125 research outputs found
Simulation von Herzkatheterinterventionen bei Kleinkindern
Interventionelle Verfahren stellen seit vielen Jahren ein stetig wachsendes Gebiet in der Therapie angeborener Herzfehler dar. Dennoch existiert bis heute ein Mangel an adĂ€quaten Ausbildungsmethoden um junge Mediziner erfolgreich und risikoarm an die Verwendung dieser Therapien heranzufĂŒhren. Diese Arbeit beschĂ€ftigt sich mit der Entwicklung einer Simulationsumgebung zum Training von Herzkatheterinterventionen bei Kleinkindern. Neue Lösungsmöglichkeiten fĂŒr die physikalische Simulation medizinischer Instrumente (Katheter) im Zusammenspiel mit dem schlagendem Herzen werden vorgestellt. Der gezeigte Ansatz kombiniert hohe Geschwindigkeit in der Berechnung mit einer realistischen Bewegungssimulation und kann unabhĂ€ngig von Topologie und Form umliegender GefĂ€Ăe angewandt werden ohne dabei zugunsten der Performanz auf Freiheitsgrade verzichten zu mĂŒssen. Der prĂ€sentierte Ansatz basiert auf einem quasistatischen Modell und einer effizienten Energieminimierung. Ein Verfahren zur Deformation des schlagenden Herzens mittels einer in Echtzeit berechenbaren pseudoinversen Free Form Deformation Technik wird gezeigt und besprochen. Weiterhin wird ein schnelles, deskriptives Simulationsverfahren fĂŒr Kontrastmittelfluss vorgestellt, sowie eine Vielzahl grafischer Verfahren zur Nachbildung realistischanmutender Bildgebungsverfahren implementiert und ausgewertet. Es wird im Rahmen dieser Arbeit mittels eines voll funktionsfĂ€higen Prototypen gezeigt, dass mit heutigen Rechnern eine vollstĂ€ndig realistische Simulation von Herzkathetereingriffen bei Kleinkindern möglich ist
EinflĂŒsse der nasalen Ventilationstherapie bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen und Herzinsuffizienz auf die kardiale Funktion (LAHN) - eine Pilotstudie
Die chronische Herzinsuffizienz gehört zu den hĂ€ufigsten internistischen Krankheiten und trĂ€gt aufgrund ihrer hohen PrĂ€valenz entscheidend zur MortalitĂ€t und MorbiditĂ€t der Gesellschaft bei. Herzinsuffiziente Patienten sind gehĂ€uft von schlafbezogenen Atmungsstörungen, in erster Linie von zentralen Schlafapnoen, betroffen. Schlafbezogene Atmungsstörungen gelten als Risikofaktoren, die zur Verschlechterung des Krankheitszustands und der Prognose fĂŒhren.
Aus Voruntersuchungen ist bekannt, dass das AusmaĂ der linksventrikulĂ€ren Wandspannung fĂŒr die Herzinsuffizienz und deren Prognose von entscheidender pathophysiologischer Bedeutung ist. Es ist anzunehmen, dass eine nasale Ventilationstherapie durch Erhöhung des intrathorakalen und -ösophagealen Drucks die linksventrikulĂ€re Wandspannung reduziert und sich damit prognostisch gĂŒnstig auswirkt.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, einen etwaigen Effekt der nasalen Ventilationstherapie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und ĂŒberwiegend zentraler Schlafapnoe auf die linksventrikulĂ€re Funktion, das linksventrikulĂ€re Volumen und die linksventrikulĂ€re Wandspannung zu beurteilen.
Zudem soll untersucht werden, ob eine gĂŒnstige Auswirkung auf die Prognose zu erwarten ist. Die Erfassung der kardialen Parameter erfolgte mittels Kardio- MRT, die AbschĂ€tzung der linksventrikulĂ€ren Wandspannung wurde mittels dickwandigem Kugelmodell ermittelt.
Untersucht wurden 6 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die eine linksventrikulĂ€re Ejektionsfraktion von †45% und einen AHI von â„ 15 /h mit einem zentralen Anteil von ĂŒber 50 % aufwiesen. Nach 1:1-Randomisierung behielt die Kontrollgruppe (n = 3) die medikamentöse leitliniengerechte Herzinsuffizienztherapie bei; die Behandlungsgruppe (n = 3) erhielt zusĂ€tzlich eine 12-wöchige nasale Ventilationstherapie (nCPAP). Eine Follow-up-Untersuchung erfolgte nach 3 Monaten, wobei die gleichen kardialen und polysomnographischen Routineparameter wie eingangs erhoben wurden.
