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Welt aus Sprache
Sprache ist das zentrale Motiv in Friedrich Achleitners vielfältigem literarischen Schaffen; sie
spannt den Bogen von seinen Arbeiten als Mitglied der Wiener Gruppe über den formorientierten
"quadratroman" bis zur Kurzprosa der vergangenen Jahre, die im Mittelpunkt dieser Arbeit
steht. Doch sind die Möglichkeiten der Thematisierung von Sprache auch wesentlich von
der zugrundeliegenden Gattung geprägt: Während Achleitners frühe Arbeiten, wie etwa seine
Konstellationen oder Montagen, den Materialwert von Sprache hervorheben, erlaubt es die
Form der kurzen Prosa, sowohl Überlegungen zur Sprache zu formulieren als auch Geschichten
über Sprache zu erzählen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die sprachreflexiven Techniken und ihre Wirkung unter besonderer
Berücksichtigung des Genres der Kurzprosa zu untersuchen. Hierfür werden einleitend
die theoretischen Grundlagen sprachbewusster Literatur und ihre Entwicklung umrissen.
Im Mittelpunkt stehen hier entscheidende Einflüsse auf Achleitners Schaffen, um seine persönliche
künstlerische Genese als Teil der sprachkritischen Strömung nachzuvollziehen. Auffallend
an Achleitners frühen Arbeiten ist eine Betonung des Formalen: Sprache wird montiert,
arrangiert und phonetisch seziert, sie wird als Werkzeug offen zur Schau gestellt. Dies
führt zwangsläufig zu einer näheren Betrachtung des Funktionierens von Sprache und als
Konsequenz daraus der Prozesse des Verstehens. Die experimentelle Literatur versucht so
über die Freilegung dieser Mechanismen die Sprache von ihrer Funktion als Dienerin des Inhalts
zu befreien. Den Blick auf die Sprache freizulegen, ist ebenfalls in Achleitners Kurzprosabänden
"einschlafgeschichten", "wiener linien", "und oder oder" und sowie "der springende punkt"
ein zentrales Motiv, jedoch nicht mehr über die Hervorhebung als Material.
Mit der Prosa als Rahmen ergeben sich vollkommen neue Möglichkeiten des Sprachspiels, indem
Gedanken zur Sprache sowohl explizit geäußert als auch implizit thematisiert werden
können. In Achleitners Kürzestgeschichten schließen sich die Reflexion des Materials und die
Vermittlung von Inhalten nicht mehr aus, sondern gehen eine Symbiose ein. Es werden nicht
nur Geschichten mittels der Sprache erzählt, sondern auch über die Sprache, indem etwa Abstrakta
zu literarischen Figuren werden oder das Wörtlich-Nehmen von Redewendungen den Leser zu einer semantischen Umdeutung von Begriffen zwingt. Per Konvention ausgeblendete
Möglichkeiten der Sprache, vor allem in Bezug auf ihre semantische Doppelbödigkeit, stehen
hierbei im Zentrum, wobei die Annäherung bei Achleitner weder eine klagende noch eine anklagende
ist. Bei seinen Sprachgeschichten handelt es sich um ein humorvolles Spiel mit
Mehrdeutigkeiten, die beim Rezipienten eine reflexive Auseinandersetzung bewirken. Vom
Ernst der Avantgarde ist nicht mehr viel übrig, aber auch in Achleitners jüngsten Publikationen
ist das Offenlegen von Fixierungen einer zum Werkzeug degradierten Sprache weiterhin
von enormer Bedeutung, jedoch sind Kritik und Irritation zugunsten des Staunens und der
Pointe in den Hintergrund gerückt
Algebraic properties of derivation words
Derivation words introduced by Hart represent the canonical (leftmost) derivations ina phrase structure grammar and allow for a concrete realization to the categorical treatment of derivations due to Hotz. In this paper a simple self-embedding property of the domain and codomain functions of this realization will be established. This property can be used for simplifying most definitions and making the proofs much shorter
Kongruenz, Rektion, Adjunktion
Diese Untersuchung galt dem Ziel, die sprachwissenschaftliche Begrifflichkeit zur Erfassung morphosyntaktischer Phänomene in natürlichen Sprachen zu präzisieren, zu vervollständigen und weiterzuentwickeln sowie im speziellen die moderne russische Literatursprache (= Standardsprache) unter morphosyntaktischem Gesichtspunkt zu analysieren. Das gesamte in dieser Studie zu dokumentierende Vorhaben läßt sich in drei aufeinanderfolgende Teilvorhaben gliedern:1. Erarbeitung eines universalen Systems möglicher Typen der morphosyntaktischen Markierung in natürlichen Sprachen; 2. Beschreibung der syntaktischen Konstruktionen des Russischen hinsichtlich ihrer morphosyntaktischen Markierung; 3. Analyse und Interpretation der Beschreibungsergebnisse. </P
