19 research outputs found
Organized complexity
Die Bedeutung der Beziehungsgestaltung im psychotherapeutischen Prozess hat sich in den letzten Jahren als zentral herausgestellt. So hat sich zum einen gezeigt, dass die psychotherapeutische Beziehung ein wichtiger PrĂ€diktor fĂŒr den Therapieerfolg darstellt. Auf der anderen Seite hat sich zudem gezeigt, dass es sich bei der zwischenmenschlichen Interaktion um ein komplexes dynamisches Muster handelt. Es erscheint daher adĂ€quat, die Dynamik mittels einer fein aufgelösten Mikroprozessanalyse zu erfassen. Mit einer Frequenz von 10 Sekunden werden im Rahmen zweier Einzelfallanalysen interaktionell bedeutsame PlĂ€ne des Therapeuten und der Klientin kodiert. Da neuere systemtheoretische Konzeptionen Psychotherapie als das Bereitstellen von Möglichkeiten fĂŒr Selbstorganisationsprozesse begreifen, sollen diese in den DatensĂ€tzen mit den Methoden der Chaosforschung sichtbar gemacht werden. FĂŒr die Analyse psychotherapeutischer Prozesse sind dabei besonders Bifurkationspunkte interessant, bei denen das System an der Grenze zu einem neuen Verhalten steht. Hier entscheidet dann die Aufnahmebereitschaft des Klienten, ob eine solche Grenze mutig ĂŒberschritten wird und sich tatsĂ€chlich neue Muster etablieren.The basic importance of client-therapist-relationship in psychotherapy has often been stressed. At the one hand, the quality of this relationship has proved to be an important prediction of therapy outcome, at the other hand, the relationship itself has been perceived as a complex dynamic pattern of interpersonal interaction. It seems appropriate to investigate these dynamics by a highly specified microprocess analysis. Interactive plans of client and therapist have been coded by a sampling frequency of 10 seconds. Based on newer system-theories, psychotherapy can be taken as a process, which activates the self-organizing tendencies of clients. Using methods from chaos theory, self-organizing processes have been demonstrated for the two data sets. In order to get a deeper understanding of psychotherapeutic change processes bifurcation points, where a system balances on the border between an old and a new behaviour, have been the main subjects of investigation. It can be shown that the clientâs openness is an important factor and key to influencing the outcome of a bifurcation, which can either be a bold step forward or a jump backwards
Die Natur der Information - BeitrÀge aus der Arbeit der gleichnamigen Forschungskommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Was ist Information? Auf diese Frage hat jede wissenschaftliche Disziplin eine andere Antwort. Den Unterschieden und Gemeinsamkeiten ging eine interdisziplinÀre Kommission der Göttinger Akademie der Wissenschaften nach und prÀsentiert in diesem Band Sichtweisen aus Mathematik, Physik, Kognitionswissenschaften,Biologie, Informatik und Molekularbiologie.Was ist Information? Auf diese Frage hat jede wissenschaftliche Disziplin eine andere Antwort. Den Unterschieden und Gemeinsamkeiten ging eine interdisziplinÀre Kommission der Göttinger Akademie der Wissenschaften nach und prÀsentiert in diesem Band Sichtweisen aus Mathematik, Physik, Kognitionswissenschaften,Biologie, Informatik und Molekularbiologie
Ein Protein fĂŒr neue Aufgaben: die cytosolische PH-DomĂ€ne des Cytohesin-1 als Paratop und als Substrat fĂŒr Translokationen
6.1. Die PH-DomÀne als Paratop
Die Pleckstrin-homologe (PH-) DomÀne des humanen Cytohesin-1 besteht aus
einem ProteingerĂŒst sowie vier lĂ€ngeren Loops. Von diesen weisen drei in eine