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Zum Einschlusszeitpunkt bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Vergleichsgruppen.
Die vorliegende Studie zeigt, dass eine nasale Ventilationstherapie sowohl eine signifikante Verbesserung der linksventrikulÀren Ejektionsfraktion (p = 0,0383) als auch eine Reduktion des Apnoe-Hypopnoe-Index (p = 0,021) zur Folge hat. Es zeigte sich ein deutlicher Trend (ns) zur Reduktion der systolischen Wandspannung in der Therapiegruppe.
Neben dem enddiastolischen Volumen fand sich auch beim endsystolischen Volumen eine nichtsignifikante Verbesserung zugunsten der Therapiegruppe. Ebenso zeigte sich ein Trend (ns) zur Verbesserung der zentralen Schlafapnoen in der therapierten Gruppe.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die nasale Ventilationstherapie bei herzinsuffizienten Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen sowohl einen positiven Effekt auf die kardiale Funktion als auch auf die schlafbezogenen Atmungsstörungen zu haben scheint. Basierend auf den hiesigen Daten einer Pilotstudie, könnte zukĂŒnftig die nasale Ventilation eine weitere therapeutische Option zur Behandlung der Herzinsuffizienz darstellen. HierfĂŒr sind allerdings zunĂ€chst weitere prospektive Studien mit gröĂeren Fallzahlen notwendig
Jahresbericht 2010 / Institut fĂŒr Angewandte Informatik (KIT Scientific Reports ; 7601)
Das Institut fĂŒr Angewandte Informatik (IAI) ist eine Organisationseinheit des Karlsruher Instituts fĂŒr Technologie (KIT), UniversitĂ€t des Landes Baden-WĂŒrttemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft. Das Institut betreibt Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet innovativer, anwendungsorientierter Informations-, Automatisierungs- und Systemtechnik
System zur Erfassung und Verarbeitung von Parametern im Rahmen des arbeitsphysiologischen Belastungs-Beanspruchungs-Konzeptes
Das automatisierungstechnische System medLIMS fĂŒhrt zu einer erheblichen Verbesserung in der VersuchsdurchfĂŒhrung und -auswertung in der arbeitsphysiologischen Forschung und Diagnose. Arbeitsabschnitte, TĂ€tigkeiten und Fragebögen werden mit einem Protokollierungssystem (Mobilfunktelefon) erfasst. Physiologische Daten wie Herzfrequenz, EKG, Blutdruck, Atemgasparameter werden von MessgerĂ€ten geladen. Die Datenaufbereitung ermöglicht die Visualisierung, die Datenauswertung und -ausgabe. Die Praxistauglichkeit des Systems wurde in mehreren Untersuchungsreihen und Forschungsprojekten bestĂ€tigt.Research and practice of occupational medicine is highly improved by the automation system medLIMS (universal structures for data acquisition, management and analysis). A mobile-phone-based logging system is used for self-monitoring of working tasks, activity and questionnaires. Physiological parameters as heart rate, ECG, blood pressure and respiratory parameters could be uploaded. A visualization function and special routines and algorithms for data analysis could be used for analysis. The medLIMS system has been successfully used during several studies and research projects
Methodenanalyse und -optimierung der Impedanzplethysmographie zur Diagnostik kardialer und arterieller Erkrankungen
Abstract
The objectives of this thesis are the determination and optimization of
clinical applicability of impedance plethysmography for the diagnostics of
cardial and arterial diseases. It is shown that the impedance plethysmographical
determination of physiological parameters is controversial. In opposition to
that, monitoring of therapeutic actions is acknowledged to a large extent. The
analysis of literature reveals only qualitative results regarding diagnostics of
cardiovascular diseases by means of impedance cardiography. The peripheral
application of diagnosing peripheral arterial occlusive disease (PAOD) by means
of impedance plethysmography has achieved good quantitative results.
In order to quantify the diagnostic potential for early detection of
cardiovascular diseases a clinical study has been undertaken in the department
of thoracic, heart and vascular surgery at Fulda hospital. 118 thoracic and
peripheral impedance measurements were performed at 85 patients. Moreover, 18
control subjects were included.
