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    Eine bemerkenswerte Bio- und Lithofazies an der Basis des Unter-Hauterivium Nordwestdeutschlands

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    Im östlichen Teil des Niedersächsischen Beckens ist das Trans gressionskonglomerat des Unter-Hauterivium-Meeres ("Hilskon- glomerat") in Küsten- und Schwellennähe durch einen hohen, meist organogenen Karbonatgehalt (Biosparit), Biomikrit, Kalk und Mergelstein) sowie Brauneisengeröll- und Quarzsandführung gekennzeichnet. Gleichzeitig weisen diese Basisschichten des Unter-Hauterivium hier einen außergewöhnlichen Fauneninhalt auf ("Sonderfazies”), der im küstenferneren Bereich des östlichen wie auch im Gesamtbereich des mittleren und westlichen Niedersächsischen Beckens bisher nicht beobachtet werden konnte ("Normalfazies"). In der Mikrofauna erscheinen, z.T. im Faunenbild dominierend, Foraminiferen mediterraner Herkunft (Trocholina, Meandrospira Cyclammina u.a.). Auch die Megafauna der "Sonderfazies" ist durch Warm- und Flachwasserformen (Kalkschwämme, Korallen, Bryozoen, Serpuliden, Seelilien) charakterisiert. Da auch in der östlichen Fortsetzung des Norddeutsch-Polnischen Unterkreide-Meeres (Brandenburg, Mecklenburg) u.a. eben falls die Foraminiferen-Gattungen Trocholina und Cyclammina sowie Bryozoen und Seelilien beobachtet werden konnten und im Hauterivium lediglich über die südpolnische Meeresstraße eine Verbindung zum mediterranen Meeresraum bestand, müssen warme Meeresströmungen aus südöstlicher Richtung als Ursache für den Karbonatreichtum der Sedimente und deren Besiedelung durch benthische "Warmwasserformen" angenommen werden. Auch die Ammoniten-Gattung Endemoceras ist nach Untersuchungen von THIERMANN (1963) auf diesem Wege in das Niedersächsische Becken eingewandert. Da die Unterkreide-Transgression mit Konglomerat- und Aufarbeitungshorizonten in einigen küsten- und schwellennahen Bereichen des nordwestdeutschen Unterkreide-Meeres bereits im höheren Valanginium oder aber erst im höheren Unter-Hauteri- vium (z.B. Fallsteingebiet) bzw. tiefem Ober-Hauterivium (z.B. Westerberg b. Alfeld) erfolgte, ist das sog. "Hilskon- glomerat" i.w.S. nicht als synchrone Bildung anzusehen. Allerdings konnten der spezifische petrographische Charakter sowie die typische Fauaenvergesellschaftung der "Sonderfazies" bisher nur im Basiskonglomerat des Unter-Hauterivium und nur im östlichen Teil des Niedersächsischen Beckens beobachtet werden. Daraus ließe sich ableiten, daß nur für einen (im geologischen Maßstab!) enger begrenzten Zeitraum (tieferes Unter- Hauterivium) die zur Entstehung der "Sonderfazies" notwendigen hydrologischen und klimatischen Voraussetzungen gegeben waren. So nimmt der Karbonatgehalt der Sedimente bis zum Unter-Aptium deutlich ab; nur im höheren Ober-Hauterivium steigen die Karbonatgehalte wieder stärker an, um dann im Barremium und Unter- Aptium die im Durchschnitt geringsten Werte der borealen Unterkreide NW-Deutschlands zu erreichen. Erst im Ober-Aptium steigen die Karbonatgehalte wieder an, sinken im Unter-Albium deutlich ab und nehmen vom Mittel-Albium bis Cenomanium kontinuierlich zu. Parallel zum abnehmenden Karbonatgehalt der Sedimente verschwinden bereits im Hauterivium Korallen, Kalkschwämme und Bryozoen, im höchsten Ober-Hauterivium auch die Crinoiden. Erst im höheren Unter-Albium erscheinen wieder Crinoiden im Faunenbild der Bodentier-Vergesellschaftungen. Daraus läßt sich eine deutliche Temperaturabnahme - zumindest im Bodenwasserbereich - infolge fehlender warmer Meeres-Strömungen, verbunden mit einer Zunahme der Wassertiefe im Beckenbereich vom Unter-Barremium bis Unter-Aptium, ableiten. Nach beträchtlicher regionaler Ausweitung der Meeresräume während des Albium kennzeichnen abseits der Küsten- und Schwellenbereiche erstmalig pelagische Faziesverhältnisse das lithologische und faunistische Bild der höheren Unterkreide NW-Deutschlands

