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    Personal factors in psychosomatics and their pedagogical consequences

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    Derzeit kann angenommen werden, dass die vorherrschenden ätiopathogenetischen Modelle der Medizin zwar schlüssig, in der Konsequenz jedoch nicht spezifisch sind. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) geht derzeit von komplexen Wechselwirkungen aus psychosozialen, biologischen, iatrogenen und kulturellen Faktoren aus, die in ihrer Gesamtheit sowohl disponierend, auslösend als auch verstetigend wirken und eine kausale Beurteilung des Gesamtgeschehens unmöglich machen. Der deutsche Ethikrat favorisiert in seiner Stellungnahme, die Arzt-Patientenbeziehungen auf die Situativität des Patienten zu fokussieren und dessen Gesundheitskompetenz zum Ausgangspunkt partizipativer Entscheidungsfindung zu machen. Folgt man dieser Betrachtungsweise bleibt festzustellen, dass die Selbstbestimmung des Patienten von dessen Vermögen abhängt, auf der Basis von Wissen und Erfahrung, Sinnzusammenhänge im Umgang mit gesundheitlichen Problemen herstellen zu können. Entscheidungsfindung, wie vom Deutschen Ethikrat gefordert, bedarf patientenseitig daher einer medizinischen Wissensbasis zur Herausbildung von Selbstkompetenz. Selbstkompetenz in diesem Sinne beträfe dann auch den kompetenten Umgang mit Gesundheit und Krankheit, also Gesundheitsbildung. Letztere wäre damit ein essenzieller Bestandteil von Bildung. Gesundheitsbildung wäre demnach Voraussetzung für Verstehbarkeit und Handhabbarkeit sowie Ergebnis durch Sinnbildung. Verstehen von Sinn wiederum führt zu Zufriedenheit und ist eine der wichtigsten Voraussetzung für ein erfülltes, gesundes Leben.At present it can be assumed that the predominant etiopathogenetic models of medicine are conclusive, but in consequence they are not specific. At present, medicine is based on complex interactions of psychosocial, biological, iatrogenic and cultural factors, which in their entirety have a deciding, triggering and steadying effect and make a causal assessment of the entire event impossible. In its statement, the German Ethics Council favors focusing doctor-patient relationships on the patient\u27s situation and making his health literacy the starting point for participatory decision-making. Following this approach, it remains to be seen that the self-determination of the patient depends on his ability, on the basis of knowledge and experience, to establish meaningful contexts in dealing with health problems. Decision-making, as required by the German Ethics Council, therefore requires a medical knowledge base for the development of self-competence on the patient side. Self-competence in this sense would then also concern the competent handling of health and illness, ie health education. The latter would thus be an essential part of education. Health education would therefore be a prerequisite for comprehensibility and manageability as well as the result through the formation of meaning. Understanding of meaning in turn leads to satisfaction and is one of the most important prerequisites for a fulfilled, healthy life

    Das Gendiagnostikgesetz im Spannungsfeld von Humangenetik und Recht

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    Das neue Gendiagnostikgesetz vom 31. Juli 2009 wirft im Spannungsfeld divergierender Perspektiven, insbesondere im Zwiegespräch von Humangenetik und Rechtswissenschaften bedeutsame Fragen u.a. über die Ausgestaltung der genetischen Beratung, die Aufgaben der neu geschaffenen Gendiagnostikkommission oder hinsichtlich der vorgeburtlichen genetischen Diagnostik auf. Zugleich stehen auch die klassischen arztrechtlichen Aspekte der ärztlichen Aufklärung und Einwilligung sowie solche aus dem Bereich des Datenschutzes im Mittelpunkt des Interesses. Dieses facettenreiche Spektrum an Fragestellungen war im November 2010 Gegenstand eines Göttinger Workshops zum Medizinrecht, gemeinsam veranstaltet vom Institut für Humangenetik (Medizinische Fakultät) und vom Zentrum für Medizinrecht (Juristische Fakultät). Die Beiträge und Ergebnisse dieser Fachtagung werden im vorliegenden Band der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht

