Das Internet als Medium wissenschaftlicher Tätigkeit - eine Untersuchung im Fach Klinische Psychologie an deutschsprachigen Universitäten

Das Internet hat sich inzwischen zu einem einflussreichen und differenzierten Informations- und Kommunikationsmedium im Alltag etabliert. Welchen individuellen Nutzen haben aber speziell Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von dem Einsatz des Internet im Rahmen ihrer akademischen Tätigkeit an der Universität? Welche objektiven Auswirkungen hat die Internet-Nutzung auf die wissenschaftliche Arbeit? Die vorliegende Arbeit klärt diese Forschungsfragen mittels einer Befragungsstudie an N = 380 deutschsprachigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an klinisch-psychologischen Instituten. Die empirischen Befunde ergaben, dass das Internet für diesen Personenkreis zu einem alltäglichen Arbeitsmittel geworden ist. Es zeigten sich zum einen hohe subjektive Gratifikationen: Über alle Hierarchieebenen hinweg wurde das Medium gleichermaßen nützlich für die eigene Arbeit bewertet. Dabei erleichtert es gewöhnliche Arbeitsprozesse insbesondere im Bereich der Wissensproduktion und Wissenschaftskommunikation. Zum anderen ließen sich positive Zusammenhänge zwischen spezifischen Formen der Internet-Nutzung und der wissenschaftlichen Produktivität ausmachen. Ebenso deutete sich ein demokratisierender Einfluss des Internet auf die Wissenschaft an. Identifiziert wurden jedoch auch verschiedene Problembereiche, die die optimale Ausschöpfung der Potenziale des Internet behindern. Ein differenzierter Maßnahmenkatalog wurde entwickelt, um produktive Anstöße für die weitere Entwicklung der wissenschaftlichen Tätigkeit durch die zum Teil genuin neuen Möglichkeiten des Internet zu geben