    Effekte von Pettenkofers Regenerations-Verfahren, Versuchsreihen und Analyse von Malschichtmigrationen an regenerierten Gemälden des 17. Jahrhunderts

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    Max von Pettenkofer (1818-1901), Apotheker und Prof. für Hygiene in München, entwickelte 1863 das Regenerations-Verfahren, um Trübungen in Gemäldeoberflächen wieder transparent zu machen, dabei wandte zwei Substanzen an, Alkoholdampf und brasilianischen Copaivabalsam. Die völlig neuartige Applikationsform in der Dampfphase, sein fachfremder Beitrag und die einjährige Geheimhaltung der Balsamkomponente löste eine heftige Zeitungsdebatte aus, die Pettenkofer in seiner Publikation Über Ölfarbe 1870 rückwirkend aufgriff. Die Auseinandersetzung und die Publikation machte das Verfahren überregional publik, bis 1900 wurden Hunderte von Gemälden damit behandelt. Mit dem Begriff „Regenerierung“ definierte Pettenkofer nur das Ziel, das Wiederherstellen der Transparenz, er selbst führte mehr als zehn Arten der Behandlung an, seine Nachfolger modifizierten das Vorgehen mit alternativen Substanzen. Im Unterschied zum Reforming verbleibt der gequollene / gelöste und gealterte Firnis auf dem Gemälde. Zumindest bis in die 1970er Jahre blieb die „Regenerierung“ in der Gemälderestaurierung als effizienter Eingriff gängig, routinemäßig um zu prüfen, ob Trübungen überwiegend die Firnisschichtenfolge betrafen. Eigentümliche Veränderungen in Farbschicht und Firnisüberzügen an einer Reihe von Gemälden mit historischen Regenerierungen erwiesen sich unter dem Mikroskop als aufgerissene Malschichtstrukturen und Partikelmigrationen. Querschliffe belegten zweifelsfrei, dass Bestandteile der originalen Malschicht in den Firnis ausgebreitet vorlagen und sich beide Schichtenfolgen vielartig durchmischt hatten. Diese ernsthaften Schäden der Gemälde führen zu einem restauratorischen Dilemma: Bei einer Firnisabnahme würde man zwangsläufig auch migrierte originale Substanz entfernen und – wie sich zeigen ließ – eine Erweichung reaktivieren. Damit entziehen sich diese Gemälde einer verantwortungsbewussten Bearbeitung mit gängigen Lösungsmitteln, vor allem einer Abnahme der Firnisse. Um die Wirkung des Verfahrens und die Eigenart dieser Phänomene zu erforschen, wurde in dieser Arbeit die Beziehung zwischen den beobachteten Migrationen und dem Verfahren Pettenkofers auf mehreren Wegen untersucht: Pettenkofers Aussagen wurden ausgewertet und Gemälde, die er eigenhändigen regenerierte, chemisch analysiert und interpretiert. Pettenkofers Regeneriersubstanzen wurden als historisches Material vorgestellt. Ein eigens entwickeltes analytisches Verfahren diente dazu, Copaivabalsam einerseits in Handelsprodukten und flüssigen Proben aus Museumsbeständen und andererseits in regenerierten Gemälden nachzuweisen. In einem Exkurs wurden die wichtigsten alternativen Regeneriersubstanzen der Nachfolger Pettenkofers bis in das 20. Jh. angeführt. Das Wirkungsprinzip des Pettenkofer-Verfahrens wurde von der Verfasserin historisch adäquat experimentell nachvollzogen an natürlich gealterter Gemäldestruktur, die dafür zuvor kontrolliert krepiert worden ist. Dabei kamen Weingeist, Copaivabalsam und ein Destillat des Copaivabalsams einzeln und in verschiedenen Kombinationen an definierten Probenkörpern zum Einsatz. Der optische Effekt bei Präparation und Regenerierung wurde fotografisch in Aufsicht und Querschliffen dokumentiert. Auf diese Weise ließ sich prüfen, unter welchen Bedingungen und in welchen Gestalten spezifische Regenerierschäden entstehen und welchen Beitrag der Weichmacher Copaivabalsam dabei spielt. Der schon von Zeitgenossen bemängelte schädliche Nebeneffekt, der Verlust der Festigkeit, wurde mit zwei Verfahren und unterschiedlichen Bedingungen gemessen. Die Aufnahmen regenerierter Probenkörper dienten wiederum als Referenzmaterial bei der Diagnose regenerierter Gemälde. 40 Gemälde in verschiedenen Museen wurden mikroskopisch untersucht und annähernd tausend Aufnahmen von Malschichtschäden morphologisch verglichen. Als spezifisch erkannte Schadensphänomene mussten, soweit möglich, von gängigen Malschichtschäden abgegrenzt und neu benannt werden. Für die Erweiterung der Terminologie konnten weiterführende Anregungen aus Nachbardisziplinen, besonders der Geologie und Meteorologie gewonnen werden. Anhand des Referenzmaterials zeigte sich, in welchem Ausmaß die festgestellten Schäden als direkte Konsequenzen aus früheren Regenerierungsmaßnahmen zu bewerten sind. Die Ergebnisse der Reihenuntersuchung führten zu einem Schadenskatalog, im Sinne eines Handbuches wird die Besonderheit der Schäden für den Praktiker wieder erkennbar

