543 research outputs found

    Krankheitsverleugnung - das Janusgesicht sinkender Fehlzeiten

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    "Dass die Fehlzeiten kontinuierlich sinken, muss nicht als Zeichen verbesserter Gesundheit der Beschäftigten gedeutet werden. Die betrieblichen Arbeitsbedingungen können nicht nur Krankheiten verursachen, sondern auch Krankheitsverleugnung fördern. Wenn es für Beschäftigte aus verschiedenen Gründen schwieriger wird, Krankheitssymptome ernst zu nehmen, dann kann das Sinken der Fehlzeiten auch ein gesundheitspolitisches Alarmzeichen sein. Die Wirkung mancher Instrumente betrieblicher Gesundheitspolitik ist vor diesem Hintergrund nur im spezifischen betrieblichen Kontext zu bewerten. Den verschiedenen Formen der Krankheitsverleugnung im Betrieb soll im Folgenden nachgegangen werden." (Autorenreferat)'The fall in the amount of sick leave taken within companies that has been observed during the past years may be due to a variety of reasons. It is not necessarily an indication for the employees' improved health. On the contrary, it may be an indication of denial of illness on the part of the employee. The denial of illness may be related to personal reasons but also to the climate and the working conditions within a company. When illness is not acknowledged at company level this affects the employees' health behaviour. The article distinguishes between different forms of denial of illness. Identifying not only fear of losing a job and a damaging a career, but also how ignoring illness in the design of working conditions can prevent a health promoting attitude towards handling the symptoms of an illness. The instruments of health management offered by companies display a Janus face: from the perspective of those employees with potential health problems such instruments may be regarded as either assistance or a threat.' (author's abstract)

    Methodische Herausforderungen arbeits- und industriesoziologischer Fallstudienforschung

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    "Auch vor dem Hintergrund aktueller Veränderungen von Erwerbsarbeit bleibt die Fallstudie aufgrund ihrer vielgestaltigen Einsatzmöglichkeiten eine zentrale Forschungsstrategie für die Arbeits- und Industriesoziologie. Sie steht jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen, die eine wesentlich intensivere Reflexion methodischer und methodologischer Probleme erfordern als bisher üblich. Offene Fragen bestehen vor allem im Hinblick auf die Fallkonstruktion, die Methodenkombination und den Theoriebezug. Da auch die internationale Diskussion zur Case Study Methodology erst am Anfang steht, sind kaum lehrbuchmäßige Lösungen verfügbar. Fallstudienempirie erfordert deshalb eine Reihe von projektspezifischen forschungsstrategischen Entscheidungen: klare Schwerpunktsetzung in den Erkenntniszielen, eine gezielte (und begründete) Auswahl von methodischen Variationen und die bewusste Reflexion praktischer Forschungserfahrungen innerhalb und zwischen Forschungsteams." (Autorenreferat)"Major transitions in the world of work pose challenges for Case Study Research in Sociology of Work and Industrial Relations. Although the case study as a research strategy will remain important in that specific academic field, there is an intensified need for methodological reflection. Issues at hand primarily concern the definition and construction of case units, the combination of multiple methods and perspectives as well as the integration of theory into case study research. International Case Study Methodology so far offers very little solutions to those problems. Therefore, research with case studies invariably depends on taking project-specific strategic decisions. To meet the mentioned challenges we especially see potential in focussing clearly on research aims, distinctly choosing method combinations and explicitly reflect on tacit research knowledge within and between research teams." (author's abstract

    Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland: deskriptive Befunde zur Entwicklung seit 1980 und Verteilung auf Berufe und Wirtschaftszweige

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    "Der Forschungsbericht enthält Auswertungen zur Entwicklung der Niedriglohnschwelle (2/3 des Medianlohns) und zum Umfang des Niedriglohnsektors in Westdeutschland (seit 1980) und in Ost- und Gesamtdeutschland (seit 1993), die bis zum Jahre 2004 reichen. Daran anschließend zeigen gesonderte Analysen für Westdeutschland, in welchen Berufen und Wirtschaftszweigen besonders viele Geringverdiener arbeiten, wo das Niedriglohnrisiko besonders hoch ist und welche Trends sich seit 1980 abzeichnen. Als Datengrundlage dient die Beschäftigten-Historik (BeH) des IAB in der Version 5.00, die wiederum auf der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Sämtliche Auswertungen beziehen sich nur auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte." (Autorenreferat

    Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument

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    Crowdsourcing liegt dann vor, wenn unternehmerische Aufgaben zu Produkten oder derer Nutzung in Form eines Aufrufes über das Internet auslagern, um Internetnutzer mit geringer oder ohne Entschädigung zur Mitarbeit zu animieren. Die Autoren gehen der Frage nach, welche Auswirkungen Crowdsourcing auf die Arbeitsorganisation und die Gesellschaft hat. Indem sich Personen an Crowdsourcing-Angeboten beteiligen, tragen sie zur Produkt- bzw. Arbeitsprozessinnovation bei. Darüber hinaus ist Crowdsourcing auch eine Form der Kundenintegration. Crowdsourcing bietet für Unternehmen ein erhebliches Einsparpotenzial. Von Kunden beeinflusste Innovationen können zu weiteren Marketingzwecken genutzt werden. Die Qualität der Arbeitsergebnisse durch die 'Crowd' kann dadurch beeinträchtigt sein, dass sie im Gegensatz zu Unternehmensmitarbeitern kaum über geeignete Qualifikationen verfügt. Letztlich, so die Verfasser, ist derzeit noch offen, wie der 'Arbeitende Konsument' der Zukunft beschaffen sein könnte und wie das Verhältnis zwischen Konsumenten- und Erwerbsarbeit ausgestaltet sein wird. (ICC2

    Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten: Perspektiven auf die Krise der Reproduktion und den Wandel von Herrschaft in der postfordistischen Arbeitsgesellschaft

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    Bei der Beschäftigung mit Erwerbsarbeit und der Arbeitsgesellschaft treffen mit der Geschlechterforschung und der Arbeits- und Industriesoziologie zwei Betrachtungsweisen aufeinander: Im erstgenannten Forschungsstrang werden soziale Differenzen und Ungleichheiten in ihrer Bedeutung für die Struktur von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft thematisiert. Im zweitgenannten Strang ist die zeitdiagnostische Reflexion auf die Entwicklung von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft ein bedeutendes Anliegen, ohne jedoch systematisch das Augenmerk auf soziale Differenzen und Ungleichheiten zu richten. Vor dem Hintergrund dieser Konstellation fragt der vorliegende Beitrag, in welcher Weise die Geschlechterforschung zu einer zeitdiagnostischen Reflexion auf die Entwicklung von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft beiträgt, die über den bisherigen arbeits- und industriesoziologischen Erkenntnisstand hinausweist. Dies geschieht in mehreren Schritten: Zunächst werden die jeweiligen Forschungsperspektiven herausgearbeitet. Danach wird die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung anhand ihrer breit geteilten, zeitgeschichtlichen Einordnung in den Blick genommen. Dabei wird auf zwei Entwicklungen näher eingegangen: die Krise gesellschaftlicher Reproduktion und den Wandel von Herrschaft. Ein kurzes Fazit stellt den Ertrag heraus, den die Perspektiven der Geschlechterforschung für die Analyse des Wandels der Arbeitsgesellschaft haben. (ICI2

    "Shared values" oder "shareholder value"? Die Untauglichkeit der "Unternehmenskultur" als Integrationstechnik

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    Der Beitrag thematisiert, wie sich der Diskurs über die Unternehmenskultur von seinen Anfängen 1980 über den Höhepunkt 1996-1998 bis zu seinem heutigen Niedergang entwickelt hat. Der Aufstieg des Konzeptes verknüpfte sich mit den zeitgenössischen sozioökonomischen Kontexten und Diskursen, aber auch mit den teilweise schon jahrzehntealten Traditionen. Unternehmenskulturansätze stellten sowohl eine Management-Modeerscheinung als auch einen Antwortversuch auf die Produktivitätskrisen der fordistischen Produktionsweise dar. Innerbetrieblich ermöglichten sie es dem Top-Management, die Machtposition aufgrund seiner strategischen Vorherrschaft zu sichern. Dies insbesondere dann, wenn es ihm gelang, eine temporäre Koalition mit der Belegschaft zu schließen, die ihrerseits auf eine erweiterte Partizipation an und Einbindung in unternehmensrelevante Entscheidungen hoffte. Die Popularität der 'Kultur'-Kategorie in der Organisationsforschung wird zudem in den Kontext des vermehrten Rückgriffs auf kulturalistische Erklärungsmuster im Zuge des cultural turns vieler sozialwissenschaftlicher Disziplinen sowie des Aufstiegs der cultural studies gerückt. Es wird allerdings festgehalten, dass kulturzentrierte Ansätze - sieht man einmal von ihrer populären Variante der corporate culture ab - in den wirtschaftswissenschaftlichen Diskursen lediglich eine marginale Position besetzen. Und auch in der Organisationsforschung ist die 'Kultur-Perspektive' nicht dominant geworden. Der Niedergang des Konzepts wird am Wechsel der Mode ebenso festgemacht wie am Versuch des Top-Managements, die betrieblichen Machtverhältnisse wieder zu seinen Gunsten zu verschieben. In der Beschäftigtenperspektive ist es vor allem der instrumentelle Gebrauch des Unternehmenskulturansatzes durch das Management, der eine vermehrte Skepsis und Angst vor Manipulation hervorrief. Überdies wird festgehalten, dass ambitionierte Unternehmenskulturansätze wie andere 'weiche' Management-Konzepte Opfer eines ideologischen backlashs im Zuge der Formierung eines Neuen Produktionsmodells wurden, in dem sich die Dominanz der Orientierung am shareholder value und der short-run Ökonomie andeutet. (ICD2

