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Mediale Affektökonomie
Wie werden in Reality TV-Formaten ausgehandelte Regeln des emotionalen Ausdrucks und deren Inszenierung auf Facebook bewertet? Welche unterschiedlichen Orientierungen in Bezug auf andere Körper entstehen dabei? Wie werden dadurch Zugehörigkeitsgefühle erzeugt oder Ausschlüsse vorgenommen? Mit dem Konzept der medialen Affektökonomie beschreibt Claudia Töpper, wie Emotionen in digitalen vernetzten Medienumgebungen geordnet werden. Dabei kann sie aufzeigen, dass insbesondere Ambivalenzen, Paradoxien und die Figur des Spielverderbers oder der Spielverderberin einen handlungssteigernden Charakter haben und affektive Medienpraktiken des Publikums evozieren
Online-Kommunikationsstrategien und Analytik 2.0
Das virtuelle Leben ist fest in unser reales Leben eingebunden. Damit Unternehmen den gewünschten wirtschaftlichen Erfolg erzielen, erfordert dies eigenständige Kommunikationsstrategien, die passend in die
übergeordnete Unternehmensstrategie eingebettet sind. Doch wie unterscheidet sich eine Online-Kommunikationsstrategie von einer herkömmlichen PR-Strategie? Welche sind die Besonderheiten von Kommunikationsmodellen im Internet?
Diese Arbeit konzentriert sich darauf, die Erfolgsfaktoren webbasierter Unternehmenskommunikation aufzuzeigen. Um den wirtschaftlichen Nutzen solcher Maßnahmen jedoch nachweislich feststellen zu können, ist es notwendig, unterschiedliche Tools zur Überprüfung, Evaluation und
Erfolgskontrolle heranzuziehen.Die Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit Methoden zur PR-Evaluation.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Methoden im Online-Bereich anzuwenden sind und verlässliche Ergebnisse bringen.
Theorie Kommunikationswissenschafter beschäftigen sich bereits seit geraumer Zeit mit den Methoden der Evaluation von PR. Und obwohl unterschiedliche
Möglichkeiten der Evaluation bekannt sind und auch in der Praxis eingesetzt werden, stehen ihnen sowohl Wissenschafter als auch Praktiker skeptisch gegenüber. Sucht man in der kommunikationswissenschaftlichen
Literatur nach dem Thema PR-Evaluation, so beziehen sich die Texte fast ausschließlich auf Evaluation im Offline-Bereich.
Als Erste hat sich die deutsche Professorin Barbara Baerns mit PREvaluation beschäftigt. Genau wie Sie, setzte sich auch Klaus Merten für die Qualitätskriterien bei der Medienanalyse ein. Der Gedankenansatz Baerns definiert sich über die Frage, was ist Erfolg. Baerns behauptet,
Erfolg sei über Kontrollmöglichkeiten definiert, dass diese aber fehlten.
Ansgar Zerfaß ist Professor für Kommunikationsmanagement und engagiert sich für das Thema Kommunikations-Controlling, wodurch er ein eigenes Kennzahlensystem zur Messung entwickelt hat.
Hinzu kommt jedoch seit der Etablierung des Internets und der verbreiteten Nutzung von Social Media Plattformen die Analyse der unternehmerischen PR-Maßnahmen im Hinblick auf das Web 2.0. In der Kommunikationswissenschaft im deutschsprachigen Raum ist dazu jedoch
noch keine Literatur vorhanden.
Im Vordergrund der Arbeit stehen nicht nur die Möglichkeiten für Unternehmen, den wirtschaftlichen Nutzen ihrer Online-PR-Aktivitäten zu messen, sondern ebenso eine Analyse von Fachliteratur und Aussagen von
Praktikern. Zu ergründen ist, welche Evaluationsmethoden die
Kommunikationswissenschaft für Online-PR vorschlägt und durch welche Theorien PR-Evaluation gestützt wird.
Um die Meinung von PR-Fachleuten zum Thema Online-PR-Evaluation zu überprüfen und die Forschungsfragen sinnvoll beantworten zu können,eignet sich eine Untersuchung von PR-Fachblogs zum angegebenen Thema. Auf diese Weise ist ein breiter Zugang zu vielfältigen Meinungen und Personen gegeben, die sich dem Thema durch unterschiedliche
Perspektiven nähern. Zudem eignet sich eine Untersuchung von Blogs aus dem Grund der Aktualität. Einige Forschungsfragen zielen jedoch zudem auf einen Vergleich der empirischen Untersuchung mit der theoretischen
Fachliteratur ab. Es soll ein Bogen gespannt werden zwischen dem aktuellen Stand der Kommunikationswissenschaft in diesem Bereich und der Praxis. Die Auswertung der gewählten Stichprobe österreichischer
Blogs erfolgt mittels einer inhaltsanalytischen Untersuchung.