Richtung und bilden eine komplexe, flexible OberflÀchenstruktur aus. Sollte
man diese OberflÀchenstruktur durch Mutation der Loops als Bindungstasche
(Paratop) fĂŒr Epitope von SchlĂŒsselmolekĂŒlen etablieren können, wĂ€re ein
breiter Einsatz der PH-DomÀne als Wirkstoff oder spezifisches Nachweisreagenz
interessant, zumal sie sich in E. coli mit hohen Ausbeuten cytoplasmatisch
löslich exprimieren lĂ€Ăt.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, daà sich die drei Loops verÀndern
lassen, ohne daà die PH-DomÀne ihre Struktur verliert; von daher eignet sich
die PH-DomĂ€ne als ProteingerĂŒst. Sie wurde insgesamt in 29 AminosĂ€urepositionen
mit einem neuartigen Verfahren gewichtet randomisiert, indem an jeder
Position die Wildtyp-AminosÀure bevorzugt wird. In Anbetracht der Zahl
randomisierter Positionen sollte damit gegenĂŒber einer ungewichteten Randomisierung
kein Verlust an KomplexitĂ€t fĂŒr die Bibliothek zu befĂŒrchten sein,
durch den möglichen Erhalt lokaler und nicht lokaler Wechselwirkungen aber
die Zahl stabiler (damit exprimierbarer und selektierbarer) Mutanten deutlich
erhöht werden. Die Randomisierung erfolgte dabei mit drei Oligodesoxynukleotiden,
die in den randomisierten Positionen jeweils eine definierte Basenverteilung
aufweisen. Zur Klonierung einer Bibliothek wurden sie im dazu
entwickelten Verfahren der âasymmetrischen PCR-Reaktionâ eingesetzt und
daraufhin zu einem in drei Segmenten randomisierten DNA-Fragment
assembliert. Mit dieser Strategie konnten 6 · 107 Mutanten erzeugt werden.
(Aus deutlich kleineren Bibliotheken anderer Proteine lieĂen sich bereits
bindende Mutanten isolieren.) Die randomisierten Mutanten der PH-DomÀne
wurden im phage-display-Verfahren zur Selektion gegen drei Zielsubstanzen
eingesetzt. Danach konnten ausschlieĂlich Deletionsmutanten und Mutanten mit
stop-Codons nachgewiesen werden, die keine Expression von PH-DomÀnen
erlauben. ZurĂŒckgefĂŒhrt wird dieses Ergebnis auf die schlechten Transporteigenschaften
der PH-DomÀne bei der Translokation in das Periplasma von
E. coli, weshalb nicht auf bindende Paratope aus der Bibliothek selektiert
werden konnte. Nach Verbesserung der Translokationseigenschaften von PH-DomÀnen sollte sich das phage-display-Verfahren zur Selektion bindender
Mutanten fortsetzen lassen.
6.2. Die PH-DomĂ€ne als Substrat fĂŒr Translokationen
Die im phage-display-Verfahren eingesetzten M13-Bakteriophagen assemblieren
in der inneren Membran von E. coli. Dies setzt die Translokation der mit
dem g3-Protein fusionierten PH-DomÀne in das Periplasma voraus.
Die geringe periplasmatische Expression bei mehrheitlich aberranten Prozessierungen
im Bereich des Signalpeptids und die geringe Darstellung auf der
PhagenoberflĂ€che veranlaĂten zur Translokationsoptimierung der PH-DomĂ€ne.
WĂ€hrend der allgemeine sekretorische Transportmechanismus von E. coli durch
die beteiligten Membranproteine strukturell und funktionell gut verstanden ist,
sind die Eigenschaften und Voraussetzungen fĂŒr die Translokation von
Substratproteinen (mit Signalpeptid als PrÀprotein bezeichnet) bislang weniger
gut charakterisiert. Der âtranslokationskompetenteâ Zustand beschreibt die
PrĂ€proteine nur phĂ€nomenologisch. FĂŒr die schlechte Translokation wurden
mehrere biochemische und biophysikalische Eigenschaften der PH-DomÀne in
Betracht gezogen und verschiedene Mutanten hergestellt, die demzufolge eine
verbesserte Translokationseigenschaft aufweisen sollten. Dabei erwies sich
weder die Verringerung der thermodynamischen StabilitÀt noch das engineering
ausgewĂ€hlter, spezifischer Sequenzelemente als translokationsbegĂŒnstigend.