The results of this theses show that the early detection of mitral
insufficiency by means of impedance cardiography can be achieved. The
classification procedures yield 82% of sensitivity (Se) and 94% of specificity
(Sp). Furthermore, the usage for diagnosing coronary heart disease is
recommended (Se=95%, Sp=94%). In contrary to literature, detection of aortic
valve diseases seems not feasible (Se<35%, Sp=80âŠ90%). The early diagnostics of
PAOD by means of impedance plethysmography should be promoted (Se=100%, Sp=93%)
especially due to the introduction of a method which enables the examination
independent of measurement conditions by means of analysis of peripheral state
curve.
Moreover, the new method Similarity-Averaging is described that enlarges
the field of application of impedance cardiography to patients suffering from
continuous arrhythmia. Besides, the selection of a method for transformation to
the time-frequency domain is achieved in an unbiased manner even if the
coefficient distributions are qualitative different
Capacitive electrodes for measuring bioelectric signals
Kapazitive Elektroden ermöglichen eine einfache Messung des Elektrokardiogramms (EKG) und Elektroenzephalogramms (EEG). Sie koppeln im Gegensatz zu herkömmlich verwendeten galvanischen Elektroden das Biosignal ĂŒber einen isolierten kapazitiven Kontakt zum Körper aus. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Charakterisierung des Ăbertragungsverhaltens dieser kapazitiven Elektroden und der praktischen Anwendung im Bereich der Routine-Diagnostik und spezieller Interface-Systeme am Beispiel des Brain-Computer Interfaces.
Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte portable EKG-System ermöglicht die Messung mit 15 Elektroden, selbst durch Kleidung hindurch, und verbindet die klassische EKG-Messung mit einem einfachen Zugang zu komplexen rĂ€umlichen Darstellungen der HerzaktivitĂ€t in Form von Body-Surface-Potential-Maps. Das Verfahren wird direkt mit etablierten Verfahren verglichen und anhand realer Patientendaten validiert. Dazu wurden Messungen in klinischer Umgebung durchgefĂŒhrt. Die Ergebnisse zeigen eine gute Ăbereinstimmung der Messungen zwischen kapazitivem und galvanischem Aufbau. Durch die spezielle Anordnung der Elektroden im verwendeten System kann eine deutliche Vereinfachung der EKG-Messung realisiert werden.
Die in dieser Arbeit durchgefĂŒhrte elektrische Charakterisierung der Elektroden und die Beschreibung der Rauschprozesse ermöglicht ein besseres VerstĂ€ndnis der besonders fĂŒr das EEG benötigten höheren Messempfindlichkeit. Um diese praktisch nachzuweisen, bzw. die Grenzen des Systems aufzuzeigen, wird der Aufbau eines kapazitiven 28-Kanal Helmsystems beschrieben, welches zusammen mit der ebenfalls entwickelten analogen und digitalen Signalverarbeitung EEG-Messungen ermöglicht. Gezeigt werden Messungen der Alpha-AktivitĂ€t und visuell evozierter Potentiale. Letztere Signale werden zusĂ€tzlich in einem speziellen Aufbau zur Realisierung eines kapazitiven Brain-Computer Interfaces verwendet und damit beispielhaft eine Steuerung eines Modellfahrzeugs demonstriert.Capacitive electrodes provide an easy access to bioelectric signals in the field of electrocardiography (ECG) and electroencephalography (EEG). They are based on a capacitive coupling between the electrode and the body; in contrast to the conventionally used galvanic electrodes they are isolated from the body. So capacitive electrodes do not require a direct electrical contact to the skin. This work focuses on the characterization of the transfer function and the noise behavior of the capacitive electrodes and the practical application of this measurement in routine diagnosis and specific interface systems, such as Brain-Computer Interfaces.
The development of a portable ECG system is described, enabling the measurement of the ECG with 15 electrodes through clothing. This system combines the classical ECG measurement with complex spatial representations of the cardiac activity called body surface potential mapping. The procedure is directly compared with established systems and real patient data are presented. The results show a high correlation between measurements of the capacitive and galvanic system. The special arrangement of electrodes used in the system greatly simplifies the ECG measurement.
