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    Friedreich's Ataxie

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    In der vorliegenden Arbeit verwendeten wir kultivierte Fibroblasten von Friedreich’s Ataxie-Patienten und gesunden Kontrollpersonen, um die Wirkung von rekombinantem humanem Erythropoietin auf die SensivitĂ€t von Fibroblasten gegenĂŒber Radikale bildenden Oxidantien zu untersuchen. Unser Ziel mit diesem zellbasierten Ansatz fĂŒr Friedreich’s Ataxie lag darin, aussagekrĂ€ftige und reproduzierbare Tests fĂŒr Friedreich’s Ataxie zu finden. Die untersuchten Parameter waren: Beurteilung der Bildung von oxidativem Stress mittels Dichlorodihydrofluorescein-Diazetat (H2-DCF-DA), sowie zwei Methoden zur Bestimmung der metabolischen AktivitĂ€t mittels Resazurin und MTT-Test. Dabei wies das DCF-Verfahren eine höhere inter- und intra-Assay Streuung auf, als die Resazurin-Methode und der MTT-Test. Des Weiteren wurden die Effekte von Tert-butylhydroperoxid (TBH) und H2O2 untersucht und gezeigt, dass TBH im Gegensatz zu H2O2 die metabolische AktivitĂ€t in FAFib stĂ€rker herabsetzte, als in Kontrollzellen. Mit DCF konnte weder durch TBH, noch H2O2 eine Erhöhung im oxidativen Stress detektiert werden. RhuEPO PrĂ€inkubation der Zellen hatte keinen statistisch signifikanten Effekt auf den basalen oxidativen Stress und die metabolische AktivitĂ€t im DCF-Assay und mit Resazurin, verbesserte aber die metabolische AktivitĂ€t im MTT-Test. Bei zellfreien Untersuchungen wurde auch der direkte Einfluss von rhuEPO und den verwendeten Oxidantien/Radikalbildern auf die Hydrolyse und Oxidation von H2-DCF-DA untersucht. Es zeigte sich, dass rhuEPO keine hydrolysierende, aber eine oxidierende Wirkung gegenĂŒber H2-DCF-DA hatte, die zellprotektive Mechanismen induzieren könnte. Abschließend wurde in einer Pilotstudie der Eisengehalt von zwei Zelllinien von Friedreich’s Ataxie-Patienten, sowie von Kontrollfibroblasten untersucht und gezeigt, dass der zellulĂ€rer Eisengehalt wahrscheinlich aufgrund des unterschiedlichen genetischen Backgrounds extrem unterschiedlich ist.We used cultivated fibroblasts from Friedreich’s ataxia patients and healthy controls to investigate the effect of recombinant human erythropoietin on the sensitivity of fibroblasts to radical-forming oxidants. Using this cell-based approach for Friedreich’s ataxia we aimed to find a robust reproducible readout for the effects of a possible treatment for Friedreich’s ataxia. The investigated readouts were: assessment of oxidative stress generation using the probe dichlorodihydrofluorescein-diacetate (H2-DCF-DA) as well as two methods to assess metabolic activity using resazurin and MTT as probes. We found that the DCF-method had a high inter-and intra-assay variation than the resazurin-assay and the MTT-test. Furthermore the effects of tert-butylhydroperoxide (TBH) and H2O2 were investigated and showed that TBH decreased, in contrast to H2O2, the metabolic activity of FAFib to a higher extent than in control cells. With the DCF-assay no oxidative stress was detectable resulting from incubation with TBH or H2O2. RhuEPO preincubation of the cells had no statistically significant effect on the basal oxidative stress and metabolic activity in the DCF-assay and with resazurin, but improved the metabolic activity in the MTT-test. In addition we investigated the direct influence of rhuEPO on hydrolysis and oxidation of H2-DCF-DA in cell-free studies. RhuEPO showed oxidative, but no hydrolytic properties in the DCF-assay, a property which may be responsible for induction of cytoprotection by rhuEPO. Finally the iron content in two cell lines from Friedreich’s ataxia patients as well as control fibroblasts was investigated and showed that it is very different probably due to the different genetic background

    Stop decisions in software development projects - The development of a decision-support-model based on key figures

