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    Mythos-Begriff und vergleichende Literaturanalyse

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    „In Blumenbergs ‚Arbeibt am Mythos’ zeigt sich der Philosoph als vergleichender Literaturwissenschaftler. (...) Blumensbergs philosophische ErklĂ€rung des Mythos handelt nicht begrifflich abstrakt von ihrem Gegenstand, sie folgt vielmehr ganz den konkreten literarischen Überlieferungen und deren Darstellungsvielfalt. Begriffliche Orientierungen – grundsĂ€tzlich die, dass der Mythos menschliche Selbstbehauptung gegen den Absolutismus der Wirklichkeit sei – werden gegeben, doch treten sie gegenĂŒber dem Interesse am Stoffgeschichtlichen, an den literarischen Variationen etwa der Prometheus-, der Odysseus- oder der Faust-Figur zurĂŒck. Damit vertritt und vollzieht Blumenberg den Primat der erzĂ€hlenden Imaginationen vor jeder thematisch lehrhaften Zuordnung, den Primat der Geschichten vor dem, was religiöse, kosmologische, physikalische, moralische, historische, psychologische und andere Deutung aus ihnen abstrahiert.

    Migration, Genealogie und Typologie: Die Konstruktion von IdentitĂ€ten in Pindars fĂŒnfter Isthmie

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    In seiner fĂŒnften Isthmischen Ode verarbeitet der griechische Chorlyriker Pindar einen Mythos, in dem die Motive Migration und Genealogie eine prominente Rolle spielen. Obgleich sich der Mythos der Aiakiden fĂŒr die Konstruktion von IdentitĂ€ten eigentlich nicht eignet, verwendet das Siegeslied die heroischen Leistungen der Aiakossöhne, um den Ruhm sowohl des Adressaten als auch der Einwohner der Insel Ägina zu mehren. Da die Aiakiden im Mythos ihre Heimat Ägina gezwungenermaßen verlassen, war die Inselbevölkerung nicht in der Lage, eine direkte Blutsverwandtschaft mit ihnen zu postulieren. Daher ersinnt Pindar eine Strategie, um Migration und Genealogie neu zu akzentuieren. Indem er die Muster von Wanderung und Genealogie betont und gleichzeitig die engen familiĂ€ren Bindungen unter den Aiakiden auf die Familie des Adressaten projiziert, transformiert Pindar die Konzepte von Migration und Verwandtschaft in zeitlose Narrative. Auf diese Weise wird die â€șrealeâ€č Genealogie gewissermaßen in eine Typologie verwandelt, in der sowohl der Adressat und seine Familie als auch die Inselbevölkerung den mythischen Helden entsprechen

    Ein Denkmal wird beerdigt : "Die BĂŒste des Kaisers" von Joseph Roth

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    Um das Ende eines Denkmals geht es in Joseph Roths ErzĂ€hlung "Die BĂŒste des Kaisers". In ihr ist das Denkmal Zeichen und Sinnbild fĂŒr einen allgemeinen Mythos, hinter dem jedoch ein zweiter, ein "persönlicher Mythos" des Autors Joseph Roth erkennbar wird. Diesem Doppelaspekt einer verborgenen autobiographischen Rede, eines "verschwiegenen Ich" hinter der manifesten Schicht der erzĂ€hlten Geschichte gilt die folgende Deutung

    Migration, InterkulturalitĂ€t und die GrĂŒndung Karthagos im Spiegel des Mythos

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    Phönizische StĂ€dtegrĂŒndungen im westlichen Mittelmeer kennen normalerweise keine GrĂŒndungssagen – die große Ausnahme ist Karthago, und fĂŒr die punische Metropole sind gleich drei Varianten des Mythos ĂŒberliefert. Am bekanntesten ist die Geschichte um die tyrische Prinzessin Dido (Elissa), die, von ihrem tyrannischen Bruder Pygmalion verfolgt, an die KĂŒste Nordafrikas flieht. Die Legende ist ein prototypischer Wanderungsmythos, der das klassische Repertoire an Motiven – Seefahrt, Fremdheit, InterkulturalitĂ€t – in sich einschließt. Der Aufsatz untersucht, welche Rolle Wissenstransfer, RaumbezĂŒge und Genealogien in dem Mythos spielen, dessen UrsprĂŒnge sich im Dunkel der Geschichte verlieren