"Logische Kondensation" - Zur Interpretation von Mehrdeutigkeit in der Kontexturanalyse am Beispiel eines schizophrenen Patienten in der forensischen Psychiatrie
Die Mehrdeutigkeit von Sinn und die Indexikalität von Aussagen stellt eine der zentralen Herausforderungen für die qualitative Forschung dar. Im vorliegenden Artikel machen wir einen Vorschlag, wie Mehrdeutigkeit methodisch kontrolliert erschlossen werden kann, indem propositionale Gehalte eruiert und systematisch zueinander in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum steht dabei eine Methode der "logischen Kondensation", bei der im Anschluss an WITTGENSTEIN (2003 [1922]) ein Text aussagenlogisch verdichtet wird. In der Folge werden logische Brüche sichtbar, die als Grundlage für eine systematische Rekonstruktion der Mehrdeutigkeit eines Textes dienen. Die logische Kondensation als Technik der Interpretation bietet so eine Grundlage für ein konsequent polykontexturales Textverständnis. Die vorgeschlagene Herangehensweise wird am Beispiel eines schizophrenen Patienten aus der forensischen Psychiatrie demonstriert.Ambiguity and indexicality of utterances are key challenges in qualitative research. In this article we propose "logical condensation" as a novel approach to this challenge. Logical condensation reduces a text to its propositional structure. This technique is based upon ideas of WITTGENSTEIN (2003 [1922]) and aims at getting to the (onto-)logical core of a text. As each text always is ambiguous, this attempt will undoubtedly fail. Consequently, we can learn from the fractures within the logical structure of a text about the different layers of meaning involved. Therefore, logical condensation can be the key to a polycontextural understanding of texts and the basis for a thorough contextual analysis. We demonstrate this using the example of a schizophrenic patient in forensic psychiatry
Transformational classes of grammars
Given two Chomsky grammars G and \-G, a homomorphism φ from G to \-G is, roughly speaking, a map which assigns to every derivation of G a derivation of \-G in such a manner that φ is uniquely determined by its restriction to the set of productions of G. Two grammars are contained in the same transformational class, if the one can be transformed into the other by a sequence of homomorphisms. If two grammars are related in such a manner, then there are two relations, one concerning the words of the languages generated and the other regarding the derivations of these words. We establish several classifications of context-free grammars in transformational classes which are recursively solvable
Kongruenz, Rektion, Adjunktion
Diese Untersuchung galt dem Ziel, die sprachwissenschaftliche Begrifflichkeit zur Erfassung morphosyntaktischer Phänomene in natürlichen Sprachen zu präzisieren, zu vervollständigen und weiterzuentwickeln sowie im speziellen die moderne russische Literatursprache (= Standardsprache) unter morphosyntaktischem Gesichtspunkt zu analysieren. Das gesamte in dieser Studie zu dokumentierende Vorhaben läßt sich in drei aufeinanderfolgende Teilvorhaben gliedern:1. Erarbeitung eines universalen Systems möglicher Typen der morphosyntaktischen Markierung in natürlichen Sprachen; 2. Beschreibung der syntaktischen Konstruktionen des Russischen hinsichtlich ihrer morphosyntaktischen Markierung; 3. Analyse und Interpretation der Beschreibungsergebnisse. </P
Formalized Terminologies of Technical Systems and their Reliability
Während des Lebenslaufs eines technischen Systems kommunizieren Fachleute mit verschiedenen Ausbildungs- und Erfahrungshintergründen miteinander. Nur ein gleiches Verständnis auf der Grundlage eines gemeinsamen Terminologoegebäudes ermöglicht zueinander passendes Handeln. Existierende Ansätze der Terminologiearbeit erfüllen die Ansprüche an eine eindeutige, widerspruchsfreie, präzise, mehrsprachige und domänenübergreifende terminologische Basis allerdings nicht.