    Data-Mining – gesellschaftspolitische und rechtliche Herausforderungen : Endbericht zum TA-Projekt

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    Datenanalysetechniken, die in den kontinuierlich größer werdenden Datenbeständen (neue) Strukturen erkennen, werden einerseits vielfältige Innovationspotenziale zugeschrieben, weil wichtige Erkenntnisse gewonnen, Prozessabläufe verbessert sowie Geschäftsideen und Informationsdienste entwickelt werden können. Andererseits werden auch Bedenken geäußert: Die Spanne reicht von intransparenten Abläufen über ungleiche Verwertungsmöglichkeiten abgeleiteter Informationen bis zu Veränderungen des gesellschaftlichen Miteinanders und dem Verlust der Privatheit. Bei der Aufgabe, diese technologische Entwicklung für die Allgemeinheit sinnvoll zu gestalten, ergeben sich vielfältige Herausforderungen, u. a. bezüglich der notwendigen Datenbereitstellung, der Konkretisierung von Möglichkeiten und Grenzen der Datenverwendung, des Umgangs mit den Ergebnissen, der Ausgestaltung von Verantwortungs- und Haftungsfragen sowie damit verbundener Finanzierungs- und Geschäftsmodelle. Nicht alle Herausforderungen sind fundamental neu, denn Daten werden seit langem erfasst und analysiert. In Anbetracht der kontinuierlich größer werdenden Datenbestände, deren vielfältigen Verknüpfungsmöglichkeiten und der analytisch-technischen Entwicklungen erscheint eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen komplexer Datenanalysen und den damit einhergehenden Folgen jedoch erforderlich. Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages hat das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit einer Untersuchung zum Thema Data-Mining beauftragt, die mit diesem Bericht abgeschlossen wird. Im Zentrum der Betrachtung stehen Datenbestände, die im Rahmen öffentlicher Aufgaben erhoben und verarbeitet werden, Analysetechniken, die mit dem Begriff Data-Mining assoziiert werden, sowie das rechtliche Fundament, das Möglichkeiten und Grenzen der Datenanalytik teils allgemein, teils bereichsbezogen definiert. Vertiefend betrachtet werden medizinische und gesundheitssystemische Anwendungsbereiche. Dort werden komplexen Datenanalysen regelmäßig besondere Anwendungspotenziale unterstellt, aber auch Defizite in der Digitalisierung zahlreicher Prozessabläufe und folglich bei der Datenbereitstellung attestiert. Ziel dieses Berichts ist es, den Oberbegriff Data-Mining aus unterschiedlichen Perspektiven zu erschließen und in seiner Vielschichtigkeit darzustellen. Damit soll das Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen komplexer Datenanalysen erhöht werden. Anhand von unterschiedlichen Anwendungsbeispielen werden derzeitige Möglichkeiten und Herausforderungen in medizinischen und gesundheitssystemischen Kontexten veranschaulicht

    Chipkarten im Gesundheitswesen: Nutzungsmöglichkeiten für Prävention und Gesundheitsförderung

