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    Untersuchungen zu Wechselwirkungen von VE-Cadherin-MolekĂŒlen untereinander und mit TRPC4

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    BlutgefĂ€ĂŸe sind innen mit einem einschichtigen Verband aus Endothelzellen ausgekleidet, die die Barriere zwischen Blut und Interstitium bilden. Die parazellulĂ€re Endothelbarriere besteht aus Occludens- und AdhĂ€renskontakten. Occludenskontakte sorgen fĂŒr eine Diffusionsbarriere, AdhĂ€renskontakte sorgen fĂŒr die nötige AdhĂ€sionsstĂ€rke, damit Occludenskontakte gebildet und aufrechterhalten werden können. Die starke AdhĂ€sion der Endothelzellen in AdhĂ€renskontakten wird durch das Endothel-spezifische Cadherin (VE-Cadherin) vermittelt, das mit der ExtrazellulĂ€rdomĂ€ne eine homophile Bindung eingeht und intrazellulĂ€r ĂŒber AdaptermolekĂŒle am Aktinzytoskelett verankert ist. Diese intrazellulĂ€re Immobilisierung verstĂ€rkt die extrazellulĂ€re Bindung. Die Regulation der VE-Cadherin-AdhĂ€sion wirkt sich direkt auf die EndothelpermeabilitĂ€t aus. Über den Mechanismus der Regulation ist allerdings noch wenig bekannt. Neben der AbhĂ€ngigkeit von der durch die intrazellulĂ€re Ca2+-Konzentration beeinflussten Verankerung des VE-Cadherins am Zytoskelett wird diskutiert, dass die StĂ€rke der AdhĂ€sion durch Dimerisierung oder Aggregat-Bildung der Cadherin-MolekĂŒle beeinflusst wird. In dieser Arbeit wurde der Einfluss der Di- bzw. Oligomerisierung von Cadherinen unabhĂ€ngig von deren Verbindung zum Zytoskelett auf die StĂ€rke der ZelladhĂ€sion untersucht. Dazu wurden zwei permanente CHO-Zelllinien hergestellt, die VE-Cadherin-Fusionsproteine exprimierten, bei denen die zytoplasmatische DomĂ€ne durch eine bzw. zwei FKBP-DomĂ€nen ersetzt worden war. Diese intrazellulĂ€ren DomĂ€nen bewirkten nach Zugabe von FKBP-Dimerisierer eine Di- bzw. Oligomerisierung der Fusionsproteine. Die Ergebnisse der anschließenden Bindungsstudien deuten darauf hin, dass die extrazellulĂ€re CadherindomĂ€ne unabhĂ€ngig von der zytoplasmatischen DomĂ€ne eine intrinsische homophile BindungsaktivitĂ€t besitzt. Diese scheint von einer Cis-Dimerisierung abhĂ€ngig zu sein, denn die Bildung von VE-Cadherin-Cis-Dimeren war fĂŒr eine Transinteraktion sowohl mit löslichen als auch mit perlengebundenen VE-Cadherin-Fc-Dimeren notwendig. Allerdings fĂŒhrte eine gezielte Bildung von Aggregaten der VE-Cadherin-MolekĂŒle zu keiner weiteren VerstĂ€rkung der BindungsaktivitĂ€t. Eine feste Bindung war nur möglich, wenn Cadherine in der Plasmamembran primĂ€r beweglich waren, sich also den unbeweglichen VE-Cadherin-Proteinen der Perlen anlagern und mit diesen verzahnen konnten. Eine spontane Cis-Dimerisierung ist in Zellen mit hoher Fusionsprotein-Expression wahrscheinlich. Allerdings reichte die vermutliche spontane Cis-Dimerisierung nicht fĂŒr eine durch EinzelmolekĂŒlfluoreszenz-Mikroskopie nachweisbare Bindung an lösliche VE-Cadherin-Fc-Dimere aus. Die EinzelmolekĂŒlfluoreszenz-Messungen lassen darauf schließen, dass VE-Cadherin-Fusionsproteine als Monomere in die Membran eingebaut wurden und erst dort durch den FKBP-Dimerisierer Dimere bildeten. Demnach könnte es bei der adhĂ€siven AktivitĂ€t von VE-Cadherin von einer durch die ExtrazellulĂ€rdomĂ€nen vermittelten mĂ€ĂŸig starken Bindung zu einer wesentlich stĂ€rkeren Bindung durch eine feste Verankerung am Zytoskelett kommen. Das Bindungspotential der Cadherine könnte also sowohl durch die Membrankonzentration und die Zahl der funktionell aktiven Dimere als auch durch die Verankerung der Cadherine am Zytoskelett kontrolliert werden. Um die KrĂ€fte, die VE-Cadherin-Monomere im Vergleich zu Dimeren bei Transinteraktionen aufeinander ausĂŒben, direkt messen zu können, wurde im Rahmen dieser Arbeit die cDNA fĂŒr ein sekretorisches monomeres VE-Cadherin-Fusionsprotein, bestehend aus der extrazellulĂ€ren VE-Cadherin-DomĂ€ne, einer DimerisierungsdomĂ€ne und einem Hexahistidin-Rest, hergestellt. Nach stabiler Expression in CHO-Zellen wurde das Fusionsprotein aus dem Kulturmedium ĂŒber eine Ni-NTA-Agarose-SĂ€ule gereinigt. Mit Gelfiltration ließ sich die Dimerisierung dieses VE-Cadherin-Monomers durch den in der Arbeit verwendeten Dimerisierer nachweisen. Da die durch VE-Cadherin vermittelte AdhĂ€sion auch von der intrazellulĂ€ren und extrazellulĂ€ren Ca2+-Konzentration abhĂ€ngt, an der bei der entzĂŒndungsbedingten Kontaktlösung der Plasmamembran-Ca2+-Kanal TRPC4 beteiligt zu sein scheint, wurde weiterhin eine mögliche Assoziation von VE-Cadherin und TRPC4 untersucht. Immunfluoreszenz-Untersuchungen ergaben, dass beide Proteine in Endothelzellen zu verschiedenen Konfluenzstadien kontinuierlich in der Plasmamembran an Zell-Zell-Kontakten kolokalisieren. Außerdem fĂŒhrte eine Kotransfektion von TRPC4-exprimierenden HEK 293-Zellen mit einem VE-Cadherin-GFP-kodierenden Plasmid zu einer Rekrutierung von TRPC4 an VE-Cadherin-enthaltende Zell-Zell-Kontakte. Eine Assoziation beider MolekĂŒle gĂ€be der Zelle die Möglichkeit, durch TRPC4 die Ca2+-Konzentration in direkter Nachbarschaft der VE-Cadherin-MolekĂŒle zu regulieren, ohne andere Kompartimente der Zelle zu beeinflussen
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