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Der stationäre Buchhandel in Zeiten des E-Commerce: Gefahren – Chancen – Handlungsalternativen
Der Handel im Internet wächst kontinuierlich weiter. Eine Entwicklung, die auch vor der Buchbranche nicht halt macht, denn Bücher sind eines der beliebtesten Kaufobjekte im Internet. So vermelden große Onlinehändler immer wieder neue Umsatzrekorde und auch Verlage entdecken zunehmend den Vertriebsweg über das Netz. Die Tendenz zum Handel im Internet wird weiter durch die Ankündigung des E-Books verstärkt. E-Commerce scheint zunehmend in die Buchbranche einzudringen. Eine Entwicklung, die vor allem den stationären Buchhandel hart trifft. Zwar ist er noch immer der wichtigste Vertriebsweg für Bücher, dennoch musste der stationäre Buchhandel in den vergangenen Jahren Marktanteile abgeben – zumeist an den Onlinehandel. Doch wie können Buchhandlungen den E-Commerce als Chance nutzen? Welche Möglichkeiten gibt es für sie, sich am E-Commerce zu beteiligen und welche Maßnahmen sind heute wichtig, um eine starke Kundenbindung für das stationäre Geschäft zu erreichen? Das sind die Fragestellungen, die dieser Arbeit zugrunde liegen. Dazu wird zunächst ein allgemeiner Überblick über den E-Commerce gegeben, der u.a. neben Definition auch die Vor- und Nachteile für den Kunden darstellt. Ferner werden die Gründe für den Erfolg des Buches im Internet untersucht. Dieses Kapitel dient dazu, die Bedeutung und Zukunft des E-Commerce genauer zu definieren und stellt dar, warum Kunden gerne E-Commerce nutzen. Anschließend wird im zweiten Teil näher auf die E-Commerce-Aktivitäten der Branchenteilnehmer des stationären Buchhandels eingegangen. Hiermit wird gezeigt, wie die aktuellen Entwicklungen den stationären Buchhandel unter Zugzwang setzen. Das dritte Kapitel widmet sich den Buchhandlungen und ihren Kunden. Nach einer Darstellung der aktuellen Situation für den stationären Buchhandel werden Kundenwünsche an eine Buchhandlung genauer untersucht. Dieser Teil ist für die Fragestellung der vorliegenden Arbeit besonders wichtig, da der stationäre Buchhandel in Anbetracht des wachsenden E-Commerce die Wünsche des Kunden genau kennen und umsetzen muss, um seine dauerhafte Bindung an die Buchhandlung zu gewährleisten. Im vierten Teil dieser Arbeit werden Handlungsmöglichkeiten des stationären Buchhandels dargestellt und untersucht, die die Wettbewerbsfähigkeit des stationären Buchhandels auch in Zeiten des E-Commerce sichern können. Abschließend wird noch ein kurzer Blick auf die mögliche Zukunft geworfen. Hierbei wird hinterfragt, welche Konsequenzen sich aus dem E-Commerce für den stationären Buchhandel in Zukunft ergeben und wie die zukünftige Buchhandlung aussehen könnte. Zur Ausarbeitung der Fragestellung dieser Arbeit wurde aufgrund der Aktualität und dynamischen Entwicklungen des E-Commerce zumeist auf jüngere Literatur und aktuelle Studien zurückgegriffen. Außerdem diente die Berichterstattung von Branchenfachmagazinen dazu, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen geben zu können. Um die vorgestellten Handlungsalternativen für den stationären Buchhandel besser bewerten zu können, wurde hierzu auch die Meinung von Experten eingeholt
Ein auf Petri-Netzen basierendes Geschäftsprozessmodell und dessen Anwendung im E-Commerce
Der Gedanke der prozessorientierten Sicht reicht viele Jahrzente zurück, hat sich aber erst in jüngerer Zeit unter dem Gesichtspunkt von Kunden- und Resultatausrichtung, Qualitätssicherung, Supply Chain Management, Effizienzsteigerung und damit Wettbewerbsfähigkeit durchgesetzt. Der Wechsel von einer Aufbau- hin zu einer Prozessorganisation erfolgt initial im Entwurf und in der Umsetzung des neuen Prozessmodells. Anschliessend ist es Aufgabe der Führung, diese Prozesse laufend zu überwachen und zu steuern. Dabei stellt sich zum einen die Frage nach dem geeigneten Modell und zum anderen die nach der geeigneten Modellsprache. Die vorliegende Arbeit unterzieht zwei in der Praxis häufig anzutreffende Prozessmodelle sowie die mathematisch begründeten, formalen Petri-Netze einer Beurteilung aus Sicht der Wirtschaftsinformatik. Danach folgt ein Vorschlag, welcher auf den Petri-Netzen beruht, aber im Gegensatz zu diesen besser an die Bedürfnisse der Geschäftsprozessmodellierung angepasst ist, was in der anschliessenden Beurteilung gezeigt wird. Die meisten Geschäftsprozesse erfahren heutzutage eine informationstechnische Unterstützung, deren Realisierung nicht zuletzt aufgrund unterschiedlicher Modelle auf seiten Betrieb und auf seiten Informatik mit hohem Aufwand verbunden ist. Am Beispiel eines in einem Webshop ablaufenden Bestellprozesses wird gezeigt, wie mit dem vorgestellten Modellansatz sowohl die fachliche Sicht wie die technische Sicht im selben Modell abgebildet werden kann und so Potential für kürzere Entwicklungswege geschaffen werden kann
