1,657 research outputs found

    Sprache, Diskurs und Gesundheit

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    Erkenntnisse und Empfehlungen aus der Begleitforschung einer Bildungslandschaft

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    Im Ruhrgebiet haben sich in den letzten sechs Jahrzehnten strukturelle Veränderungen wie in kaum einer anderen Region Deutschlands vollzogen. Zwar ist im Hinblick auf den Strukturwandel manches erreicht worden, dennoch gibt es bleibende ökonomische und soziale Problemlagen: Der Verlust von Arbeitsplätzen in der Montanindustrie konnte nicht kompensiert werden, zudem hat die Region einen deutlichen Bevölkerungsverlust erlitten und ist durch eine starke soziale Polarisierung gekennzeichnet. Auch im Bildungsbereich spiegeln sich die sozialstrukturellen Umwälzungen und Herausforderungen deutlich wider. So ist die Region etwa mit einem hohen Bedarf an Sprachförderung konfrontiert. Generell nimmt die Metropole Ruhr durch ihr vergleichsweise geringes Bildungsniveau einen Sonderstatus ein. So lassen sich starke Unterschiede im Bildungsniveau von Personen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte feststellen. Bei Kindern im Vorschulalter weisen etwa 20% unzureichende Deutschkenntnisse auf, davon kommt ein Großteil aus Familien mit geringen Bildungsressourcen. Obwohl sich in der Metropole Ruhr eine große Hochschullandschaft mit steigenden Studierendenzahlen angesiedelt hat, sind Personen mit Zuwanderungsgeschichte unter den Studienberechtigten nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Es zeigt sich außerdem, dass sich deutlich weniger Menschen mit Hochschulberechtigung in der Region Ruhr für ein Studium entscheiden, als dies im gesamtdeutschen Vergleich der Fall ist. Das Forschungskonsortium des Bildungsberichts Ruhr hat im Rahmen des Berichts Herausforderungen benannt und Empfehlungen formuliert, um dem Bildungsungleichgewicht in der Metropole Ruhr entgegenzuwirken. Zu den übergreifenden Empfehlungen zählen dabei die Etablierung einer Bildungsregion Metropole Ruhr, die sich als Verantwortungsraum betrachtet, in dem die lokalen Akteurinnen und Akteure durch Austausch, Absprachen und Kooperationen gemeinsam Lösungen entwickeln und die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Region ganzheitlich und über die gesamte Bildungsbiographie hinweg begleiten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen außerdem die Entwicklung und Implementierung eines regionalen Bildungsmonitorings, das übergreifend Daten erhebt, aufbereitet und analysiert, um Entwicklungen in den Kommunen der Metropole Ruhr analysieren und Handlungsbedarfe identifizieren zu können. Auch diese Daten sollen die gesamte Bildungsbiographie bis hin zur Hochschule umfassen. Um den Herausforderungen der Region zu begegnen, wurde 2012 von der Stiftung Mercator (Initiative und Förderung), der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, den Kommunen Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr, den Hochschulen Ruhr-Universität Bochum, Fachhochschule Dortmund, Technischen Universität Dortmund, Universität Duisburg-Essen und Westfälische Hochschule die gemeinsame Bildungsinitiative RuhrFutur gegründet, an der mittlerweile auch der Regionalverband Ruhr – als übergreifende kommunale Organisation aller Städte und Kreise des Ruhrgebiets – aktiv als Partner mitwirkt

    Gödels ontologischer Gottesbeweis

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    Kurt Gödel war ein bedeutender (Meta-)Mathematiker und Logiker des 20. Jahrhunderts.Seine bekanntesten Errungenschaften drehen sich wohl um die Unvollständigkeitssätze. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass sich Gödel über lange Zeitspannen hinweg mit der Philosophie von Leibniz und mit Gottesbeweisen beschäftigt hat. Überlegungen dazu hat er zwar nie publiziert, aber in seinem Nachlass fanden sich mindestens zwei in Prädikatenlogik formulierte Gottesbeweise. Ergänzt werden sie durch einige Bemerkungen in seinen Notizbüchern.\ud \ud In der vorliegenden Arbeit soll diesen Überlegungen nachgegangen werden. Zentral wird das Nachvollziehen des axiomatischen Systems sein, dass Gödel formuliert, um darin schlussendlich zu zeigen, dass es notwendigerweise genau ein göttliches Wesen gibt. Der Term notwendigerweise deutet an, dass auch modallogische Axiome, Schlussregeln und Operatoren verwendet werden.\ud \ud Da die Notizen von Gödel eher spärlich sind, wurden zahlreiche Ergänzungen und Reformulierungen von anderen Autoren geschrieben, die teilweise andere (teilweise schwächere) Axiome verwenden, oder aber den Axiomen treu bleiben, jedoch Erläuterungen hinzufügen. Zum ersten Mal\ud publiziert wurde eine Version der Gödelschen Gottesbeweise erst posthum, 1987 von Curt Christian in einem Sitzungsbericht der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Bei der Erörterung des axiomatischen Systems werde ich mich jedoch auf Fuhrmann\ud (2005) beziehen. Die Originalbeweise mit zusätzlichen Kommentaren sind im Anhang A zu ?nden

    Das Ende der klassischen Bilderzählung

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    "[A]uf dem Weg nach SĂĽdamerika" : zu einer Poetologie des Wartens bei Clemens Meyer