Wird dagegen durch EinfĂŒhrung neuer N- und C-Termini sowie der VerbrĂŒkkung
der ursprĂŒnglichen Termini mit einem Linker die Topologie verĂ€ndert,
können bei zwei dieser sogenannten Circularpermutanten bis zu 30-fach höhere
Expressionsausbeuten im Periplasma erzielt werden. Die Circularpermutation
wurde damit erstmalig erfolgreich im rationalen Proteindesign angewendet.
Die vorliegenden Ergebnisse legen nahe, daà die Mutanten der PH-DomÀne vor
der Translokation in einem nativ-Ă€hnlichen Zustand gefaltet vorliegen und zur
Translokation entfaltet werden mĂŒssen. Das in dieser Arbeit vorgeschlagene
âKrĂ€ftemodellâ erklĂ€rt die verbesserte Translokation der Circularpermutanten
CP X.6. gegenĂŒber dem Wildtyp. Danach ist die maximale Kraft zur Entfaltung
des Proteins die translokationslimitierende GröĂe, was sich mit Hilfe von
EinzelmolekĂŒl-Kraft-Spektroskopie weiter untersuchen lieĂe.
Wie sich die Mutationen an der PH-DomÀne bei weiteren Transportprozessen
auswirken, wurde beim mitochondrialen Import analysiert. Die untersuchten
Mutanten zeigten unabhÀngig von ihrer thermodynamischen StabilitÀt und ihrer
periplasmatischen Expression eine Unterbrechung des Imports. Ursache dafĂŒr ist eine Peptidsequenz von 27 AminosĂ€uren, die sich mit Hilfe der
Circularpermutanten eindeutig identifizieren lĂ€Ăt. Sie fĂŒhrt bei der Circularpermutante
CP 2.6. zu einer stabilen Expression im Intermembranraum und beim
Wildtyp sowie bei der Circularpermutante CP 2.7. zu einem Verharren in der
inneren Membran. Bei Mitochondrien konnte zuvor noch nie eine importunterbrechende
Peptidsequenz nachgewiesen werden. Sie sollte sich zur stabilen
Expression von Proteinen im Intermembranraum einsetzen lassen.
In der (modellierten) Raumstruktur der PH-DomÀne interagieren 19 der 27
AminosÀuren in einem Faltblatt/turn/Faltblatt-Motiv. Sie könnten als stabile
SubdomÀne den Import unterbrechen. Diese Interpretation ergÀnzt ein Modell
zur Translokation von PrÀproteinen, wonach das PrÀprotein vom Intermembranraum
schrittweise durch die innere Membran (bzw. den TIM-Komplex) in
die Matrix diffundiert und dort arretiert wird. Dadurch wird die RĂŒckdiffusion
verhindert. Die Unterbrechung des weiteren Imports wÀhrt solange, bis
aufgrund des thermodyamischen Gleichgewichts die Peptidsequenz vor der
Membran entfaltet vorliegt und dann in die Matrix diffundieren kann.
ErgÀnzende Experimente zum mitochondrialen Import sind in Vorbereitung.
In dieser Arbeit konnte die PH-DomÀne mit ihren Mutanten somit als Substrat
fĂŒr die Untersuchung von Transportprozessen etabliert werden. Die zukĂŒnftige
Anwendung dieser Mutanten auf weitere Transportsysteme liegt dabei auf der
Hand.