The electrical characterization of the electrodes and in particular the description of the noise behavior is evaluated for measuring brain activity because the EEG needs a higher sensitivity. To demonstrate this in practice and also show the limitations of this approach, the construction of a capacitive 28-channel EEG helmet is described. In combination with a developed analog and digital signal processing unit, EEG measurements are possible with this helmet. Measurements of alpha activity and visually evoked potentials are presented. These visual evoked potentials are also used in a special system for the implementation of a capacitive Brain-Computer Interface. The control of a RC car is represented to demonstrate the function of this Brain-Computer Interface
Jahresforschungsbericht / Technische UniversitÀt Dresden
Der Forschungsbericht vermittelt einen Einblick in die vielfĂ€ltige, leistungsfĂ€hige und interdisziplinĂ€re Forschungslandschaft an der Technischen UniversitĂ€t Dresden.:1. DIE FORSCHUNG AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITĂT DRESDEN IM ĂBERBLICK
1.1. EinfĂŒhrung des Rektors 9
1.2. Die Forschung aus der Sicht der FakultÀten 13
FakultÀt Mathematik und Naturwissenschaften 13
Philosophische FakultÀt 32
FakultÀt Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften 34
FakultÀt Erziehungswissenschaften 35
Juristische FakultÀt 37
FakultÀt Wirtschaftswissenschaften 40
FakultÀt Informatik 41
FakultÀt Elektrotechnik und Informationstechnik 45
FakultÀt Maschinenwesen 47
FakultÀt Bauingenieurwesen 49
FakultÀt Architektur 52
FakultÀt Verkehrswissenschaften 56
FakultÀt Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften 59
Medizinische FakultÀt Carl Gustav Carus und UniversitÀtsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen UniversitÀt Dresden 66
1.3. Auf einen Blick: Die ForschungsaktivitÀten im Berichtsjahr 2004 71
InterdisziplinÀre Projekte (Kurzfassung) 71
Stiftungsprofessuren 75
Kompetenzzentren 83
HBFG-GroĂgerĂ€te im Jahr 2004 88
Drittmittelbilanz 90
Technologietransfer: Patente und AusgrĂŒndungen 94
Gesellschaft fĂŒr Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden mbH (GWT-TUD) 96
Anteil von Frauen an der Forschung 96
2. GROSSE INTERDISZIPLINĂRE FORSCHUNGSPROJEKTE
2.1. Sonderforschungsbereiche 100
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 358 »Automatisierter Systementwurf« 101
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 287 »Reaktive Polymere in nichthomogenen Systemen, in Schmelzen und an GrenzflÀchen« 105
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 463 »Seltenerd-Ăbergangsmetallverbindungen: Struktur, Magnetismus und Transport« 109
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 537 »InstitutionalitÀt und Geschichtlichkeit« 116
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 528 »Textile Bewehrungen zur bautechnischen VerstÀrkung und Instandsetzung« 123
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 609 »Elektromagnetische Strömungsbeeinfl ussung in Metallurgie, KristallzĂŒchtung und Elektrochemie« 127
SONDERFORSCHUNGSBEREICH 639 »TextilverstĂ€rkte Verbundkomponenten fĂŒr funktionsintegrierende Mischbauweisen bei komplexen Leichtbauanwendungen« 132
SONDERFORSCHUNGSBEREICH/TRANSREGIO 6031 »Membrane-microdomains in their role in human disease - Membran-MikrodomÀnen und ihre Rolle bei Erkrankungen des Menschen« 136
2.2. Graduiertenkollegs . 139
GRADUIERTENKOLLEG 191/3 »Werkzeuge zum effektiven Einsatz paralleler und verteilter Rechnersysteme« 140
GRADUIERTENKOLLEG 334 »Spezifi kation diskreter Prozesse und Prozesssysteme durch operationelle Modelle und Logiken« 145
GRADUIERTENKOLLEG 338/3 »Lokale innovative Energiesysteme / Local Innovative Energy Systems« 147
GRADUIERTENKOLLEG 271/2 »Strukturuntersuchungen, PrÀzisionstests und Erweiterungen des Standardmodells der Elementarteilchenphysik« 151
GRADUIERTENKOLLEG 864 »Molekulare Zellbiologie und Bioengineering« 154
GRADUIERTENKOLLEG »HochleistungsbauteilkĂŒhlung« 156
GRADUIERTENKOLLEG DER HANS-BĂCKLER-STIFTUNG »Lebenslanges Lernen - Theoretisches Konzept und bildungspolitische Vision« 158
2.3. Internationale Graduiertenkollegs 160