Es konnte keine Literatur der Kommunikationswissenschaft gefunden werden, die sich mit der spezifischen Thematik der Online-PR-Analyse
auseinandersetzt. Es gibt demnach noch keine wissenschaftliche Erkenntnis in diesem Bereich aus der Kommunikationswissenschaft. Die Untersuchung der Literatur wurde aus diesem Grund auf verwandte Fächer ausgeweitet und versucht, diese aus kommunikationswissenschaftlicher
Sicht darzustellen. Die empirische Untersuchung belegte die Wichtigkeit der Analyse von Online-PR und Social Media in Unternehmen. Ebenso sprach sich mehr als die Hälfte aller untersuchten Blogs dafür aus, die Analyse der
Kommunikationsstrategie unterzuordnen und diese wiederum in die Unternehmenskommunikation einzubetten. Nur so sei ein regelmäßiges Reagieren auf bestimmte Entwicklungen möglich
Lernhandeln mit integrierter Unternehmenssoftware
Die Dynamik der technologischen Veränderungen, die zunehmende Komplexität von Anforderungen, Automatisierungspotentiale im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und die Verringerung der durch den Menschen zu bewältigenden Routinetätigkeiten prägen die Arbeitswelt. Im Kontext der Digitalisierung sind Unternehmen zunehmend prozessorientiert ausgerichtet, d. h. betriebliche Kernprozesse werden konsequent an der Wertschöpfung und den Anforderungen der Kunden, an Qualität und an den dafür erforderlichen Prozessen orientiert. Unternehmen müssen dazu über die erforderliche informationstechnische Infrastruktur verfügen. Neben entsprechender Hardware ist die Software erforderlich, mit der Geschäftsprozesse in geeigneter Weise gesteuert und abgebildet werden können (Enterprise Resource Planning Software, ERP). Die Fähigkeit des adäquaten Umgangs mit betriebsnotwendiger Software ist dabei ein kardinales Erfolgskriterium. In der Praxis häufig anzutreffen sind Schulungen, die in Form von einfachen Klick- und Orientierungskursen mit der grundsätzlichen Funktionalität der Software vertraut machen. Fraglich ist allerdings, ob diese didaktische Ausrichtung zu Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten führt, die für das Handeln in Geschäftsprozessen erforderlich sind und einer ganzheitlichen Perspektive auf Geschäftsprozesse gerecht werden. In Bezug auf die angestrebte berufliche Handlungsfähigkeit sind bei diesen Klickschulungen Transferprobleme und träges Wissen zu erwarten.
Die Frage danach, wie zukünftige Anwenderinnen und Anwender qualifiziert werden sollten, um den Umgang mit einer ERP-Software so zu erlernen, dass sie über anwendungsbereites Wissen verfügen und handlungsfähig sind, stellt sich nicht nur für Unternehmen. Auch in der beruflichen Erstqualifizierung und der universitären Ausbildung ist diese Frage relevant. Bildungskontextübergreifend ist die Qualifizierung für den Umgang mit einer ERP-Software i. d. R. mit der Zielvorstellung verbunden, dass Lernende in Bezug auf die Steuerung von Geschäftsprozessen und die Pflege von Daten handlungsfähig werden.
Vor diesem Hintergrund geht diese Arbeit der Frage nach, wie potenzielle Anwenderinnen und Anwender für den Umgang mit ERP-Software qualifiziert werden sollten. Dazu werden das didaktisch-methodische Vorgehen funktionsorientierter Anwender-/Klickschulungen mit dem prozessorientierten Vorgehen problemorientierter Lernumgebungen sowie die daraus resultierenden Lernerfolge kontrastierend analysiert. Ergänzend werden verschiedene Sozialformen (einzeln und dyadisch Lernende) berücksichtigt. Mit Blick auf die Komplexität der Einflussfaktoren auf Lernprozesse werden zusätzlich mögliche Einflüsse durch generalisierte Lernstrategien, die Motivation der Lernenden, emotionale Aspekte während des Lernprozesses sowie die Reflexion des Lernhandelns berücksichtigt. Folgenden forschungsleitenden Fragen geht diese Arbeit nach: Ist das Lernen in geschäftsprozessorientierten Lernumgebungen (Prozessorientierung) dem Lernen in der klassischen Anwenderschulung (Funktionsorientierung) überlegen? Welcher Einfluss auf den Lernerfolg zeigt sich durch die Sozialform? Erreichen dyadisch Lernende einen höheren Lernerfolg als einzeln Lernende?