Die Bibliothek randomisierter PH-DomÀne wird in Kooperation mit anderen
Arbeitskreisen zur Selektion spezifisch bindender und inhibierender Mutanten
eingesetzt
Erfolgreich studieren unter Bologna-Bedingungen? Ein empirisches Interventionsprojekt zu hochschuldidaktischer Gestaltung
Was verstehen Studierende unter Studienerfolg, worin bestehen die Barrieren fĂŒr ein erfolgreiches Studium unter Bologna-Bedingungen, und wie können sie mit dem Einsatz hochschuldidaktischer Interventionen bewĂ€ltigt werden? 2008 startete das USuS-Projekt aus der Förderlinie des BMBF zur Professionalisierung der Hochschullehre mit einer Laufzeit von 3 1/2 Jahren. Auch noch zehn Jahre nach Beginn des Bologna-Prozesses waren BachelorstudiengĂ€nge als Teil der Bologna-Reform umstritten und Erkenntnisse ĂŒber die StudienrealitĂ€t gefragt. USuS steht fĂŒr "Untersuchung von Studienverlauf und Studienerfolg in BachelorstudiengĂ€ngen". Das Projekt stellte konsequent die Sicht von Studierenden in den Mittelpunkt. Das Forschungsdesign beruht auf Panelerhebungen und Elementen der Interventionsforschung mithilfe derer praktische Lösungen fĂŒr eine Verbesserung des Studienerfolgs entwickelt und erprobt werden. In diesem Band werden Ergebnisse und Prozesse von den Akteuren der Untersuchungen und der Interventionen beschrieben. Ziel ist, zur Nachahmung anzuregen und dafĂŒr die notwendigen Informationen und praktischen Handlungshinweise zu liefern. Der Band soll aber auch die Begrifflichkeiten problematisieren und die Augen fĂŒr neue ForschungsansĂ€tze öffnen.Ten years after the beginning of the Bologna process the Bachelor courses as part of the University reforms are still in dispute. What does a successful bachelor course under Bologna circumstances look like? In order to answer this question the USuS project, which is subsidised by the BMBF (Federal Ministry of Education and Research) and which relates to the professionalization of University teaching, started in 2008. USuS stands for "Untersuchung von Studienverlauf und Studienerfolg in BachelorstudiengĂ€ngen" (Investigation of the progression and successes of studies in bachelor courses). The research design contains panel and elements of intervention research with the help of which practical solutions for the improvement of study successes are developed. In this monograph the USuS project stakeholders describe their investigation processes and results and look at new methodological, theoretical and practical approaches
Soziale Formen
Der Formbegriff gehört zum - wenn auch vernachlĂ€ssigten - Traditionsbestand der Soziologie. Der RĂŒckgriff der Systemtheorie auf einen Unterscheidungsbegriff der Form erlaubt es nun, diese Tradition auf eine tiefgreifende Art neu zu beleben. Aber was genau gewinnt die Soziologie, wenn sie diesem Begriff der Form theoretisch und methodisch konsequent die FĂŒhrung ĂŒberlĂ€sst? Sie gewinnt, wie Athanasios Karafillidis zeigt, eine genuin soziologische Methodologie, eine kommunikationstheoretische Fundierung und eine allgemeine Differenzierungstheorie von Kommunikationsformen, die nur noch Gesellschaft als soziales System voraussetzen muss
Soziale Formen: FortfĂŒhrung eines soziologischen Programms
Der Formbegriff gehört zum - wenn auch vernachlĂ€ssigten - Traditionsbestand der Soziologie. Der RĂŒckgriff der Systemtheorie auf einen Unterscheidungsbegriff der Form erlaubt es nun, diese Tradition auf eine tiefgreifende Art neu zu beleben. Aber was genau gewinnt die Soziologie, wenn sie diesem Begriff der Form theoretisch und methodisch konsequent die FĂŒhrung ĂŒberlĂ€sst? Sie gewinnt, wie der Autor zeigt, eine genuin soziologische Methodologie, eine kommunikationstheoretische Fundierung und eine allgemeine Differenzierungstheorie von Kommunikationsformen, die nur noch Gesellschaft als soziales System voraussetzen muss
Chronologie der Naturwissenschaften: Der Weg der Mathematik und der Naturwissenschaften von den AnfÀngen in das 21. Jahrhundert
Das Werk ist eine Chronologie der mathematisch-naturwissenschaftlichen Entdeckungen und deren Protagonisten. Es enthĂ€lt ca. zwölftausend EintrĂ€ge ĂŒber Entdeckungen und Erfindungen mit den Namen jener Personen, die in den einzelnen Disziplinen (Mathematik, Physik, Chemie, Astro-, Geo- und Biowissenschaften) Entdeckungen gemacht haben. Das Nachschlagewerk ist nach Jahren geordnet und umfasst den Zeitraum zwischen 10.000 v.Chr. bis 1990.