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    In Zeiten von Globalisierung, kurzen Produktlebenszyklen und schnellem technologischen Fortschritt gewinnen Projekte ĂŒber alle Branchen zunehmend an Bedeutung – so auch in der Softwarebranche. Nahezu jedes Unternehmen muss derzeit große Anstrengungen im Bereich Projektmanagement unternehmen, um die gestiegenen Anforderungen erfĂŒllen zu können, die richtigen Projekte auszuwĂ€hlen und diese in geeigneter Weise durchzufĂŒhren. Ein wesentliches Problem in diesem Bereich ist, dass UmstĂ€nde und SchlĂŒsselfaktoren des Projekterfolgs wĂ€hrend des gesamten Projektverlaufs als verĂ€nderlich angesehen werden mĂŒssen. VerĂ€nderungen der Rahmenbedingungen können jedoch zu steigenden Kosten und/oder sinkenden Ertragsprognosen fĂŒhren, wodurch möglicherweise eine WeiterfĂŒhrung des bereits begonnenen Projektes unwirtschaftlich wird. Die Frage dahingehend, ob ein bereits laufendes Projekt unter verĂ€nderten Rahmenbedingungen weitergefĂŒhrt oder abgebrochen werden sollte, ist daher eine der Kernfragen des Projektmanagements. Sie wird derzeit jedoch sowohl im Projektmanagement allgemein als auch im Softwareentwickungs-Projektmanagement im Besonderen weitgehend vernachlĂ€ssigt. Daher war das wesentliche Ziel meiner Arbeit ein generisches Modell zur EntscheidungsunterstĂŒtzung zu entwickeln. Dieses Modell kann als Framework aufgefasst werden, welches sowohl fĂŒr verschiedene Arten von Softwareentwicklungsprojekten als auch Unterschiede in der DatenverfĂŒgbarkeit konzipiert wurde. Dabei wurde ein Haupt-Fokus auf die Integration von Kernrisiken in die SchĂ€tzung von ProjektrestaufwĂ€nden und -ertrĂ€gen gelegt, um eine tragfĂ€hige Entscheidungsgrundlage zu generieren.In times of globalization, short product life-cycles and fast technical progress projects gain in importance in all industries – so in the software industry. Practically every company these days has to put in great efforts into project management to meet the increasing requirements, select the right projects and execute these chosen projects well. A serious problem in this context is that circumstances and key success factors may change during the entire course of the project. As a result the increase of costs and/or the decrease of gains may be sufficiently serious to stop the project. The question whether a running project should be continued or stopped under changed conditions is one of the key issues in project management. At present this key-question, however, is neglected both in general project management and in software development projects. Therefore the main objective of my research was to develop a generic model to support decision-making in this context. The model can be seen as a framework, which is designed for use in different types of software development projects and different data availability. It focuses the integration of key risk factors in the estimation of remaining project costs and gains in order to give a suitable decision support

    Wertigkeit der DWI-MRT in der Tumordiagnostik

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    Einfluß der Photodynamischen Therapie auf die Neointimabildung vor und nach Stentimplantation in die Arteria femoralis des Hausschweines