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekt implizieren Gestaltungskriterien für Lernumgebungen in der schulischen und universitären Berufsqualifizierung sowie für Schulungen und Workshops in diesem Kontext.:1 Einleitung
2 Funktions- und Prozessorientierung
2.1 Paradigmenwechsel von der Funktions- zur Prozessorientierung in der BWL
2.2 Prozesssteuerung mithilfe von ERP-Software am Beispiel von SAP ERP
2.3 Allgemeine Folgen des Paradigmenwechsels für die berufliche Qualifizierung
2.4 Funktionsorientiert-fachsystematisches und prozessorientierthandlungssystematisches Lernen
2.4.1 Funktionsorientiert-fachsystematisches Lernen
2.4.2 Prozessorientiert-handlungssystematisches Lernen
3 Handlungs- und tätigkeitstheoretische Grundlagen des Lernhandelns in ERPSoftware
3.1 Begriffliche Klärung: Tätigkeit – Handlung – Operation
3.2 Unternehmen als Tätigkeitssysteme in der Tätigkeitstheorie nach Engeström
3.3 Handeln in Geschäftsprozessen gemäß der Handlungstheorie nach Aebli
3.4 Individuelle Determinanten des Lernhandelns
3.4.1 Kognition, Motivation und Emotion als Komponenten der personalen Dimension im Person-Umwelt-Bezug
3.4.1.1 Kognition
3.4.1.2 Motivation
3.4.1.3 Emotion
3.4.2 Lernstrategien
3.4.3 Reflexion
3.4.3.1 Begriff der Reflexion und Abgrenzung
3.4.3.2 Stufen und Ebenen der Reflexion
3.4.3.3 Lernprozesse und Reflexion
3.4.4 Transfer
3.5 Soziale Aspekte des Lernhandelns
3.6 Konzeptionelle Synthese handlungs-/tätigkeitstheoretischer und psychophysischer Grundlagen
4 Präzisierte Forschungsfragen und Hypothesen für die empirische Untersuchung
5 Empirische Untersuchung
5.1 Design im engeren Sinne
5.2 Stichprobe
5.3 Untersuchungsablauf (Design im weiteren Sinne)
5.4 Operationalisierung der Variablen
5.4.1 Funktions- und prozessorientierte Konzeption der Lehrveranstaltung
5.4.1.1 Funktionsorientierte Konzeption
5.4.1.2 Prozessorientierte Konzeption
5.4.2 Wissenstests
5.4.3 Erfahrungen mit komplexen Lernumgebungen
5.4.4 Lernstrategieinventar
5.4.5 Fragebogen zur Motivation
5.4.6 Emotion im Lernprozess
5.4.7 Reflexion des eigenen Lernprozesses
6 Ergebnisse
6.1 Lernerfolg – Wissen und Handlungsfähigkeit
6.2 Erfahrungen mit komplexen Lernumgebungen
6.3 Lernstrategien
6.4 Motivation für den Lernprozess
6.5 Emotion im Lernprozess
6.6 Reflexion des eigenen Lernprozesses
7 Diskussion
7.1 Lernerfolg – Wissen und Handlungsfähigkeit
7.2 Erfahrungen mit offenen und komplexen Lernumgebungen
7.3 Lernstrategien
7.4 Motivation für den Lernprozess
7.5 Emotion im Lernprozess
7.6 Reflexion des eigenen Lernprozesses
7.7 Limitationen des Forschungsprojektes
8 Ausblic
Heterogenität in der beruflichen Bildung
Wie bedingt die heterogene Zusammensetzung der Schülerschaft die Lehr-Lern-Prozesse in der beruflichen Bildung? In 14 Beiträgen diskutieren die Autorinnen und Autoren Chancen und Herausforderungen von Persönlichkeitsentwicklung und Fachausbildung in der Berufspädagogik. Das Thema Heterogenität wird aus dem Blickwinkel allgemeiner Pädagogik, Unterrichts- und Resilienzforschung sowie beruflicher Fachdidaktiken reflektiert. Weitere Aspekte sind Sprachentwicklung, multireligiöse Kontexte und Werteerziehung. Ein Großteil der Beiträge entstand im Arbeitskreis "Inklusion und Umgang mit Heterogenität in der beruflichen Bildung", der zur Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) gehört, die von Bund und Ländern gefördert wird
Heterogenität in der beruflichen Bildung
Wie bedingt die heterogene Zusammensetzung der Schülerschaft die Lehr-Lern-Prozesse in der beruflichen Bildung? In 14 Beiträgen diskutieren die Autorinnen und Autoren Chancen und Herausforderungen von Persönlichkeitsentwicklung und Fachausbildung in der Berufspädagogik. Das Thema Heterogenität wird aus dem Blickwinkel allgemeiner Pädagogik, Unterrichts- und Resilienzforschung sowie beruflicher Fachdidaktiken reflektiert. Weitere Aspekte sind Sprachentwicklung, multireligiöse Kontexte und Werteerziehung. Ein Großteil der Beiträge entstand im Arbeitskreis "Inklusion und Umgang mit Heterogenität in der beruflichen Bildung", der zur Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) gehört, die von Bund und Ländern gefördert wird
