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    Horizontale Ungleichheit, Entwicklungshilfe und Konflikt in der Volksrepublik China

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    Die Arbeit analysiert Ungleichheiten zwischen Han und ethnischen Minderheiten in China. Den Theorierahmen dafür, wie auch für die Beurteilung des von den vorhandenen Gruppenungleichheiten ausgehenden Konfliktpotentials bildet das Konzept Horizontale Ungleichheit. Es erklärt Gewalt als Resultat von sozioökonomischen, politischen und kulturellen Unterschieden zwischen, anhand distinkter Identitätsmerkmale abgrenzbarer, Bevölkerungsgruppen. Die Schwere, der Grad der Intensivierung und die Konsistenz der Asymmetrien bestimmen dabei über das zu erwartende Ausmaß an innerstaatlicher Gewalt. Im Rahmen der durchgeführten qualitativen und quantitativen Untersuchungen können Han in allen genannten Dimensionen als privilegierte Gruppe identifiziert werden. Besonders betroffen von Benachteiligungen sind Tibeter und Uiguren, die sich kulturell und historisch deutlich von der Mehrheit abgrenzen lassen und von Chinas Führung mit Separatismus und Terrorismus in Zusammenhang gebracht werden. Unterschiede zur Mehrheitsgruppe vergrößern sich hier im Lauf der Zeit und bestehen in allen Bereichen. Entwicklungshilfeleistungen können auf Horizontale Ungleichheiten abmildernde Wirkung haben, in dem sie so gestaltet werden, dass sie die „Ärmsten der Armen“ zu erreichen vermögen. Eine zweite Zielsetzung ist deshalb die Analyse der sektoralen und räumlichen Verteilung offizieller japanischer Entwicklungshilfe an China und deren Auswirkungen auf Gruppenungleichheiten in der VRC. Mithilfe von geostatistischen Methoden und Literaturrecherche kann festgestellt werden, dass die im Zeitraum 1980-2008 gewährte Aid nicht dazu beitragen konnte, Asymmetrien zwischen Han und Minderheiten zu beseitigen, sondern zu einer Verschärfung dieser führte. Hilfe erreichte Sektoren und Gebiete mit hohem Minderheitenanteil nicht. Abschließend muss das von Horizontalen Ungleichheiten im Land ausgehende Konfliktpotential als hoch eingestuft werden. Zunehmende Berichte von interethnischer Gewalt in China scheinen dies zu bestätigen.The diploma thesis presented analyses inequalities between Han and ethnic minorities within China. The concept of Horizontal Inequality forms the theoretical framework for the analysis and the following evaluation of the conflict potential emanating from group inequality. It seeks to explain violence as a result of socioeconomic, political, and cultural disparities between groups defined on the basis of stable identity features. Severity, degree of intensification and consistency of asymmetries determine the prospective extent of domestic violence. Qualitative and quantitative analyses conducted identify Han as the privileged group in all dimensions mentioned, whereas Tibetans and Uighurs, who distinguish culturally notably from the dominant majority and are associated with separatism and terrorism by the Chinese authority, seem to be severely affected by discrimination. Inequalities between them and the Han are rising and present in all areas of life. Development assistance designed to reach the ‘poorest of the poor’ can influence Horizontal Inequalities in recipient countries in a positive way. It is therefore another aim to analyse the sectoral and spatial distribution of Japans official development assistance to China and associated effects on group inequality. Geostatistics and literature research show that aid granted by the Japanese state between 1980 and 2008 did not contribute to an improvement of asymmetries between Han and minorities, but rather intensified them. Based on the previous analysis the conflict potential stemming from Horizontal Inequalities within the country has to be assessed as high. The recent flurry of reports about inter-ethnic violence in China seems to confirm these results
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