Potenziale des Internet für das elektronische Kundenbeziehungsmanagement (eCRM) am Beispiel der Raiffeisen-Warengenossenschaften
Die sich verändernden Rahmenbedingungen in der Agrarbranche, die fortschreitenden Entwicklungen in der IuK-Technologie sowie die aktuelle Diskussion um das Konstrukt Kundenorientierung sind Indikatoren für die zunehmende Bedeutung eines erfolgreichen Managements von Kundenbeziehungen (CRM). Die vorliegende Arbeit erschließt die Anwendungspotenziale des Internet für das eCRM der Raiffeisen-Warengenossenschaften als Zentrum neuer Lösungsansätze für Innovation und ökonomische Effizienz im Wettbewerbsprozess und entwickelt ein tragfähiges eCRM-Konzept für die praktische Anwendung. Die im Rahmen eines dynamischen Online-Managementprozesses (OMP) durchgeführte Situations- und Chancen-Risiken-Analyse führt zu der Erkenntnis, dass das Internet vor dem Hintergrund zunehmenden Wettbewerbs, neuer Intermediationsformen, der Transformation traditioneller Wertschöpfungsketten, veränderter Kundenanforderungen etc. an strategischer Bedeutung für den Unternehmenserfolg gewinnt. Insbesondere die Chancenpotenziale des Internet zur Stärkung der Kundenorientierung (eCRM) und zur Rationalisierung der Geschäftsprozesse (E-Business) sind dabei von Bedeutung. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte eCRM-Konzept und eCRM-Modell dienen als Lösungsansatz, um den Kundenfokus bei allen Online-Aktivitäten zu gewährleisten, die verschiedenen Komponenten des eCRM zu systematisieren und an der Unternehmensstrategie ausgerichtet zu integrieren. Damit stehen zwei innovative und effiziente Ansätze zur Stärkung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zur Verfügung. Voraussetzung für systematische Entscheidungsprozesse und die Ausgestaltung operativer Maßnahmen im eCRM ist das Wissen über Profile, Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Zielgruppe im Internet. Hierzu ist ein Web Controlling Modell am Beispiel des Raiffeisen-Portals konzipiert worden, das auf Basis der Online-Marktforschung ein Berichtssystem für die kontinuierliche Gewinnung entscheidungsrelevanter Informationen sowie einen Handlungsleitfaden zu deren Verwendung im eCRM darstellt. Die empirische Analyse serverbasierter Protokollaufzeichnungen und der Userdatenbank des Raiffeisen-Portals bietet nicht nur neue Erkenntnisse über die Profile und Verhaltensweisen der Internet-Nutzer, sondern zeigt auch, dass die Voraussetzung für eine stärkere Kundenorientierung in erster Linie in der Schaffung eines Mehrwertes für den User liegt. Darüber hinaus leitet die Erfolgskontrolle einzelner Kundenbindungsmaßnahmen und Werbeaktionen Aussagen über die Effizienz durchgeführter Online-Aktivitäten ab. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen für das Raiffeisen-Portal zeigen, dass die Warengenossenschaften ihren Internet-Auftritt zunehmend am realisierten Personalisierungsgrad und den angebotenen, mehrwertstiftenden Informationen und Dienstleistungen messen lassen müssen.Potentials of the Internet for the electronic customer relationship management (eCRM) by the example of the Raiffeisen-Warengenossenschaften The changing business environment for Agribusiness, the progressive developments in the ICT technology as well as the current discussion around customer orientation strengthen the meaning of a successful management of customer relationship management (CRM). This dissertation discusses the application potentials of the Internet for eCRM of the Raiffeisen-Warengenossenschaften as center of new solutions for innovation and economic efficiency during the competition process and develops a sustainable eCRM concept for practical application. In the context of a dynamic online management process (OMP) the situation analysis as well as the chances and risks analysis come to the conclusion, that the Internet gains at strategic meaning for the entrepreneurial success against the backround of increasing competition, new ways of intermediation, the transformation of traditional creation of value chains, changed customer requirements etc. In particular the potentials of the Internet for the stabilization of customer orientation (eCRM) and the