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    Einleitung: Die intrakoronare und peripherarterielle Stentimplantation stellt heute eine grundlegende Methode in der Behandlung der symptomatischen koronaren Herzerkrankung und der symptomatischen peripheren arteriellen Verschlußkrankheit dar. Zentrales Problem dieses Verfahrens ist die Restenosierung der Arterien in ca. 25 bzw. 40% der FĂ€lle. Ziel: In der vorliegenden Studie sollte evaluiert werden, ob die Photodynamische Therapie durch lokal appliziertes PhotofrinÂź mittels porösem Ballon kurz vor oder kurz nach Stentimplantation in der Lage ist, die Intimahyperplasie zu minimieren. Außerdem sollte in Zusammenhang mit der Stentimplantation beurteilt werden, zu welchem Zeitpunkt die Photodynamische Therapie erfolgen sollte, um einen möglichst gĂŒnstigen Effekt auf die NeointimaflĂ€che zu erzielen. Material und Methode: Es wurden drei Gruppen untersucht. Die Kontrollgruppe (Gruppe K), bei der jeweils ein Stent in die Arteria femoralis implantiert wurde, eine „1.Stent+2.PDT“-Gruppe (Gruppe A), die zuerst einer Stentimplantation unterzogen wurde und im zweiten Schritt eine Photodynamische Therapie erhielt und zuletzt die „1.PDT+2.Stent“-Gruppe (Gruppe B), bei der die Stentimplantation der Photodynamischen Therapie folgte. En bloc Explantation der behandelten GefĂ€ĂŸsegmente erfolgte nach 14 Tagen. Histologische Aufbereitung und planimetrische Ausmessung und Vergleich der Wandschichten folgten. Ergebnisse: Makroskopisch und mikroskopisch zeigten die PrĂ€parate keinerlei Hinweise auf Verletzungen der Arterienarchitektur durch die Anwendung des Katheters. Die Behandlung der peripheren GefĂ€ĂŸe vor einer Stentimplantation mittels Photodynamischer Therapie fĂŒhrte zur signifikanten Reduktion der Neointimahyperplasie und des Stenosierungsgrades im Vergleich zu den GefĂ€ĂŸen, die nicht photodynamisch behandelt wurden oder zuerst die Stentimplantation erhielten. Ebenso waren auch die GefĂ€ĂŸlumina der Gruppe B, also in der Gruppe, die erst die PDT erhielt, grĂ¶ĂŸer als in den anderen Gruppen. Zusammenfassung: Die aus dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse ĂŒber die Reduktion der stentinduzierten Neointima mittels PDT könnten zur Restenoseprophylaxe im Zuge einer Intervention in der Peripherie, jedoch auch bei koronarer Stentimplantation angewandt werden. Doch ist es nötig diese Erkenntnisse und Ergebnisse an einem grĂ¶ĂŸeren Kollektiv zu untersuchen

    Charakterisierung genomischer VerÀnderungen im Harnblasenkarzinom

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    Einfluss der Sequenz in einer Stimulus-Stimulus-Reaktionsaufgabe bei Patienten mit Kleinhirnerkrankungen

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    Untersuchung zur Beteiligung des Kleinhirn an kognitiv-assoziativen Lernprozessen mit der Fragestellung, ob Patienten mit zerebellĂ€ren Störungen von einer Sequenzinformation Gebrauch machen können. Hauptergebnis dieser Arbeit ist der Nachweis, dass Kleinhirnpatienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden abhĂ€ngig vom Schwierigkeitsgrad der ihnen gestellten Aufgaben unterschiedliche Lernerfolge bei der PrĂ€sentation von visuellen Stimuli erzielten. Zur BewĂ€ltigung von leichteren Aufgaben wie die Assoziation zwischen einer bestimmten Farbe und einer bestimmten Richtung waren sie durchaus fĂ€hig, zu einem Lernerfolg bei komplexeren Assoziationen scheinen sie weniger fĂ€hig zu sein. Anders als die gesunden Kontrollprobanden können die Patienten keinen Nutzen aus einer festen Sequenzinformation von Farbpaaren gegenĂŒber Farbpaaren ohne feste Sequenzinformation in einem Stimulus-Stimulus-Reaktions-Paradigma ziehen. So zeigten sich wĂ€hrend des Sequenzdrehers, also dem Wechsel einer festen Sequenzvorgabe zu einer fehlenden Sequenzvorgabe, keine unterschiedlichen Entscheidungszeiten in der Patientengruppe. Eine magnetresonanztomographische (MRT) Kleinhirnvolumenanalyse wurde zur Ermittlung des Grades der Kleinhirnatrophie durchgefĂŒhrt

    Verbreitung und DiversitĂ€t denitrifizierender Bakterien im OberflĂ€chenwasser und hyporheischen Interstitial der Lahn unter dem Einfluß von KlĂ€ranlagenabwĂ€ssern