Um einen reibungslosen Ablauf der gewerkeübergreifenden Zusammenarbeit über den gesamten Lebenslauf technischer Systeme zu ermöglichen, müssen die Grenzfälle und Unschärfen bestehender Terminologieabbildungen gelöst werden. Die in dieser Arbeit ausgearbeitete methodische Grundlage besteht in einer eindeutigen Festlegung von Termini durch die durchgängige Nutzung einheitlicher formaler Beschreibungsmittel. Auf dieser Basis aufbauend wird die Basisterminologie der leittechnischen Modellwelt beschrieben. Sie stellt das Fundament für eine weitergehende Modellbildung dar. Die im Rahmen dieser Arbeit konzipierte Vorgehensweise wird auf die
Modellierung eines formalisierten Terminologiegebäudes zur Verlässlichkeit technischer Systeme angewendet. Die einzelnen Termini werden hierbei durch ein Netz zwischen ihnen bestehender Bedeutungsbeziehungen abgebildet und so zu einem neuen Terminologiegebäude zusammengefügt. Gleichwertige Benennungen werden identifiziert und somit ein Beitrag zur Eindeutigkeit des Fachvokabulars geleistet.
In dieser Arbeit wird ein Terminologiemanagementsystem konzipiert, welches die Sprache in ihrer Komplexität abzubilden vermag und somit über eine bloße Auflistung von Bezeichnungen und den ihnen zugeordneten Definitionen hinausgeht. Es erlaubt die verteilte Erarbeitung und Abstimmung eines Fachwortschatzes in der Normungsarbeit und in der industriellen Praxis und ermöglicht dort eine fachübergreifende Kommunikation, wo bisher nur Unverständnis, Missverständnis und Ablehnung bestanden.In the lifecycle of a technical system experts with different educational backgrounds and experiences communicate with each other. Only a common understanding allows for coordinated and coherent action. Existing approaches of terminology management can not adequately fulfill the unambiguous, consistent, precise, multilingual conceptualization across different domains.
In order to allow for an unobstructed interdisciplinary cooperation a harmonization of heterogeneous information is required and the fuzziness of the currently existing terminology needs to be overcome. The methodical framework to do this is developed in this work. The formalization of unambiguously defined technical terms is supported by
the integrated use of formal means of description. Based on this approach the basic terms and definitions of control technology can be formally described. A standardized and well defined vocabulary is the basis for subsequently defined concepts and models.
The methodical approach outlined in this work is applied to the formalization of a concept system of the dependability of technical systems. The individual concepts will be identified and integrated into a network structure by means of semantic relations. Equivalent designations for identical concepts can be identified and the currently existing frequent use of synonyms can be avoided. This helps to overcome the existing problems and to improve communication across different domains.
As language is a complex phenomenon tool support is of utmost importance. This work lays the basis for a terminology management system which can model various facets of language and thus goes far beyond the scope and expressiveness of currently existing terminology management systems. The terminology management system introduced allows for the distributed and collaborative development of a terminology in standardization as well as in industrial applications
Grundlagen der algebraischen Semantik: Vorlesung an der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Leipzig
1 Einführung, 2 Heterogene Algebren, 3 Algebraische Hülle und Homomorphiebegriff, 4 Termalgebren, 5 Syntax und Semantik von Sprachen, 6 Kongruenzrelationen und Faktoralgebren, 7 Gleichungsdefinierbare Klassen, 8 Abstrakte Datentype
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