    Morphometrische Analysen zur Klärung der Buckelwiesengenese

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    Unter dem Begriff „Buckelwiesen“ versteht man Flächen, die durch Mulden im Wechsel mit kleinen Buckeln rhythmisch reliefiert sind. Sie sind einzigartige geomorphologische Phänomene, die bereits von einigen Autoren thematisiert wurden. Ihre Entstehung konnte jedoch noch nicht restlos geklärt werden, da sich bis jetzt keine der vier Theorien zur Buckelwiesengenese durchsetzen konnte. Diese Arbeit befasst sich mit zwei Buckelwiesen in den Südtiroler Dolomiten. Diese wurden nach verschiedenen Gesichtspunkten untersucht und mit anderen Buckelwiesenvorkommen verglichen mit dem Ziel, Hinweise auf die Entstehungsweise der Buckelwiesen zu erhalten. Mittels Literaturrecherche, Feldaufnahme und statistischen Methoden wurden Daten zur Morphometrie, zur Bodenbeschaffenheit und zur Beziehung zwischen Buckelwiesen und Baumwuchs erhoben und anschließend analysiert. Auch bereits vorhandene Daten von anderen Buckelwiesenarealen wurden herangezogen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Analyse der morphometrischen Daten der einzelnen Buckelwiesenvorkommen. Die wichtigste Frage war, ob die Morphometrie Hinweise auf die Buckelwiesengenese liefern kann. Der Kern der Arbeit liegt in der Überprüfung, ob die Buckelwiesen eventuell Verkarstungserscheinungen sein könnten, bei deren Erstanlage der Wald eine Rolle spielte. Eingehende Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass tatsächlich Karstlösung als Ursache für die Buckelwiesengenese anzunehmen ist. Für die Erstanlage des Buckelwiesenreliefs ist entweder Windwurf oder differenzierte Kalklösung unter Waldbedeckung verantwortlich. Die Frage nach dem Primärrelief der Buckelwiesen konnte jedoch nicht vollständig geklärt werden.„Buckelwiesen“are special microrelief landscapes consisting of hummocks alterning with pits. They are specific geomorphological phenomenons, which have been already studied by numerous authors. However, they couldn`t yet clearify the reason for the development of Buckelwiesen. Not any of the four different theories to the genesis of the the pit and mount microrelief could prevail. This study deals with two different Buckelwiesen in the Dolomites of South Tyrol, Italy. They have been analysed relating to different aspects and compared with other test sites. The target of this study consists of a collection of informations about the development of Buckelwiesen. Using literature research, field survey and statistical methods, data have been collected and analysed concerning morphometry, soil conditions and the relation between the pit and mount microrelief and the plant cover thereupon. Additionally, already existing data have been used. The main focus lay on the analysis of the morphometry of the different Buckelwiesen areas. The most important question was, if the morphometrical data can give indications for the genesis of Buckelwiesen. The core of this study lies in the verification, if Buckelwiesen could eventually be a phenomenon of karst formation with an initial development caused by forest. Analysis results showed that in fact karst formation is the reason for the development of Buckelwiesen. The initial genesis is caused either by wind throw or by differentiated karst formation under forest. The question about the initial development of the pit and mount microrelief has not been fully answered