    Web damage during prey capture in Hyptiotes paradoxus (C.L.KOCH 1834) (Uloboridae)

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    H. paradoxus - well known for its characteristic triangular web - has frequently been described to always completely collapse its web when catching prey. The aim of the present article is to show that this is not the case, and to discuss how the myth of the obligate complete collapse of the web has arisen and why it survived so well.Es wurde oft beschrieben, dass das charakteristische, dreieckige Netz von H. paradoxus beim Fang einer Beute vollstÀndig zerstört wird. Diese Arbeit zeigt auf, dass dies meist nicht der Fall ist und diskutiert, wie sich der Mythos der obligaten vollstÀndigen Netzzerstörung bildete, und wieso er sich soweit verbreiten konnte

    Der "habsburgische Mythos" in ausgewÀhlten Werken Franz Grillparzers

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    Die Arbeit behandelt die Aspekte des „habsburgischen Mythos" in den Grillparzerschen Dramen „König Ottokars GlĂŒck und Ende" (1823) und „Ein Bruderzwist in Habsburg" (1848). Hierbei liegt ein dreigliedriger Aufbau zu Grunde. Im ersten Teil werden Entstehung und allgemeine Merkmale des „habsburgischen Mythos" erlĂ€utert, wobei als Ausgangspunkt das Konzept von Claudio Magris, entwickelt in dessen Schrift „Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur" (dt. 1966), dient. Es wird außerdem auf die spezifischen, von Magris angefĂŒhrten Merkmale des „habsburgischen Mythos" in Franz Grillparzers Werk eingegangen. Als Abschluss erfolgt ein kurzer Überblick ĂŒber die Grillparzer-Forschung und ihre Auseinandersetzung mit dem „habsburgischen Mythos“ nach 1966 sowie ĂŒber Grillparzers VerhĂ€ltnis zur Habsburgermonarchie. Der Hauptteil der Arbeit besteht aus zwei je einzeln durchgefĂŒhrten Analysen der beiden oben erwĂ€hnten Dramen. Anhand von vier Fragestellungen und den im EinfĂŒhrungsteil vorgestellten Kategorien werden die beiden Werke Grillparzers gedeutet, um diese gleichzeitig mit Magris’ eigener Interpretation abzugleichen sowie mit weiteren Ergebnissen der Forschung in Verbindung zu setzen. Die vier Fragestellungen, denen in der Arbeit nachgegangen wird, sind folgende: 1. Wurde und wird der „habsburgische Mythos“ als relevantes Interpretationskriterium fĂŒr beide Dramen in der Forschung der letzten vierzig Jahre angesehen und benutzt? 2. Sind die Thesen und Interpretationen, die bezĂŒglich der Verbindung beider Werke mit dem Konzept des „habsburgischen Mythos“ aufgestellt werden, plausibel? 3. Wieso werden beide Werke weitestgehend zum PhĂ€nomen des „habsburgischen Mythos“ gezĂ€hlt, obwohl sie das Haus Habsburg und die relevanten „Mythos“- Aspekte unterschiedlich darstellen? Kann das negative Ende des „Bruderzwist“ mit der verherrlichenden Funktion des „habsburgischen Mythos“ ĂŒbereinstimmen? 4. Welche Rolle spielen beide Werke fĂŒr die BegrĂŒndung des „habsburgischen Mythos“ in der Literatur des 19. Jahrhunderts

    The medium is the message : James Camerons "Avatar"

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    Der Beitrag untersucht James Camerons Film Avatar (2009) hinsichtlich seiner medialen Implikationen. Die außerirdische Welt Pandora, die zunĂ€chst als mystische Einheit erscheint, erweist sich in der Analyse als eine Welt, in der die universale MedialitĂ€t selbst zum Mythos geworden ist

    EuropÀische IdentitÀt in der deutschen und englischen Literatur des 20.Jahrhunderts anhand der Rezeption des antiken Europa-Mythos