INTERNATIONALES GRADUIERTENKOLLEG »Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole / Ordres institutionnels, écrit et symboles« 161
INTERNATIONALES GRADUIERTENKOLLEG »Moderne Polymermaterialien: PrÀparation, Charakterisierung und Anwendung« 164
2.4. Forschergruppen 167
FORSCHERGRUPPE »Untersuchungen der Wechselwirkung an biologisierten Grenzschichten von Implantaten im Knochen« 168
FORSCHERGRUPPE »Nanostrukturierte Funktionselemente in makroskopischen Systemen« 171
FORSCHERGRUPPE »COMQUAD (Components with quantitative properties and adaptivity)« 175
FORSCHERGRUPPE »Ferroische Funktionselemente: Physikalische Grundlagen und Konzepte« 177
2.5. DFG-Schwerpunktprogramme 182
DFG-SCHWERPUNKTPROGRAMM 1142 »Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie« 183
DFG-SCHWERPUNKTPROGRAMM 1123 »Textile Verbundbauweisen und Fertigungstechnologien fĂŒr Leichtbaustrukturen des Maschinen- und Fahrzeugbaus« 185
3. DATEN, ZAHLEN, FAKTEN
3.1. Ăbersicht der groĂen InterdisziplinĂ€ren Forschungsprojekte 190
3.2. Anzahl der Forschungsprojekte 193
3.3. Wissenschaftliche Abschlussarbeiten 194
3.3.1. Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im Ăberblick - ohne Promotionen - 194
3.3.2. Wissenschaftliche Abschlussarbeiten (Diplom, Magister, Staatsexamen, Master, Bachelor) 195
3.4. Wissenschaftliche Veröffentlichungen 196
3.5. Promotionen 197
3.6. Habilitationen 198
3.7. Patente 199
3.8. Gastwissenschaftler an der TU Dresden und Forschungsaufenthalte von TU-Wissenschaftlern im In- und Ausland 200
3.9. Preise und Ehrungen 201
3.10. Wissenschaftliche Veranstaltungen . 219
3.11. Messen und Ausstellungen 259
4. FĂRDERER DES JAHRESFORSCHUNGSBERICHTES 27
Benchmarking von Krankenhausinformationssystemen
KrankenhĂ€user lassen sich anhand etablierter Indikatoren wie Bettenzahl, Case Mix Index und Jahresumsatz beschreiben und vergleichen. Obwohl seitens der Krankenhaus-CIOs, der Krankenhausleitungen und anderer Interessensgruppen der Bedarf besteht, Krankenhausinformationssysteme (KIS) zu bewerten und zu vergleichen, gibt es keinen Konsens darĂŒber, wie deren Strukturen, Leistung und QualitĂ€t gemessen werden sollten. Geht man davon aus, dass KIS als soziotechnische Systeme alle informationsverarbeitenden Prozesse im Krankenhaus und die daran beteiligten menschlichen und maschinellen HandlungstrĂ€ger umfassen, kommen sowohl struktur-, prozess- als auch ergebnisbezogene Indikatoren in Frage. In den letzten 20 Jahren entstand eine Vielzahl nationaler und internationaler Benchmarking-cluster, innerhalb derer KrankenhĂ€user ihre Informationssysteme vergleichen können. WĂ€hrend bekannte Benchmarkingcluster allen KrankenhĂ€usern einen positionierenden Vergleich (Performance Benchmarking) auf Basis von Kennzahlen anbieten, besteht nur in einigen Benchmarkingclustern die Möglichkeit, gezielt Schwachstellen aufzudecken (Diagnostisches Benchmarking) oder darĂŒber hinaus beste Praktiken abzuleiten (Best Practice Benchmarking).
Ziele dieser Arbeit sind:
Z1 die Entwicklung einer Methode, mit Hilfe derer Benchmarkingcluster beschrieben, verglichen und schlieĂlich ausgewĂ€hlt werden können,
Z2 die Entwicklung der Methode BenchDoc fĂŒr das Diagnostische und Best Practice Benchmarking von Dokumentationsprozessen im Krankenhaus,
Z3 die DurchfĂŒhrung einer Fallstudie zur Erprobung der Methode BenchDoc sowie
Z4 die ZusammenfĂŒhrung der Ergebnisse der Ziele 1 bis 3 in einem Vorgehensmodell fĂŒr die Auswahl und DurchfĂŒhrung eines KIS-Benchmarkings.
Zu Ziel Z1 wird basierend auf einer Literaturrecherche und einem Expertenworkshop ein UML-basiertes Metamodell entwickelt, mit dem Benchmarkingcluster anhand ihrer Rahmenbedingungen und genutzter Indikatoren systematisch beschrieben und verglichen werden können. Es wird auf sieben Benchmarkingcluster aus dem deutschsprachigen Raum angewandt. Dabei zeigt sich, dass strukturelle Indikatoren fĂŒr KIS weit verbreitet sind und einige AnsĂ€tze fĂŒr indikator- oder reifegradbasierte Bewertungen der ProzessunterstĂŒtzung durch das KIS entwickelt werden. In den Benchmarkingclustern dominieren Performance Benchmarkings, die im Wesentlichen auf einem Kennzahlvergleich auf Basis groĂer Mengen von Indikatoren beruhen.