    Kinematik und Deformation an der Leithagebirgs-W-Randstörung (Wimpassing)

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    In dieser Studie wurde mittels digitaler Geländekartierung, tektonischer Geomorphologie und Störungs- und mikrostrukturelle Analysen, eine spröde Hauptstörungszone am Rande des Wiener Beckens (Niederösterreich) untersucht. Das Hauptziel dieser Studie ist das Alter und die Entwicklung dieser Störungszone, welche maßgeblich an der Exhumierung des Leithagebirges beteiligt war, besser verstehen zu können. Die geologische Entwicklung des Wiener Beckens spielt eine wichtige Rolle um die Geologie des Leithagebirges verstehen zu können. Die NNE-SSW streichende Bergkette liegt am südöstlichen Rand des Wiener Beckens und sie wird durch große Störungen und durch Sedimente des Wiener Beckens im Westen, des Eisenstädter Becken im Süden und das Pannonischen Becken im Osten begrenzt. Die Bergkette ist ein Horst der 34 km lang und maximal 9 km breit ist. Der Fuß des Leithagebirges liegt im flachen Wiener Becken (118 m.) und steigt bis zum Sonnenberg (484 m) an. Die Lithologie des Leithagebirges besteht hauptsächlich aus paläozoischen Gneisen und Glimmerschiefern (z.B. das Variszisch-metamorphe Grundgebirge) und aus einer schwach metamorphen Permomesozoischen Bedeckung, die einen Teil des Unterostalpins darstellt. Während der eo-alpinen Orogenese wurden die Gesteine in der unteren Grünschieferfazies stark deformiert. Dicke Schichten badenischer und dem sarmatischer Sedimente blieben entlang des Randes des Leithagebirges erhalten. Aufgrund der schlechten Aufschlusslage am Leithagebirge, haben wir den Steinbruch „Schraufstädter“ in der Nähe von Wimpassing, an dem SW- Rand des Leithagebirges, im Detail digital kartiert. In dem Steinbruch sind hauptsächlich metamorphe Permo-triasische Sedimente als Marmor-Ultramylonite und duktil deformierte Quarzite, aufgeschlossen. Alle Lithologien wurden von einer intensiven kataklastischen Deformation stark überprägt. Die Kataklasitzone ist über eine strukturelle Dicke von mehr als 500 m aufgeschlossen. In den Zonen weniger intensiver spröder Deformation können die Dolomitmylonite von ultramylonitischen Kalzitmarmore unterschieden werden. Spröde Störungen mit polierten Harnischflächen und Linearen bilden ein konjungiertes N-S streichenden Abschiebungssystem. Einige dieser Störungen wurden später von dextralen Seitenverschiebungen reaktiviert. Kalzitische Kluftfüllungen zeigen eindeutig ein W-E Extension. Aufgrund dieser spröden Deformation wurden 10er m mächtige Meta-Quarzit Linsen innerhalb der dolomitischen Marmor Kataklasiten eingelagert. Interessanteweise ist diese spröde Störungszone von klastischen Sedimenten des Badeniums überlagert und diese Sedimente zeigen keinerlei Hinweis auf eine tektonische Deformation. Ich