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    Die Arbeit stellt die Rezeption des Europa-Mythos in der Literatur des 20. Jahrhunderts im deutsch- und englischsprachigen Raum vergleichend gegenĂŒber und analysiert auf Basis der Rezeption des Mythos das Vorhandensein und die AusprĂ€gung europĂ€ischer IdentitĂ€t. Das theoretische Fundament des Mythos wird anhand der Mythentheorie von Hans Blumenberg erarbeitet, aus der sich ergibt, dass aus der Rezeption des Mythos und seinen aktualisierenden Bearbeitungen RĂŒckschlĂŒsse auf den Zustand, die Probleme und IdentitĂ€ten der zeitgenössischen Gesellschaft gezogen werden können. Die schematische Darstellung und Analyse der Rezeption des Europa-Mythos in der deutsch- und englischsprachigen Literatur zeigt seine Aktualisierungen und Funktionalisierungen. In der Folge werden die Aussagen der Autoren ĂŒber Europa, europĂ€ische IdentitĂ€t und europĂ€ische Problemstellungen herausgearbeitet und verglichen. Es bestĂ€tigt sich die These, dass es zwischen der Rezeption des Europa-Mythos im deutschsprachigen Raum und jener im englischsprachigen Raum maßgebliche Unterschiede in quantitativer und qualitativer Hinsicht gibt: Europa und europĂ€ische IdentitĂ€t sind in Deutschland, das eine der treibenden KrĂ€fte der europĂ€ischen Einigung ist, im gesamten 20. Jahrhundert fixer Bestandteil des politischen und literarischen Diskurses. Im Gegensatz dazu steht Großbritannien, das dem Europagedanken und der europĂ€ischen Einigung seit jeher skeptisch gegenĂŒberstand. Der Stimmungsverlauf der Reflexion ĂŒber europĂ€ische IdentitĂ€t anhand der Rezeption des Europa-Mythos ist in beiden SprachrĂ€umen Ă€hnlich, jedoch in Großbritannien verzögert

    Antike dramen Heiner MĂŒllers. Adaption der mythen oder eine neue theaterĂ€sthetik?

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    Der Artikel analysiert die Tragödienkonzeption Heiner MĂŒllers im Kontext seiner Antike-Ad- aptionen. Interpretiert werden drei StĂŒcke, die aus formaler Perspektive verschiedene Wege der Antike-Rezeption prĂ€sentieren. Der kurze Text Der Horatier ĂŒbernimmt den Stoff aus Livius Ab urbe condita und erzĂ€hlt die Geschichte der Horatier in einer Form, die man auch als VerserzĂ€h- lung bezeichnen könnte. Das Drama Philoktet stĂŒtzt sich vor allem auf die Vorlage von Sophokles. Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten ist eine sehr freie Adaption des Me- dea-Mythos und nur in GrundzĂŒgen ist sie dem antiken Stoff treu. Trotz dieser formalen Unter- schiede zeigen die drei Texte – offensichtlich gegen die Intention ihres Autors, der nach grossen, tragischen Problemen in der kommunistischen Gesellschaft der DDR suchte – ZĂŒge einer Poetik, die die NĂ€he zur MitleidsĂ€sthetik des bĂŒrgerlichen Trauerspiels offenbart. Die nĂ€here Analyse deckt WidersprĂŒche auf, die das Individuum, das persönliche Leiden zum Hauptproblem machen. Die private Tragödie der Protagonisten scheint die Tragödie zu verdrĂ€ngen, die im öffentlichen Raum angesiedelt ist. Dies ist ein ĂŒberraschendes Ergebnis, bedenkt man MĂŒllers Selbstdeutung sowie seine Rolle im DDR-Kulturbetrieb

    Wer hat die lÀngste Biocchio-Nase?

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    In der Wochenzeitung «Weltwoche» vom 20. September behauptet der Journalist Michael Miersch, der Biolandbau sei ein Mythos, der auf LĂŒgenmĂ€rchen beruhe. Bioprodukte seien nur teurer, aber nicht besser. Zudem sei der Biolandbau umweltschĂ€digend und berge Gesundheitsrisiken. FiBL-Direktor Urs Niggli widerlegt die Kritik Punkt um Punkt
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