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    Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluß von eingeleitetem KlĂ€rwasser auf die Verbreitung und DiversitĂ€t von denitrifizierenden Bakterien im OberflĂ€chenwasser und hyporheischen Interstitial der Lahn zu untersuchen und mögliche VerĂ€nderungen sowie deren Ursachen zu detektieren. In den Jahren 1999 bis 2001 wurden aus dem KlĂ€r- und OberflĂ€chenwasser und mit Hilfe von Multilevelsonden simultan aus unterschiedlichen Sedimenttiefen der Lahn (5, 15, 25 und 45 cm) Wasserproben entnommen. Die elektrische LeitfĂ€higkeit weist auf einen starken Austausch zwischen OberflĂ€chen- und Interstitialwasser bis in 45 cm Sedimenttiefe und auf einen geringen Einstrom des Grundwassers in die untersuchten Sedimentschichten hin. FĂŒr die untersuchten Interstitialbereiche stellt die VerfĂŒgbarkeit von Nitrat fĂŒr die Denitrifikation keinen limitierenden Faktor dar. Eine Determinierung der Verbreitung von kultivierbaren denitrifizierenden Bakterien im Interstitial durch die Nitratkonzentration und bezĂŒglich der Sedimenttiefe wurde nicht festgestellt. Auch ein temporĂ€r erhöhter Eintrag von Nitrat durch das KlĂ€rwasser fĂŒhrte weder zu einer deutlich erhöhten Nitratkonzentration noch zu einer erhöhten Denitratationspotenz in den flußabwĂ€rts des KlĂ€ranlagenablaufes gelegenen Interstitialbereichen. Eine schon aus vorangegangenen Projekten festgestellten Nitritanreicherungen konnten in dieser Untersuchung fĂŒr den flußabwĂ€rts des KlĂ€ranlagenablaufes gelegenen Interstitialbereich in den Sommermonaten bestĂ€tigt werden. Aufgrund niedriger Ammoniumkonzentrationen und Denitratationspotenzen lassen sich diese nicht auf eine unvollstĂ€ndige Denitrifikation, sondern auf eine unvollstĂ€ndige Nitrifikation zurĂŒckfĂŒhren. Im ca. 250 m flußabwĂ€rts vom KlĂ€ranlagenablauf gelegenen Interstitialbereich konnte keine Nitritakkumulation, dafĂŒr aber eine erhöhte Denitratationspotenz festgestellt werden. Da mit gesunkener Ammoniumkonzentration im KlĂ€rwasser die Denitratationspotenz in diesem Interstitialbereich erniedrigt war, weist dies auf eine scheinbar effektive Kopplung von Nitrifikation und Denitrifikation wĂ€hrend erhöhter Ammoniumkonzentrationen hin. Im untersuchten Exfiltrationsbereich konnten vermehrt denitrifizierende Bakterien isoliert werden, so daß von einer VerbreitungsprĂ€ferenz der kultivierbaren denitrifizierenden Bakterien im upwelling Bereich aufgrund der erniedrigten Sauerstoffkonzentration ausgegangen wird. Aufgrund von Tag-Nachtschwankungen der Sauerstoffkonzentration in der fließenden Welle und der gemessenen Differenz zwischen fließender Welle und Interstitialwasser ist von alternierenden Sauerstoffkonzentrationen im Interstitial und der Ausbildung von „anoxic sites“ in der Lahn auszugehen, wodurch eine Denitrifikation begĂŒnstigt wird. Die isolierten denitrifizierenden Bakterien wurden mittels der molekulargenetischen ARDRA-Methode in 24 phylogenetisch unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Diese genotypische DiversitĂ€t ist vergleichbar mit der von kultivierbaren Bakterien in Böden, die durch dieselbe Methode festgestellt wurde. StĂ€mme der Gattungen Pseudomonas, Enterobacter, Bacillus, Aeromonas, Shewanella, Stenotrophomonas und Klebsiella wiesen eine vom KlĂ€rwasser unbeeinflußte Verbreitung auf. Sie gehören demnach der permanenten mikrobiellen Denitrifikantenpopulation im OberflĂ€chen- und Interstitialwasser der Lahn an. FĂŒr die isolierten denitrifizierenden StĂ€mme der Gattungen Pseudomonas und Bacillus konnte in dieser Untersuchung eine Persistenz im hyporheischen Interstitial der Lahn ĂŒber einen Zeitraum von mindestens fĂŒnf Jahren festgestellt werden. Eine weite Verbreitung im OberflĂ€chen- und Interstitialwasser der Lahn wies das Gram positive Bakterium Bacillus cereus und das Gram negative Bakterium Pseudomonas fluorescens auf, wobei letzteres in der kultivierbaren denitrifizierenden Bakterienpopulation dominiert. Im Gegensatz dazu wurden Ochrobactrum anthropi und Serratia spec. nur flußaufwĂ€rts im OberflĂ€chenwasser detektiert, was auf eine Belastung der Lahn durch flußaufwĂ€rts gelegene punktuelle und diffuse Quellen hinweist. WĂ€hrend Alcaligenes Spezies und Acinetobacter spec. auf die Bedingungen im KlĂ€rwasser angewiesen sind, wurden Comamonadaceae nicht nur im KlĂ€rwasser nachgewiesen, sondern persistierend im OberflĂ€chen- und Interstitialwasser der Lahn festgestellt. Die VerĂ€nderung innerhalb der kultivierbaren Bakterienpopulation der Lahn durch den Eintrag des KlĂ€rwassers zeigt sich insbesondere durch die restriktive Isolierung der StĂ€mme der Comamonadaceae, die nur im und flußabwĂ€rts des KlĂ€ranlagenablaufes detektiert wurden. Eine direkte Einschwemmung dieser denitrifizierenden Bakterien durch das KlĂ€rwasser in das Interstitial der Lahn und eine Persistenz dieser im Interstitial konnte damit nachgewiesen werden