schließe daraus, dass die Exhumierung des Leithagebirges vor dem Badenium erfolgt ist.Digital field mapping, tectonic geomorphology, fault slip analysis and microstructural investigations are used to study a major brittle fault zone at the margin of the Vienna Basin (Lower Austria). The major aim of the study is a better understanding of the age and the growth history of this fault zone, which facilitated the exhumation of the Leithagebirge. The geological evolution of the Vienna Basin plays an important role for the understanding of the geology of the Leithagebirge. This NNE-SSW striking mountain chain is located at the southeastern margin of the Vienna Basin and it is bordered by major faults against the sediments of the Vienna Basin in the W, the Eisenstadt Basin in the S and the Pannonian Basin in the E. The mountain chain is a horst/ridge and has a longitudinal extension of 34 km with a maximum width of 9 km. The elevation rises from the flat Vienna Basin (a.s.l. 118m) to 484 m (Sonnenberg). The lithology of the Leithagebirge consists mainly of Paleozoic gneisses and mica schists (i.e. Variscan metamorphic basement) and its weakly metamorphosed Permo-Mesozoic cover as a part of the Lower Austroalpine realm. During the Eoalpine event, the rocks have been strongly deformed under lower greenschist facies conditions. Thick layers of Badenian and Sarmatian sediments preserved along the margins of the Leithagebirge. Because the outcrop situation in the Leithagebirge are generally poor, we digitally mapped the quarry “Schraufstädter” near Wimpassing at the SW margin of the Leithagebirge in detail. In the quarry, mainly metamorphic Permo-Triassic sediments comprising marble ultramylonites and ductily deformed quartzites are exposed. All lithologies are strongly overprinted by an intense cataclastic deformation. The zone of pervasive cataclasis is exposed over a structural thickness of more than 500m. In zones of less intense brittle overprint, the dolomite mylonites can be discriminated from calcite ultramylonitic marbles. Brittle fault planes with polished slickensides and slickenlines, form a conjugate N-S striking normal fault system. Some of the faults have been later reactivated by dextral strike-slip movements. Calcite veins clearly post-date W-E extension and precipitate in the partly non-cohesive cataclasites. As a result of this brittle deformation, meta-quartzite lenses are juxtaposed within the dolomitic marble cataclasites separated by up to several meters of non-cohesive cataclasites and fault gouges. Interestingly, the brittle fault zone is overlain by clastic sediments of Badenium age and these sediments have no evidence of any tectonic deformation. We therefore suggest that the exhumation of the Leithagebirge ridge develop prior to the Badenium