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    Das Papier basiert auf einem für die Senatsverwaltung für Gesundheit Berlin erstellten Gutachten. Ihm lagen als Fragestellungen zugrunde, ob eine elektronische Gesundheitskarte (Gesundheitspaß) auch für die Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung anwend- und nutzbar sei und welche erwünschten oder auch unerwünschten Wirkungen hierbei anzunehmen wären. Es werden im Anschluß an eine allgemeinere Einleitung zunächst Ergebnisse einer Kurzrecherche zum gegenwärtigen Stand und den bestehenden Problemen von Chipkarten als Patientenkarten dargelegt (Kap. 2). Im folgenden Kapitel werden die acht für die Untersuchung entwickelten Prüfkriterien Verfügbarkeit von Indikatoren, Konsensfähigkeit von Indikatoren, Individuelle Zuschreibbarkeit von Indikatoren, Individuelle Erhebbarkeit von Indikatoren, Organisatorischer, politischer, finanzieller und rechtlicher Regelungsbedarf, Abschätzung von Nutzenpotentialen für die individuelle Prävention, Abschätzung von Nutzenpotentialen für die bevölkerungsbezogene Prävention sowie Ethische Aspekte begründet. Diese Prüfkriterien werden in Kap. 4 auf die erfragten Indikatorenbereiche Angeborene Risiken, Erworbene Risiken, Risiken des Lebensstils, Risiken der Arbeitswelt, Risiken der natürlichen und technischen Umwelt, Soziale Risiken, Ressourcen, Teilnahme an Gesundheitsförderung sowie Gesundheitszustand bezogen, indem der diesbezügliche Wissenstand dargelegt wird. Aus einer Perspektive bevölkerungs-bezogenen Nutzens, welche die Autoren einnehmen, müßte gefordert werden, daß jeweils alle acht Kriterien ein positives Urteil nahelegen. Dem steht meist bereits ein Fehlen standardisierter, konsensfähiger und individuell zuschreibbarer Indikatoren entgegen (Kap. 5). Individuelle Zuschreibmöglichkeiten gibt es jedoch bei präventivmedizinischen Daten; etliche davon fallen heute bereits in der medizinischen bzw. der präventivmedizinischen Versorgung an. Für sie gilt wie für die Versorgungsdaten, daß sie oft nicht (rechtzeitig) verfügbar sind. Ein diesbezüglich erwarteter Nutzen von Patientenkarten müßte auch für präventivmedizinische Daten gelten. Erweiterungsoptionen von Patientenkarten in den präventiven Bereich hinein werden daher für Indikatoren aus solchen Versorgungsprogrammen prinzipiell unterstützt, für die grundsätzlich eine Effektivität des Programms anzunehmen ist (wenngleich die Programme oft Inanspruchnahmeprobleme haben, bei denen die Autoren skeptisch sind, ob sich diese durch einen Gesundheitspaß würden verringern lassen). In diesem Sinne wird empfohlen, modellhaft den Aufbau einer Kinder(vorsorge)karte, die Einbeziehung des Mutterpasses sowie des öffentlichen Gesundheitsdienstes in nähere Erwägung zu ziehen (Kap. 6). Auch zur Dokumentation eines Teils der arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken könnte ein individuelles Informationssystem nutzbar sein, wobei im Vorfeld von Modellversuchen allerdings Akzeptanzprobleme zu lösen wären, die sich bei bisherigen Modellversuchen in Papierform aus der Befürchtung des Datenmißbrauchs durch die Unternehmen ergeben haben. --

    Einfluss von Polymorphismen des AADAT-Gens auf Schizophrenie und kognitive Phänotypen

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    From patient to consumer? : User identities and user participation in the health care system

