5 research outputs found

    Schule und Gesellschaft um 1800. Der Schulbesuch in der Helvetischen Republik

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    Über Entstehung und frühe Entwicklung der Institution Schule und des Schulbesuchs in der Schweiz ist – trotz des großen öffentlichen Interesses – erstaunlicherweise relativ wenig bekannt. Mit seiner Forschung zum Schulbesuch leistet Michael Ruloff einen … Beitrag zur Einschätzung des gesellschaftlichen Stellenwerts der Schule um 1800. Herzstück der Untersuchung des Besuchs der Schule ist die Erhebung einer Stichprobe mit gut 100 Gemeinden und ihren rund 126 Schulen. Mit Hilfe einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse werden Schulbesuchswerte errechnet, verglichen und interpretiert. In einem weiteren Schritt wird in ausgewählten Dörfern und Städten auf die Schulwirklichkeit vor Ort eingegangen und schließlich wird eine These zum Besuch der damaligen Schule diskutiert: Der Schulbesuch war abhängig von lokalen Faktoren wie der Erreichbarkeit der Schule, der Identifikation in der (kommunalen) Gesellschaft mit dieser Schule sowie der finanziellen Lage der Schulgemeinde. (DIPF/Orig.

    Schulwissen für und über Kinder. Beiträge zur historischen Primarschulforschung

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    Die in dem Band versammelten bildungshistorischen Studien aus der Primarschulforschung befassen sich in nationaler und internationaler Perspektive mit dem Konstrukt des Schulwissens. Im Interessensfokus steht zum einen das Schulwissen über Kinder, welches die Schülerinnen und Schüler selbst beschreibt, zum anderen das als vermittlungswürdig und -bedürftig ausgezeichnete Schulwissen für Kinder. Zum Schulwissen über Kinder erstrecken sich die Untersuchungen u.a. auf dessen professionsrelevante Aussagen über ideales und defizitäres Verhalten von Primarschulkindern wie über deren schulbedingte Gesundheitsgefährdungen. Weiterhin wird unter Problematisierung der schulhistorisch gepflegten Antithese von Kind und Curriculum das in curricularen Ordnungen verdeckt eingelagerte Wissen über Kinder identifiziert. Zum Schulwissen für Kinder analysieren die Beiträge u.a. dessen konfessionsbedingte Differenzen, die Inhalte und Formate seiner medialen Präsentation und rekonstruieren die vom vermittelten Wissen erwarteten politischen und pädagogischen Wirkungseffekte. Zudem werden die schulischen und außerschulischen Bedingungen zur Durchsetzung neuen Schulwissens im historischen Prozess untersucht. (DIPF/Orig.

    Dinge sammeln, Wissen schaffen: Die Geschichte der naturhistorischen Sammlungen in Basel, 1735-1850

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    Im Übergang vom 18. ins 19. Jahrhundert etablierte sich das Sammeln von Gegenständen in der Natur von einer Freizeitbeschäftigung einzelner Privatpersonen zur wissenschaftlichen Praxis. So entwickelten Forscher neue Antworten auf naturwissenschaftliche Fragen - beispielsweise zur Beschaffenheit der Natur oder der Entwicklung der Lebewesen. In den naturwissenschaftlichen Museen konnte dieses neue Wissen mit einem breiten Publikum verhandelt und etabliert werden. Anhand der Geschichte der naturhistorischen Sammlungen in Basel vollzieht der Autor nach, wie aus dieser Zeit nicht nur neue wissenschaftliche Disziplinen hervorgingen, sondern eine Gesellschaft entstand, in der Fragen über die Natur nicht mehr mit einem Verweis auf die biblische Schöpfungsgeschichte beantwortet werden konnten

    Die Elementarschullehrer am Ende des Ancien Régimes

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    "The distorted stereotype of the pre-modern elementary school teacher as a poor starving man with deficient educational knowledge is still omnipresent in historical depictions of the Swiss elementary school system. Nevertheless, little is known about the social profile and the lives of elementary school teachers around 1800. From the Elementary School Survey of 1799, known as the Stapfer-Enquête, biographical data of over 2,300 teachers is available, which was analyzed quantitatively and comparatively using the methodological approach of collective biographies in order to explore the social profile, biographical careers and social status of elementary school teachers in the Helvetic Republic. With regard to the social background of teachers at the beginning of the 19th century, the study shows that, contrary to the perceived poverty paradigm, the majority of teachers – female teachers were still the exception – were not recruited from the lowest social strata, but came from small-scale farms and craft milieus of the local middle classes. In addition, regional surveys show that there was no lack of suitable candidates for the school classrooms, and that the teaching profession even represented an attractive communal resource. Furthermore, despite the enormous local disparities, not every teacher was destitute, for many teachers were able to support their families from teaching income alone, as teachers, on average, had more children than those of similar occupational groups. The fact that the teaching profession was not an opportunistic alternative occupation becomes apparent in a comparison of the generationally differentiated career paths. Regardless of their financial situation, the majority of elementary school teachers took up the teaching profession as adolescents or young adults and pursued it in the long term. Upon assumption of the teaching profession, many teachers also changed their professional profile in the sense of a destratification of their gainful activities. Discontinuous professional profiles became more frequent, in that former activities were consciously renounced or replaced by church auxiliary service. The beginning of the professionalization of the teaching profession can thus already be dated in the career paths of teachers before 1800, despite the still missing uniform training structures. The teaching profession itself, along with the frequently practiced connection with church auxiliary service, gave teachers a high intangible social capital in addition to income. This social capital is reflected in above-average marriage rates for teachers. Furthermore, regional sources reveal a high degree of satisfaction with the teachers‘ professional performance, often in harsh contrast to critical individual reports, which simultaneously attest to professional incompetence. In this way, these often-criticized elementary school teachers were the central diffusers of Swiss literacy, which was already largely comprehensive around 1800, putting their performance and the early modern educational system in a brand new light.

    Kriegsverhütung und Friedenssicherung durch Internationale Organisation: Deutsche Ideen und Pläne 1815-1871

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    Zentraler Gegenstand meiner Untersuchung sind die deutschen Ideen und Pläne zur Gründung einer Internationalen Organisation in dem Zeitraum 1815-1871. Eine "Internationale Organisation", d.i. eine politische Staatenverbindung zum Zweck der Kriegsverhütung und Friedenssicherung, zeichnet sich v.a. dadurch aus, dass man feste und dauerhafte Institutionen einrichtet: etwa einen ständigen Völkerkongress zur Regelung der gemeinsamen Angelegenheiten und/oder einen internationalen Gerichtshof zur Schlichtung zwischenstaatlicher Streitigkeiten. Der Terminus "Internationale Organisation" dient mir zugleich als Oberbegriff für zeitgenössische Bezeichnungen wie "Staaten- oder Völkerbund", "allgemeiner Völkerverein", "Heilige Allianz der Völker" oder "Vereinigte Staaten von Europa". Mein Interesse gilt darüber hinaus den Trägern und Trägergruppen: Welche individuellen Personen, welche politischen und sozialen Gruppen standen mit welchen Interessen und Absichten hinter diesen Ideen und Plänen? Wie bedeutend und einflussreich waren diese Personen und Gruppen? Schließlich sollen die Ideen und Pläne im Kontext der politischen Gegebenheiten analysiert werden: Welche Bedeutung hatten die innenpolitischen Verhältnisse? Welche strukturellen und aktuellen internationalen Konflikte bildeten den Hintergrund für deren Entstehung? Die Arbeit verbindet auf diese Weise Ideengeschichte mit sozial- und politikgeschichtlichen Ansätzen und Fragestellungen
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