    Das antike Genre als Vorbild für die Malerei der Neuzeit

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    Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ausschließlich mit dem antiken Genre, einer Kunstgattung, die das Leben, die Umwelt, das Miteinander und die Verinnerlichung des Menschen zum Thema hat. Die vorliegende Untersuchung ist in sieben Teile geliedert: 1.) Prolegomenon - Vorwort, in dem die Thematik und die Methodik vorgestellt werden; 2.) das antike Genre - ein umfassender Überblick über die Kunstgattung in chronologischer Abfolge; 3.) Tafelteil - ein in acht Doppelseiten chronologisch gegliederter Bildteil mit insgesamt 35 Abbildungen; 4.) Bildpaarvergleiche - eine Gegenüberstellung von antikem (Genre-) Vorbild und die neuzeitliche Umsetzung (bzw. Neuschaffung) durch den modernen Künstler. Der zentrale Teil ist durch mehrere Exkurse durchbrochen und soll neuzeitliche Kunstwerke aus sechs Stilepochen auf Ähnlichkeiten oder Verbindungen zu antiken Vorbildern hin untersuchen; 5.) Schlussbetrachtung - Coclusio, Zusammenfassung der Einzelergebnisse; 6.) Katalogteil; 7.) Bibliographie; Lebenslau

    Die Darstellungen Caesars auf den städischen Münzen des Imperium Romanum und weitere Zeugnisse für seine Ikonographie

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    Die Darstellung C. Iulius Caesars wurde vielfach untersucht, zumeist jedoch im Hinblick auf die Rundplastik oder die in seinen letzten Lebensmonaten geprägten stadtrömischen Portraitmünzen. Weit weniger beachtet blieben hingegen die aus dem gesamten Römischen Reich überlieferten städtischen Prägungen mit dem Bildnis des Dictators, die bislang noch nicht monographisch erfasst worden sind. In der vorliegenden Arbeit wird nun das caesarische Portrait, welches die Provinzstädte auf Münzen prägten, in Bezug auf seine Ikonographie, seine Verbreitung und seine Aussagekraft geprüft. Dabei erfolgt nicht nur eine eingehende Analyse innerhalb der Städteprägungen, sondern auch ein Vergleich mit den stärker beachteten stadtrömischen Emissionen mit Caesarportrait. Um das Bild von der Verbreitung der ehrenden Darstellung des Dictators in den Provinzen zu vervollständigen und mögliche Überschneidungen aufzudecken, werden außerdem die relevanten Inschriften zu Ehren Caesars sowie einige ausgewählte rundplastische Köpfe provinzieller Herkunft vorgestellt und nach Möglichkeit mit dem Münzbefund kontextualisiert

    Mikrofaunistisch-lithologische Untersuchungen der Hilssandstein-Region (Apt/Alb) im Raum Salzgitter-Goslar