    Ein Beitrag zur Stützung eines Software GNSS EmpfĂ€ngers mit MEMS-Inertialsensoren

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    Die genaue Bestimmung von Position und Geschwindigkeit mit einem globalen Navigationssatellitensystem (engl. Global Navigation Satellite System) (GNSS) in Echtzeit bildet eine essentielle Grundlage für viele Anwendungen in der Navigation. Bei mobilen Navigationsanwendungen finden hĂ€ufig GNSS-Messungen unter ungünstigen Beobachtungsbedingungen statt, so dass Fehler in den Ergebnissen auftreten können. In diesem Fall ist der GNSS-EmpfĂ€nger in Bewegung, so dass die Empfangsumgebung sich stĂ€ndig Ă€ndert. So können Objekte, wie z.B. GebĂ€ude, BĂ€ume, Tunnel usw. zu Reflektionen, DĂ€mpfung bzw. Abschattung der GNSS-Signale führen. Eine hohe zusĂ€tzliche Dynamik bzgl. der beobachteten Dopplerfrequenzverschiebung erfĂ€hrt das empfangene GNSS-Signal durch die Bewegung des GNSS-EmpfĂ€ngers. Das beeinflusst die Signalnachführung (Tracking) und verursacht Fehler bei der Positions- und Geschwindigkeitsbestimmung oder eine Bestimmung ist sogar unmöglich. Eine Verbesserung der Positions- und Geschwindigkeitsbestimmung wird durch die gleichzeitige Messung mit einem GNSS-EmpfĂ€nger und einem inertialen Navigationssystem (engl. Inertial Navigation System) (INS) ermöglicht. Kostengünstige INS beinhalten heute Mikro-Elektro-Mechanische Systeme (engl. Micro Electro Mechanical Systems) (MEMS), die als MEMS-Inertialsensoren bezeichnet werden. Die gemeinsame Nutzung der Messdaten von GNSS und INS wird als GNSS/INS-Integration bezeichnet. Diese Arbeit befasst sich mit der Tiefen GNSS/INS-Integration, so dass mit der Information eines INSs in die Tracking Loop des GNSS-EmpfĂ€ngers eingegriffen wird, um Verbesserungen beim Tracking des Signals und der daraus bestimmten GNSS-Beobachtungen zu erzielen. Dieser Eingriff wird auch als Stützung (engl. aiding) bezeichnet. Die Stützung erfolgt über die RegelgrĂ¶ĂŸen (Dopplerfrequenz und Codephase) in der Tracking Loop für den jeweiligen Kanal des GNSS-EmpfĂ€ngers. Dazu werden die RegelgrĂ¶ĂŸen zunĂ€chst prĂ€diziert, bevor diese beim Tracking des empfangenen GNSS-Signals berücksichtigt werden können. Für die PrĂ€diktion müssen die Position und Geschwindigkeit des Satelliten und des EmpfĂ€ngers vorliegen. Außerdem müssen die Uhrenfehlerrate des Satelliten und des EmpfĂ€ngers bekannt sein. Aus diesen GrĂ¶ĂŸen kann die Dopplerfrequenz und daraus die Rate der Codephase berechnet werden. Die zeitliche Integration der Codephasenrate ergibt die aktuelle Codephase. Aus den Ephemeriden des GNSS-Satelliten kann die Position, die Geschwindigkeit und die Uhrenfehlerrate für einen zeitnahen beliebigen Zeitpunkt