren Analyseschrift und unter RĂŒckgriff auf Peter Auers Typologie kontextschaffender Schematypen das Augenmerk auf die jeweiligen kommunikativen Funktionen – das kontextualisierende Potential – der einzelnen schriftsprachlichen Merkmale gelegt. Auer unterscheidet fĂŒr die mĂŒndliche Face-to-Face Kommunikation insgesamt sechs reziproke, teils in hierarchischen VerhĂ€ltnissen zueinander stehende, divergente Schemaebenen, die in verbalen Interaktionen durch den Einsatz inter-pretationsleitender Signale aktiviert werden und in Summe den relevanten Interpretations-rahmen situierter Äußerungen konstituieren. Entsprechend der vorwiegend phatisch-expressiven Natur der Kommunikationsform SMS zeigte sich im Falle der analysierten Dia-loge, dass es sich bei dem Großteil der existenten Interpretationssignale sowohl um Kontex-tualisierungen der sozialen Beziehungen der Interagierenden zueinander als auch um die In-dizierung emotionaler Dispositionen der Textproduzierenden auf der psychischen Ebene in-nerer ZustĂ€nde handelt. Bei den als textbasierte Kontextualisierungsverfahren vorgestellten linguistischen, kommu-nikativ-funktionalen wie typographischen Merkmalen in den SMS-Dialogen der untersuch-ten Personengruppe handelt es sich nicht um neuartige Entdeckungen. Der Großteil der vor-gestellten PhĂ€nomene wurde bereits an anderen Stellen und in vorangegangen Untersuchun-gen zu interpersonellen Interaktionen in schriftlichen Formen der Distanzkommunikation mehrfach zusammengefasst und nach unterschiedlichen Gesichtspunkten klassifiziert. Neu-artig jedoch ist die innerhalb dieser Arbeit gewĂ€hlte Herangehensweise, SMS-Kommunikation nicht allein aus dem innerhalb der deutschsprachigen Linguistik ĂŒblichen Blickwinkel der auf Koch/Oesterreicher basierenden konzeptionellen MĂŒndlichkeit und der medienbedingten Sprachökonomie zu betrachten sondern diese gĂ€ngigen ErklĂ€rungsdimen-sionen um interaktional-linguistische Modelle zu erweitern. Eine Herangehensweise, welche sich als durchaus sinnvoll fĂŒr die Beschreibung der vorliegenden Daten als auch fĂŒr das adĂ€-quate VerstĂ€ndnis der tatsĂ€chlich herrschenden reziproken Mechanismen, die zwischen den Interagierenden, ihren produzierten sprachlichen Zeichen und den außersprachlichen Gegebenheiten wirken, erwies

    Allgemeine Technologie

    Get PDF
    Allgemeine Technologie, die Lehre von den grundlegenden Prinzipien der Technik, verbindet technik- und sozialwissenschaftliches Wissen mit philosophischen Überlegungen. Das Buch behandelt anhand zahlreicher Beispiele die vielfĂ€ltigen Probleme und Facetten der Technisierung, in der sich menschliche Akteure und technische Artefakte zu soziotechnischen Systemen verbinden. Es analysiert die Bedingungen und Folgen der Technikverwendung ebenso wie die Verlaufsmuster der technischen Entwicklung

    Allgemeine Technologie : eine Systemtheorie der Technik

    Get PDF
    not yet availableAllgemeine Technologie, die Lehre von den grundlegenden Prinzipien der Technik, verbindet technik- und sozialwissenschaftliches Wissen mit philosophischen Überlegungen. Das Buch behandelt anhand zahlreicher Beispiele die vielfĂ€ltigen Probleme und Facetten der Technisierung, in der sich menschliche Akteure und technische Artefakte zu soziotechnischen Systemen verbinden. Es analysiert die Bedingungen und Folgen der Technikverwendung ebenso wie die Verlaufsmuster der technischen Entwicklung
    corecore