Persönlichkeitsforschung und Internetnutzung
Die persönlichkeitspsychologische Perspektive der Internetforschung berücksichtigt, dass nicht alle Personen das Internet in gleicher Weise nutzen und auch die Nutzung selbst unterschiedliche Wirkungen auf Personen ausüben kann. Im Schnittfeld von Medienpsychologie, Persönlichkeitspsychologie und Kommunikationswissenschaft analysiert die Arbeit den Zusammenhang zwischen der menschlichen Persönlichkeit und Online-Verhalten. Insbesondere Social Networking Sites wie Facebook haben Kommunikation nachhaltig verändert. Im Kontext verschiedener Arten von Online-Kommunikation werden sieben Persönlichkeitseigenschaften auf ihren Zusammenhang mit Online-Verhalten untersucht: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Narzissmus sowie Schüchternheit. Es zeigt sich, dass Persönlichkeit und kontextuelle Aspekte der digitalen Umgebung in unterschiedlicher Weise miteinander interagieren und Online-Verhalten als eine Funktion aus Person und Situation zu verstehen ist.This work aims to contribute to the understanding of the relationship
between personality and Internet usage. In the theoretical chapters,
trait psychological and media psychological theories and approaches are
presented and integrated into various causal models of personality and
online-behavior. The empirical part consists of three independent
empirical studies. The first study analyzes whether the Five Factors of
human personality are expressed differently on the computer and on the
Internet when compared to the offline world. It can be shown that four
traits including extraversion, openness to experience, agreeableness, and
conscientiousness lead to more moderate test results in the online
version, thus, the expression of these four traits is significantly
weaker in the digital environment. However, the trait expression of
emotional stability even increases. The second study examines the
frequently uttered assumption that especially narcissistic people have a
special affinity for social networking sites. With the help of an online
questionnaire study it is shown that users of social networking sites are
not generally more narcissistic than non-users. Furthermore, the
assumption that the typical needs of narcissistic people for attention
and admiration, for self-disclosure and self-presentation as well as for
self-esteem can be satisfied easier on social networking sites than in
face-to-face communication can not be confirmed. Even highly narcissistic
people prefer face-to-face communication to satisfy these three needs.
The third study examines whether the often-reported preference of shy
people for text-based, computer-mediated communication also applies to
social communication and interaction on social networking sites.
Regarding the typical needs of shy individuals including the needs for
control, belongingness and self-esteem, the results indicate that these
needs can be satisfied easier on social networking sites. All three
studies show both the importance of considering interactions between
personality traits and situational aspects and also emphasize that
computer-mediated communication differs significantly from face-to-face
communication in some psychologically important aspects.Die Arbeit leistet einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenhangs
zwischen Persönlichkeit und Internetnutzung. Dazu werden im theoretischen
Teil persönlichkeitspsychologische sowie medienpsychologische Theorien
und Ansätze vorgestellt und zu verschiedenen Kausalmodellen des
Zusammenhangs zwischen Persönlichkeit und Online-Verhalten integriert.