rationalization of business processes (e-Business) is thereby of importance. In this dissertation the developed eCRM concept and eCRM model serve as method of resolution, in order to ensure the customer focus within all online activities and to systemize and integrate all components of eCRM aligned with the enterprise strategy. Thus, two innovative and efficient approaches serve for the stabilization and safety of the competitive ability. A requirement for systematic decision making processes and the arrangement of operational measures in eCRM is knowledge of profiles, behaviors and needs of the target group. For this the Raiffeisen-Portal was conceived as an example of a web controlling model, which, based on online market research, represents a report system for the continuous production of decision relevant information as well as an action manual to their use in eCRM. The empirical analysis of server based logfiles and the user data base of the Raiffeisen-Portal does not only offer new insights into the profiles and behaviors of the Internet users, but shows also that the condition for a stronger customer orientation does primarily exist in the creation of an increase in value for the user. Beyond that the progress control of individual customer retention and promotion campaigns derives statements about the efficiency of accomplished online activities. The action recommendations for the Raiffeisen-Portal show, that the Raiffeisen cooperatives must measure their Internet appearance increasingly in the realized grade of personalization and the offered added value information and services
Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz
Die Onlinehändlerbefragung 2023 (Kapitel 2 bis 5) wurde zum sechsten Mal in Folge durchgeführt und es beteiligten sich 598 Onlineshops im Bereich Business-to-Consumer (B2C; 82 Prozent), Business-to-Business (B2B; 45 Prozent) und Herstellershops (D2C; 14 Prozent). Dabei können Händler sowohl im B2B, als auch im B2C oder D2C gleichzeitig operieren. Neben 441 Schweizer Onlinehändlern (74 Prozent) nahmen 136 österreichische Onlinehändler (23 Prozent) an der repräsentativen Onlinebefragung teil.
In den Jahren 2020 und 2021 boomte der Onlinehandel aufgrund der Corona-Krise, die Einkäufe verschoben von offline zu online. Bei fast der Hälfte der Onlineshops geht das Online-Wachstum, meist abgeschwächt, weiter und ist der Online-Umsatz im Jahr 2022 weitergewachsen. Bei der anderen Hälfte hingegen ist der Online-Umsatz im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich (leicht) zurück-gegangen und es ist wieder "business as usual" eingekehrt. Neun von zehn Händler geben an, dass «der Corona-E-Commerce-Boom vorbei ist». Zwei Drittel stimmen zu, dass die Konkurrenz online zugenommen hat und daher der Umsatz zurückgegangen ist. Zudem bestätigen fast alle Händler, dass sich die Konsumentenstimmung seit 2022 verschlechterte, u.a. wegen dem Ukraine-Krieg. Drei Viertel glauben, dass die Kaufkraft ihrer Kunden und Kundinnen wegen der Inflation abnahm und dass diese ihr Geld anderswo bzw. anderswie ausgeben, z.B. für Reisen. Weiter stimmt ein Viertel voll und die Hälfte eher zu, dass die Kundschaft wieder verstärkt stationär einkauft und auch deshalb der Umsatz im Onlineshop sank.
Erstmals werden in dieser Studienreihe die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) im E-Commerce genauer untersucht. Am häufigsten wird die KI – insbesondere ChatGPT – für die Content-Erstellung im Onlineshop eigesetzt, meist für die Erstellung von Texten, vereinzelt auch für Fotos und Grafiken. Am zweithäufigsten genannt werden automatisierte Produkt- und Angebotsempfehlungen. Auch die Personalisierung von Inhalten, Angeboten und Bestellprozessen mittels KI ist für Händler ein wichtiges Thema. Zudem spielt die KI bei der digitalen Verkaufs- und Kundenberatung sowie im Kundendienst eine immer grössere Rolle, indem sie zum Beispiel Kundenanfragen in Chatbots beantwortet. Bei der Produktsuche im Onlineshop werden die Suchalgorithmen und Suchresultate dank KI immer besser. Auch bei der Generierung und Anreicherung der Produktinformationen spielt die KI bei vielen Onlinehändler eine relevante Rolle, etwa bei der Erstellung von Artikelbeschreibungen. Im Onlinemarketing findet die KI ebenfalls zahlreiche Anwendungen, gerade bei der Steuerung, Analyse und Optimierung von Werbekampagnen, etwa in sozialen Medien und Suchmaschinen. ChatGPT unterstützt die Händler bei der Suchmaschinenoptimierung, indem die Texte für Google und Co. erstellt oder optimiert werden.
