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    Automatische Gebäuderekonstruktion mittels parametrisierter Komponenten

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    Die vorliegende Arbeit beschreibt ein vollautomatisches Verfahren zur Rekonstruktion von Gebäuden anhand von 3D-Liniendaten, die aus mehrfach überdeckenden Luftbildern hergeleitet wurden. Die dazu eingesetzte Volumenmodellierung verwendet semantisches Wissen in Form von parametrisierten, gebäudespezifischen Komponenten. Diese werden durch spezialisierte CSG Operationen miteinander verbunden. Die nichtlineare und symbolisch repräsentierte Parametrisierung der Komponenten bleibt dabei erhalten. Explizte Constraints schränken die Parameterbelegungen auf für Gebäude gültige Werte ein. Zur Rekonstruktion wird das Prinzip der Hypothesenkonstruktion und -verifizierung eingesetzt. Die Hypothesenkonstruktion erfolgt durch gezielte Anwendung von vier Arten von Operationen. Indizierung anhand der 3D Beobachtungen erzeugt die initialen Komponenten. Teilbeobachtungen von gleichen Komponenten werden durch die Unifizierung zusammen geführt. Die Aggregation verbindet Komponenten iterativ zu vollständigen Gebäuden. Mit der Prädiktion werden fehlende Beobachtungen ergänzt. Um Hypothesen mit einer minimalen Anzahl dieser -- in der praktischen Umsetzung teuren -- Operationen erzeugen zu können werden drei alternative Algorithmen zur Reihenfolgesteuerung vorgestellt. Neben einem simplen Verfahren das den generellen Ablauf illustriert, wird der A* Algorithmus eingesetzt, mit dem gewisse Optimalitätseigenschaften bewiesen werden. Des weiteren hat ein auf der Gestaltgrammatik basierendes kombinatorisches Verfahren zu sehr guten praktischen Ergebnissen geführt. Die Verifizierung der Gebäudehypothesen basiert auf der Schätzung von deren Parameterbelegungen und der Anwendung des Prinzips der kleinsten Beschreibungslänge. Wenn eine Hypothesen von der Bewertung ihrer Parameterschätzung unterstützen wird, dann wird sie in die originalen Luftbilder zurück projiziert und anhand von Ansichtenhierarchien verifiziert. Die in der Arbeit beschriebenen Modellierungen und Verfahren wurden realisiert und anhand von bekannten Datensätzen erfolgreich evaluiert

    Der Doppelaspekt von Materialität und Immaterialität in den Werken der ZERO-Künstler 1957-67

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    Richtete sich traditionell das Augenmerk der Künstler vorrangig auf die formale Gestaltung des Bildobjekts, während die beim Betrachter ausgelöste Wirkung von sekundärer Bedeutung war, so trat nach 1945 eine Verschiebung in Richtung des wahrnehmenden Subjekts ein. Intensiver als jemals zuvor wurde nun über die Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter reflektiert. Erstmals deutlich wird diese Tendenz mit der 1957 in Düsseldorf begründeten ZERO-Bewegung. Die Künstler verfolgten das Ideal, Werke zu schaffen, die ein Vergessenlassen der physischen Dimension und das Erleben des Immateriellen ermöglichen, das vorstellbar wird als eine die Objekte umhüllende, sich räumlich ausbreitende Energie. Im Laufe der Jahre zeichnete sich eine zunehmende Tendenz zur materiellen Reduktion zugunsten einer immer stärkeren Gewichtung der Faktoren Raum, Zeit und Licht ab. Die Arbeiten offenbaren sich als Prozess, sie sind weder räumlich noch zeitlich fixiert, sie werden zu Modulations- und Artikulationsflächen: Licht und Schatten sind ihre eigentlichen Werkstoffe. Bei ihnen zählen das Nicht-Sichtbare, Noch-nicht-Entstandene mehr als das unmittelbar Gegebene. Für das künstlerische Schaffen bedeutet dies eine Verschiebung der Gewichtung von Materiellem und Immateriellem. Das Dazwischen und die Leere gewinnen dieselbe Relevanz wie das Geformte. Denkbar ist das Immaterielle nur ex negativo, ausgehend von dem, was es nicht ist, von seinem ergänzenden Gegenpart, dem Materiellen. Als Resultat einer aktiven Vermittlung zwischen Subjekt und Objekt ist es räumlich, qualitativ und quantitativ nicht festgelegt – und somit nicht eindeutig beschreibbar. Es bietet sich eine rezeptionsästhetisch-phänomenologische Methode an, die vom erlebten, wahrgenommenen Gegenstand ausgeht und hinterfragt, wie die Künstler das, was sie sich unter dem Immateriellen vorstellen, zu vermitteln versuchen
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