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    Patienten sind keine Konsumenten! Mit diesem Argument soll das Primat medizinischer über ökonomischen Kriterien im Gesundheitswesen verteidigt werden. Aber sind Patienten wirklich unter keinen Umständen Konsumenten? In dieser Arbeit wird dargelegt, dass ein-dimensionale Rollenzuweisungen im Gesundheitswesen die Versorgungsrealität unzureichend widerspiegeln. Plädiert wird daher dafür, ein Spektrum an möglichen Identitäten anzuerkennen und ernst zu nehmen: Nutzer von Gesundheitsleistungen vereinen in ihrer Per-son und ihren Handlungen, so die leitende Vorstellung, jeweils Anteile des Patienten, Koproduzenten und Konsumenten. Doch in welchen Gewichtungen existieren diese Identitä-ten und wie korrespondieren sie miteinander? Und welche Identitätsaspekte werden in modernen Gesundheitswesen prinzipiell an den Rand gedrängt? Des Weiteren wird der Streifrage nachgegangen, wie ein mehrdimensionales Leitbild vom Nutzer aussehen soll, das Konsumentsein im Gesundheitswesen nicht a priori negiert, sondern als Teil einer „multiplen Nutzeridentität“ versteht. Wie sich Nutzeridentitäten in verschiedenen Kontexten des Gesundheitswesens verschieben, wird in dieser Arbeit empirisch nachgewiesen. Hierfür wurden Experten von Patientenberatungsstellen und der Selbsthilfe befragt. Gerade in Zeiten des Wandels, in denen sich die Funktionslogiken des Gesundheitswesens und die Bedingungen für die Inanspruchnahme von Leistungen ändern, verleihen Nutzerorganisationen dem Schutzbedürfnis ihrer Klientel eine übergeordnete Bedeutung. Doch wie sieht zeitgemäßer Schutz für Patienten aus, die einerseits zunehmend bereit sind, privat in zusätzliche Gesundheitsleistungen zu investieren und andrerseits mehr denn je aufgerufen werden als Koproduzenten von Gesundheit zu agieren? Die Arbeit ist in acht Kapitel unterteilt: In Kapitel 1 wird der theoretisch-konzeptionelle Kontext identifiziert, in den das deutsche Gesundheitssystem und dessen Nutzer eingebettet sind. Im Mittelpunkt der Kapitel 2 und 3 steht das deutsche Gesundheitswesen. Zum einen wird das Erbe des korporatistischen Gesundheitssystems nachgezeichnet, in dem Ärzte die Governance des Leistungsgeschehens und die Rolle von Nutzern maßgeblich mitgestalteten (Kap. 2). Zum anderen werden Modernisierungsdimensionen im deutschen Gesundheitswesen dargestellt (Kap. 3). In den Kapiteln 4 und 5 rückt die Figur des Nutzers von Gesundheitsleistungen in den Fokus. Zunächst wird im Lichte der vorgestellten Modernisierungsdimensionen nach Reformperspektiven für Nutzer durch Wahl- und Mitspracheoptionen gefragt. Zu diesem Zwecke werden unterschiedliche theoretische Konzepte der Nutzerbeteiligung diskutiert und in Bezug zum deutschen Gesundheitswesen gesetzt (Kap. 4). Anschließend wird das Konzept „multipler Nutzeridentitäten“ entworfen, um die komplexe Beziehung von Rollenzuweisungen an und Selbstbildern von Nutzer(n) in einem mehrdimensionalen Gesundheitswesen analytisch zu fassen (Kap. 5). Der Empirie vorangestellt ist die Darstellung und Abgrenzung des Untersuchungsfeldes: unabhängige Nutzerorganisationen des deutschen Gesundheitswesens. Hierfür werden Ziele und Aufgaben von Nutzerorganisationen von denen der „abhängigen Beratung“ (von Leistungserbringern) unterschieden sowie mögliche Bausteine einer nutzerorientierten Unterstützungskultur ausfindig gemacht (Kap. 6). Im Zentrum des empirischen Teils steht die Frage, welche Muster des Nutzerbedarfs nach Unterstützung im deutschen Gesundheitssystem neu entstehen. Hierzu werden real dominierende Nutzerrollen und aus Expertensicht erforderliche Nutzerkompetenzen vorgestellt und vor dem Hintergrund der Forschungsfrage synthetisiert (Kap. 7). Das abschließende Fazit sowie der Ausblick erörtern die Chancen von Nutzern und Nutzerorganisationen, Autonomiepotentiale und Gestaltungsansprüche im deutschen Gesundheitswesen zu verwirklichen (Kap. 8).Patients are not consumers! This prominent position against the marketization of health care is pursued by many physicians, health care activists and patients themselves. But are patients under any circumstances not consumers? One-dimensional roles do not fit any longer to the reality of health care provision where different rationales such as efficiency, evidence-based medicine or user participation have an impact at the same time. Therefore, the thesis argues for a set of identities that allows health care users to reconcile parts of the patient, the co-producer and the consumer. By developing a concept of “multiple identities of health care users”, the author shows users’ multi-dimensional relations and (sometimes contradictory) claims but also constraints within ever more complex health care systems. Empirically, the thesis demonstrates how different roles of health care users become mobilized within different contexts of the German health care system and which identity aspects become thereby gradually undermined. Drawing from own research on health care user organizations, the author makes the point for a revision of support offers in order to protect and empower health care users in an appropriate manner

    Tätigkeitsbericht 2005

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