Das Werk ergibt damit ein Bild von dem langen und komplizierten Prozess, der von den ersten Erfahrungen und Erkenntnissen ĂŒber die Natur zu einzelnen wissenschaftlichen Kenntnissen ĂŒber deren Teilgebiete, dann zu systematischem Wissen ĂŒber diese Teilgebiete und schlieĂlich zu den heutigen Naturwissenschaften fĂŒhrte.
FĂŒr die Vor- und FrĂŒhgeschichte sind dabei auch Leistungen berĂŒcksichtigt, denen das Attribut der Wissenschaftlichkeit zwar nur bedingt zuerkannt werden kann, deren Aufnahme jedoch unabdingbar ist, um die historischen Entwicklungslinien im vollen Umfang nachzuzeichnen.
Die Geowissenschaften sind in ihrer ganzen, auch die LĂ€nder- bzw. Völkerkunde umfassenden Breite vertreten, wobei auch die AnfĂ€nge jener Entwicklungen berĂŒcksichtigt wurden, die spĂ€ter zu den heute oft als Humangeographie bezeichneten sozial- und geisteswissenschaftlichen Komponenten der Geowissenschaften (Sozial-, Verkehrs-, Wirtschaftsgeographie usw.) fĂŒhrten.
Zudem enthĂ€lt das Werk Daten zu frĂŒhen UniversitĂ€tsgrĂŒndungen, zur Formierung verschiedener philosophischer Ideen und Systeme, zur Entstehung bedeutender Akademien, zur GrĂŒndung von Vereinigungen der einzelnen Disziplinen, zur Herausgabe von Zeitschriften und zur Konstruktion von wissenschaftlichen GerĂ€ten, die â wie Mikroskop, Fernrohr oder Teilchenbeschleuniger â die weitere Forschung maĂgeblich beeinflussten. Eine besondere Rolle spielte die Umsetzung naturwissenschaftlicher Ideen in technologischen Verfahren und die sich dabei ergebenden RĂŒckwirkungen auf den Erkenntnisfortschritt in der jeweiligen Disziplin.
Die FĂŒlle der EintrĂ€ge ermöglicht es, eine Vorstellung von den bestimmenden Entwicklungslinien der einzelnen naturwissenschaftlichen Gebiete und der Mathematik in einem beliebigen Zeitraum zu gewinnen und zu erkennen, welchen Platz sie und ihre Disziplinen in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft eingenommen haben bzw. wie sich diese Rolle im Laufe der Jahrhunderte verĂ€nderte. Zugleich werden auch die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Disziplinen deutlich.:Geleitwort
Vorwort und Danksagung
Benutzerhinweise
Autoren und deren BeitrÀge
Epochen
Vorgeschichte und frĂŒhe Hochkulturen
Griechisch-hellenistische Antike
Mittelalter
Renaissance, Humanismus, Reformation
Wissenschaftliche Revolution und Rationalismus
Die Zeit des Durchbruchs zur Industriewirtschaft
Der Industriekapitalismus am Ende des 19. und im Ăbergang ins 20. Jahrhundert
Die Herausbildung der modernen Naturwissenschaften
Die Zeit des kalten Krieges
Verzeichnisse
Verzeichnis der NobelpreistrÀger
Literaturverzeichnis
Personenverzeichnis
Sachwortverzeichni
Das FuĂballstadion als StĂ€tte inklusiver Kultur : eine Untersuchung der Interaktionen von Fans des 1. FSV Mainz 05 zur Teilhabe der Fans mit Behinderungen
âInklusiv lebenâ heiĂt, selbstverstĂ€ndlich Teil einer Gesellschaft sein und bedeutet, sich einbringen und gut aufgehoben fĂŒhlen in einem Netzwerk von gewĂŒnschten Beziehungen. Danach strebt der Mensch, das ist Teil seines persönlichen GlĂŒcks. Menschen mit Behinderungen erfahren auch heute noch trotz grundsĂ€tzlicher rechtlicher Gleichstellung Stigmatisierungen und strukturelle Diskriminierung. Ziel der Studie ist es Gelingensbedingungen von inklusiven LebensrĂ€umen zu untersuchen. Es wird davon ausgegangen, dass sich Menschen durch die direkte Begegnung mit