berechnet werden. Die Uhrenfehlerrate des EmpfĂ€ngers wird hierbei mittels einer Extrapolation vorausbestimmt. Mit den MEMS-Inertialsensoren kann die Position und Geschwindigkeit des EmpfĂ€ngers fortgeführt werden. Diese Fortführung erfolgt über eine Lose GNSS/INS-Integration mittels einer Strapdown-Rechnung und einem Kalman-Filter für 15 FehlerzustĂ€nde. Als Stützwerte für den Kalman-Filter dienen hier die Position und Geschwindigkeit des SGEs. Die Stützung sollte bei einem Signalabriss oder für die Stabilisierung des Trackings eingeschaltet werden. Die Stützungsmethode wird mit einem Software GNSS-EmpfĂ€nger (SGE) und einer Inertiale Messeinheit (engl. inertial measurement unit) (IMU) aus MEMS-Inertialsensoren (MEMS-IMU) in der Landfahrzeugnavigation getestet und analysiert. Der SGE ist für die Signale des globalen Positionierungssystem (engl. Global Positioning System) (GPS) mit dem C/A-Code auf der L1-Frequenz entwickelt und bestimmt die Position und Geschwindigkeit mit einer Messrate von 1 kHz. Die MEMS-IMU beeinhaltet 6 Freiheitsgrade mit jeweils einem 3-achsigen MEMS-Beschleunigungs- und MEMSDrehratensensor. Die Messrate des MEMS-Beschleunigungssensors betrĂ€gt 1 kHz und die Messrate des MEMS-Drehratensensors betrĂ€gt 800 Hz. Mit diesem Messsystem ist es möglich, die PrĂ€diktion der RegelgrĂ¶ĂŸen für jede Millisekunde durchzuführen, so dass diese bei jedem Tracking-Durchlauf mit dem C/A-Code vorliegen. Aufgrund der hohen Messraten können nur wenige Minuten Messdaten erfasst werden und die Auswertung erfolgt in der Nachbearbeitung (engl. post-processing). Die Stützungsmethode wird durch Fahrten mit einem Messfahrzeug getestet. Dazu werden Messfahrten mit verschiedenen Fahrmanöver ausgeführt, um im empfangenen GPS-Signal unterschiedliche Raten in der Dopplerfrequenz zu erzeugen. Eine Fahrt unter BĂ€umen ermöglicht den Einfluss des zeitlichen Verlaufs im Signal-RauschverhĂ€ltnis (engl. signal-to-noise ratio) (S/N) des empfangenen GPS-Signals auf die Stützungsmethode zu untersuchen. Bei dieser Messfahrt treten auch immer wieder kurzzeitige Signalabrisse auf. Die in der vorliegenden Arbeit dokumentierten Messfahrten und Ergebnisse zeigen, dass die Stützung für einen SGE erfolgreich in der Landfahrzeugnavigation durchgeführt werden kann. Die prĂ€dizierten RegelgrĂ¶ĂŸen werden für die verschiedenen Messfahrten zuverlĂ€ssig berechnet und das Tracking kann damit stabilisiert und sogar bei einem Signalabriss vorgesteuert werden. Außerdem können Ausreißer direkt in den Beobachtungen minimiert werden, so dass Verbesserungen in der Positions- und Geschwindigkeitsbestimmung des SGEs erzielt werden können
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