Die grössten Herausforderungen im E-Commerce liegen zurzeit in den kompetitiven Märkten (z.B. steigende Konkurrenz und Preise) und im Marketing (z.B. knappes Budget, steigende Komplexität und Marketingkosten). Die Beschaffungsprobleme (z.B. lange Lieferzeiten, Import-Probleme und Lieferkosten) sind in diesem Jahr bei vielen Händlern zurückgegangen. Verschärft haben sich jedoch die Herausforderungen bei der Rekrutierung und beim Personal: Bei der Hälfte der E-Commerce-Unternehmen fehlt das (qualifizierte) Personal, Know-how und Wissen. Der aktuelle Fachkräftemangel führt nach Aussage der befragten Händler dazu, dass sich das Front- und Backend der Onlineshops nicht so schnell wie gewünscht weiterentwickelt, Produktentwicklungen sowie Innovationen nicht vorangetrieben und Projekte storniert werden sowie die Kundenakquise und -beratung aufgrund der Unterbesetzung reduziert ist.
Bei den Zahlungsmethoden ist das Mobile Payment weiter auf dem Vormarsch: TWINT wurde bei den Schweizer Onlinehändlern wichtiger als der Kauf auf Rechnung und etablierte sich bei den Onlineshops hinter der Kreditkarte zum zweitwichtigsten Zahlungsmittel. Schon bei vier von fünf Schweizer Onlineshops kann man «twinten». Bei jedem zweiten Onlineshop kann man mittlerweile mit Debitkarten (z.B. Visa Debit, Master Debit) bezahlen. Apple Pay und Google Pay wachsen auf tiefem Niveau: Jeder vierte Onlineshop akzeptiert schon Apple Pay, und fast jeder fünfte Google Pay. Die Zahlung auf Raten und die Angebote von Lösungsanbietern wachsen ebenfalls.
Als Gastbeitrag in Kapitel 6 enthält diese Studienausgabe ein Follow-up zur Studienreihe Commerce Report Schweiz, herausgegeben von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und von Datatrans, heute Planet. Der von Ralf Wölfle verfasste Beitrag heisst “Handel nach Corona” und reflektiert die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Distribution von Konsumgütern. Die Ergebnisse aus der quantitativen Onlinehändlerbefragung der ZHAW wurden angereichert mit 18 strukturierten Interviews mit Mitgliedern des langjährigen Studienpanels der FHNW.
Der Bericht beginnt mit einer Standortbestimmung und diagnostiziert aktuell eine Krise des Konsums bei physischen Produkten. Deren Ursachen sind einerseits eine Gegenbewegung zum Konsumgüterboom während der Pandemie und andererseits die derzeitigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Die Krise betrifft sowohl den stationären Handel als auch den Onlinehandel. Nach Ansicht der Studienteilnehmenden wird sich der durch Corona ausgelöste Umsatzsprung im E-Commerce in einer mehrjährigen Betrachtung voraussichtlich wieder ausgleichen. Die Auswirkungen der Pandemie werden als Tipping Point für die Branche bezeichnet. Dieser beinhaltet die Verlagerung von Handelsfunktionen vom traditionellen Handel zu Onlineanbietern. Die beiden wichtigsten neuen Aspekte sind die Überwindung der Trennung der beiden Kanalwelten Stationär und Online sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen der Flexibilisierung von Tagesabläufen. Sie haben zu einem vielfältigeren Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten und Services geführt.