anderen als Teil der Gemeinschaft fĂŒhlen. Das Stadion des FuĂballvereins 1. FSV Mainz 05 erfĂŒllt die strukturellen Voraussetzungen der barrierefreien ZugĂ€nglichkeit und bietet damit Fans mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit zur Begegnung. Ob diese Begegnungen auch den qualitativen Anforderungen des persönlichen Wohlbefindens gerecht werden, wurde mittels der Grounded Theory Methode ĂŒberprĂŒft. Im Ergebnis bestĂ€tigen sich im Stadion des 1. FSV Mainz 05 die barrierefreie und sozialrĂ€umliche Ausgestaltung des Umfelds sowie der wertegetragene Umgang in den Begegnungen der Fans untereinander und des Vereins. Die Studie zeigt auf, dass Menschen mit und ohne Behinderungen die gleichen Interessen hinsichtlich des eigenen guten Lebens verfolgen. Wesentlich sind, auf Moral und Anstand gegrĂŒndete Anerkennungsbeziehungen. Dort, wo solche Anerkennungsbeziehungen nicht stattfinden, erfolgt Ausgrenzung. Das Zusammensein mit anderen, die Erfahrung der Anerkennung und das daraus resultierende Selbstbewusstsein sind Auslöser fĂŒr persönliches GlĂŒcksempfinden. FĂŒr die Gesellschaft, die Soziale Arbeit und die Politik bedeutet dies, dass inklusive LebensverhĂ€ltnisse dann erreicht werden, wenn die Umfeldbedingungen fĂŒr Begegnungen auf Augenhöhe geschaffen werden und der Austausch mittels geteilter kultureller Werte in reziproken Anerkennungsbeziehungen stattfindet. Inklusion lĂ€sst sich durch wertschĂ€tzendes persönliches Handeln der Akteure in alle gesellschaftliche Teilbereiche hineintragen.'Living inclusive' means, being accustomed part of a society. It means further getting involved and feeling good in a network of desired relationships. This is part of personal happiness. Even today, people with disabilities experience basic stigmatization and structural discrimination despite fundamental legal equality. The aim of the study is to investigate the conditions of success for inclusive habitats. It is assumed that people feel part of the community by encounter with others directly. The stadium of the football club 1. FSV Mainz 05 has the structural requirements of barrier-free accessibility. Thus offers fans with and without disabilities the opportunity for interacting. The grounded theory method was used to check whether these encounters also have the qualitative requirements of personal well-being. The result of the study is: in the stadium of the club 1. FSV Mainz 05 confirms the barrier-free and socio-spatial design of the environment as well as the value-based interaction in the encounters between fans among themselves and the representatives of the club. The study shows that people with and without disabilities share the same interests for their own good lives. Recognition relationships, which based on morality and decency are essential. Exclusion occurs where such recognition relationships do not take place. Being together with others, the experience of recognition and the resulting self-confidence are triggers for personal happiness. For society, social work and politics, this means that inclusive living conditions are achieved if the conditions for encounters are created at âequal eye levelâ and the exchange takes place through shared cultural values in reciprocal recognition relationships. Inclusion can be brought into all areas of society through appreciative, personal action on the part of the actors