Der empirische Teil der Arbeit besteht aus drei unabhängigen Studien. Die
erste Studie untersucht anhand des Fünf-Faktoren-Modells der
Persönlichkeit, ob sich Persönlichkeit am Computer und im Internet anders
ausdrückt als außerhalb der digitalen Umgebung. Es wird gezeigt, dass der
Ausdruck der vier Eigenschaften Extraversion, Offenheit für Erfahrung,
Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit im Internet signifikant schwächer
ausfällt. Der Ausdruck der Eigenschaft Neurotizismus verstärkt sich
jedoch in dem Sinne, dass Personen am Computer und im Internet emotional
deutlich stabiler sind als außerhalb der digitalen Umgebung. Die zweite
Studie geht der Vermutung nach, dass besonders narzisstische Personen
eine besondere Vorliebe für Online-Social-Networking haben. Eine Online-
Fragebogenstudie ergibt, dass Nutzer von Social Networking Sites jedoch
nicht generell narzisstischer sind als Nicht-Nutzer. Die Annahme, dass
die typischen Bedürfnisse narzisstischer Personen nach Aufmerksamkeit und
Bewunderung, Selbstoffenbarung und Selbstdarstellung sowie Selbstwert auf
Social Networking Sites besser befriedigt werden können als in Face-to-
Face-Kommunikation, lässt sich ebenfalls nicht bestätigen. Die dritte
Studie untersucht, ob die in der Literatur oft berichtete Vorliebe von
schüchternen Personen für textbasierte, computervermittelte Kommunikation
auch auf Social Networking Sites übertragbar ist. Eine Online-
Fragebogenstudie kann zeigen, dass die typischen Bedürfnisse schüchterner
Personen nach Kontrolle, Zugehörigkeit und Selbstwert tatsächlich auf
Social Networking Sites besser befriedigen können als in Face-to-Face-
Kommunikation. Alle drei Studien belegen gleichermaßen die Wichtigkeit
von Interaktionen zwischen Persönlichkeitseigenschaften und situativen
Aspekten und unterstreichen zudem, dass sich computervermittelte
Kommunikation in einigen, psychologisch relevanten Aspekten deutlich von
Face-to-Face-Kommunikation unterscheidet
Cybermobbing - Mobbing im virtuellen Raum
Mobbing stellt ein altbekanntes soziales Phänomen dar, das mit der Weiterentwicklung der elektronischen Kommunikationsmittel immer neue Formen annimmt. Diese sind unter den Begriffen Cybermobbing oder Cyberbullying bekannt. In den letzten Jahren ist auch die wissenschaftliche Forschung auf diese Problematik aufmerksam geworden. Das Forschungsinteresse dieser Arbeit bezieht sich in erster Linie auf die Mittel, mit denen Cybermobbing betrieben wird und die Formen, die es annehmen kann. Der Fokus wird dabei auf die Verwendung von Social Networks gelegt. Weitere Fragestellungen widmen sich den Rollen der Opfer und TäterInnen. Der theoretische Teil beschäftigt sich mit den Themen Computervermittelte Kommunikation, Web 2.0, Medienkompetenz- und Nutzung von Jugendliche sowie Mobbing und Cybermobbing.
Im empirischen Teil der Arbeit wird die qualitative Methode des problemzentrierten Interviews angewandt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Problem Cybermobbing in der Altersgruppe der Befragten weit verbreitet ist. Von anonymen Anrufen über Beleidigungen, Beschimpfungen und Drohungen, vor allem in Social Networks, bis hin zum Online-Stellen peinlicher Inhalte, wurden viele der „klassischen“ Cybermobbingformen festgestellt. Aber die Studie zeigt auch, dass immer neue Formen auftreten, wie beispielsweise das Erstellen von Hass-Gruppen auf Social-Network-Seiten sowie das Verlinken von Personen auf peinliche oder beleidigende Inhalte. Die Reaktionen der Opfer zeigen, dass sich der Umgang mit diesen Attacken sehr unterschiedlich gestaltet. Dieser geht vom Ignorieren der Angriffe bis hin zur aktiven Gegenwehr (u.a. Hilfesuche bei Eltern, Anwalt und Polizei).Mobbing represents a well-known social phenomenon which is taking on new dimensions with the development of electronic communication. These are known as cybermobbing or cyberbullying. In recent years this issue has been addressed in academic research as well. The main objective of this master thesis will be to examine cybermobbing. This study primarily addresses research related to the means used to conduct cybermobbing and the shapes it can take. The focus will be laid on the use of social networks. Furthermore, the role of victims and offenders will also be discussed. If observed from a theoretical viewpoint, the keywords computer-mediated communication, Web 2.0, competence and use of media by adolescents, traditional mobbing and cybermobbing will be discussed.
Within the empirical part of the thesis, the qualitative method of problem-centered interviews will be applied. The results of the study show that the problem of cybermobbing is widely spread within the interviewees’ age group. Many “classic” forms of cybermobbing could be found, from anonymous phone calls, defamation and insults and threats, as well as new forms such as publishing embarassing contents online, especially in social networks. However, the study shows that more and more new forms such as the creation of hate groups on social network pages or the linking of persons with mortifying or offending contents are emerging as well. The victims’ reactions show that exposure to such attacks is dealt with in very different ways. These range from ignoring such assaults to actively resisting, among others by seeking help from parents, lawyers and the police
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