Die Pandemie hat im Nonfood-Handel eine Überdistribution bewirkt. Dies bedeutet: Dass es für Anbieter immer schwieriger wird, sich im Wettbewerb zu differenzieren. Dies hat nicht zuletzt auch mit den Mechanismen digitaler Plattformen zu tun. Den Abschluss des Gastbeitrags bildet ein Blick auf die kommenden fünf Jahre. Dessen Schwerpunkt ist das Spannungsfeld zwischen Anbieterkonzentration und Angebotsvielfalt. Auf eine Formel gebracht lautet der Befund: mehr Vielfalt von weniger, mächtigeren Anbietern
Entwicklung eines Workflow-Management-Systems zur Steuerung von Bauprozessen in Handwerkernetzwerken [online]
Die Ausgangssituation dieser Arbeit bestand darin, dass die
Betriebsorganisation der Handwerksbetriebe Schwachstellen
aufweist, die zur Ausführung der Baumaßnahmen notwendigen
Informationen unvollständig sind, und Informationsbrüche
zwischen Planung, Ausführung und Abrechnung bestehen. Das
gesetzte Ziel lautete, diesen Schwachstellen entgegenzuwirken.
Der Lösungsweg zum Erreichen des Ziels bestand zum einen in der
Entwicklung eines Organisationssystems zur effizienteren
Gestaltung der Bauprozesse aus der Sicht des Handwerks, zum
anderen in der darauf aufbauenden Konzeption für eine
entsprechende informations und kommunikationstechnische
Applikation.
Zu Beginn der Arbeit wurden die Organisationsstrukturen in
kleinen und sehr kleinen Handwerksbetrieben und das
Beziehungsgefüge des gesamten Bauprozesses unter
Berücksichtigung der heute verfügbaren Software analysiert. Im
Anschluss daran wurden die Prozessaktivitäten durch die
Entwicklung des Organisationssystems des virtuellen
Handwerkernetzwerkes, sowohl bezogen auf die Abläufe der
ausführenden Handwerksbetriebe, wie auch auf den gesamten
Bauprozess, minimiert. Auf der Grundlage der optimierten
Geschäftsprozesse wurde über den Zwischenschritt der
Modellierung des Informationsmodells das relationale
Datenbankmodell entwickelt, mit dessen Hilfe die Beziehungen der
Daten abgebildet wurden. Dieses Modell berücksichtigt sowohl die
horizontale wie auch die vertikale Integration der
unterschiedlichen Arbeitsprozesse. Die Entwicklung unterscheidet
sich von den heutigen Lösungen durch den Grad der Komplexität
der Interaktion zwischen den einzelnen Projektbeteiligten
unterschiedlicher Benutzergruppen im gesamten Bauprozess. Durch
das Überführen des Datenbankmodells in die Konzeption der
Softwareapplikation ProjektInformationsSystem wird das
Datenbankmodell für zukünftige Benutzer greif und vorstellbar.
Diese neue Informationstechnologie unterstützt im Gegensatz zu
den momentan im Einsatz befindlichen Softwarelösungen den
Informationsfluss und die Kommunikation zwischen den einzelnen
Projektbeteiligten während der Ausführungsphase. Durch die
gesteuerte Moderation der Bauprozesse durch das
Handwerkermanagement wird das ManagementKnowhow des
virtuellen Handwerkernetzwerkes unterstrichen.
Die Transparenz der gewerkeübergreifenden Abläufe fördert die
Integration der einzelnen Handwerksbetriebe in den Bauprozess
und unterstützt den Handwerksmeister bei der Abwicklung seiner
dispositiven Tätigkeiten. In der Folge werden die Leerkosten auf
der Baustelle reduziert und die wichtigste Ressource des
Handwerksmeisters, dessen Zeit, geschont. Ein Nebenprodukt der
internetbasierten Abwicklung des Bauprozesses ist das
Informationsmanagement für den Kunden. Die OnlineÜbersicht der
Termine, des erzielten Fortschritts und der Kostensituation sind
der Mehrwert für den Bauherren, dessen Bauausführung durch das
ProjektInformationsSystem unterstützt wird.
Eine Reduktion der Baukosten von mindestens drei Prozent lassen
sich im Bereich der Materiallogistik durch Bündelung der
Transportaktivitäten ableiten. Durch den Ansatz des
Garantierten MaximalPreis (GMP) werden zusätzliche
Einsparpotentiale freigesetzt. Die Einsparungen auf Seiten der
Handwerksbetriebe durch den Einsatz des
ProjektInformationsSystems werden sich kurzfristig nicht
direkt auf die Baukosten auswirken. Sie helfen den
Handwerksbetrieben, den Aufwand für die dispositiven
Tätigkeiten zu reduzieren und dadurch Kapazitäten für deren
Kernkompetenz freizusetzen.