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    So gut sich im nördlichen Harzvorland die Sandstein- Fazies des Hilssandsteins als morphologisch herausragende Schichtrippe kartieren ließ, so problematisch ist bis heute ihre genaue stratigraphische Position geblieben. Die von STROMBECK (1856, Tab.S.493) aufgestellten Schichtgruppen Hilssandstein und Minimuston verwendete noch STOLLEY (1937, S.1,54) in stratigraphischem Sinn, obgleich es sich um Fazieseinheiten handelt, deren Grenzen durchaus schräg zu den biostratigraphischen Zonen verlaufen können. Beispiele für die Richtigkeit dieses Prinzips lieferten die Beobachtungen am Flammenmergel des Hils und der Sackmulde (JORDAN & SCHMIDT 1968): Die Bildungszeit der Flammenmergel-Fazies beginnt nach neuer Zonengliederung (COLLIGNON 1965) nicht zugleich mit dem Ober-Alb, sindern erst im unteren Ober-Alb und reicht bis zum Cenoman, kann aber auch schon im Ober-Alb beendet sein. Ein ähnliches Verhalten wurde daher auch von der Quarzsandstein-Fazies des Hilssandsteins im Raum Salzgitter-Goslar vermutet. Seltene Vorkommen von Acanthohoplites milletianus D'ORB. in den Steinbrüchen von Ostlutter und in der Sandgrube bei Goslar waren für BODE & SCHROEDER (1912 - 1926) bei ihrer geologischen Kartenaufnahme der Beweis für Unter-Gault (= Unter-Alb) -Alter des Sandsteins. Bei der Auswertung der Bohrungen im Gebiet von Hornburg grenzte SEITZ (1943, S.355,398) die Quarzsandstein Fazies mit dem Gaultkonglomerat nach unten gegen tonige Apt-Serien ab und stellte die obere Faziesgrenze des Hilssandsteins gegen Minimuston nach einem Leymeriellen Fund etwa in die Mitte des oberen Unter-Albs. Weiter östlich durchgeführte mikropaläontologische Beobach- tungsn in der Unterkreide am Kleinen Fallstein (BACH 1965) bestätigten, daß hier die Quarzsandschüttung bereits im Unter-Alb beendet war. Im Westen des Untersuchungsgebietes soll die Quarzsandschüttung im Hils nach BRINKMANN (1937, S.15) im Ober-Apt, örtlich sogar im Ober-Hauterive (FRATSCHNER 1950, S.31) begonnen und nach einem Hoplites-Fund (BRINKMANN 1937, S.15) bis ins oberste Mittel-Alb angedauert haben. Den Hilssandstein der Sackmulde stell- tein JORDAN & SCHMIDT (1968, S.428) ins Unter-Alb, vermuteten aber dessen Sedimentationsbeginn im Ober-Apt. Im Untersuchungsgebiet dieser Arbeit wurde das Unter- Alb-Alter des Hilssandsteins von DEWIEL (1951, S.39) unter anderem in der Finkeikuhle (bei Salzgitter-Bad) angezweifeit: Seines Erachtens ist dort die gesamte, ungefähr 50 m mächtige, tonig-sandige Folge mit Sandsteinbänken in ihrem oberen Teil dem Ober-Apt zuzuordnen. Er unterstrich damit WEIGELTs (1923, S.44/45) Auffassung von einer zumindest partiellen Zugehörigkeit des Sandsteins zum hohen Neokom. Abgesehen von der guten Übereinstimmung in der Datierung der Hilssandstein-Region des Kleinen Fallsteins nach Makro- wie Mikrofauna, gaben die zum Teil widersprüchlichen Altersangaben für dieselbe Schichtregion in den anderen Gebieten Südniedersachsens Anlaß zur Skepsis. Das hiesige Institut machte es sich daher zur Aufgabe, die stratigraphische Stellung des Hilssandsteins zunächst im Hils (SEILER 1973) und im Raum Salzgitter-Goslar erneut zu untersuchen. Die hier bearbeiteten Aufschlüsse (Abb.l) (Bl. Ringelheim, Salzgitter, Lutter a.B., Goslar) liegen im wesentlichen im Ausstrich der Unterkreide an den Flanken der Innerste-Mulde (gelegentlich auch Ringelheimer Mulde genannt). Bekanntlich entstand diese asymmetrische, mit Kreide-Sedimenten gefüllte Mulde durch halokinetisch modifizierte junge (?subherzynische) tektonische Bewegungen (s. KÖLBEL 1944). An ihrer Westflanke und in der Harzrandzone westlich Goslar bildet der Hilssandstein eine Schichtrippe und überlagert transgressiv Trias- und Jura-Schichten. - An seiner Basis treten örtlich (z.B. SO Ortshausen, SW Neuwallmoden) geringmächtige Brauneisenstein-Phosphorit- Lagen auf, deren Zugehörigkeit zum Neokom- oder Gaultkonglomerat bisher nicht sicher war. An der östlichen Muldenflanke ist der Hilssandstein in Tagesaufschlüssen aus zwei Gebieten bekannt: a) im Kreuzungsbereich der rheinisch streichenden Ringel- heimer Störungszone (KÖLBEL 1944, S.82) mit dem eggisch bis steil-herzynisch streichenden Salzgitterer Sattel in der Umgebung von Gitter und Grube "Finkeikuhle", b) am Südende des Salzgitterer Sattels. - Hier, wie auch am Südteil der östlichen Sattelflanke bei Groß-Döhren und Weddingen (Aufschluß 5: "Morgenstern"), liegt der Hilssandstein samt Gaultkonglomerat transgressiv auf den erzführenden Serien der tieferen Unterkreide