Zur ErfĂŒllung von Ziel Z2 wird die Methode BenchDoc zum Vergleich und Benchmarking von Dokumentationsprozessen in KrankenhĂ€usern entwickelt. BenchDoc besteht aus einem indikatorannotierten Referenzprozessmodell und Festlegungen zu dessen Einsatz innerhalb eines Benchmarkingprojekts. BenchDoc sieht eine zielorientierte Auswahl von Indikatoren fĂŒr Dokumentationsprozesse vor und prĂ€zisiert die Schritte der Informationsbeschaffung und der Bestimmung der LeistungslĂŒcke zwischen Benchmarkingpartnern. Die Methode eignet sich fĂŒr die DurchfĂŒhrung von Diagnostischen und Best Practice Benchmarkings innerhalb kleiner Vergleichsgruppen, die einen offenen Austausch zwischen den Benchmarkingpartnern befĂŒrworten.
Die Methode BenchDoc wird im Rahmen eines Benchmarkingprojekts der Arztbriefschreibung in zwei UniversitĂ€tsklinika angewandt (Ziel Z3). Zusammen mit den Abteilungen fĂŒr Informationsmanagement werden sieben zu messende Ziele und zugehörige Indikatoren fĂŒr die Arztbriefschreibung festgelegt und deren AusprĂ€gungen in ausgewĂ€hlten Kliniken an beiden Standorten ermittelt. Dazu werden eine Datenbestandsanalyse sowie eine standardisierte Online-Umfrage unter dem Ă€rztlichen Personal durchgefĂŒhrt. An beiden Standorten kann durch die Anwendung der Methode BenchDoc ein erhebliches Optimierungspotenzial fĂŒr die Arztbriefschreibung und deren UnterstĂŒtzung durch das KIS aufgezeigt werden.
Zur Erreichung von Ziel Z4 werden die Ergebnisse zu den Zielen Z1, Z2 und Z3 synthetisiert. Das Informationsmanagement von KrankenhĂ€usern erhĂ€lt eine Prozessbeschreibung fĂŒr die Auswahl eines Benchmarkingclusters und ein sich anschlieĂendes Benchmarking von Dokumentationsprozessen auf Basis der Methode BenchDoc.
Diese Arbeit zeigt auf, wie das Benchmarking von KIS, systematisch, zielgerichtet und kriteriengeleitet vorbereitet und durchgefĂŒhrt werden kann anhand der Auswahl eines passenden Benchmarkingclusters fĂŒr ein Performance Benchmarking und einem Vorgehen fĂŒr das Benchmarking von Dokumentations-prozessen.
Mit dem im Jahr 2020 in Kraft getretenen Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) erhĂ€lt das Benchmarking von KIS in Deutschland nun auch politische PrioritĂ€t. Neben der Förderung von Digitalisierungsprojekten in KrankenhĂ€usern sieht das KHZG auch eine zentrale Erhebung des digitalen Reifegrades vor. Da dieser Reifegrad insbesondere den Erfolg spezieller Digitalisierungsprojekte misst, ist zu erwarten, dass weiterhin mehrere AnsĂ€tze fĂŒr das KIS-Benchmarking nebeneinander fortbestehen. Ein zielorientiertes Vorgehen bei der Auswahl eines Benchmarkingclusters und der DurchfĂŒhrung eines Benchmarkings, wie in dieser Arbeit vorgestellt, erweist sich dabei als hilfreich. Die Methode BenchDoc kann darĂŒber hinaus fĂŒr nachgelagerte diagnostische Analysen, Vergleiche und das Benchmarking des KIS in Hinsicht auf die ProzessunterstĂŒtzung eingesetzt werden. Dabei könnte eine Weiterentwicklung der in der Arbeit vorgestellten Methode BenchDoc fĂŒr Dokumentationsprozesse erfolgen, die sich beispielsweise aus der fortschreitenden Integration von Daten aus Patientenversorgung und Forschung im Zuge der Medizininformatik-Initiative oder dem Aufbau transinstitutioneller Gesundheitsinformationssysteme ergeben
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