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    Armut erscheint – zumindest seit der Spät-Moderne, die dem 'armen Poeten' der Romantik einen ausdifferenzierten Literatur- und Kulturbetrieb entgegengesetzt hat – in ihrer medialen Repräsentation oftmals als ein defizitärer Zustand: Im Sinne einer quantifizierbaren kapitalistischen Logik wird der Mangel an ökonomischen Kapital als ein generelles Lebensdefizit verbucht, aus dem eine affektive Reaktion des Rezipienten, die von Mitleid bis Abscheu reichen kann, generiert werden kann. Die Konzentration auf das ökonomische Kapital – im Sinne Bourdieus – scheint aber zu kurz gegriffen, da durch die Abblendung des kulturellen und symbolischen Kapitals zwei für die Identitätsbildung eben so bedeutsame Kapitalarten nicht berücksichtigt werden und Lebensentwürfe, die nicht auf eine Konzentration des ökonomischen Kapitals ausgelegt sind und ihren Fokus auf die Generierung des kulturellen oder symbolischen Kapitals setzen, im Sinne der ökonomischen Logik fälschlicherweise als defizitär verbucht werden müssen. Im Folgenden soll anhand der Texte von Clemens Meyer gezeigt werden, dass Armut nicht nur als ökonomischer Mangel definiert werden kann, der die Lebensentwürfe der Protagonisten bestimmt, sondern auch als Ausweis einer authentischen, avantgardistischen und antibürgerlichen Gegenströmung umcodiert werden kann. Nach einem kontrastierenden Einstieg, der die Erzählung der Armut bzw. des Reichtums in der Literatur ab 1968 und in der Pop-Literatur skizziert, soll ausgehend von der spezifischen 'Ästhetik der Straße' eine Poetologie der Armut und eine Poetologie des Wartens entwickelt werden; Clemens Meyers Erzählung "Warten auf Südamerika" wird hier den Schwerpunkt der Überlegungen darstellen

    „…und dann fiel ich aus allen Wolken – das war tiefste Pionierarbeit“ : betriebsfamiliale Systeme am Beispiel der Hausmutter-Funktion – methodisch angelehnt an den Ansatz der Grounded Theory

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    Da bislang keine empirischen Ergebnisse zur Funktion der Hausmutter vorliegen, soll mit einer qualitativen Untersuchung, die dem Stil der Grounded Theory folgt, herausgefunden werden, wie sich die Hausmutter-Funktion in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Interaktion mit Bewohnern gestaltete und welche Bedeutung ihr zugeschrieben wurde. Es konnten insgesamt neun Hausmütter und acht Hausväter für ein Oral-History-Interview (n = 17) gewonnen werden. Anhand der Ergebnisse konnten drei Phasen der Hausmutter-Funktion definiert werden, von denen im vorliegenden Bericht die zweite Phase: „Sich als Hausmutter verwirklichen – umgesetzte Macht und Herrschaft“ fokussiert wird. Die Ergebnisse zeigen, dass Hausmüttern mit der Kernkategorie: „Macht und Herrschaft“ ein großes Potential oblag, Entscheidungen für die im Haus Lebenden zu treffen, was sich anhand von Machtformen und Stabilisierungsformen der Macht veranschaulichen lässt. Vielfach haben sich Hausmütter eingesetzt, Bedingungen für eine bessere Pflege zu verändern. Die Ergebnisse der Studie können helfen, gemeinschaftliches Leben zu reflektieren, da die Phänomene „Macht und Herrschaft“ in der pflegerischen Versorgung bis heute an Aktualität nicht verloren haben. Empirical results concerning the function of house-mothers do not exist. This qualitative study was designed to establish the nature and importance of interactions between house-mothers and occupants for the second half of the 20th century. A sample of nine house-mothers and eight house-fathers were recruited with whom it was possible to conduct oral history interviews (n=17). Analysis of the data revealed three functional phases of their work, with this paper dealing with the second, “Fulfilling one’s potential as a house-mother – implementation of power and dominance”. Results in the main category of power and dominance showed them having a high incidence of decision making for the house residents, an illustration of the power/stabilisation model of power House-mothers reported the need for changes in care provisions to improve the quality of services, a reflection on their own functional activity. This finding is relevant because it would appear that the phenomena of power and dominance has not lost its significance for communal living, even in the 21st century

    Zur Entstehung einer aktuellen politischen Vision

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    Das Ende der Armut ist erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft. Nicht nur unterschiedliche Deklarationen der Vereinten Nationen fordern ein Ende der Armut, ebenso zeigen Ökonomen wie Jeffrey Sachs optimistisch auf, was getan werden muss, damit die Armut genauso besiegt wird wie früher die Pocken. Allerdings ist die Idee eines Endes der Armut nicht neu. In diesem Aufsatz wird die Entstehung der Idee eines erreichbaren Endes der Armut historisch rekonstruiert. Dabei wird deutlich, dass ein Ende der Armut erst dann zu einer realistischen Option wurde, als man unter Armut nur noch absolute Überlebensarmut verstand und Armut empirisch zu messen begann – und damit Aspekte wie Ungleichheit ausblendete. Unsere Vorstellung davon, was Armut ist, wurde durch diese enge Sichtweise nachhaltig geprägt. Das erhoffte Ende der Armut wird daher genau nicht ein Ende dessen sein, was Armut eigentlich ausmacht
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