Dies wird langfristig den Berufszweig des Handwerks stärken und
in der Folge Arbeitsplätze sichern
Geschäftsmodelle in der Plattformökonomie: Eine Untersuchung im deutschen Bekleidungshandel
Digitale Plattformen entwickeln sich zu dem dominanten Geschäftsmodell im E-Commerce. Durch ihre speziellen Logiken und Funktionsweisen – die so genannte Plattformökonomie – verändern sie ganze Branchen und Märkte. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Forschungsfeld findet vor allem auf mikroökonomischer, transaktionskostenorientierter Ebene statt. Dabei steht häufig die institutionelle Rolle der Plattform im Vordergrund. Die konkreten Geschäftsmodelle in der Plattformökonomie sind hingegen bisher nur unzureichend erforscht. Die vorliegende Arbeit verschreibt sich daher dem Ziel, den Einfluss der Plattformökonomie auf Geschäftsmodelle im E-Commerce darzustellen. Dies soll am Beispiel des deutschen Bekleidungshandels geschehen. Insbesondere die praktische Relevanz dieses Themas wird in der Untersuchung theoretisch möglicher und praktisch bedeutsamer Geschäftsmodelle aufgezeigt. Darüber hinaus tragen zahlreiche Interviews mit Entscheidungsträgern wichtiger Branchenakteure dazu bei, die Wirkung der Plattformökonomie auf die wirtschaftliche Realität des deutschen Bekleidungshandels darzustellen. So soll ein Beitrag für das wissenschaftliche Verständnis von Geschäftsmodellen in der Plattformökonomie geleistet werden. Zudem werden konkrete Empfehlungen für die Gestaltung des Geschäftsmodells erarbeitet
Rated Tags as a Service - Konzept und Evaluierung
Durch die wachsende Bedeutung des Onlinehandels und der Zunahme an Benutzer-generierten Inhalten werden neue Ansätze benötigt, um Konsumenten bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. Wie Studien zeigen, werden im Onlinehandel häufig Kundenrezensionen und Gesamtbewertungen eingesetzt. Allerdings sind diese beiden Werkzeuge für die Entscheidungsfindung von Konsumenten nur begrenzt hilfreich. Gesamtbewertungen zeigen zwar eine oberflächliche Zufriedenheit der Kunden, geben jedoch keine Auskunft über die Bewertung bestimmter Produktaspekte, z.B. den Tragekomfort von Kopfhörern. Diese Aspekte werden von Kunden häufig in Rezensionen beschrieben, welche jedoch aufgrund ihrer unstrukturierten Weise nicht automatisiert aufbereitet werden können. Konsumenten sind daher gezwungen Rezensionen zu lesen und die darin diskutierten Merkmale manuell zu extrahieren.
Die vorliegende Arbeit leistet mehrere Beiträge zur Adressierung des oben genannten Problems und beschäftigt sich dabei mit der Konzeptionierung, Evaluierung und Dienst-orientierten Bereitstellung einer interaktiven Entscheidungshilfe für den E-Commerce. Zunächst wird anhand einer empirischen Untersuchung der umsatzstärksten Onlineshops aus Deutschland der aktuelle Einsatz von Social Media Features analysiert. Dabei zeigt sich, dass die o.g. Problematik von keinem untersuchten Onlineshop adressiert wird. Ein weiterer Beitrag ist der Entwurf sowie die prototypische Implementierung einer interaktiven Entscheidungshilfe mit der Bezeichnung Rated Tags.
Rated Tags erlaubt die Benutzer-generierte Definition von bewertbaren Schlagwörtern (Tags) und kombiniert dabei Methoden aus den Bereichen Social Tagging und Bewertungssysteme. Eine nachfolgende Evaluierung des Konzepts im Rahmen einer Anwenderstudie zeigt, dass der Einsatz von Rated Tags die Entscheidungsqualität verbessern sowie den Entscheidungsaufwand von Konsumenten reduzieren kann. Zur Optimierung des Lösungsansatzes wird dann ein Ensemble-Klassifikator aus dem Bereich des überwachten Lernens zur semiautomatisierten Vereinheitlichung von semantisch ähnlichen Tags entworfen, prototypisch implementiert und evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung zeigen, dass die Leistung des Klassifikators den aktuellen Stand der Technik übersteigt. Als Abschluss der Arbeit wird ein Modell mit der Bezeichnung Rated Tags as a Service vorgestellt, welches die Service-orientierte Bereitstellung des Rated Tags-Ansatzes für Onlineshops oder Bewertungsportale beschreibt