    Kriechbewegungen in den neogenen Beckensedimenten des Burgenlandes

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    In den drei Neogenbecken des Burgenlandes, Eisenstädter Becken, Oberpullendorfer Becken und Steirisches Becken (burgenländischer Anteil), werden 237 bisher nicht beschriebene, aktive Kriechbewegungen in Lockersedimenten dokumentiert. Es wird aufgezeigt, dass die bisher kaum wahrgenommenen, tiefgreifenden und teilweise großflächigen Kriechbewegungen ein häufig auftretendes Phänomen in den Lockersedimenten des Burgenlandes darstellen, dass direkt oder indirekt zu erheblichen Schäden an Gebäuden und Infrastrukturanlagen geführt hat. Damit verfolgt die Arbeit einen regionalen und stark auf Feld- und Geländearbeit bezogenen Ansatz. Gleichzeitig wird auf ausgewählte Kriechbewegungen, in Form von geotechnischen Untersuchungen und deren Interpretation im Sinne der Technischen Geologie, detailliert eingegangen. Dieses Vorgehen ermöglicht Aussagen über den Bewegungsmechanismus der Kriechbewegungen. Geotechnische Labor- und Felduntersuchungen, Inklinometermessungen und deren Interpretation in Profil-schnitten erlauben die Zuordnung der Kriechbewegungen zum Bewegungsmechanismus des „Massenkrie-chens“ (tiefgründiges, kontinuierliches Kriechen), wobei häufig Übergänge zum „progressiven Kriechen“ bestehen. Dabei kommt es aus geotechnischer Sicht bereits zum Bruch des Untergrundmaterials und damit zur Ausbildung von durchgehenden Scherflächen. Die Kriechbewegungen werden deshalb auch als Initialstadium für schnellere Massenbewegungen gemäß dem Prozess Rutschen/Gleiten und Fließen interpretiert. Anthropogene Eingriffe in die Vegetation, in den Hangwasserhaushalt und Auflastsituationen schwächen das sensible Stabilitätsgleichgewicht der Hänge, sie sind jedoch nur selten die tatsächlichen Auslöser der Massenbewegungen. Obwohl im Eisenstädter Becken auch seismische Aktivität als natürliche Auslösemechanismus zu berücksichtigen ist, sind starke Niederschlagsereignisse die unmittelbaren, natürliche Auslöser der Kriechbewegungen und der schnelleren Massenbewegungen.In the three Neogene basins of Burgenland, the Eisenstadt Basin, the Oberpullendorf Basin and the Styrian Basin (Burgenland part), 237 active, but previously unspecified areas of creep are documented. It will be pointed out that previously barely noticed, far reaching and partially extensive areas of creep present a fre-quently occurring phenomenon in the Neogene sediments of Burgenland. They have directly and indirectly caused significant damages on buildings and infrastructure. Thus the approach of this work is region and fieldwork focused. At the same time, selected creep movements will be covered in detail in form of geo-technical investigations and their interpretation in terms of engineering geology. This approach facilitates conclusions about the moving mechanism of the creep movements. Geotechnical laboratory and field investigations, inclinometric surveys and their interpretation through cross sections allow the allocation of creep movements towards the deformation mechanism of “Mass Creep” (deep-seated, continuous creep), whereat frequent transitions to “Progressive Creep” exist. From a geo-technical viewpoint failure of the soil has thereby already occurred and continuous shear zones are devel-oped. As a result the creep movements are also regarded as an initial stage of faster moving landslides, such as slides and flows. Anthropogenic modifications of the vegetation, the hydrological balance of slopes and the external load of slopes weaken the sensible stability balance of the slopes, but rarely trigger the movements. Although seismic activity also has to be considered in the Eisenstadt basin, heavy precipitation events are the instantaneous natural triggers of the creep movements and faster moving landslides
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