    Betrieblicher Wandel in der Risikogesellschaft: empirische Befunde und konzeptionelle Überlegungen

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    "Betriebe sind in industriell-kapitalistischen Gesellschaften die wichtigsten Orte der materiellen Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Am Ende des Jahrhunderts gewinnt die Frage nach ihrer Wandlungsdynamik und Zukunft enorme Bedeutung: Welche Rolle spielen noch Taylorismus und Fordismus in der betrieblichen Produktion? Ist das 'Ende der Arbeitsteilung' tatsächlich eingetreten? Lösen sich die Betriebe gar in kooperative Netzwerke auf? Ausgehend von Ulrich Becks Theorie der Risikogesellschaft wird hier anhand umfangreichen empirischen Materials die Dynamik und Richtung des gegenwärtigen betrieblichen Wandels als reflexive Modernisierung intepretiert. Dabei werden Betriebe in einer doppelten Perspektive als Handlungseinheiten von materieller und sozialer Produktion gesellschaftlicher Wirklichkeit verstanden. Reflexive Modernisierung bedeutet dann auch, daß gegenüber der materiellen die soziale Transformation von Wirklichkeit wichtiger wird. Wenn dies zutrifft, so stellt sich die alte Frage der Betriebsdemokratie als Problem der demokratischen und sozialen Legitimierung betrieblichen Handelns qualitativ neu. Jenseits der ökonomisch, technisch und organisatorisch begründeten Sachzwang-Diskurse eröffnet sich die Tendenz (und Chance!?) einer Politisierung des Betriebsgeschehens." (Autorenreferat

    Industriesoziologie zwischen Subjekt- und Strukturbezug: im Gespräch mit Burkart Lutz

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    Der Beitrag enthält ein ausführliches Gespräch mit Burkart Lutz, dessen wissenschaftliches Lebenswerk bei einer Preisverleihung im Rahmen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena gewürdigt wurde. Das Thema des Gesprächs ('Industriesoziologie zwischen Subjekt- und Strukturbezug') wird mit der Biographie von Burkhart Lutz verknüpft und greift die Entwicklung der Industriesoziologie in den letzten Jahrzehnten auf. Der Gesprächsrahmen bezieht sich auf jeweils fünf Etappen der Industriesoziologie: die 1950er Jahre, die 1960er Jahre, die 1970er und 1980er Jahre zusammengenommen, die 1990er Jahre und schließlich die Gegenwart. (ICI

    Modernity in Normal Condition: Order Thinking and Social Engineering in the First Half of the Twentieth Century

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    The article argues that modernity cannot be analyzed as one single entity. Some theorists and historians reduce modernity to political and scientific efforts that are based on discourses of exception, unbounded intervention and some kind of radical planning. In contrast, the author argues that modernity must be analyzed in terms of a lasting friction between norm, normality and exception, that is different modes of problematizing modern societies. From c.1880 to c.1960 there have been very different approaches of tackling social problems and maintaining social order within. Some of these efforts had a totalitarian bias, some had not. The urging question is how to relate them.The article argues that modernity cannot be analyzed as one single entity. Some theorists and historians reduce modernity to political and scientific efforts that are based on discourses of exception, unbounded intervention and some kind of radical planning. In contrast, the author argues that modernity must be analyzed in terms of a lasting friction between norm, normality and exception, that is different modes of problematizing modern societies. From c.1880 to c.1960 there have been very different approaches of tackling social problems and maintaining social order within. Some of these efforts had a totalitarian bias, some had not. The urging question is how to relate them
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